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Analyse: Entwicklungsperspektiven der rechtsradikalen Kräfte in der Ukraine | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Zivilgesellschaft / Lokale Selbstverwaltung und Resilienz (14.07.2023) Von der Redaktion: Sommerpause – und eine Ankündigung Analyse: Die neuen Facetten der ukrainischen Zivilgesellschaft Statistik: Entwicklung der ukrainischen Zivilgesellschaft Analyse: Der Beitrag lokaler Selbstverwaltungsbehörden zur demokratischen Resilienz der Ukraine Chronik: 19. April bis 3. Mai 2023 Wissenschaft im Krieg (27.06.2023) Kommentar: Zum Zustand der ukrainischen Wissenschaft in Zeiten des Krieges Kommentar: Ein Brief aus Charkiw: Ein ukrainisches Wissenschaftszentrum in Kriegszeiten Kommentar: Warum die "Russian Studies" im Westen versagt haben, Aufschluss über Russland und die Ukraine zu liefern Kommentar: Mehr Öffentlichkeit wagen. Ein Erfahrungsbericht Statistik: Auswirkungen des Krieges auf Forschung und Wissenschaft der Ukraine Chronik 5. bis 18. April 2023 Innenpolitik / Eliten (26.05.2023) Analyse: Zwischen Kriegsrecht und Reformen. Die innenpolitische Entwicklung der Ukraine Analyse: Die politischen Eliten der Ukraine im Wandel Statistik: Wandel der politischen Elite in der Ukraine im Vergleich Chronik: 22. März bis 4. April 2023 Sprache in Zeiten des Krieges (10.05.2023) Analyse: Die Ukrainer sprechen jetzt hauptsächlich Ukrainisch – sagen sie Analyse: Was motiviert Ukrainer:innen, vermehrt Ukrainisch zu sprechen? Analyse: Surschyk in der Ukraine: zwischen Sprachideologie und Usus Chronik: 8. bis 21. März 2023 Sozialpolitik (27.04.2023) Analyse: Das Sozialsystem in der Ukraine: Was ist nötig, damit es unter der schweren Last des Krieges besteht? Analyse: Die hohen Kosten des Krieges: Wie Russlands Krieg gegen die Ukraine die Armut verschärft Chronik: 22. Februar bis 7. März 2023 Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. 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A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. 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(22.02.2022) Von der Redaktion: Die Russland-Ukraine-Krise im Kontext Kommentar: Drei Lehren und drei Hinweise zur Außenpolitik Putins gegenüber der Ukraine und dem Westen Kommentar: Kriegsoptimismus im Russland-Ukraine-Konflikt: Grund zum Pessimismus? Kommentar: Die Russland-Ukraine Krise: Wo steht Deutschland? Kommentar: Die Russland-Ukraine-Krise 2022 Ein Moment der Wahrheit für Deutschland Kommentar: Wir schulden der Ukraine Unterstützung – und eine klare Linie Kommentar: Russlands Passportisierung des Donbas: Von einer eingeschränkten zu einer vollwertigen Staatsbürgerschaft? Kommentar: Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine: Wunsch und Wirklichkeit Kommentar: Das Normandie-Format und die Minsker Abkommen: Können sie zu einer Deeskalation im Konflikt mit Russland beitragen? Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Analyse: Entwicklungsperspektiven der rechtsradikalen Kräfte in der Ukraine

Anton Shekhovtsov London Von Anton Shekhovtsov

/ 11 Minuten zu lesen

Dieser Artikel betrachtet die Entwicklungen in der ukrainischen rechtsradikalen Szene nach der Revolution, die im Winter 2014 den damaligen Präsidenten Wiktor Janukowitsch aus dem Amt entfernte. Der Autor diskutiert die Gründe für die Wahlniederlage der beiden rechtsradikalen Parteien und stellt fest, dass diese Niederlagen nicht das "Ende der Geschichte" der ukrainischen Rechtsradikalen markieren.

Oleh Tyahnybok (Swoboda) während des Wahlkampfes zum ukrainischen Parlament. (© picture-alliance/dpa, ITAR-TASS)

Einleitung

Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Ukraine, die im Mai bzw. Oktober 2014 stattgefunden haben, gingen für die beiden parteipolitisch organisierten rechtsradikalen Kräfte desaströs aus.

Oleh Tjahnybok, der Anführer der Allukrainischen Union Freiheit (Swoboda), erhielt bei der Präsidentschaftswahl 1,16 Prozent der Stimmen, während seine Partei bei der Parlamentswahl nur 4,71 Prozent holte und damit an der Fünfprozenthürde scheiterte. Zum Vergleich: 2012 hatte Swoboda 10,44 Prozent der Stimmen erhalten und die erste parlamentarische Fraktion einer rechtsradikalen Gruppierung in der Geschichte der Ukraine gebildet.

Dmitro Jarosch, der Anführer des Rechten Sektors, schaffte es bei der Präsidentschaftswahl auf einen Stimmanteil von 0,70 Prozent. 1,80 Prozent der Wähler unterstützten seine Partei bei der Parlamentswahl. Der Rechte Sektor kann allerdings nur vorläufig als rechtsradikale Partei angesehen werden; nationalkonservativ wäre der vielleicht passendere und zugleich ein vorsichtigerer Begriff, denn anders als Swoboda fasst der Rechte Sektor die ukrainische Nation eher mit bürgerlichen als mit ethnischen Begriffen. So bestand Jaroschs Wahlprogramm sogar darauf, dass Menschenwürde und Menschenrechte die grundlegenden Werte einer neuen ukrainischen Verfassung sein sollten.

Schwäche rechtsradikaler Parteien

Tjahnyboks und Jaroschs Misserfolge bei der Präsidentschaftswahl hatten mit ihrer eigenen politischen Beliebtheit allerdings wenig zu tun. Nach der russischen Annexion der Krim und der Invasion in der Ostukraine war das Wahlverhalten der ukrainischen Bevölkerung bei der Präsidentenwahl in hohem Maße taktisch. Die Wähler haben den zum Zeitpunkt der Präsidentschaftswahlen beliebtesten Kandidaten, Petro Poroschenko, unterstützt, weil es ihnen wichtig war, schon im ersten Wahlgang einen neuen Präsidenten zu wählen, damit dieser sich auf die Antiterrorkampagne im Osten des Landes konzentrieren konnte. Diese Einstellung schadete allen anderen Kandidaten, auch Tjahnybok und Jarosch.

Das erfolglose Abschneiden von Swoboda und Rechtem Sektor bei der Parlamentswahl erfordert jedoch eine ausführlichere Erklärung. Natürlich spielte bei der Parlamentswahl auch die taktische Stimmabgabe eine Rolle: Aus den veröffentlichten Meinungsumfragen war nicht absehbar, ob Swoboda die Prozenthürde überwinden würde, und viele Wähler wollten ihre Stimme wohl nicht "verschwenden". Gleichzeitig war die Beliebtheit des Rechten Sektors so gering, dass einige Meinungsforschungsinstitute ihn nicht einmal in ihrer Umfrage aufführten. Dennoch können taktische Stimmabgaben die Erfolglosigkeit der Rechtsradikalen nicht vollständig erklären.

Warum scheiterten die Rechtsradikalen, vor allem Swoboda, bei der Parlamentswahl? Erstens ist Swobodas Beliebtheit bereits seit Anfang 2013 zurückgegangen, als ihre bisherigen Unterstützer immer unzufriedener mit der parlamentarischen Arbeit der Partei wurden. Zweitens spaltete das Antreten von Swoboda und Rechtem Sektor die nationalistischen Stimmen; Swoboda schadete dies am stärksten, denn einige Unterstützer liefen zum Rechten Sektor über. Drittens war Swobodas Erfolg im Jahr 2012 der Erfolg derjenigen politischen Kraft, die als radikalste Opposition zum damaligen Präsidenten Janukowitsch gesehen wurde. Swoboda war zu weiten Teilen eine "Anti-Janukowitsch-Partei"; mit Janukowitschs Abgang verlor die Partei ihre größte negative Mobilisierungsquelle. Viertens galt Swoboda 2012 auch als fast die einzige patriotische Partei. Da aber die russische Invasion alle demokratischen ukrainischen Parteien zum Gebrauch patriotischer Rhetorik veranlasste, verlor Swoboda das "Monopol" auf Patriotismus. Zusätzlich vergraulten fragwürdiges Verhalten und dubiose Aktivitäten hochrangiger Swoboda-Vertreter im Frühjahr und Sommer 2014 (darunter Minister in Arsenij Jazenjuks provisorischem Kabinett) viele ehemalige Unterstützer.

Der Misserfolg von Swoboda und Rechtem Sektor bei den Wahlen markiert jedoch nicht "das Ende der Geschichte" der ukrainischen Rechtsradikalen. Einige andere Entwicklungen erwiesen sich als deutlich problematischer. Bevor sie diskutiert werden, ist es aber wichtig zu verstehen, wie einige rechtsradikale Gruppen in der Ukraine funktionieren.

Illegale Geschäfte

Seit den 1990er Jahren können rechtsradikale ukrainische Aktivisten – genauso wie Aktivisten anderer politischer Bewegungen – anhand zweier stark verallgemeinerter und sich dennoch mitunter überschneidender Kategorien unterschieden werden: "Romantiker" und "Pragmatiker". "Romantiker" nehmen ihre politischen Überzeugungen ernst, sind bereit, Zeit und Energie für die Sache zu opfern, und arbeiten ehrenamtlich in Vollzeit für ihre politischen Organisationen. "Pragmatiker" können durchaus auch von echten Überzeugungen für ihre politische Sache motiviert sein, ihre oberste Priorität ist es aber immer, den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.

Der "Romantiker-Pragmatiker"-Doppelcharakter der rechtsradikalen Bewegung bestimmt häufig ihre verborgene Agenda: Werbung und Kampf für eine politische Sache gehen mit Aktivitäten einher, die Geld einbringen, für die Politik aber nicht unbedingt relevant sind. Meist führen "Pragmatiker" die rechtsradikalen Organisationen an und verwandeln sie in Unternehmen mit einer "romantischen" Basis aus niedrig oder überhaupt nicht bezahlten Angestellten oder Praktikanten. In dieser Hinsicht sind rechtsradikale Organisationen wirtschaftliche Projekte, die verschiedene Anstellungsverhältnisse anbieten.

Als politische Parteien bieten rechtsradikale Organisationen hauptsächlich drei Dienstleistungen an. Erstens können mächtigere politische Akteure (in der Regel Amtsinhaber) sie als "Vogelscheuchen" oder Beleg eines "größeren Übels" engagieren, um eine größere Zustimmung für sich zu erreichen, indem sie sich als "kleineres Übel" präsentieren. Zweitens sind rechtsradikale Parteien trotz ihrer sehr begrenzten Erfolgschancen auf jeder Ebene berechtigt, Vertreter in Wahlkommissionen zu entsenden. Dadurch können sie finanzielle Gewinne generieren: entweder indem sie ihren Sitz in der Wahlkommission an Vertreter anderer Parteien abtreten oder indem sie sich zugunsten beliebterer Kandidaten an Wahlbetrug beteiligen. Drittens können mächtigere politische Akteure rechtsradikale Parteien fördern, indem sie beispielsweise verdeckt in deren Kampagnen investieren, um Konkurrenten, vor allem innerhalb des rechten Mainstreams, zu schwächen oder zu unterminieren.

Ins Parlament gewählte oder als Minister an der Regierung beteiligte rechtsradikale Politiker können sich natürlich an den zahlreichen Korruptionsmodellen beteiligen, die auch Vertretern anderer politischer Kräfte zur Verfügung stehen.

Das Spektrum der Dienstleistungen, die die Rechtsradikalen über soziale Organisationen oder Kleinstgruppen anbieten können, ist sogar breiter als das der rechtsradikalen politischen Parteien, wobei ihr Ertrag niedriger ist als der der Parteien. Die meisten Dienstleistungen der Rechtsradikalen können in vier sich wiederum häufig überlappende Kategorien unterteilt werden: "illegale ökonomische Entwicklungen", "Schutz und Sicherheit", "Scheinproteste" und "Gewalt".

Erstens werden rechtsradikale Aktivisten manchmal als starke Männer zur Unterstützung illegaler feindlicher Übernahmen von Unternehmen angeheuert. In der Ukraine finden bisweilen extralegale Neuverteilungen von Gewinn, Eigentum, Geschäften und Reichtümern statt und gesetzliche Regelungen werden vom Recht des Stärkeren verdrängt. Rechtsradikale Aktivisten praktizieren oft Kampfkünste und sind daher nützlich, wenn eingebrochen oder bestimmte Unternehmen bzw. Büros besetztwerden sollen. Meist sind solche Aktivitäten nicht ideologischer Natur. Ideologie kann jedoch durchaus auch ein Mobilisierungsfaktor sein, wenn etwa eine rechtsradikale Gruppe angeheuert wird, um ein Unternehmen von Menschen nichtslawischen Ursprungs vom Markt zu vertreiben. Zur Mobilisierung ihrer Basis für solche Operationen stellen die eine rechtsradikale Gruppe leitenden "Pragmatiker" die Operation etwa als Teil eines "heiligen Rassenkriegs" dar, obwohl die tatsächliche Ursache für die Vertreibung des Unternehmens vom Markt nichts mit Ethnien zu tun hat.

Zweitens können einige rechtsradikalle Gruppen als kriminelle Gangs bezeichnet werden, die Schutzgelderpressung betreiben. Zum einen bieten rechtsradikale Aktivisten an, ein Geschäft gegen eine reale Bedrohung zu schützen, etwa eine illegale Übernahme oder aggressive Wettbewerber. Zum anderen drohen die Rechtsradikalen bei der Schutzgelderpressung, ein Unternehmen anzugreifen, sollte es das Schutzgeld verweigern.

Drittens – dieser Punkt ähnelt der Schutzgelderpressung – organisieren Rechtsradikale zuweilen Proteste gegen politische, soziale oder kulturelle Entwicklungen oder Veranstaltungen oder drohen damit, um Geld für einen Verzicht auf solche Proteste zu erpressen. Immobilienentwickler berücksichtigen beispielsweise nicht immer die Ansichten benachbarter Hausbesitzer; diese organisieren dann schwache Proteste, die von einer rechtsradikalen Gruppe "gekapert" werden. Ein starker begründeter Protest hat durchaus das Potential, ein Bauprojekt zu stoppen und große finanzielle Verlustezu verursachen, so dass Bauunternehmen bereit sein können, rechtsradikalen Gruppen Abfindungen zu zahlen – als Gegenleistung für deren Rückzug aus Protesten. In ähnlicher Manier kann eine rechtsradikale Gruppe drohen, ein Konzert oder einen "unpatriotischen" Sänger zu blockieren oder eine Veranstaltung sozialer oder kultureller Minderheiten zu stören, um von den Veranstaltern der Veranstaltung Geld zu erpressen.

Viertens können rechtsradikale Aktivisten für Gewaltakte gegen politische Gegner angeheuert werden, ohne dass die Verbindung zum Auftraggeber bekannt wird. Meist sind die Auftraggeber Amtsinhaber, die an der Beendigung von oppositionellen Protesten oder Demonstrationen interessiert sind, die das Potential haben, sie ernsthaft herauszufordern. Die Gewalt findet entweder direkt statt, in Form physischer Angriffe, oder vermittelt. Ist letzteres der Fall, infiltrieren rechtsradikale Aktivisten die Proteste, ohne ihre politische Anbindung und ihre Auftraggeber offenzulegen, und radikalisieren sie so weit, dass eine polizeiliche Aktion gegen den gesamten Protest legitim wird. In der Regel attackieren die rechtsradikalen Aktivisten die Polizei, um so den Einsatz von Gewalt gegen die eigentlichen Protestierenden zu provozieren.

Es ist wichtig festzuhalten, dass sämtliche der beschriebenen Aktivitäten weder auf das rechtsradikale Milieu noch auf den ukrainischen Kontext begrenzt sind. Zudem sind nicht notwendig alle rechtsradikalen ukrainischen Parteien und Gruppen an den hier kurz beschriebenen hochgradig illegalen Aktivitäten beteiligt und die rechtsradikalen Aktivisten, die tatsächlich an ihnen beteiligt sind, repräsentieren nicht notwendigerweise Organisationen, die nicht auch genuine politische Ziele haben. Es stimmt, dass es einigen rechtsradikale Organisationen nur darum geht, Geld zu verdienen. In der Regel dient die Geldbeschaffung aber dem Kampf für eine politische Sache.

Rechtsextreme Netzwerke in die Politik

Die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine, die vom Aufstieg der ehemals undurchsichtigen Neonaziorganisation Patrioten der Ukraine (PU) unter der Führung von Andriy Biletsky geprägt sind, können aus rein politischer Perspektive betrachtet werden. Sie können jedoch nicht zur Gänze verstanden werden, ohne die oben erwähnten Aktivitäten einiger rechtsextremer Organisationen in der Ukraine zu berücksichtigen.

Die politische Perspektive ist folgende: Wie auch einige andere Anführer der PU hat Biletsky nicht an der Revolution von 2014 teilgenommen, weil er seit Ende 2011 aufgrund einer Anklage wegen versuchten Mordes im Gefängnis saß. Biletsky und seine Verbündeten wurden kurz nach Janukowitschs Amtsenthebung als "politische Gefangene" freigelassen. Später wurde die PU das Herz des Asow-Bataillons, einer vom Innenministerium unter Arsen Awakow geführten Freiwilligenabteilung. Von Beginn an verwendete sie Symbole wie die "Wolfsangel" und die "Schwarze Sonne", die im Nachkriegseuropa mit Neonazibewegungen assoziiert werden.

Innenminister Awakow, ein Mitglied von Jazenjuks Volksfront-Partei, beförderte seinen Kommandeur Biletsky im August 2014 in den Rang eines polizeilichen Oberstleutnants. Die Volksfront nahm Biletsky außerdem in ihren Rat für Militärfragen auf und plante anscheinend, seine Kandidatur bei der Parlamentswahl offiziell zu unterstützen. Widerstand von Vertretern nationaler Minderheiten und der ukrainischen Expertengemeinschaft zwang die Volksfront jedoch, ihre Entscheidung zu überdenken. Sie unterstützte Biletsky inoffiziell aber weiterhin – besonders Awakow und sein Berater Anton Geraschenko – und Biletsky wurde über ein Kiewer Direktmandat ins Parlament gewählt. Nach den Wahlen ernannte Awakow mit Wadim Trojan einen stellvertretenden Kommandeur des Asow-Bataillons und ein führendes PU-Mitglied zum Polizeichef der Region Kiew.

Die politische Perspektive wirft beunruhigende Fragen auf: Warum haben die Ukrainer einen Neonazi ins Parlament gewählt? Warum hat der Innenminister die Anführer der Neonaziorganisation befördert?

Die erste Frage kann noch innerhalb des politischen Kontexts beantwortet werden. Biletskys neonazistische Ansichten und seine Führungsrolle in der PU spielten keine Rolle für seinen Sieg. Er wurde vor allem aus drei Gründen ins Parlament gewählt: erstens weil er Kommandeur eines Freiwilligenbataillons war, das die Ukraine gegen (pro-)russische Extremisten in der Ostukraine verteidigt hat; zweitens weil er als fast der einzige Vertreter der siegreichen Maidan-Bewegung in diesem Wahlbezirk galt, obwohl er – was in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt war – an der Revolution gar nicht beteiligt war; und drittens weil sein größter Konkurrent ein Vertreter des alten Regimes unter Janukowitsch war.

Der politische Rahmen versagt allerdings, wenn es um eine Erklärung dafür geht, dass der Innenminister die Führung der Patrioten der Ukraine unterstützt hat, denn weder Awakow noch Geraschenko sind Neonazis. Die Erklärung scheint in der Vergangenheit und im düsteren Erbe einer Vetternwirtschaft zu liegen.

Awakow, Biletsky und Trojan kommen alle aus der Region Charkiw und kennen sich mindestens seit 2009/10, als Awakow dort noch Gouverneur war. Die PU war in einige illegale Aktivitäten der oben beschriebenen Art verwickelt. 2010 besetzten PU-Aktivisten unter der Führung von Trojan vier Dutzend neue Kioske in Charkiw – laut Medienberichten zugunsten von Andriy Liphansky, der ein Geschäftspartner Awakows war und während Awakows Amtszeit den Medien- und Informationsrat der Region leitete. Aus Medienberichten geht weiterhin hervor, dass Liphansky eine Turnhalle für das Training von PU-Aktivisten anmietete. Diese stellten ihrerseits Personal sowohl für bezahlte Proteste als auch zum Schutz von Demonstrationen des Blocks Timoschenko in Charkiw zur Verfügung, dessen Regionalbüro Awakow leitete, nachdem er als Gouverneur der Region Charkiw entlassen worden war. Außerdem beteiligte sich ein Anführer der Charkiwer Fußball-Hooligans, der der PU nahe stand, an Awakows Wahlkampf um das Bürgermeisteramt.

Hinter der derzeitigen Verquickung führender PU-Politiker mit der ukrainischen Polizei scheint Awakows Vertrauen in die Organisation zu stehen, mit der er in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat. Außerdem scheint Awakow an die persönliche Loyalität des PU-geführten Bataillons zu glauben, das er möglicherweise als "Privatarmee" einsetzt, um seine geschäftlichen und politischen Interessen zu schützen.

Die problematische Beziehung zwischen Innenministerium und Neonazis unterminiert die Glaubwürdigkeit der neugebildeten ukrainischen Regierung international wie auch im eigenen Land. Höchstwahrscheinlich hat Awakow Poroschenko vorgeschlagen, dem belarussischen Kämpfer des Asow-Bataillons Sergej Korotkich, der seit Ende der 1990er Jahre in Neonazibewegungen aktiv ist, die ukrainische Staatsbürgerschaft zu gewähren. Außerdem hat sich die Kiewer Polizei unter Awakow bereits als unfähig oder unwillig erwiesen, eine Anzahl faschistisch motivierter Verbrechen zu verfolgen. Im Juli haben rechtsextreme Schläger – die nicht unbedingt etwas mit der PU zu tun haben müssen – vier Schwarze in der U-Bahn, einen Schwulenclub und einen jüdischen Studenten in der Nähe einer Synagoge angegriffen. Die Polizei hat zwei Strafverfahren eröffnet, bislang allerdings noch niemanden angeklagt. Im September wurde Wasil Tscherepanin, der Leiter des Zentrums für Visuelle Kultur, zusammengeschlagen, allem Anschein nach von rechtsextremen Aktivisten. Auch bei der Untersuchung dieses Verbrechens versagte die Polizei. Ebenso wenig ist sie willens, die Folter politischer Oppositioneller durch die Neonazigruppe C14 während der Revolution im Winter 2013/2014 zu untersuchen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Infiltrierung der Polizei durch die extreme Rechte zur Effizienz ihrer Untersuchungen beiträgt – weder im Allgemeinen noch im Speziellen bei Hass-Verbrechen.

Ausblick

Awakow mag das PU-geführte Bataillon als seine "Privatarmee" betrachten, doch weder für Asow noch für die gesamte PU ist die derzeitige Zusammenarbeit mit dem Innenministerium ein Selbstzweck. Die PU mag zwar von ihr profitieren, sie hat aber immer noch ihre eigene politische Agenda, die über diese Zusammenarbeit hinausgeht. Die PU hat außerdem begonnen auf ihrer Webseite Stellenangebote des ukrainischen Geheimdienstes anzuzeigen.

Eine fortschreitende Infiltrierung der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden und anderer Staatsorgane durch die extreme Rechte wird wahrscheinlich zu folgenden Entwicklungen führen: Erstens erhöht die Verschmelzung von Polizei und Rechtsextremen, die unter anderem in illegale Aktivitäten verwickelt waren, die Korruptionsrisiken. Zweitens wird die Zunahme von Rechtsextremen in den Strafverfolgungsbehörden zu einer allmählichen Loslösung der PU aus dem persönlichen Schutz Awakows führen. Das wiederum wird es der PU erlauben unabhängig zu agieren.

Swoboda und der Rechte Sektor haben bei den Parlamentswahlen auf ganzer Linie verloren. Die Infiltrierung der Strafverfolgungsbehörden durch einige andere rechtsextreme Organisationen ist möglicherweise jedoch eine längerfristige und nachhaltigere Strategie im Kampf der rechtsextremen Kräfte gegen die nicht besonders stark etablierte liberale Demokratie in der Ukraine.

Übersetzung aus dem Englischen: Sophie Hellgardt

Lesetipps

Fussnoten

Anton Shekhovtsov ist Doktorand am University College London und Herausgeber der Buchreihe "Explorations of the Far Right" beim ibidem-Verlag. Sein zentraler Forschungsgegenstand ist anti-demokratische Politik in Europa. Er war als Forscher an wissenschaftlichen Institutionen in Österreich, Polen und Großbritannien.