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Dokumentation: Konflikt auf der Krim | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. August 2022 Kriegsverbrechen / Kriegsgeschehen (21.07.2022) Editorial: Dokumentation und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Analyse: Russlands Aggression in der Ukraine Analyse: Welche Rolle ein "Sondertribunal zum Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine" für die Opfer des Krieges spielen könnte Dokumentation: Ukraine mobilizes international law: ways to punish Russia for aggression and more Dokumentation: OSZE ODIHR: Report on Violations of International Humanitarian and Human Rights Law, War Crimes and Crimes Against Humanity Committed in Ukraine (1 April – 25 June 2022) Dokumentation: Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives: Most of the civilians killed in Bucha were males of conscription age. A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. Juli 2022 Krieg und Wohnungsmarkt / EU-Kandidatenstatus (13.07.2022) Analyse: Wohnraum und Krieg in der Ukraine Kommentar: Warum der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine sicherheitspolitisch geboten und längst überfällig ist Kommentar: Was der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine bedeutet Kommentar: Der Status eines EU-Kandidatenlandes für die Ukraine: symbolische Bedeutung und praktische Implikationen Kommentar: "Heute wird über die Zukunft Europas entschieden" Kommentar: Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft: Alte und neue ukrainische Wege zur europäischen Integration Dokumentation: Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine und zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, 23. Juni 2022 Chronik: 1. bis 15. Juni 2022 Krieg, Geschichte und Erinnerungskultur (22.06.2022) Analyse: Geschichte als "Waffe"? Russlands Instrumentalisierung der Erinnerungskultur im Zuge des Angriffskrieges gegen die Ukraine Analyse: Das Asow-Regiment und die russische Invasion Analyse: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda Kommentar: Erinnerungskultur in der "Zeitenwende". Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg Kommentar: "Russland – das verstehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht" Chronik: 25. April bis 31. Mai 2022 Flucht vor dem Krieg / Zukunft der Ukraine-Forschung / Auswirkungen des Krieges auf die Bildung / Kriegsgeschehen in der Ukraine (30.05.2022) Analyse: Flucht in und aus der Ukraine Kommentar: Die Osteuropäische Geschichte und die Ukraine nach Russlands Angriff Kommentar: Ukraine-Studien in Deutschland. Beobachtungen eines Historikers Kommentar: Wir brauchen eine De-Kolonisierung und Aufwertung der Osteuropaforschung Kommentar: Fehler im Betriebssystem Kommentar: Wir brauchen dringend und schnell eine interdisziplinäre Ukrainistik an deutschsprachigen Universitäten Dokumentation: Bildung und Krieg Chronik: 10. bis 24. April 2022 Deutschland und der Krieg (04.05.2022) Kommentar: Abschied vom Wolkenkuckucksheim. Deutschlands langsamer Wiedereintritt in die Weltpolitik Kommentar: Es war nicht alles falsch! Oder doch? Kommentar: Deutschlands Selbstbild – ein Kollateralschaden des Krieges? Kommentar: Der russisch-ukrainische Krieg und die Zukunft Europas Kommentar: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die deutsche Erinnerungskultur Kommentar: Frieden und Sicherheit für die Ukraine und Europa entstehen nicht am Reißbrett des Westens Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Kommentar: Deutschland in den russischen staatsnahen Medien Cyber-Operationen / Digitalisierung (02.05.2022) Analyse: Cyber-Operationen im Kontext des Russland-Ukraine-Krieges 2022 Dokumentation: Cybervorfälle im Verlauf von Russlands Krieg gegen die Ukraine (Februar bis April 2022) Analyse: Zur persönlichen Einstellung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber aktuellen eGovernment-Initiativen in der Ukraine Dokumentation: Top-10-Vorschläge aus der ukrainischen Zivilgesellschaft für das Ministerium für digitale Transformation für 2021–22 Chronik: 11. März bis 9. April 2022 Selenskyjs vs. Putins Rhetorik / Gesellschaftlicher Widerstand / Deutschlands Blick auf die Ukraine / Selenskyjs Erfolge / Ukrainische Verhandlungsposition / Russische Kriegsverbrechen (11.04.2022) Analyse: Zweierlei Spiegelungen. Putins und Selenskyjs rhetorische Strategien Analyse: Was mobilisiert den ukrainischen Widerstand? Analyse: Deutschland, die Ukraine, Russland und das Erbe des deutschen Kolonialismus in Osteuropa Analyse: Herausragende Leistung: Selenskyj als Präsident der geeinten Ukraine dekoder: Neutrale Ukraine – ein Ausweg aus dem Krieg? Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Apparent War Crimes in Russia-Controlled Areas Dokumentation: Internationale Hilfen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Chronik: 2. bis 10. März 2022 Russlands Angriffskrieg / Friedensverhandlungen / Selenskyjs Rede im Bundestag (28.03.2022) Analyse: Russlands Überfall auf die Ukraine: Warum gerade jetzt? Kommentar: "Keine Kompromisse mit dem neofaschistischen Russland" dekoder: Wie kann man diesen Krieg beenden? dekoder: Warum Putin die Ukraine grundsätzlich missversteht Dokumentation: Ansprache des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, im Deutschen Bundestag Dokumentation: Statement der EU-Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Mehr als nur Waffenruhe: Die Ukraine braucht dringend einen Schutz für Aktivist*innen und eine De-Okkupation (Erklärung der Kyjiwer Gespräche) Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Russlands Angriff auf die Ukraine / Kosaken (14.03.2022) Von der Redaktion der Forschungsstelle Osteuropa Bremen: Spendenaufruf Kommentar: Putins Angriff auf die Ukraine und die erzwungene Rückkehr zur Logik des kalten Krieges Kommentar: Russland will die Ukraine kontrollieren – und wird langfristig das Gegenteil erreichen Kommentar: Die Ukraine kämpft für Europa Dokumentation: Offene Briefe gegen Russlands Krieg in der Ukraine Dokumentation : Internationale Hilfen für die Ukraine Dokumentation : Diplomatische Gespräche im Vorfeld des Krieges Analyse: Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine Chronik: 18. – 23. Februar 2022 Russlands aggressive Ukraine-Politik / Deutschland im Russland-Ukraine Konflikt / Konfliktlösung in der Sackgasse? (22.02.2022) Von der Redaktion: Die Russland-Ukraine-Krise im Kontext Kommentar: Drei Lehren und drei Hinweise zur Außenpolitik Putins gegenüber der Ukraine und dem Westen Kommentar: Kriegsoptimismus im Russland-Ukraine-Konflikt: Grund zum Pessimismus? Kommentar: Die Russland-Ukraine Krise: Wo steht Deutschland? Kommentar: Die Russland-Ukraine-Krise 2022 Ein Moment der Wahrheit für Deutschland Kommentar: Wir schulden der Ukraine Unterstützung – und eine klare Linie Kommentar: Russlands Passportisierung des Donbas: Von einer eingeschränkten zu einer vollwertigen Staatsbürgerschaft? Kommentar: Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine: Wunsch und Wirklichkeit Kommentar: Das Normandie-Format und die Minsker Abkommen: Können sie zu einer Deeskalation im Konflikt mit Russland beitragen? Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Dokumentation: Konflikt auf der Krim

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Die polnischen Menschenrechtsaktivisten Piotr Hlebowitsch und Jadwiga Chmielowska starteten am 1. Januar 2013 nach Zusammenstößen pro-russischer Organisationen und Angehörigen der krimtatarischen Minderheit eine Petition, die sie an Präsident Wiktor Janukowytsch richten.

Petition an Präsident Janukowytsch

Die polnischen Menschenrechtsaktivisten Piotr Hlebowitsch und Jadwiga Chmielowska starteten am 1. Januar 2013 nach Zusammenstößen pro-russischer Organisationen und Angehörigen der krimtatarischen Minderheit eine Petition, die sie an Präsident Wiktor Janukowytsch richten. Im Folgenden ist der Petitionstext abgedruckt. Polen, 1. Januar 2013 Erklärung In der letzten Zeit wurde die Krim zum Schauplatz beunruhigender Ereignisse, die negativen Einfluss auf die ohnehin schon sehr instabile Lage der Autonomen Republik Krim haben können. Die regelmäßigen Provokationen richten sich vor allem gegen die Krimtataren, die im Jahr 1944 deportierten autochtonen Einwohner der Halbinsel Krim. In der Ortschaft Molodjoschnoe in der Region Simferopol wurden in der Nacht des 1. Dezember 2012 um zirka 2.00 Uhr ungefähr 100 provisorische Gebäude der Krimtataren zerstört. Die nächtliche Aktion wurde von der Partei "Einheit Russlands" und der prorussischen Kosakenorganisation "Einheit" durchgeführt. Einige Stunden später um zirka 5.00 Uhr wurde in Simferopol ein Mitarbeiter des Wachpersonals auf der Baustelle der neuen Moschee Bujuk Dschuma – Dschami in der Jaltinska Straße 22 überfallen. Versucht wurde auch, das Wachhäuschen anzuzünden. Am 21. Dezember organisierte die bekannte russische Organisation Sut‘ Wremeni ("Wesen der Zeit"), deren Vorsitz der sogenannte linke Patriot Serhij Kurginjan Siergiej Kurginian innehat, in Simferopol eine Ausstellung. Diese widmete sich dem 133. Geburtstag des größten Verbrechers der Menschheit, Josef Stalin. Die Organisatoren der Ausstellungen erklärten geradeheraus, dass "die Deportation der tatarischen Nation im Jahr 1944 ein großer humanitärer Akt" war! Es ist daher nicht verwunderlich, dass die aufgebrachten Vertreter der Krimtataren (darunter Mitglieder der Medschlis [inoffizielle pol. Vertretung der Krimtataren, d. Red.]) entschieden auf diese russische Provokation reagierten. Es ist bekannt, dass auf Befehl Stalins im Mai 1944 die ganze Nation der Krimtataren nach Usbekistan deportiert worden war. Während dieser Aktion waren viele tausend Menschen ums Leben gekommen, darunter Frauen und Kinder. Die Ausstellung, die den roten Tyrannen rühmte, wurde endgültig zerstört, die Schautafeln mit Fotografien umgeworfen und mit Hakenkreuzen bemalt. Die tatarischen Aktivisten sagten nach Beendigung der Aktion: "Für uns sind Hitler und Stalin die gleichen Verbrecher." Den Initiatoren der Zerstörung der Ausstellung drohen Strafen. Russische Provokationen gehören auf der Krim schon fast zum Alltag. Die prorussischen Behörden der Autonomen Republik Krim verhalten sich so, als wäre die Krim ein integraler Bestandteil der Russischen Föderation. All dies geschieht in einer Zeit, in der die Ukraine den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) innehat, eine Organisation, deren Aufgabe es ist, sich Fremdenfeindlichkeit, ethnisch begründetem Hass und religiöser Intoleranz entgegenzustellen. Daher ersuchen wir Präsident Janukowitsch und das Parlament, ein vollständiges Verbot der Tätigkeiten russischer Schlägertrupps und extremistischer Organisationen auf dem Gebiet der Autonomen Republik Krim zu verhängen, da jede ihrer Aktionen zum Zündstoff für einen nationalen oder auch religiösen Konflikt werden kann. Unsere gemeinsame Pflicht ist es, alle Versuche, die kommunistischen wie auch die faschistischen Verbrecher zu rehablilitieren, zu verurteilen und zu bekämpfen. Wir appellieren an die Mitgliedsstaaten der OSZE, von der Ukraine eine Erklärung zu verlangen, warum sie erlaubt, auf ihrem Territorium Ausstellungen zu organisieren, in denen die Schuldigen des Völkermords in positivem Licht gezeigt werden. Wir bitten alle Menschen guten Willens sowie gesellschaftliche und politische Organisationen, sich unserer Erklärung anzuschließen. Übersetzung aus dem Polnischen: Silke Plate
Link zur Petition: Externer Link: http://www.activism.com/pl_PL/petycja/stop-prowokacjom-na-krymie/41545

Hintergründe und Perspektiven

Die prorussischen Übergriffe auf die Krimtataren kamen keineswegs aus dem Nichts, sondern sind vielmehr der bisherige Höhepunkt eines schon lange schwelenden Konflikts (s. Ukraine-Analysen 12 und 84). Seine Wurzeln hat der Konflikt in der 1944 von Stalin befohlenen Deportation der Krimtataren. Sie wurden damals beschuldigt, mit Nazi-Deutschland zu kooperieren. Ein Großteil der Krimtataren wurde in die zentralasiatischen Republiken – vor allem nach Usbekistan – aber auch nach Sibirien umgesiedelt. Seit dem Ende der 1980er Jahre war es den deportieren Völkern wieder erlaubt in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete zurückzukehren. 1990–1991 nahmen viele Krimtataren diese Möglichkeit wahr und kehrten auf die Krim zurück. Laut dem letzten Zensus 2001 machten die Krimtataren damals 12 % der Bevölkerung der Krim (circa. 250.000 Personen) aus. 58 % der Krimbevölkerung war zu diesem Zeitpunkt russisch. Ungeklärte Land- und Besitztumsfragen wurden in den darauffolgenden Jahren zum zentralen Problem bei der Rückkehr der Krimtataren. Die ehemaligen Grundstücke der Rückkehrer hatten in der Zwischenzeit neue Besitzer gefunden. Als Kompensation hatte die ukrainische Regierung den Krimtataren neue Grundstücke und Geld zugesprochen. Die Vergabe der Grundstücke gestaltete sich aber als sehr langwierig, die Formalitäten zur Gebietsübertragung als kompliziert. Noch heute leben viele der zurückgekehrten Krimtataren in provisorischen Siedlungen. Hinzu kommt, dass viele der als Kompensation angebotenen Grundstücke nicht in den ursprünglichen Siedlungsgebieten der Krimtataren liegen, sondern im Steppengürtel der Krim-Halbinsel. Die Krimtataren sehen sich als Urbevölkerung der Krim-Halbinsel und verlangen eine angemessene Kompensation für das damals verlorene Land. Dieser Forderung verleihen sie immer wieder durch Demonstrationen und Proteste Nachdruck. Teile der zurückgekehrten Krimtataren gingen dazu über, Grundstücke unrechtmäßig zu besetzen. Gerade diese Landbesetzung ist seit Jahren Gegenstand immer heftiger werdender Konflikte zwischen der russischen Mehrheitsbevölkerung auf der Krim und den Krimtataren. Die unrechtmäßige Landergreifung kommt pro-russischer und anti-tatarischer Propaganda sehr gelegen. Der Konflikt um Land bekam in den letzten Jahren zunehmend auch eine ethnische Komponente. Übergriffe von russischer Seite auf krimtatarische Einrichtungen haben in den vergangen Jahren stark zugenommen. Vor allem heilige Stätten, wie Friedhöfe, und nun auch die Baustelle einer Moschee waren Ziele der Zerstörungen. Präsident Janukowytsch hatte bei seinem Amtsantritt die ungeklärte Landfrage zu seiner persönlichen Aufgabe gemacht und angekündigt, das Problem bis 2015 zu lösen und die Krimtataren in die ukrainische Gesellschaft zu integrieren. Bisher ist es allerdings bei der Ankündigung geblieben. In einem Interview mit der ukrainischen Komsomolskaja Prawda zum Jahreswechsel unterstrich er, dass der Konflikt Schritt für Schritt und in einer zivilisierten Art und Weise gelöst werden müsse. Eine rasche Lösung des Konflikts ist kaum zu erwarten.
Eva Wachter

Fussnoten