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Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU

Univ.-Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

/ 3 Minuten zu lesen

Die „Christlich Demokratische Union Deutschlands“ (CDU) entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit der deutschen Teilung. Die Gründung erfolgte offiziell 1945 durch den Zusammenschluss mehrerer christlich orientierter Parteien und Gruppierungen, deren Wurzeln in die Weimarer Republik zurückreichten. Das katholische und protestantische Wählermilieu sollte überkonfessionell angesprochen werden. Die außenpolitische Westbindung verband die CDU mit einer scharfen Abgrenzung zum Sozialismus. Die aktive Unterstützung der Europäischen Integration prägte die politische Geschichte der CDU von Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949-1963) bis Angela Merkel (2005-2017). Seit 1949 stellte sie insgesamt 52 Jahre den Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin. Die CDU ist aktuell die größte Oppositionspartei im Bundestag. Auf Landesebene kommen momentan sechs Ministerpräsidenten aus der CDU, in acht Bundesländern ist sie Teil der Regierung.

Fakten zur Partei

  • Vorsitz (Bundesverband): Friedrich Merz MdB*

  • Mitgliederzahl (Bundesverband): 363.100*

  • Gründungsjahr (Bundesverband): 1945*

  • Wahlergebnis 2019: 22,6 %

  • Fraktion im Europäischen Parlament: Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)

* nach Angaben der Partei

Programmatisch richtet sich die CDU an liberalen, konservativen und christlich-sozialen Grundwerten aus. Den Menschen versteht sie als selbstbestimmtes und soziales Wesen. Sie unterstützt die Idee einer sozialen Marktwirtschaft, die sowohl wirtschaftliche Effizienz als auch soziale Gerechtigkeit ermöglicht. Ihre Steuerpolitik möchte sie daher an den Bedürfnissen mittelständischer Unternehmen ausrichten. Die CDU setzt sich zudem für das Subsidiaritätsprinzip ein. Demnach sollen Aufgaben und Entscheidungsbefugnisse auf der niedrigstmöglichen Ebene angesiedelt werden. Hiermit möchten sie die Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger fördern. Sicherheit ist für die CDU die Voraussetzung für Freiheit. Im Inland möchte sie diese durch gut ausgestattete Polizeibehörden, den Schutz vor Bedrohungen durch Videoüberwachung und schnelle Gerichtsverfahren ermöglichen.

Mitglied der europäischen politischen Partei: evp

Europäische Volkspartei / evp

(Englisch: European People’s Party / epp)

Die „Europäische Volkspartei“ (evp), engl.: „European People's Party“ (epp) hat eine christdemokratische und konservative Ausrichtung. Die evp entstand 1976 und ist heute ein Zusammenschluss von mittlerweile mehr als 80 Parteien aus 44 Mitgliedsländern des Europa-Rates und der Mittelmeerregion.

Die „Europäischen politischen Parteien" sind Parteien, die auf europäischer Ebene im Europäischen Parlament tätig sind. Sie setzen sich aus nationalen Parteien und/oder Einzelpersonen mit ähnlicher politischer Richtung zusammen und sind in mehreren Mitgliedstaaten vertreten. Zudem müssen sie bei der „Behörde für europäische politische Parteien und europäische politische Stiftungen" eingetragen sein. Registrierte europäische Parteien und deren politische Stiftungen auf europäischer Ebene können Finanzierungen aus dem Gesamthaushaltsplan der Europäischen Union erhalten.

Externer Link: Mehr Informationen zur evp auf den Seiten der Behörde für europäische politische Parteien und europäische politische Stiftungen

Im EU-Parlament ist die CDU Teil der Fraktion der „Europäischen Volksparteien“ (EVP). Zur Europawahl 2024 hat die CDU ein gemeinsames Wahlprogramm mit ihrer bayerischen Schwesterpartei „Christlich-Soziale Union in Bayern e. V.“ (CSU) vorgelegt. Die drei zentralen Motive sind „Freiheit“, „Sicherheit“ und „Wohlstand“. Eine wichtige Rolle im Wahlprogramm spielen Russlands Krieg gegen die Ukraine und die damit einhergehenden Herausforderungen für Europa. CDU und CSU fordern daher eine „Sicherheitsagenda“ für die EU, konkret etwa eine gemeinsame europäische Rüstungsentwicklung und -beschaffung, einen gemeinsamen Raketenabwehrschirm sowie einen EU-Kommissar für Verteidigung. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Migration und Asylpolitik. Irreguläre Migration wollen CDU und CSU begrenzen. Sie fordern zudem die Auslagerung und Durchführung von Asylverfahren in Drittstaaten sowie eine Verstärkung „des baulichen“ Grenzschutzes. Weiter fordern CDU und CSU eine wirtschaftsfreundliche Anpassung des „European Green Deal“. Hierzu möchten sie etwa Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weiter zulassen und an synthetischen Kraftstoffen forschen sowie die Forschung zur Kernfusion fördern. Die Parteien fordern eine „stabilitätsorientierte“ Finanzpolitik unter Beibehaltung des Stabilitäts- und Wachstumspakts, der unter anderem die jährliche Kreditaufnahme der Mitgliedsstaaten auf drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts begrenzt.

Fussnoten

Univ.-Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte ist Inhaber des Lehrstuhls "Politisches System der Bundesrepublik Deutschland und moderne Staatstheorien" an der Universität Duisburg-Essen und Direktor der NRW School of Governance. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der Regierungs-, Parteien-, Kommunikations- und Wahlforschung.