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Kommentar: Zwischen korporativen Interessen und neuen Inseln der Veränderung – Lokalwahlen im Donbas 2020 | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. August 2022 Kriegsverbrechen / Kriegsgeschehen (21.07.2022) Editorial: Dokumentation und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Analyse: Russlands Aggression in der Ukraine Analyse: Welche Rolle ein "Sondertribunal zum Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine" für die Opfer des Krieges spielen könnte Dokumentation: Ukraine mobilizes international law: ways to punish Russia for aggression and more Dokumentation: OSZE ODIHR: Report on Violations of International Humanitarian and Human Rights Law, War Crimes and Crimes Against Humanity Committed in Ukraine (1 April – 25 June 2022) Dokumentation: Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives: Most of the civilians killed in Bucha were males of conscription age. A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. Juli 2022 Krieg und Wohnungsmarkt / EU-Kandidatenstatus (13.07.2022) Analyse: Wohnraum und Krieg in der Ukraine Kommentar: Warum der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine sicherheitspolitisch geboten und längst überfällig ist Kommentar: Was der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine bedeutet Kommentar: Der Status eines EU-Kandidatenlandes für die Ukraine: symbolische Bedeutung und praktische Implikationen Kommentar: "Heute wird über die Zukunft Europas entschieden" Kommentar: Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft: Alte und neue ukrainische Wege zur europäischen Integration Dokumentation: Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine und zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, 23. Juni 2022 Chronik: 1. bis 15. Juni 2022 Krieg, Geschichte und Erinnerungskultur (22.06.2022) Analyse: Geschichte als "Waffe"? Russlands Instrumentalisierung der Erinnerungskultur im Zuge des Angriffskrieges gegen die Ukraine Analyse: Das Asow-Regiment und die russische Invasion Analyse: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda Kommentar: Erinnerungskultur in der "Zeitenwende". Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg Kommentar: "Russland – das verstehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht" Chronik: 25. April bis 31. Mai 2022 Flucht vor dem Krieg / Zukunft der Ukraine-Forschung / Auswirkungen des Krieges auf die Bildung / Kriegsgeschehen in der Ukraine (30.05.2022) Analyse: Flucht in und aus der Ukraine Kommentar: Die Osteuropäische Geschichte und die Ukraine nach Russlands Angriff Kommentar: Ukraine-Studien in Deutschland. Beobachtungen eines Historikers Kommentar: Wir brauchen eine De-Kolonisierung und Aufwertung der Osteuropaforschung Kommentar: Fehler im Betriebssystem Kommentar: Wir brauchen dringend und schnell eine interdisziplinäre Ukrainistik an deutschsprachigen Universitäten Dokumentation: Bildung und Krieg Chronik: 10. bis 24. April 2022 Deutschland und der Krieg (04.05.2022) Kommentar: Abschied vom Wolkenkuckucksheim. Deutschlands langsamer Wiedereintritt in die Weltpolitik Kommentar: Es war nicht alles falsch! Oder doch? Kommentar: Deutschlands Selbstbild – ein Kollateralschaden des Krieges? Kommentar: Der russisch-ukrainische Krieg und die Zukunft Europas Kommentar: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die deutsche Erinnerungskultur Kommentar: Frieden und Sicherheit für die Ukraine und Europa entstehen nicht am Reißbrett des Westens Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Kommentar: Deutschland in den russischen staatsnahen Medien Cyber-Operationen / Digitalisierung (02.05.2022) Analyse: Cyber-Operationen im Kontext des Russland-Ukraine-Krieges 2022 Dokumentation: Cybervorfälle im Verlauf von Russlands Krieg gegen die Ukraine (Februar bis April 2022) Analyse: Zur persönlichen Einstellung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber aktuellen eGovernment-Initiativen in der Ukraine Dokumentation: Top-10-Vorschläge aus der ukrainischen Zivilgesellschaft für das Ministerium für digitale Transformation für 2021–22 Chronik: 11. März bis 9. April 2022 Selenskyjs vs. Putins Rhetorik / Gesellschaftlicher Widerstand / Deutschlands Blick auf die Ukraine / Selenskyjs Erfolge / Ukrainische Verhandlungsposition / Russische Kriegsverbrechen (11.04.2022) Analyse: Zweierlei Spiegelungen. Putins und Selenskyjs rhetorische Strategien Analyse: Was mobilisiert den ukrainischen Widerstand? Analyse: Deutschland, die Ukraine, Russland und das Erbe des deutschen Kolonialismus in Osteuropa Analyse: Herausragende Leistung: Selenskyj als Präsident der geeinten Ukraine dekoder: Neutrale Ukraine – ein Ausweg aus dem Krieg? Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Apparent War Crimes in Russia-Controlled Areas Dokumentation: Internationale Hilfen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Chronik: 2. bis 10. März 2022 Russlands Angriffskrieg / Friedensverhandlungen / Selenskyjs Rede im Bundestag (28.03.2022) Analyse: Russlands Überfall auf die Ukraine: Warum gerade jetzt? Kommentar: "Keine Kompromisse mit dem neofaschistischen Russland" dekoder: Wie kann man diesen Krieg beenden? dekoder: Warum Putin die Ukraine grundsätzlich missversteht Dokumentation: Ansprache des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, im Deutschen Bundestag Dokumentation: Statement der EU-Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Mehr als nur Waffenruhe: Die Ukraine braucht dringend einen Schutz für Aktivist*innen und eine De-Okkupation (Erklärung der Kyjiwer Gespräche) Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Russlands Angriff auf die Ukraine / Kosaken (14.03.2022) Von der Redaktion der Forschungsstelle Osteuropa Bremen: Spendenaufruf Kommentar: Putins Angriff auf die Ukraine und die erzwungene Rückkehr zur Logik des kalten Krieges Kommentar: Russland will die Ukraine kontrollieren – und wird langfristig das Gegenteil erreichen Kommentar: Die Ukraine kämpft für Europa Dokumentation: Offene Briefe gegen Russlands Krieg in der Ukraine Dokumentation : Internationale Hilfen für die Ukraine Dokumentation : Diplomatische Gespräche im Vorfeld des Krieges Analyse: Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine Chronik: 18. – 23. Februar 2022 Russlands aggressive Ukraine-Politik / Deutschland im Russland-Ukraine Konflikt / Konfliktlösung in der Sackgasse? (22.02.2022) Von der Redaktion: Die Russland-Ukraine-Krise im Kontext Kommentar: Drei Lehren und drei Hinweise zur Außenpolitik Putins gegenüber der Ukraine und dem Westen Kommentar: Kriegsoptimismus im Russland-Ukraine-Konflikt: Grund zum Pessimismus? Kommentar: Die Russland-Ukraine Krise: Wo steht Deutschland? Kommentar: Die Russland-Ukraine-Krise 2022 Ein Moment der Wahrheit für Deutschland Kommentar: Wir schulden der Ukraine Unterstützung – und eine klare Linie Kommentar: Russlands Passportisierung des Donbas: Von einer eingeschränkten zu einer vollwertigen Staatsbürgerschaft? Kommentar: Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine: Wunsch und Wirklichkeit Kommentar: Das Normandie-Format und die Minsker Abkommen: Können sie zu einer Deeskalation im Konflikt mit Russland beitragen? Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Erdgastransit und Stromsektor (26.11.2021) Das Ende des russischen Erdgastransits Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: 8. bis 21. November 2021 NATO-Ukraine-Beziehungen / Veteraninnen imd Veteranen (12.11.2021) Analyse: Kooperation zwischen NATO und Ukraine Analyse: Der lange Schatten des Donbas Chronik: 11. Oktober bis 7. November 2021 Zukunftsperspektiven (15.10.2021) Analyse: Die Ukraine auf dem Weg zum Rechts- oder Präsidentenstaat? Dokumentation: Offshore-Geschäfte in den Pandora-Papers Kommentar: Post-sowjetische Hegemonie-Krise Kommentar: Aporien der Unabhängigkeit Chronik: 1. bis 10. Oktober 2021 30 Jahre seit dem Ende der Sowjetunion (28.09.2021) Kommentar: Was bedeutet das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Wie hat sich die Ukraine seit der Unabhängigkeit entwickelt? Kommentar: Die Sprachen und die Politik Kommentar: 30 Jahre ukrainische Unabhängigkeit Kommentar: Drei Jahrzehnte der ukrainischen Unabhängigkeit Kommentar: Der eskalierende und unversöhnliche Konflikt um die "totalitäre" Vergangenheit Kommentar: Dreißig Jahre Unabhängigkeit. Kommentar: Unabhängig, aber sowjetisch? Kommentar: Ukraine – Jetzt mit To-do-Liste die Zukunft angehen! Kommentar: Welche Bedeutung hat das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Zum 30. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit Identität und Diversität / Babyn Jar (16.07.2021) Von der Redaktion: На дачу – in die Sommerpause Analyse: Multiple Identitäten und Einstellungen gegenüber der ukrainischen Ethnopolitik Analyse: Babyn Jar Massenmord am Stadtrand Lesehinweis: Inhaltsverzeichnis der Osteuropa 1-2 / 2021, "Babyn Jar. Der Ort, die Tat und die Erinnerung" Dokumentation: Rede von Außenminister Heiko Maas Covid-19-Chronik, 10. Juni bis 11. Juli 2021 Chronik: 11. Juni bis 11. Juli 2021 Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland / Arbeitsmarkt unter Covid-19 (28.06.2021) Analyse: Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland Analyse: Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise Dokumentation: Entwicklungen in der "DNR" und der "LNR" vom 25. Mai bis 8. Juni 2021 Chronik: 27. Mai bis 10. Juni 2021 Zwischenfazit: zwei Jahre Selenskyj (04.06.2021) Kommentar: Trotz ökonomischer Reformen fehlt eine Strategie in der Wirtschaftspolitik Kommentar: Test bestanden, Herausforderung verstanden? Präsident Selenskyj und der Donbas-Konflikt Kommentar: Selenskyj symbolisiert die Krise der politischen Repräsentation Kommentar: Der gewachsene Einfluss der Regionen wird zur Herausforderung für Selenskyj Kommentar: Das Vertrauen und die Hoffnung auf einen Aufbruch schwinden Chronik: Covid-19-Chronik, 10 – 24. Mai 2021 Chronik: 10. bis 24. Mai 2021 Außenpolitik / Beziehungen Ukraine-Türkei / Donbas Analyse: Ukrainische Außenpolitik unter Selenskyj: Von Wirtschaft zu Sicherheit Analyse: Türkei-Ukraine Beziehungen: Was steckt dahinter? Analyse: Krieg und Frieden im Donbas: Lehren aus dem russischen Truppenaufmarsch dekoder.org: Vom Säbelrasseln zum Krieg? Covid-19-Chronik: 26. April bis 9. Mai 2021 Chronik: 26. April bis 9. Mai 2021 Ukraine-Forschung in Deutschland (28.04.2021) Analyse: Die Ukraine im Spiegel der Wissenschaft in Deutschland Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Covid-19-Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Ein Jahr Covid-19 (30.03.2021) Analyse: Das ukrainische Gesundheitssystem und die Covid-19-Pandemie Chronik: Covid-19-Chronik, 10. bis 22. März 2021 Chronik: 10. bis 22. März 2021 Steuerpolitik (13.03.2021) Analyse: Die Steuerpolitik der Ukraine nach dem Maidan Chronik: Covid-19-Chronik, 22. Februar bis 9. März 2021 Chronik: 22. Februar bis 9. März 2021 Vertrauen und Korruption (05.03.2021) Analyse: Vertrauen und Korruption in der Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 8. bis 21. Februar 2021 Chronik: 8. bis 21. Februar 2021 Energiewirtschaft (17.02.2021) Analyse: Selenskyjs Energiepolitik Analyse: Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Kommentar: Die Ukraine ist an einem Scheideweg Chronik: Covid-19-Chronik, 25. Januar bis 7. Februar 2021 Chronik: 25. Januar bis 7. Februar 2021 Menschenrechte (29.01.2021) Analyse: Die ukrainische Frage im UN-Menschenrechtsrat in Genf Analyse: Menschenrechtsverletzungen in den nichtregierungskontrollierten Gebieten Dokumentation: Human Rights Watch World Report 2021 Dokumentation: EGMR lässt Klage der Ukraine gegen Russland zu Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 7. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021 Chronik: 7. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Kommentar: Zwischen korporativen Interessen und neuen Inseln der Veränderung – Lokalwahlen im Donbas 2020

Samuel Goda Wilfried Jilge Valerij Novikov

/ 12 Minuten zu lesen

Die Lokalwahlen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur lokalen Selbstverwaltung. Reformorientierte Akteure erhoffen sich von der Dezentralisierung u. a. Impulse für eine Demokratisierung »von unten« und einen Beitrag zur Überwindung oligarchisch-klientilistischer Strukturen. Wie sind in diesem Zusammenhang die Ergebnisse der Lokalwahlen zu bewerten?

Anfang November 2020: Eröffnung eines Checkpoints im ukrainischen Schtschastja. Die Stadt liegt an der Grenze zu den Separatistengebieten der Ostukraine. (© picture-alliance, Photoshot )

Die ukrainischen Lokalwahlen vom 25. Oktober 2020 bilden ein wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer echten lokalen Selbstverwaltung im Sinne der von der Ukraine im Jahr 1997 ratifizierten Europäischen Charta der kommunalen Selbstverwaltung. Mit den durch die Wahlen etablierten Organen der kommunalen Selbstverwaltung sind neu gebildete, leistungsstarke Gemeinden entstanden, die durch die Reform deutlich mehr Vollmachten und Zuwendungen für eigene Aufgaben erhalten. Reformorientierte zivilgesellschaftliche Aktivistinnen und Aktivisten sowie Politikerinnen und Politiker erhoffen sich von der Dezentralisierung u. a. Impulse für eine Demokratisierung "von unten" und – für die Region des Donbas besonders wichtig – einen Beitrag zur Überwindung oligarchisch-klientilistischer Strukturen.

Eine weitere Besonderheit dieser Wahlen war die Anwendung eines neuen Wahlrechts, dass auch die Wählerinnen und Wähler vor Herausforderungen stellte. Kern der Neuerungen bildete die Einführung eines Verhältniswahlrechts mit offenen Parteilisten bereits in Gemeinden mit 10.000 und mehr Einwohnerinnen und Einwohnern, womit in diesen Gemeinden die Möglichkeit einer Selbstaufstellung und Wahl von unabhängigen Kandidatinnen und Kandidaten ausgeschlossen und den Parteien eine zentrale Rolle zugewiesen wurde. Diese "Parteipolitisierung" der kurzfristig, d. h. nur wenige Monate vor dem Wahltag beschlossenen Wahlgesetzgebung war auch deswegen problematisch, weil in der Ukraine Parteien auf lokaler Ebene bis auf wenige Ausnahmen kaum über solide Strukturen verfügen. In den von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten des Donbas (kurz: RKG des Donbas) begünstigte dies die in der Region gut verankerten Nachfolgeparteien der ehemaligen regionalen Machtpartei der Partei der Regionen (Partija rehioniw/PR ). Diese konnten die mit der Stärkung der Rolle der Parteien verbundene Ideologisierung besser nutzen als die Konkurrenz. Dank ihrer massiven ökonomischen Ressourcen sowie ihrer lokalen und landesweiten Medienmacht konnten sie erfolgreich ihre Wählerschaft mobilisieren, indem sie nationale Themen bespielten (z. B. allgemeine Forderungen nach Frieden, Wiederherstellung der Beziehungen zu Russland und Propagierung antiwestlicher Stereotypen), die mit der Entwicklung der Gemeinden im Rahmen der lokalen Selbstverwaltung kaum etwas zu tun hatten.

Gemäß den Berichten der Wahlbeobachtungsorganisationen "Komitee der Wähler der Ukraine" und "OPORA" entsprach die Wahl am Tag der Abstimmung den Standards freier und demokratischer Wahlen. Sowohl landesweit als auch in den RKG Teilen des Donbas fand ein intensiver politischer Wettbewerb statt. In Bezug auf die RKG des Donbas wird das Bild jedoch durch die Entscheidung der Zentralen Wahlkommission (ZWK) vom 8.8.2020 über die Unmöglichkeit der Durchführung von Wahlen in 18 Gemeinden in den RKG der Gebiete Donezk und Luhansk getrübt. Hauptgrund für die ZWK war die aufgrund des russisch-ukrainischen Konfliktes nicht ausreichend gewährleistete Sicherheit in den betroffenen Gebieten. Der massive Eingriff in die verfassungsmäßigen Rechte von etwa 500.000 betroffenen Wahlberechtigten war äußerst problematisch, da der Entscheidung weder ein transparenter Entscheidungsprozess noch eine nachvollziehbare Begründung zugrunde lagen. Ebenso fehlte es an einem Katalog klar definierter Kriterien, auf dessen Grundlage eine begründete Beurteilung der Sicherheitslage hätte vorgenommen werden können. Kaum nachvollziehbar war die Nichtdurchführung von Wahlen in den größten Städten der RKG des Gebiets Luhansk Lysytschansk und Sewerodonezk. Dort wurden in einer weitaus schlechteren Sicherheitslage die Lokalwahlen 2015 und sämtliche nationale Wahlen nach der Maidan-Revolution problemlos durchgeführt.

Bei der Entscheidung stützte sich die ZWK vor allem auf die Schlussfolgerungen des vom Präsidenten ernannten Chefs der Militärisch-zivilen Administration (WZA) der Gebiete Luhansk und Donezk, obwohl die ZWK weder über Kompetenzen noch Ressourcen verfügt, die Schlussfolgerungen der WZA zu verifizieren. Der WZA wurden damit in einer Schlüsselfrage kaum begrenzte Vollmachten eingeräumt, ohne dass sie formal die Verantwortung für entsprechende Entscheidungen trägt. Damit besteht die Gefahr, dass der Zentralmacht politische Motive unterstellt werden. Es ist völlig verständlich, dass unter Bedingungen eines andauernden Konflikts der Sicherheit in den Gemeinden der Frontgebiete große Bedeutung beigemessen wird. Die Aussetzung des Wahlrechts erfordert jedoch eine transparente Begründung und intensive Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, wenn deren Vertrauen in die staatlichen Institutionen nicht untergraben werden soll. Nachvollziehbar ist auch die Sorge, dass Erfolge der prorussischen Parteien in frontnahen Gebieten das Aktionsfeld des Kremls für hybride Attacken zur Destabilisierung der Ukraine erweitern. Wahlerfolge nicht genehmer oppositioneller Kräfte können aber kein Grund für die Aussetzung des Wahlrechts sein. Zumal der Wahlkampf zeigte, dass der Effekt einer solchen Maßnahme zweifelhaft ist: Die prorussische Oppositionsplattform nutzte die umstrittene Entscheidung der ZWK, um ihre antiukrainische Propaganda zusätzlich zu unterfeuern, wonach der angeblich gescheiterte Staat (failed state ) Ukraine noch nicht einmal Wahlen in den von ihm kontrollierten Gebieten gewährleisten könne. Mittel- bis langfristig bremst die mit der Aussetzung von Wahlen einhergehende Einführung einer militärisch-zivilen Verwaltung in den betroffenen Gemeinden die durch die lokale Selbstverwaltung angestoßene Demokratisierung, darunter Aktivitäten und Initiativen der Bürgerinnen und Bürger, das Entstehen alternativer politischer Kräfte sowie die Kontrolle der lokalen Autoritäten durch die Bürgerinnen und Bürger. So werden für die Region charakteristische paternalistische Verhaltensweisen zementiert.

Die Wahlbeteiligung war in der ganzen Ukraine ausgesprochen niedrig (36,88%) und lag etwa 10% unter dem Wert von 2015 (46,5%). Dies gilt insbesondere für von der Ukraine kontrollierten Teile des Donbas, wo die Wahlbeteiligung erstmals niedriger war als in der Westukraine, die diesmal die höchsten Werte zu verzeichnen hatte. Das Gebiet Donezk erzielte mit 31,67% den landesweiten Negativrekord (Gebiet Luhansk: 38,12%), was besonders ins Gewicht fällt, da die Zahl der Wahlberechtigten im Gebiet Donezk um ein Mehrfaches über der Zahl im Gebiet Luhansk liegt.

Die niedrige Wahlbeteiligung lässt sich sicher auch durch landesweit beobachtete Faktoren, wie z. B. die Sorge um die eigene Gesundheit aufgrund der Corona-Pandemie, erklären. In den RKG des Donbas spielte aber eine Rolle, dass ein bedeutender Teil der Wählerschaft von der Politik des Präsidenten Selenskyj und der weitgehend mit ihm identifizierten Regierungspartei Diener des Volkes (Sluha Narodu , kurz: SN) besonders enttäuscht war, zumal hier die Erwartungen in den Präsidenten und die neue Partei auch im Landesvergleich außergewöhnlich hoch waren: Bei der Parlamentswahl 2019 erreichte SN in den RKG des Donbas gute Wahlergebnisse und konnte in einzelnen Wahlkreisen sogar stärkste Kraft vor den traditionell starken Nachfolgeparteien der PR werden. Vieles spricht dafür, dass ein Teil dieser ehemaligen SN-Wählerschaft der Wahl fernblieb, da sie die alten Klans nicht mehr wollte, SN aber am Wahltag schon keine wählbare Alternative mehr darstellte. Begünstigt wurden solche Tendenzen durch das Versäumnis der SN-Parteiführung, rechtzeitig Organisationsstrukturen aufzubauen und attraktive Kandidaten zu präsentieren.

Gleichzeitig hat sich SN selbst in den Augen der Wählerinnen und Wähler disqualifiziert, indem die Partei fragwürdige Absprachen mit den Nachfolgeparteien der PR traf und somit selbst den Klientelismus praktizierte, dessen ein Teil der Wähler überdrüssig war. In der der wichtigen Stadt Rubischne (Gebiet Luhansk) beispielsweise landeten Mitglieder des Managements der Firma Sorja , die von Jurij Bojko, einem der Parteiführer der prorussischen Oppositionsplattform – Für das Leben (Opposizionnaja Platforma  – Sa Schisn , kurz OPSSch) kontrolliert wird, auf der Liste von SN. Der von SN aufgestellte Kandidat für das Bürgermeisteramt gehörte ebenfalls zum Management von Sorja . Offensichtlich versuchte Bojko – einer der "grauen Kardinäle" in der Region – mittels der "Marke" SN von ihm kontrollierte Kandidaten in den Gemeinderat zu bringen und so seinen Einfluss in der Stadt zusätzlich zu festigen. Schließlich wurde das Nichtwählen von einem defizitären Pluralismus in der Region begünstigt: Strukturen alternativer proeuropäischer Parteien sind an vielen Orten des Donbas noch schwach entwickelt, was sich wiederum zugunsten traditioneller Parteien lokaler "Feudalherren" auswirkt. Zugleich ist die Wahl von unabhängigen Kandidatinnen und Kandidaten in Gemeinden mit 10 000 oder mehr Einwohnerinnen und Einwohnern versperrt. Vielen Wählerinnen und Wähler glaubten daher, keine Wahl zu haben und blieben am Tag der Abstimmung daheim.

Nach bisher vorliegenden (teilweise vorläufigen) Wahlergebnissen konnte die wichtigste prorussische Partei OPSSch, die u. a. von Juri Bojko und dem wichtigsten prorussischen Politiker und engen Freund Putins Wiktor Medwedtschuk geführt wird, nicht den überwältigenden Sieg erringen, den sich die Parteiführung und der Kreml erhofft hatten. Die OPSSch konnte bei weitem nicht in allen Gemeinderäten die Mehrheit erringen und in vielen Gemeinden nicht den Bürgermeister stellen. Gleichwohl erreichte die Partei sehr solide Resultate, die ihr auch künftig einen großen Einfluss in der Region garantieren. Beispielsweise stellt sie sechs der 19 (von denen 17 gewählt sind) in den Städten zu wählenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und hat noch die Chance, sich mit ihrem Kandidaten in der wichtigen Stadt Slowjansk in der Stichwahl durchzusetzen. Noch besser sieht es in den vier Städten des Gebiets Luhansk aus: Hier gewannen zwei Kandidaten des OPSSch, während eine gewählte Bürgermeisterin unter Einfluss regionaler "Kuratoren" der Partei steht. In Rubischne schließlich gewann der von der Partei Unser Land (Nasch Kraj ) aufgestellte Amtsinhaber, der noch unlängst Mitglied der OPSSch (und davor der PR) war. Bemerkenswert ist, dass mit den Bürgermeistern in Kreminna und Rubischne Kandidaten gewählt wurden, die laut ukrainischen Journalistinnen und Journalisten und Expertinnen und Experten während des "Russischen Frühlings" offen mit der "Russischen Welt" sympathisiert und mit den Separatisten kooperiert haben sollen.

Die Partei Scharij (Partija Scharij /PS) des Bloggers Anatolij Scharij konnte laut der bisher vorliegenden Ergebnisse in die Stadträte von Mariupol und Kramatorsk (Gebiet Donezk) einziehen. Die PS ist weniger Partei als vielmehr eine Ein-Mann-Show Scharijs. Scharij reproduziert in seinen Blogs antiukrainische oder gegen den ukrainischen Staat gerichtete Propaganda des Kremls oder prorussischer Ideologen der "Russischen Welt" in der Ukraine (z. B. Herabsetzung der Westukrainer als "Mischlinge" und nicht vollwertige Ukrainer). Seine Partei kann nur dank der Unterstützung des prorussischen Medienimperiums von Wiktor Medwedtschuk existieren, der die PS einmal als "ideologischen Bündnispartner" der OPSSch bezeichnete. Der OPSSch dient die PS gleichsam als Ansprechpartner für den Teil junger Leute, die mit der Situation in der Ukraine unzufrieden sind, aber nicht offen prorussisch eingestellt oder direkte Anhänger des OPSSch sind.

Auch wenn die OPSSch nicht triumphierte, konnten die örtlichen "Feudalherren", die aus dem Erbe der PR und den mit ihr verbundenen korporativen Interessengruppen hervorgingen, ihren Einfluss in der Region festigen. Die Grundlage von Macht und Einfluss dieser "Feudalherren" bilden die intransparente Verquickung von ökonomischer und politischer Macht sowie klientilistische, häufig korruptionsanfällige informelle Praktiken, mit denen Institutionen und Regeln unterlaufen werden. Repräsentiert werden sie nicht nur vom OPSSch, sondern auch vom ersten Erbfolger der PR, dem Oppositionsblock (Opposizionnyj Blok , kurz OB), von dem sich 2018 die OPSSch abspaltete. Der OB steht u. a. unter dem Einfluss des national bedeutendsten Oligarchen Rinat Achmetow und seines Geschäftspartners Wadim Nowinskyj.

Zum Erbe der PR kann man mit Einschränkungen auch die Partei Unser Land zählen, die vor allem im Gebiet Luhansk gute Wahlergebnisse erzielte. Unser Land ist weniger Partei als eine Gruppe um den aus der Region Luhansk stammenden Populisten Serhij Schachow, der durch virtuosen Einsatz von Wählerkauf Berühmtheit erlangte. Er konkurriert zwar mit Juri Bojko um Einfluss in der Region; gleichwohl erweisen sich Schachow und seine Leute aber als Produkte der von der PR über Jahre geprägten Kultur.

Und schließlich zählen zum Erbe der PR lokale Parteiprojekte, die den "örtlichen Fürsten" und ihrer Entourage den Einzug in die Gemeinderäte oder die Wahl zum Bürgermeister ebnen sollen. Ein Beispiel ist die bei diesen Wahlen ausgesprochen erfolgreiche Partei Ordnung (Porjadok ), die in sieben Stadträten des Gebiets Donezk (davon in zwei Räten mit Sitzmehrheit) vertreten ist und drei Bürgermeister stellt. Ein anderes Beispiel ist die Partei des Friedens und der Entwicklung (Partija Mira ta Roswytku /PMR), die nach bisherigen Angaben in mindestens zwei Stadträten vertreten ist und in der faktischen Hauptstadt des regierungskontrollierten Gebiets Donezk die Verquickung von ökonomischer und politischer Macht der "Korporation" verkörpert: Sämtliche Abgeordnete der Fraktion sind Mitarbeiter der ortsansässigen Neuen Maschinenfabrik Kramatorsk (Nowokramatorskyj Maschinobudiwnyj Sawod /NKMS). Die Parteien Ordnung und PMR gehören zum Orbit Rinat Achmetows und Wadym Nowinskyjs. Die politische Bedeutung von "gemeindekonstituierenden Fabriken" in der Region unterstreicht neben der PMR auch die Partei des Bürgermeisters von Mariupol. Einzelne Abgeordnete des Blocks Wadym Bojtschenko rekrutieren sich u. a. aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ortsansässiger Firmen Rinat Achmetows. Der wiedergewählte Bojtschenko war selbst Topmanager des zu Achmetows Firmenimperium zählenden Metallurgiekombinats Iljitsch .

Parteiprojekte wie Ordnung oder Frieden und Entwicklung imitieren Pluralismus, aber tatsächlich erweisen sie sich als Hüllen für "Feudalherren" aus dem Orbit des OB bzw. Rinat Achmetows oder Wadym Nowinskyjs. Sie sind auch Ergebnis eines Parteien-Franchising, dass durch die wahlgesetzliche Stärkung der Parteien auf unterster lokaler Ebene und Mängel im Gesetz über politische Parteien gefördert bzw. ermöglicht wird. Bürgerinnen und Bürgern war es praktisch kaum möglich, rechtzeitig vor der Wahl eine Partei zu gründen. Als Ausweg blieb die Erwerbung des Brands einer bereits registrierten Partei, die dann entsprechend umbenannt wird. Möglich ist das aber meist nur mit Geld und Beziehungen.

Die Kandidaten der oben genannten Nachfolgeparteien der PR setzten sich in der deutlichen Mehrheit der Städte des Donbas durch. Die Wahlen waren daher eine Bestätigung der anhaltenden Nachwirkung des Erbes der PR in der Region, wenn man die oben genannten Projekte zusammennimmt. Ungeachtet der Verflechtung ihrer Geschäftsinteressen muss man diese Parteien derzeit jedoch als eigenständige Akteure begreifen, die heute in einem scharfen Konkurrenzkampf stehen und um politische Macht und Kontrolle über finanzielle Ressourcen in der Region rivalisieren. Ihr Zusammenschluss ist nicht ausgeschlossen, wenn ihre Parteiführer darin eine Notwendigkeit sehen, um ihre Macht zu wahren. Die ideologischen Barrieren sind nicht hoch und ihre "Feudalherren" unterscheiden sich hinsichtlich ihrer politischen und ökonomischen Praktiken kaum. Beispielsweise unterscheiden sich die OPSSch und der OB nicht prinzipiell in ihrer Deutung des Konflikts mit Russland und der Minsker Vereinbarungen, auch wenn Repräsentanten des OB pragmatischer auftreten und sich als loyal zum Staat geben.

Trotz der oben aufgezeigten strukturellen Kontinuitäten zeigten die Lokalwahlen unter Teilen der Bevölkerung der Region einen wachsenden Wunsch nach Veränderung. In mittleren und kleineren Städten und sowie Siedlungsgemeinden und Dörfern konnten proeuropäische Parteien in die Räte einziehen, die traditionell keine breitere Basis in der Region haben. Darunter sind beispielsweise die der Stärkung der lokalen Selbstverwaltung verpflichtete Partei Kraft der Menschen (Sila Ljudej ), die liberale Reformpartei Holos (Stimme ) oder die Partei des ehemaligen Premierministers Hrojsman Ukrainische Strategie Hrojsmans (Ukrajinska Stratehija Hrojsmana ) oder die Partei Europäische Solidarität von Ex-Präsident Poroschenko. Diese Parteien waren vor allem in strukturschwachen Gemeinden erfolgreich. Deswegen wäre es wichtig, dass künftige Programme zur regionalen Entwicklungen die strukturschwächeren Regionen des ukrainisch kontrollierten Donbas berücksichtigen, um den sich regenden Wunsch nach Veränderung nicht zu enttäuschen und das Vertrauen in die positiven Möglichkeiten der Selbstverwaltung zu stärken.

Auch wenn die Regierungspartei SN im Vergleich zu den Parlamentswahlen bei den Lokalwahlen deutlich schlechter abschnitt, wird sie in fast allen Räten der Region vertreten sein. Mit gewissen Einschränkungen illustriert auch die Wahl von SN den Wunsch nach Veränderung in der Region. SN war insbesondere dort erfolgreich, wo sie kompetenten Persönlichkeiten aus der örtlichen Zivilgesellschaft eine Plattform bieten konnte. Dies war der Fall in Slowjansk wo die Stadträtin Olha Altunina als von SN aufgestellte Bürgermeisterkandidatin zivilgesellschaftliche Aktivistinnen und Aktivisten um sich sammeln und SN schließlich mit beachtlichen 16,12% in den Stadtrat einziehen konnte. Doch ob sich SN zu einer eigenständigen Kraft entwickeln kann, die der Gesellschaft in der Region ernsthafte politische Alternativen bietet oder sich mit lokalen "Feudalherren" und Vertretern korporativer Interessen arrangiert, ist derzeit noch nicht absehbar.

Der Grad des künftigen Einflusses lokaler "Feudalherren" in den von der Ukraine kontrollierten Teilen des Donbas hängt nicht nur von der politischen Führung des Landes, sondern auch von den Bürgerinnen und Bürgern selbst vor Ort oder gesellschaftlichen Organisationen und Initiativen ab, die sich um ein Zusammenwirken zwischen der Bürgerschaft und den vor Ort politisch Verantwortlichen bemühen, um mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Entscheidungen für die Entwicklung der Gemeinde auszuarbeiten. Insbesondere muss man die Bevölkerung breiter über Instrumente aufzuklären, die die Kontrolle der Handlungen der lokalen Autoritäten durch die Bürgerinnen und Bürger ermöglichen. Gleichzeitig muss an der Vervollkommnung der Gesetzgebung gearbeitet werden, die den Einbezug der Bürgerinnen und Bürger in Entscheidungsprozesse erleichtern bzw. fördern und so im Donbas die weitere Entwicklung der Demokratie in der kommunalen Selbstverwaltung erlauben würde.

Lesetipp

Yuliya Erner/Samuel Goda/Wilfried Jilge/Valerij Novikov: Influence of local elections on democratic and socio-economic development of government-controlled territory of Donbas. Oktober 2020, Externer Link: https://civilmplus.org/wp-content/uploads/2020/10/Publication_eng.pdf.

Fussnoten

Samuel Goda, University of Economics in Bratislava

Wilfried Jilge, Osteuropahistoriker, Associate Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)

Valerij Novikov, Head of the Luhansk Oblast Centre "Alternative" Alle drei Autoren sind Mitglieder der Expertengruppe "Lokalwahlen" der internationalen unabhängigen NGO-Plattform CivilM+ zur Beilegung des Konflikts in der Ostukraine.