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Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale Ebene. | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. August 2022 Kriegsverbrechen / Kriegsgeschehen (21.07.2022) Editorial: Dokumentation und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Analyse: Russlands Aggression in der Ukraine Analyse: Welche Rolle ein "Sondertribunal zum Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine" für die Opfer des Krieges spielen könnte Dokumentation: Ukraine mobilizes international law: ways to punish Russia for aggression and more Dokumentation: OSZE ODIHR: Report on Violations of International Humanitarian and Human Rights Law, War Crimes and Crimes Against Humanity Committed in Ukraine (1 April – 25 June 2022) Dokumentation: Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives: Most of the civilians killed in Bucha were males of conscription age. A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. Juli 2022 Krieg und Wohnungsmarkt / EU-Kandidatenstatus (13.07.2022) Analyse: Wohnraum und Krieg in der Ukraine Kommentar: Warum der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine sicherheitspolitisch geboten und längst überfällig ist Kommentar: Was der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine bedeutet Kommentar: Der Status eines EU-Kandidatenlandes für die Ukraine: symbolische Bedeutung und praktische Implikationen Kommentar: "Heute wird über die Zukunft Europas entschieden" Kommentar: Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft: Alte und neue ukrainische Wege zur europäischen Integration Dokumentation: Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine und zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, 23. Juni 2022 Chronik: 1. bis 15. Juni 2022 Krieg, Geschichte und Erinnerungskultur (22.06.2022) Analyse: Geschichte als "Waffe"? Russlands Instrumentalisierung der Erinnerungskultur im Zuge des Angriffskrieges gegen die Ukraine Analyse: Das Asow-Regiment und die russische Invasion Analyse: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda Kommentar: Erinnerungskultur in der "Zeitenwende". Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg Kommentar: "Russland – das verstehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht" Chronik: 25. April bis 31. Mai 2022 Flucht vor dem Krieg / Zukunft der Ukraine-Forschung / Auswirkungen des Krieges auf die Bildung / Kriegsgeschehen in der Ukraine (30.05.2022) Analyse: Flucht in und aus der Ukraine Kommentar: Die Osteuropäische Geschichte und die Ukraine nach Russlands Angriff Kommentar: Ukraine-Studien in Deutschland. Beobachtungen eines Historikers Kommentar: Wir brauchen eine De-Kolonisierung und Aufwertung der Osteuropaforschung Kommentar: Fehler im Betriebssystem Kommentar: Wir brauchen dringend und schnell eine interdisziplinäre Ukrainistik an deutschsprachigen Universitäten Dokumentation: Bildung und Krieg Chronik: 10. bis 24. April 2022 Deutschland und der Krieg (04.05.2022) Kommentar: Abschied vom Wolkenkuckucksheim. Deutschlands langsamer Wiedereintritt in die Weltpolitik Kommentar: Es war nicht alles falsch! Oder doch? Kommentar: Deutschlands Selbstbild – ein Kollateralschaden des Krieges? Kommentar: Der russisch-ukrainische Krieg und die Zukunft Europas Kommentar: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die deutsche Erinnerungskultur Kommentar: Frieden und Sicherheit für die Ukraine und Europa entstehen nicht am Reißbrett des Westens Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Kommentar: Deutschland in den russischen staatsnahen Medien Cyber-Operationen / Digitalisierung (02.05.2022) Analyse: Cyber-Operationen im Kontext des Russland-Ukraine-Krieges 2022 Dokumentation: Cybervorfälle im Verlauf von Russlands Krieg gegen die Ukraine (Februar bis April 2022) Analyse: Zur persönlichen Einstellung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber aktuellen eGovernment-Initiativen in der Ukraine Dokumentation: Top-10-Vorschläge aus der ukrainischen Zivilgesellschaft für das Ministerium für digitale Transformation für 2021–22 Chronik: 11. März bis 9. April 2022 Selenskyjs vs. Putins Rhetorik / Gesellschaftlicher Widerstand / Deutschlands Blick auf die Ukraine / Selenskyjs Erfolge / Ukrainische Verhandlungsposition / Russische Kriegsverbrechen (11.04.2022) Analyse: Zweierlei Spiegelungen. Putins und Selenskyjs rhetorische Strategien Analyse: Was mobilisiert den ukrainischen Widerstand? Analyse: Deutschland, die Ukraine, Russland und das Erbe des deutschen Kolonialismus in Osteuropa Analyse: Herausragende Leistung: Selenskyj als Präsident der geeinten Ukraine dekoder: Neutrale Ukraine – ein Ausweg aus dem Krieg? Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Apparent War Crimes in Russia-Controlled Areas Dokumentation: Internationale Hilfen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Chronik: 2. bis 10. März 2022 Russlands Angriffskrieg / Friedensverhandlungen / Selenskyjs Rede im Bundestag (28.03.2022) Analyse: Russlands Überfall auf die Ukraine: Warum gerade jetzt? Kommentar: "Keine Kompromisse mit dem neofaschistischen Russland" dekoder: Wie kann man diesen Krieg beenden? dekoder: Warum Putin die Ukraine grundsätzlich missversteht Dokumentation: Ansprache des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, im Deutschen Bundestag Dokumentation: Statement der EU-Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Mehr als nur Waffenruhe: Die Ukraine braucht dringend einen Schutz für Aktivist*innen und eine De-Okkupation (Erklärung der Kyjiwer Gespräche) Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Russlands Angriff auf die Ukraine / Kosaken (14.03.2022) Von der Redaktion der Forschungsstelle Osteuropa Bremen: Spendenaufruf Kommentar: Putins Angriff auf die Ukraine und die erzwungene Rückkehr zur Logik des kalten Krieges Kommentar: Russland will die Ukraine kontrollieren – und wird langfristig das Gegenteil erreichen Kommentar: Die Ukraine kämpft für Europa Dokumentation: Offene Briefe gegen Russlands Krieg in der Ukraine Dokumentation : Internationale Hilfen für die Ukraine Dokumentation : Diplomatische Gespräche im Vorfeld des Krieges Analyse: Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine Chronik: 18. – 23. Februar 2022 Russlands aggressive Ukraine-Politik / Deutschland im Russland-Ukraine Konflikt / Konfliktlösung in der Sackgasse? (22.02.2022) Von der Redaktion: Die Russland-Ukraine-Krise im Kontext Kommentar: Drei Lehren und drei Hinweise zur Außenpolitik Putins gegenüber der Ukraine und dem Westen Kommentar: Kriegsoptimismus im Russland-Ukraine-Konflikt: Grund zum Pessimismus? Kommentar: Die Russland-Ukraine Krise: Wo steht Deutschland? Kommentar: Die Russland-Ukraine-Krise 2022 Ein Moment der Wahrheit für Deutschland Kommentar: Wir schulden der Ukraine Unterstützung – und eine klare Linie Kommentar: Russlands Passportisierung des Donbas: Von einer eingeschränkten zu einer vollwertigen Staatsbürgerschaft? Kommentar: Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine: Wunsch und Wirklichkeit Kommentar: Das Normandie-Format und die Minsker Abkommen: Können sie zu einer Deeskalation im Konflikt mit Russland beitragen? Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Erdgastransit und Stromsektor (26.11.2021) Das Ende des russischen Erdgastransits Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: 8. bis 21. November 2021 NATO-Ukraine-Beziehungen / Veteraninnen imd Veteranen (12.11.2021) Analyse: Kooperation zwischen NATO und Ukraine Analyse: Der lange Schatten des Donbas Chronik: 11. Oktober bis 7. November 2021 Zukunftsperspektiven (15.10.2021) Analyse: Die Ukraine auf dem Weg zum Rechts- oder Präsidentenstaat? Dokumentation: Offshore-Geschäfte in den Pandora-Papers Kommentar: Post-sowjetische Hegemonie-Krise Kommentar: Aporien der Unabhängigkeit Chronik: 1. bis 10. Oktober 2021 30 Jahre seit dem Ende der Sowjetunion (28.09.2021) Kommentar: Was bedeutet das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Wie hat sich die Ukraine seit der Unabhängigkeit entwickelt? Kommentar: Die Sprachen und die Politik Kommentar: 30 Jahre ukrainische Unabhängigkeit Kommentar: Drei Jahrzehnte der ukrainischen Unabhängigkeit Kommentar: Der eskalierende und unversöhnliche Konflikt um die "totalitäre" Vergangenheit Kommentar: Dreißig Jahre Unabhängigkeit. Kommentar: Unabhängig, aber sowjetisch? Kommentar: Ukraine – Jetzt mit To-do-Liste die Zukunft angehen! Kommentar: Welche Bedeutung hat das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Zum 30. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit Identität und Diversität / Babyn Jar (16.07.2021) Von der Redaktion: На дачу – in die Sommerpause Analyse: Multiple Identitäten und Einstellungen gegenüber der ukrainischen Ethnopolitik Analyse: Babyn Jar Massenmord am Stadtrand Lesehinweis: Inhaltsverzeichnis der Osteuropa 1-2 / 2021, "Babyn Jar. Der Ort, die Tat und die Erinnerung" Dokumentation: Rede von Außenminister Heiko Maas Covid-19-Chronik, 10. Juni bis 11. Juli 2021 Chronik: 11. Juni bis 11. Juli 2021 Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland / Arbeitsmarkt unter Covid-19 (28.06.2021) Analyse: Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland Analyse: Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise Dokumentation: Entwicklungen in der "DNR" und der "LNR" vom 25. Mai bis 8. Juni 2021 Chronik: 27. Mai bis 10. Juni 2021 Zwischenfazit: zwei Jahre Selenskyj (04.06.2021) Kommentar: Trotz ökonomischer Reformen fehlt eine Strategie in der Wirtschaftspolitik Kommentar: Test bestanden, Herausforderung verstanden? Präsident Selenskyj und der Donbas-Konflikt Kommentar: Selenskyj symbolisiert die Krise der politischen Repräsentation Kommentar: Der gewachsene Einfluss der Regionen wird zur Herausforderung für Selenskyj Kommentar: Das Vertrauen und die Hoffnung auf einen Aufbruch schwinden Chronik: Covid-19-Chronik, 10 – 24. Mai 2021 Chronik: 10. bis 24. Mai 2021 Außenpolitik / Beziehungen Ukraine-Türkei / Donbas Analyse: Ukrainische Außenpolitik unter Selenskyj: Von Wirtschaft zu Sicherheit Analyse: Türkei-Ukraine Beziehungen: Was steckt dahinter? Analyse: Krieg und Frieden im Donbas: Lehren aus dem russischen Truppenaufmarsch dekoder.org: Vom Säbelrasseln zum Krieg? Covid-19-Chronik: 26. April bis 9. Mai 2021 Chronik: 26. April bis 9. Mai 2021 Ukraine-Forschung in Deutschland (28.04.2021) Analyse: Die Ukraine im Spiegel der Wissenschaft in Deutschland Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Covid-19-Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Ein Jahr Covid-19 (30.03.2021) Analyse: Das ukrainische Gesundheitssystem und die Covid-19-Pandemie Chronik: Covid-19-Chronik, 10. bis 22. März 2021 Chronik: 10. bis 22. März 2021 Steuerpolitik (13.03.2021) Analyse: Die Steuerpolitik der Ukraine nach dem Maidan Chronik: Covid-19-Chronik, 22. Februar bis 9. März 2021 Chronik: 22. Februar bis 9. März 2021 Vertrauen und Korruption (05.03.2021) Analyse: Vertrauen und Korruption in der Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 8. bis 21. Februar 2021 Chronik: 8. bis 21. Februar 2021 Energiewirtschaft (17.02.2021) Analyse: Selenskyjs Energiepolitik Analyse: Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Kommentar: Die Ukraine ist an einem Scheideweg Chronik: Covid-19-Chronik, 25. Januar bis 7. Februar 2021 Chronik: 25. Januar bis 7. Februar 2021 Menschenrechte (29.01.2021) Analyse: Die ukrainische Frage im UN-Menschenrechtsrat in Genf Analyse: Menschenrechtsverletzungen in den nichtregierungskontrollierten Gebieten Dokumentation: Human Rights Watch World Report 2021 Dokumentation: EGMR lässt Klage der Ukraine gegen Russland zu Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 7. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021 Chronik: 7. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale Ebene.

Vlad Mykhnenko

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Die Ukraine hat von ihrer imperialen und sowjetischen Vergangenheit eine der asymmetrischsten Wirtschaftslandschaften Europas geerbt. Dieser Beitrag behandelt die ökonomische Entwicklung der ukrainischen Regionen zwischen 1990 und 2012 und legt einen Schwerpunkt auf den Vergleich der Wirtschaftsleistung verschiedener Regionen in der Phase ökonomischer Expansion von 1999 bis 2008.

Einkaufszentrum in Odessa. (Wikimedia, Sebastian Klüsener) Lizenz: cc by-nc-sa/3.0/de

Ungleiche post-sowjetische Entwicklung

Der Zerfall der Sowjetunion und die Unabhängigkeit der Ukraine hatten eine tiefe Rezession zur Folge, die 1990 begann und bis Mitte der 1990er Jahre andauerte. Nach der Wahl Leonid Kutschmas zum Präsidenten Ende 1994 und der Einführung eines Maßnahmenpakets zur makroökonomischen Stabilisierung verlangsamte sich die Rezession. In den 1990er Jahren schrumpfte die Wirtschaft (gemessen in realem BIP und konstanten Preisen) um 59 %. Ab dem Ende des Jahres 1999 erzielte die Ukraine bis 2008 wieder positive Wachstumsraten. Insgesamt konnte die Ukraine in den 2000er Jahren ein jährliches Wirtschaftswachstum von 5,6 % verzeichnen. Dessen ungeachtet blieb – sogar vor Beginn der großen Krise 2008 – die reale Produktion unter dem vor 1990 bereits erreichten Niveau. Die anhaltende post-sowjetische Depression verursachte einen stetigen Rückgang der ukrainischen Bevölkerungszahlen, was zu einem überproportionalen Anstieg des Prokopfeinkommens führte. Im Gegensatz zum BIP für die gesamte Volkswirtschaft erreichte das ukrainische BIP pro Kopf nach Kaufkraftparität 2006 das Niveau von 1990 und fiel sogar nach der Rezession von 2009 nicht mehr darunter. Der Kollaps der sowjetischen Volkswirtschaft und die darauf folgende Unordnung, Reallokation und Umstrukturierung wirkten in unterschiedlicher Weise auf die verschiedenen Regionen der Ukraine. Die regionale Verteilung der Einkommensschwankungen zwischen 1990 und 2007 zeigt, dass der wirtschaftliche Zusammenbruch besonders schwer auf dem Zentrum und dem Westen des Landes lastete. Während ein Drittel der ukrainischen Regionen verglichen mit dem nationalen Durchschnitt hinzugewann, verloren die anderen zwei Drittel. Die größten Verlierer waren zwei benachbarte zentralukrainische Regionen, Tschernihiw und Sumy. Im Großen und Ganzen erlitt die Zentralukraine, der weder Industrie noch Grenzverkehr zugute kamen, den größten relativen Verlust in der post-sowjetischen Epoche. Der Süden und der Osten schlugen sich besser, die Stadt Kiew jedoch war nach prozentualer Einkommenssteigerung (+168 %) der größte Gewinner, während Sewastopol und die Autonome Republik Krim im Vergleich mit den anderen Regionen am weitesten vorrücken konnten. Regionale Ungleichheit und nicht "aufholendes Wachstum" war so das Ergebnis der Erholungsperiode. Während dieser Zeit spielten zentripetale Mechanismen die wichtigste Rolle: nur drei von 27 Regionen holten auf, sechs verlangsamten das Wachstum, und 16 Regionen, vor allem im Zentrum und im Westen der Ukraine, fielen weiter hinter den Rest des Landes zurück. Die regionale Divergenz wurde angetrieben von in Kiew und Charkiw konzentrierten Dienstleistungen für Verbraucher und die Finanzbranche, sowie vom Industriesektor im Osten des Landes. Kiew verdankte seine außergewöhnliche Wirtschaftsleistung vor allem seinem Status als Hauptstadt und der damit verbundenen Konzentration öffentlicher wie privater Führungsfunktionen. Die Rekonstruktion territorialer Produktionskomplexe durch neu gebildete, regional ansässige und in die politische Machthierarchie integrierte Unternehmen sorgte dafür, dass die relativ hohe industrielle Wertschöpfung erhalten werden konnte (s. Grafik 3). Der Wohlstand des Landes war in zunehmendem Maße abhängig von zwei riesigen, schnell wachsenden Metropolwirtschaften und vier großen, langsam wachsenden, spezialisierten Industrieökonomien. Diesen Zustand beschreibt der Terminus der "zentripetalen Tendenzen". Das Hauptstadtgebiet (Kiew und die Kiewer Region) hatte einen Anteil von 22,5 % an der nationalen Produktion und erzeugte zusammen mit den vier östlichen Regionen Donezk (12,8 %), Dnipropetrowsk (9,9 %), Charkiw (6,1 %) und Saporischschja (4,6 %) über die Hälfte der ukrainischen Wirtschaftsleistung. Die 16 westlichen, zentralen und südlichen Regionen trugen weniger als ein Viertel dazu bei.

Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit

Das Wirtschaftswachstum wurde zwischen 1999 und 2008 von einem starken aber unregelmäßigen Rückgang der Arbeitslosigkeit begleitet, der im Durchschnitt fünf Prozentpunkte betrug. Die Arbeitslosenrate, wie sie die International Labour Organisation definiert, halbierte sich und fiel während der Expansionsphase in allen Regionen. Im Jahr 2012 allerdings stieg die Arbeitslosenrate wieder auf relativ hohe 7,9 %. Dabei reicht die regionale Bandbreite von 10,4 % in Riwne, Ternopil und Tschernihiw bis zu 5,2 % in Kiew. Die Arbeitslosigkeit blieb in westlichen und zentralen Regionen, wo der landwirtschaftliche Sektor nur unzureichende Beschäftigungsmöglichkeiten bot, auf beständig hohem Niveau. Zudem wurde Arbeit in der Landwirtschaft wesentlich schlechter bezahlt als in industriell geprägten Regionen und den angrenzenden Metropolen. Die überdurchschnittlich leistungsstarken Regionen, die das Wachstum des Inlandskonsums stützten, umfassten zum einen die vier östlichen Industrieregionen Donezk, Dnipropetrowsk, Poltawa und Saporischschja. Diese exportierten industrielle Erzeugnisse, erwirtschafteten Deviseneinnahmen und leisteten so der wirtschaftlichen Erholung Vorschub. Dagegen wurde das Wachstum in den Regionen Kiew und Charkiw primär von Inlandsinvestitionen in Dienstleistungen und die öffentliche Verwaltung (Regierung) angetrieben. Die ungleiche regionale Entwicklung der Ukraine zwischen 1999 und 2012 erklärt sich durch Veränderungen in Produktivität und Beschäftigung, die wirtschaftliche Performanz verschiedener Wirtschaftssektoren und die räumliche Arbeitsteilung. Nicht Vergrößerung der Erwerbsbevölkerung, sondern Produktivitätssteigerungen ermöglichten ukrainischen Regionen wirtschaftliches Wachstum. Folglich wurde das ukrainische Wachstum vor der großen Rezession von 2008/09 von der Intensivierung der Wirtschaft angetrieben, nicht etwa durch den Verkauf von Teilbereichen (asset-stripping) oder die Wiederinbetriebnahme ungenutzter Produktionsanlagen. Die Produktivität stieg in allen 27 Regionen, dabei besonders stark in Kiew, Wolynien, Charkiw und Dnipropetrowsk, wo der Anstieg zwischen 1999 und 2007 über dem nationalen Durchschnitt lag. Die überwältigende Mehrheit der Regionen erlebte eine beschäftigungsintensive wirtschaftliche Erholung von der Depression der 1990er Jahre, wenn auch in manchen Regionen die Produktivität das Ergebnis von Entlassungen war.

Drei Typen regionaler Wirtschaft

Die Vorherrschaft zentripetaler Kräfte über zentrifugale erklärt die dauerhaften Unterschiede zwischen den Wirtschaftsprofilen der einzelnen Regionen des Landes. Die entsprechende regionale Spezialisierung auf bestimmte Wirtschaftssektoren beeinflusst wiederum nachhaltig den wirtschaftlichen Erfolg der einzelnen Regionen. Dies untermauerte und intensivierte sogar die hochgradige wirtschaftliche Fragmentierung zwischen den einzelnen Regionen, die in imperialen und sowjetischen Industrialisierungswellen entstanden war. Die regionalen Kennzahlen zur Bruttowertschöpfung verschiedener Wirtschaftssektoren zeigen drei Typen regionaler Wirtschaft: ländliche landwirtschaftsbasierte Wirtschaft im Westen, im Zentrum und im Süden des Landes, spezialisierte Industrieökonomie im Osten und fünf Inseln der dienstleistungsorientierten Wirtschaft. Innerhalb der letzten Kategorie kann man weiter differenzieren zwischen zwei Regionen, die an Konsum- und Finanzdienstleistungen orientiert sind (Kiew und Charkiw) und den drei südlichen, auf Transport und öffentliche Sozialdienstleistungen spezialisierten Regionen. Obwohl die Ukraine bereits eine äußerst unausgeglichene Raumwirtschaft geerbt hat, steigerte die Entwicklung dieser drei Regionentypen die Schieflage noch weiter. Während der Depression nach den politischen Umbrüchen ging der Grad regionaler Ungleichheit in den 1990er Jahren zurück, da alle Regionen von dem Abschwung betroffen waren. Als die Wirtschaft die Talsohle erreicht hatte und wieder zu wachsen begann, stieg die geografische Konzentration wirtschaftlicher Aktivität. Da industrielle und dienstleistungsorientierte Regionen sich schneller erholten als landwirtschaftlich geprägte, beschleunigten sich regionale Unterschiede dramatisch. In der Mitte der 2000er Jahre war das regionale Wirtschaftsgefälle in der Ukraine das zweihöchste auf dem europäischen Kontinent – übertroffen nur von Russland und gefolgt von Lettland, Estland, Ungarn und der Slowakei (s. Grafik 4). Gleichzeitig war die Ungleichheit von Einkommen und Konsum innerhalb der einzelnen Regionen nicht viel höher als die entsprechenden Kennzahlen der europäischen Nachbarn. Prosperierende Regionen, die von Industrie und Dienstleistungen lebten, wiesen die niedrigsten Konsum- und Einkommensungleichheiten auf. Dagegen hingen alle Regionen, die auf Landwirtschaft oder öffentliche Leistungen und Transport spezialisiert waren, von Einkommenstransfers der Zentralregierung ab (dazu zählen Renten, Stipendien, Zuschüsse, Sach- und Sozialleistungen). Der Staat nahm so eine ausgleichende Rolle zwischen den relativ autarken und den wirtschaftlich schwachen Regionen ein und suchte die territoriale Kohäsion aufrechtzuerhalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass über die letzten 20 Jahre die landwirtschaftlich orientierten Regionen des Landes (d. h. die westliche und zentrale Ukraine) gekennzeichnet waren durch geringe Produktivitätsraten, andauernd hohe Arbeitslosigkeit, langsames Wirtschaftswachstum, sehr geringes verfügbares Einkommen, hohe Schwarzarbeitsraten, eine höchst ungleiche Einkommensverteilung und Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen. Die industriell geprägten Regionen des Ostens zeigten höhere Produktivität, höhere Beschäftigungsraten, niedrige Arbeitslosenzahlen, hohes verfügbares Einkommen, eine kleinere Schattenwirtschaft, moderates Wirtschaftswachstum und relativ gleich verteilte Haushaltseinkommen. Sie gehörten zu den Nettozahlern an die ländlichen Regionen. Schließlich waren dienstleistungsorientierte Regionen charakterisiert durch schnelles Wachstum, sehr geringe Arbeitslosigkeit, die dynamische Schaffung von Arbeitsplätzen, relativ gleich verteiltes Einkommen und niedrige Schwarzarbeitsquoten. Innerhalb dieser Kategorie zeigten auf Konsum- und Produktionsdienstleistungen spezialisierte Regionen die höchsten Produktivitätssteigerungen und die höchsten Einkommensniveaus, auch sie waren Nettozahler in der öffentlichen Umverteilung von Einkommen. Regionen mit sozialen und transportspezialisierten Dienstleistungen waren von sehr geringer Produktivitätssteigerung, unterdurchschnittlichen Einkommensniveaus und Abhängigkeit von staatlichen Transfers gekennzeichnet. Die obige Diskussion hat gezeigt, dass die gegenwärtige ukrainische Raumwirtschaft am besten als Konglomerat historisch verwurzelter und geografisch relativ fester regionaler Wirtschaften zu verstehen ist – was man als subnationale Modi der Regulierung bezeichnen könnte. Diese regionalen Ökonomien sind funktional integriert, jedoch nach außen orientiert: sie weisen einen gewissen Grad der Sektor- oder Warenkettenspezialisierung auf und hängen entweder vom Export von Rohstoffen und Produkten oder vom Import externen Kapitals ab. Es sieht in der Tat so aus, als hätte die post-sowjetische wirtschaftliche Entwicklung die regionale Spezialisierung noch weiter vorangetrieben.

Das Entwicklungsmodell der Ukraine

Nach der Orangen Revolution von 2004 wuchsen die regionalen Unterschiede weiter. Dies zeigte, dass die relative Leistung der drei Typen regionaler Wirtschaft eng verknüpft war mit dem nationalen Entwicklungsmodell und insbesondere mit politischen Projekten und spezifischen Machtarrangements. Von 1999, als das Wachstum einsetzte, bis zur Orangen Revolution umfasste das ukrainische Entwicklungsmodell eine bestimmte Kombination ökonomischer und politischer Strategien, genannt "Kutschmanomics", nach dem damaligen Präsidenten Leonid Kutschma. Seine Strategie zielte darauf, eine Gruppe nationaler Großkapitalisten zu schaffen, anstelle einer – nach Kutschmas eigenen Worten – "Nation belangloser Kleinunternehmer". Das Konzept der Kutschmanomics schloss einen konkurrenzfähigen und stabilen Wechselkurs zum US-Dollar ein, dazu sinkende Zinsen und abnehmende Inflation. Die stabile makroökonomische Ordnung war gekennzeichnet durch einen relativ ausgeglichenen Staatshaushalt und eine niedrige und rückläufige Auslandsverschuldung (30 % des BIP im Jahr 2003). Dies regte die Bevölkerung dazu an Ersparnisse anzulegen, die dann durch inländische Banken wieder in Form von Krediten an die Wirtschaft ins System eingespeist wurden (soweit die Privatwirtschaft Kredite aufnahm). Industrieanlagen im Staatsbesitz wurden an inländische private Konzerne verkauft, die angeregt wurden, geografisch diversifizierte Exportstrategien zu verfolgen. Die Industrieproduktion für externe Märkte sorgte für Wachstum. Dieses exportzentrierte Modell war angewiesen auf Eisen, Stahl und Metallprodukte, die durch billige Energie der staatlich kontrollierten Kohleindustrie und günstiges russisches Gas gefördert wurden. Ergebnis dessen war eine so genannte Private-Equity-Wirtschaft, in der die Kapitalisierung an der Börse niedrig blieb und bis Ende 2003 nur 7,4 % des BIP erreichte. Der Bestand ausländischer Direktinvestitionen war mit 1,7 Milliarden US-Dollar 2004 gleichfalls relativ niedrig. Der ansteigende Export sorgte dafür, dass im Jahr 2000 die Leistungsbilanz positiv wurde und 2004 mit 3,7 Milliarden US-Dollar ihren Höchststand erreichte. Die Leistungsbilanz (die alle Kapitalströme ins Land und aus dem Land hinaus beinhaltet) blieb bis 2005 positiv. Dieses Entwicklungsmodell wurde politisch aufrechterhalten durch ein semi-präsidentielles Regierungssystem, in dem der Präsident eine Form des Korporatismus nutzte, um zwischen rivalisierenden regionalen Konzernen zu vermitteln, und ihre lokalen politischen Verbündeten kooptierte. So waren die Kutschmanomics bis Mitte der 2000er zu einem kohärenten Entwicklungsmodell hin zu einer kontrollierten Marktwirtschaft geworden. Das Wirtschaftswachstum hielt zwar an, doch nach der Wahl Juschtschenkos zum Präsidenten im Dezember 2004 wurde das bisherige Entwicklungsmodell demontiert und durch ein finanzsektor-basiertes Wachstumsregime ersetzt. Das größte Stahlwerkkombinat der Ukraine, Kryvorischstal, das im Juni 2004 an ein Konsortium der größten Industriellen des Landes verkauft worden war, wurde wieder verstaatlicht und im Anschluss abermals privatisiert und an AcelorMittal verkauft. Obwohl die Orange Revolution durch ausgeprägte und komplexe soziale, regionale und kulturelle Unterschiede angefacht wurde, beschleunigte paradoxerweise die Explosion kreditbasierenden Konsums und damit verbundener Finanzdienstleistungen den Anstieg der regionalen Unterschiede so stark, dass diese bald unter den höchsten des Kontinents waren. Während Dienstleistungsregionen nach 2004 weiter wuchsen, verloren industriell orientierte Gebiete an Boden und landwirtschaftliche Regionen fielen weiter zurück. Die Veränderung des Entwicklungsmodells und insbesondere die Kreditexplosion spiegelten sich in den Wachstumsquellen wider. Der relative Beitrag privaten und öffentlichen Konsums zum BIP-Wachstum stieg während dieser Periode an, während die vormals positive Exportbilanz sich umkehrte; dies wiederum reduzierte die Wachstumsrate nach 2004. Paradoxerweise wurde das Orange Modell politisch durch einen geteilten und schwachen Staatsapparat aufrechterhalten. Die Verfassungsänderungen, die infolge der Orangen Revolution vorgenommen wurden, teilten die Kompetenzen für wirtschaftspolitische Entscheidungen zwischen der Zentralbank, die verantwortlich für die Geldpolitik war (und deren Chef vom Präsidenten ernannt wurde), und der Regierung auf. Die Regierung war für die Fiskalpolitik zuständig und musste eine Parlamentsmehrheit sichern. Sowohl der Präsident als auch die Regierung suchten die politischen Gewinne eines Konsumbooms für sich zu nutzen, keiner von beiden wollte jedoch mit Sparmaßnahmen assoziiert werden. Der Präsident setzte seine Kontrolle über die Zentralbank ein, um für heimische Konzerne einen vorteilhaften Wechselkurs aufrechtzuerhalten, während die Zentralregierung, die im Wahlchaos zu versinken drohte, eine lockere Fiskalpolitik verfolgte. Das Ergebnis war, dass die Abhängigkeit der Bevölkerung vom Wohlfahrtsstaat beständig anstieg. Von 35 % im Jahre 2000 stieg der Anteil sozialer Transferleistungen bis 2009 auf 43 %. Diese fundamentale Verschiebung hin zu einem finanzbasierten, durch Kredite gestützten Entwicklungsmodell kulminierte in der Finanz- und Wirtschaftskrise, welche die Ukraine im Spätsommer 2008 erreichte.

Das Risiko regionaler Ungleichheit

Die unausgeglichene regionale Entwicklung der Ukraine wirkt in tiefgreifender Weise auf die territoriale Integrität und den sozialen Zusammenhalt des Landes. Die beiden aufeinander folgenden nationalen Entwicklungsmodelle unterstützten verschiedene Typen der regionalen Wirtschaft. Kutschmanomics förderte die im Osten des Landes konzentrierte industrielle Produktion für wachsende, jedoch durch starke Preisschwankungen charakterisierte Auslandsmärkte. Dies führte zu schnellem nationalem Wirtschaftswachstum und einem relativ ausgeglichenen regionalen Entwicklungsmuster. Das Orange Modell dagegen förderte den Dienstleistungssektor in großen Metropolen und touristischen Regionen, die so schließlich abhängig von Kapitalimporten wurden. Dies ließ nach, als die Finanzkrise die Ukraine im August 2008 erreichte. Zudem verlor der nur begrenzt handlungsfähige Staat – ein Ergebnis der Orangen Revolution – an Kapazitäten, die industrielle Entwicklung im Osten anzukurbeln. In der Konsequenz war die Ukraine in zunehmendem Maße auf die Performanz peripherer, schwach wachsender Landwirtschaftsregionen angewiesen und die Bürger hingen immer stärker von Einkommenszuschüssen des Staates ab. Dieses Entwicklungsmodell führte zu insgesamt niedrigeren Wachstumsraten, einer asymmetrischeren regionalen Entwicklung und Ungleichgewichten im Finanzsystem. Die Explosion von Konsum und Finanzdienstleistungen, die auf ausländischen Krediten basierten, brachte so nach der Orangen Revolution die regionale Diversität des Landes auf den höchsten Stand in ganz Europa, was die territoriale Integrität und den sozialen Zusammenhalt im Land stark bedroht. Aus dem Englischen übersetzt von Jan Matti Dollbaum

Lesetipps:

  • Mykhnenko, V. /Swain, A.: Ukraine’s Diverging Space-Economy: The Orange Revolution, Post-soviet Development Models and Regional Trajectories, in: European Urban and Regional Studies, 2010 (Jg. 17), Nr. 2 (April), S. 141–165.

    • Mykhnenko, V.: The Political Economy of Post-Communism: The Donbas and Upper Silesia in Transition, Saarbrücken: Lambert Academic Publishing, 2011.

    Fussnoten

    (Dr.) arbeitet am Institut für Geographie und Umweltwissenschaften der Universität Birmingham, Großbritannien, mit den Forschungs- und Lehrschwerpunkten Humangeographie, urbane Studien und Resilienz. Seine Forschungsinteressen sind vor allem urbane und Regionalentwicklung, die politische Ökonomie öffentlicher Finanzsysteme sowie die postsozialistische Transformation.