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Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Der Globale Süden und der Krieg (24.11.2023) Analyse: Der Blick aus dem Süden: Lateinamerikanische Perspektiven auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine Analyse: Russlands Krieg gegen die Ukraine und Afrika: Warum die Afrikanische Union zwar ambitioniert, aber gespalten ist Analyse: Eine Kritik der zivilisatorischen Kriegsdiplomatie der Ukraine im Globalen Süden Umfragen: Umfragedaten: Der Globale Süden und Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Abstimmungen in der Generalversammlung der Vereinten Nationen Chronik: 16. bis 27. Oktober 2023 Zwischen Resilienz und Trauma: Mentale Gesundheit (02.11.2023) Analyse: Mentale Gesundheit in Zeiten des Krieges Karte: Angriffe auf die Gesundheitsinfrastruktur der Ukraine Analyse: Den Herausforderungen für die psychische Gesundheit ukrainischer Veteran:innen begegnen Umfragen: Umfragen zur mentalen Gesundheit Statistik: Mentale Gesundheit: Die Ukraine im internationalen Vergleich Chronik: 1. bis 15. Oktober 2023 Ukraine-Krieg in deutschen Medien (05.10.2023) Kommentar: Der Kampf um die Deutungshoheit. Deutsche Medien zu Ukraine, Krim-Annexion und Russlands Rolle im Jahr 2014 Analyse: Die Qualität der Medienberichterstattung über Russlands Krieg gegen die Ukraine Analyse: Russlands Aggression gegenüber der Ukraine in den deutschen Talkshows 2013–2023. Eine empirische Analyse der Studiogäste Chronik: 1. bis 30. September 2023 Ökologische Kriegsfolgen / Kachowka-Staudamm (19.09.2023) Analyse: Die ökologischen Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Analyse: Ökozid: Die katastrophalen Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Dokumentation: Auswahl kriegsbedingter Umweltschäden seit Beginn der großangelegten russischen Invasion bis zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms Statistik: Statistiken zu Umweltschäden Zivilgesellschaft / Lokale Selbstverwaltung und Resilienz (14.07.2023) Von der Redaktion: Sommerpause – und eine Ankündigung Analyse: Die neuen Facetten der ukrainischen Zivilgesellschaft Statistik: Entwicklung der ukrainischen Zivilgesellschaft Analyse: Der Beitrag lokaler Selbstverwaltungsbehörden zur demokratischen Resilienz der Ukraine Wissenschaft im Krieg (27.06.2023) Kommentar: Zum Zustand der ukrainischen Wissenschaft in Zeiten des Krieges Kommentar: Ein Brief aus Charkiw: Ein ukrainisches Wissenschaftszentrum in Kriegszeiten Kommentar: Warum die "Russian Studies" im Westen versagt haben, Aufschluss über Russland und die Ukraine zu liefern Kommentar: Mehr Öffentlichkeit wagen. Ein Erfahrungsbericht Statistik: Auswirkungen des Krieges auf Forschung und Wissenschaft der Ukraine Innenpolitik / Eliten (26.05.2023) Analyse: Zwischen Kriegsrecht und Reformen. Die innenpolitische Entwicklung der Ukraine Analyse: Die politischen Eliten der Ukraine im Wandel Statistik: Wandel der politischen Elite in der Ukraine im Vergleich Chronik: 5. April bis 3. Mai 2023 Sprache in Zeiten des Krieges (10.05.2023) Analyse: Die Ukrainer sprechen jetzt hauptsächlich Ukrainisch – sagen sie Analyse: Was motiviert Ukrainer:innen, vermehrt Ukrainisch zu sprechen? Analyse: Surschyk in der Ukraine: zwischen Sprachideologie und Usus Chronik: 08. März bis 4. April 2023 Sozialpolitik (27.04.2023) Analyse: Das Sozialsystem in der Ukraine: Was ist nötig, damit es unter der schweren Last des Krieges besteht? Analyse: Die hohen Kosten des Krieges: Wie Russlands Krieg gegen die Ukraine die Armut verschärft Chronik: 22. Februar bis 7. März 2023 Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Ukraine-Analyse Nr. 265

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Chronik: 24. Februar – 01. März 2022

DatumEreignis
24.02.2022 In einer nächtlichen Fernsehansprache verkündet der russische Präsident Wladimir Putin seine Entscheidung für eine "militärische Sonderoperation" in der Ukraine, die de facto eine Kriegserklärung ist. Er reagiere damit auf die Bitte der Anführer der selbsternannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk um militärischen Beistand. Es gehe darum, die Ukraine zu "entmilitarisieren", zu "entnazifizieren" und einen "Genozid" zu verhindern. Putin fordert das ukrainische Militär auf, die Waffen niederzulegen und droht allen, die sich in den russischen Einsatz einmischen, mit Konsequenzen, die sie "in ihrer Geschichte noch nie erlebt haben".
24.02.2022 Unmittelbar nach der Erklärung des russischen Präsidenten über die "Sonderoperation" greift das russische Militär die Ukraine in einem Blitzangriff von Norden, Osten und Süden her an. In fünf ukrainische Regionen fallen die russischen Streitkräfte mit Panzern und anderen Militärfahrzeugen ein, berichtet der ukrainische Grenzschutz. In 12 weiteren Regionen, darunter auch Kyjiw, werden militärische, aber auch zivile Ziele wie z. B. Flughäfen, Kliniken und Wohngebäude, von Raketen getroffen. Die Zeitung Ukrainska Prawda berichtet, dass Russland vorhabe, die Hauptstadt Kyjiw einzunehmen und Präsident Selenskyj zu stürzen.
24.02.2022 Von Norden aus Belarus angreifend erlangen russische Truppen die Kontrolle über das Atomkraftwerk Tschernobyl, das nur wenige Kilometer von der ukrainisch-belarussischen Grenze und ca. 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kyjiw liegt.
24.02.2022 Zeitgleich mit dem militärischen Einmarsch Russlands finden massive Cyberangriffe gegen ukrainische Banken und Regierungswebseiten statt, berichtet der Minister für Digitale Transformation, Mychajlo Fedorow.
24.02.2022 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft das Kriegsrecht aus. Das Parlament verhängt den Notstand im gesamten Land, zunächst für 30 Tage. Außerdem gibt das Parlament zusätzliche Mittel im Umfang von ca. 800 Millionen US-Dollar für Waffen und Verteidigung frei.
24.02.2022 Die Ukraine habe die diplomatischen Beziehungen zu Russland wegen der russischen Invasion offiziell abgebrochen, berichtet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
24.02.2022 Präsident Wolodymyr Selenskyj ordnet eine allgemeine Mobilmachung an. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow fordert alle Ukrainer:innen, die in der Lage sind zu kämpfen, dazu auf, die Armee und die Territorialen Selbstverteidigungseinheiten zu unterstützen.
24.02.2022 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich einer Ansprache auf Russisch direkt an das russische Volk. Die Ukraine wolle nichts anderes als Frieden mit Russland, werde sich aber militärisch verteidigen, wenn Russland die Invasion weiter fortführt, so Selenskyj: "Wollen die Russen einen Krieg? Die Antwort hängt einzig von Euch ab, Bürger der Russischen Föderation".
24.02.2022 Die internationale Staatengemeinschaft verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt in einem Statement an, die EU werde Russland für sein Handeln zur Rechenschaft ziehen, die Ukraine unterstützen und alle Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. US-Präsident Joe Biden verurteilt den Angriff als "unprovoziert und ungerechtfertigt". Die USA würden gemeinsam mit ihren Verbündeten mit "harten Sanktionen" reagieren. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nennt den Akt einen eklatanten Bruch des Völkerrechts und fordert Russland auf, den Krieg sofort zu stoppen.
24.02.2022 Die NATO beruft als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine eine Sondersitzung ein. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gibt nach der Sitzung die Verstärkung der NATO-Streitkräfte zum Schutz der Bündnispartner im Osten bekannt. Auf Antrag der Militärführung wurden die Verteidigungspläne aktiviert. Stoltenberg bezeichnet den Einmarsch Russlands in die Ukraine als "brutalen kriegerischen Akt". Russland habe den Frieden auf dem europäischen Kontinent zerstört.
25.02.2022 Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt mit, dass gestern, am ersten Tag des russischen Krieges in der Ukraine, mindestens 137 Ukrainer:innen ums Leben gekommen sind, 316 weitere Personen wurden verletzt. Es gibt teils heftige Gefechte bereits in Vororten von Kyjiw, im Norden bei Tschernihiw, im Osten bei Charkiw und im Süden bei Mykolajiw sowie in Dutzenden kleineren Städten und Ortschaften. Aus vielen Städten, darunter auch Kyjiw, wird von russischen Sabotage- und Spähtrupps berichtet.
25.02.2022 Der russische Präsident Wladimir Putin ruft die ukrainische Armee in einer Fernsehansprache dazu auf, sich gegen die ukrainische Regierung zu stellen und die Macht in Kiew zu übernehmen. Putin bezeichnet die ukrainische Regierung in seiner Rede als "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis".
25.02.2022 Die NATO-Staaten kommen anlässlich des Einmarsches Russlands in die Ukraine zu einem Sondergipfel zusammen. Im Anschluss verkündet NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Verlegung von Einheiten der schnellen Einsatztruppe NRF. Er betont, die Maßnahmen seien "präventiv, verhältnismäßig und nicht eskalierend". Es ist das erste Mal, dass Teile der NRF im Zuge der Verteidigung des Bündnisgebiets verlegt werden.
25.02.2022 Das internationale Hacker-Kollektiv "Anonymous" erklärt Russland den Cyberkrieg. Zuvor hatte die ukrainische Regierung die ukrainische Cyber-Community um Unterstützung gebeten. "Anonymous" nennt den Einmarsch Russlands in die Ukraine einen Verstoß gegen das Völkerrecht. Kurze Zeit später sind mehrere staatliche Websites, darunter des Kremls, der Duma und des Verteidigungsministeriums, von Störungen betroffen.
25.02.2022 Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten teilt mit, dass die Ukraine zu Gesprächen mit Russland über die Beendigung des Krieges bereit sei, allerdings nicht wie von Russland vorgeschlagen in Minsk, wo Russland Teile seiner Angriffsarmee stationiert hat, sondern in Warschau.
26.02.2022 Eine Resolution im UN-Sicherheitsrat gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine scheitert am Veto Russlands. China enthält sich bei der Abstimmung.
26.02.2022 Am dritten Tag des Krieges führt Russland die Invasion an allen Kriegsfronten unvermindert fort. Es gelingt jedoch weder die Hauptstadt Kyjiw, noch andere Großstädte, wie das hart umkämpfte Charkiw oder Sumy, einzunehmen.
26.02.2022 Die Staatliche Eisenbahngesellschaft der Ukraine, Ukrsalisnyzja, teilt mit, dass die ukrainische Armee alle Eisenbahnverbindungen nach Russland gekappt habe, um den Nachschub für das russische Militär abzuschneiden. Außerdem evakuiert Ukrsalisnyzja Tausende Menschen aus den Kriegsgebieten in Sonderzügen.
26.02.2022 Das russische Militär sprengt einen von der Ukraine errichteten Staudamm, der seit der Krim-Annexion 2014 den Nord-Krim-Kanal vom Fluss Dnipro abgeschnitten hatte. Damit soll die Wasserversorgung der Krim wiederhergestellt worden sein, berichten staatliche russische Medien.
26.02.2022 Mychajlo Podoljak, außenpolitischer Berater von Präsident Selenskyj, teilt mit, dass die russische Armee bereits 3.500 Soldaten verloren und die Ukraine mindestens 200 russische Soldaten gefangengenommen habe. Russland bestätigt die Angaben nicht.
26.02.2022 Das Weiße Haus bittet den US-Kongress um die Freigabe von 6,4 Mrd. US-Dollar für die Ukraine, davon 2,9 Mrd. für humanitäre Zwecke und 3,5 Mrd. zur Verteidigung.
26.02.2022 Deutschland, Frankreich, die USA und andere Länder beschließen gemeinsam, russische Banken teilweise vom internationalen Zahlungsverkehrssystem SWIFT abzukoppeln, was Russland den internationalen Handel erschwert. Die Abkopplung vom SWIFT-System zählt zu den härtesten Sanktionsmaßnahmen und war daher lange umstritten, vor allem auch in Deutschland.
26.02.2022 Nachdem Deutschland lange Waffenlieferungen in die Ukraine verweigerte, erlaubt Berlin in einer Kehrtwende seiner bisherigen Rüstungspolitik, dass die Niederlande 400 Granatwerfer aus früheren deutschen Beständen an die Ukraine liefern dürfe.
26.02.2022 Das satellitengestützte mobile Internet-System "Starlink" von Elon Musk bietet nun auch in der Ukraine mobilen Internetzugang an. Mit gezielten Angriffen Russlands auf die Kommunikationsinfrastruktur war der Internetzugang in einigen Regionen der Ukraine eingeschränkt bzw. verhindert worden.
27.02.2022 Der russische Präsident Wladimir Putin versetzt die sogenannten "Abschreckungskräfte" des Landes in Alarmbereitschaft. Er begründet diesen Schritt mit "aggressiven Äußerungen" von NATO-Mitgliedsstaaten und die als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine gegen sein Land verhängten Sanktionen. Die "Abschreckungskräfte" umfassen auch Atomwaffen.
27.02.2022 Bei einer Sondersitzung im Deutschen Bundestag leitet Bundeskanzler Olaf Scholz per Regierungserklärung eine "Zeitenwende" in der deutschen Außenpolitik ein und sichert der Ukraine Waffenlieferungen zu, die bisher stets abgelehnt wurden mit der Begründung, den Konflikt mit Russland nicht weiter aufheizen zu wollen. Auch soll Deutschland sich von russischen Energielieferungen unabhängiger machen, z. B. durch den Bau von Flüssiggasterminals.
28.02.2022 Am fünften Tag der russischen Invasion treffen russische Raketen unter anderem Wohngebiete in Schytomyr und Tschernihiw; in einem Vorort von Kyjiw wird eine Geburtsklinik getroffen. Eine Rakete auf den Flughafen Schytomyr soll von belarussischem Territorium abgeschossen worden sein, so der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj. In Charkiw werden Gebäude im historischen Stadtzentrum schwer beschädigt.
28.02.2022 Satellitenbilder der US-Firma Maxar Technologies zeigen, dass ein russischer Militärkonvoi von 64 Kilometern Länge sich von Norden her Richtung Kyjiw nähert.
28.02.2022 Die ersten Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die an der ukrainisch-belarussischen Grenze stattfinden, enden nach sechs Stunden ohne Durchbruch. Die Gespräche sollen in den kommenden Tagen fortgeführt werden.
28.02.2022 Karim Khan, Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (ICC), gibt bekannt, mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit des russischen Krieges in der Ukraine zu untersuchen. Die Ukraine hat, wie auch Russland, das Römische Statut bisher nicht ratifiziert. Im Zusammenhang mit den Protesten auf dem Maidan, der Annexion der Krim und des Krieges im Donbas hat die Ukraine dem ICC 2014 jedoch die Zuständigkeit übertragen, wodurch der ICC berechtigt ist, Ermittlungen aufzunehmen.
28.02.2022 Das Threat Intelligence Center des US-Softwarekonzerns Microsoft teilt mit, dass es bereits einige Stunden vor dem Beginn der russischen Invasion einen Cyberangriff auf die zivile digitale Infrastruktur der Ukraine entdeckt habe, und das dieser Angriff vermutlich gegen die Genfer Konvention verstoße.
28.02.2022 Die Europäische Kommission und der Verband der europäischen Stromnetze einigen sich darauf, die Ukraine bereits in den kommenden Wochen an das einheitliche Stromnetz der EU (ENTSO-E) anzuschließen. Dieser Schritt, auf den die Ukraine seit 2017 hinarbeitet, war eigentlich für 2023 geplant, wird wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nun jedoch vorgezogen. Im Zuge der Invasion hatte die Ukraine am 24. Februar ihr Stromnetz vom russischen Stromnetz abgekoppelt.
01.03.2022 Das US-Verteidigungsministerium schätzt, dass Russland inzwischen 80 Prozent seiner für die Invasion bereitgestellten Truppen in die Ukraine geschickt habe. Allerdings stocke der Angriff und es gebe Meldungen über die niedrige Moral bei den russischen Einheiten. So berichtet das ukrainische Center for Defense Strategies unter Berufung auf Quellen aus dem russischen Militär, dass russische Marinesoldaten von der Krim sich geweigert haben sollen, an der Invasion der Ukraine teilzunehmen.
01.03.2022 Polen und die Ukraine eröffnen zwei neue Grenzübergänge, um die langen Wartezeiten an den überfüllten Grenzübergängen zu verringern, wo die Menschen teils länger als einen Tag auf den Grenzübertritt warten müssen. In den ersten sechs Tagen seit Kriegsausbruch sind laut UN-Angaben fast eine Millionen Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, aus der Ukraine geflohen, der Großteil nach Polen.
01.03.2022 Im südukrainischen Cherson hat die russische Armee laut Angaben des Bürgermeisters weite Teile der Stadt bereits unter ihre Kontrolle gebracht, darunter den Bahnhof und den Hafen. Kritisch ist die Lage in Mariupol, wo infolge der Kämpfe und Raketenangriffe mehr als 100 Zivilisten in Krankenhäusern behandelt werden müssen, die Lebensmittelversorgung nicht sichergestellt sei und es zwischendurch keinen Strom gebe, berichtet der dortige Bürgermeister.
01.03.2022 Der ukrainische Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko plant gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO humanitäre Korridore in die besonders vom Krieg betroffenen Gebiete zu errichten, damit diese mit Medizin und Lebensmitteln versorgt werden können. Laut Ljaschko verweigern die russischen Besatzer die bisher privat erfolgten Hilfslieferungen.
01.03.2022 Der Internationale Währungsfonds IWF und die Weltbank geben in einem gemeinsamen Statement bekannt, ein Hilfspaket von 4,4 Mrd. US-Dollar für die Ukraine vorzubereiten. Davon will die Weltbank ab kommender Woche in mehreren Tranchen insgesamt 3 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen und der IWF plant, sofern der Vorstand in einer Woche zustimmt, weitere 1,4 Mrd. US-Dollar bereitzustellen.

Die Chronik wird zeitnah erstellt und basiert ausschließlich auf im Internet frei zugänglichen Quellen. Die Redaktion bemüht sich, bei jeder Meldung die ursprüngliche Quelle eindeutig zu nennen. Aufgrund der großen Zahl von manipulierten und falschen Meldungen kann die Redaktion der Ukraine-Analysen keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernehmen. Zusammengestellt von Alena Schwarz und Dr. Eduard Klein. Sie können die gesamte Chronik seit Februar 2006 auch auf Externer Link: http://www.laender-analysen.de/ukraine/ unter dem Link "Chronik" lesen.

Fussnoten

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