Themen Mediathek Shop Lernen Veranstaltungen kurz&knapp Die bpb Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen Mehr Artikel im

Rechtsextremismusprävention durch historisch-politische Bildungsarbeit | InfoPool Rechtsextremismus | bpb.de

InfoPool Rechtsextremismus Zielgruppen Schule Politische Bildung Jugendarbeit & Soziale Arbeit Sicherheitsbehörden Öffentliche Verwaltung Betroffene Themenschwerpunkte Grundlagen: Begriffe & Konzepte Ausstieg & Deradikalisierung Beratungsarbeit Reichsbürger Antifeminismus Gedenkstätten Weitere Themen Materialsammlungen Fachdidaktische Publikationen Materialien und Methoden für die pädagogische Praxis Ausgewählte Publikationen für pädagogische Fachkräfte Service Anlaufstellen Angebote der bpb Über den InfoPool Rechtsextremismus

Rechtsextremismusprävention durch historisch-politische Bildungsarbeit Über die pädagogischen Ansätze der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Jutta Weduwen

/ 9 Minuten zu lesen

Die Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) zielt darauf ab, sich mit der NS-Geschichte und deren Folgen auseinanderzusetzen, Kontinuitäten aufzuzeigen und dem erstarkenden Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus entschieden zu begegnen. Zu den Angeboten gehören internationale Freiwilligendienste, Gedenkstättenfahrten, Bildungsprogramme und Kampagnen.

Ein ASF-Freiwilliger führt eine Gruppe von Besucher:innen durch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen in Brandenburg. (© ASF/Ruthe Zuntz)

Der Wirkungskreis

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) wurde 1958 innerhalb der evangelischen Kirche gegründet, um aus der Kirche heraus Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen zu übernehmen. Die grundlegende Idee damals war, dass junge Menschen für ein Jahr als Freiwillige in Länder gehen, die unter der NS-Besatzung, Verfolgung und Vernichtung gelitten haben, um zu helfen und Menschen zu begegnen.

Dieser Gedanke besteht bis heute: Junge Erwachsene engagieren sich für ein Jahr in Polen, Tschechien, Israel, Großbritannien, den USA, den Niederlanden, Norwegen, Belgien, Griechenland und Frankreich. Sie begleiten Überlebende der Shoah, unterstützen ehemalige Zwangsarbeiter:innen, begleiten Menschen mit Behinderungen, engagieren sich in Gedenkstätten und unterstützen sozial benachteiligte Menschen. Neben einjährigen Freiwilligendiensten können sich Menschen intergenerativ und international in zehntägigen Sommerlagern engagieren und zum Beispiel verfallene jüdische Friedhöfe im Baltikum restaurieren oder sich mit den Folgen der Zwangsarbeit auseinandersetzen.

Aktuell gehen jährlich rund 120 Freiwillige ins Ausland, und rund 150 Menschen engagieren sich in Sommerlagern in Europa. In einem weiteren Programm absolvieren Auszubildende technischer und kaufmännischer Berufe zweiwöchige Praktika, um sich mit der NS-Geschichte zu beschäftigen und neue Arbeitsbereiche beispielsweise in Altenheimen, Suppenküchen und Gedenkstätten kennenzulernen.

Multiperspektivisches historisches Lernen

Freiwillige und Teilnehmer:innen der Sommerlager und Azubi-Programme begegnen während ihrer Einsätze nicht nur Menschen mit vielfältigen Perspektiven, sondern einer Vielzahl biografischer und kollektiver Geschichten, die sie zu ihrer eigenen Herkunft in Beziehung setzen können. Sie begegnen Überlebenden der NS-Verfolgung und deren Nachkommen und erleben, dass die Verfolgungsgeschichte in ihnen und ihren Familien bis heute nachwirkt: durch erlebte und weitergegebene Traumata, durch ihren Blick auf die politische Gegenwart und die Beziehungen zu Deutschland. Sie lernen im Alltag Menschen kennen, die heute von Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus und LGBTIQ*-Feindlichkeit betroffen sind. Dies schult den diskriminierungskritischen Blick und fördert ein sensibles Verhalten gegenüber Menschen, die von Ausgrenzung und Gewalt betroffen sind.

Die Teilnehmenden der ASF-Programme lernen so unterschiedliche geschichtliche Perspektiven kennen, besonders durch die Begegnungen mit Jüdinnen und Juden, Sinti:zze und Rom:nja, der LGBTIQ*-Community, Menschen mit Behinderungen, Geflüchteten und Menschen am Rande der Gesellschaft. In den postsowjetischen Ländern begleiteten ASF-Freiwillige über Jahrzehnte hinweg Überlebende der Shoah sowie überlebende Zwangsarbeiter:innen. Diese Menschen waren häufig einer doppelten Verfolgung ausgesetzt, da sie in der Sowjetunion oftmals auch unter stalinistischer Repression oder Antisemitismus litten. ASF-Freiwillige, die sich in der Menschenrechtsorganisation Interner Link: Memorial engagierten, lernten vielfältige Verfolgungsgeschichten kennen, die für autoritäre und rechtsextreme Regime, vernichtende Ideologien der Ungleichwertigkeit und Antisemitismus sowie Rassismus sensibilisieren. Sie reflektierten die verbindenden Elemente autoritärer und faschistischer Herrschaften und entwickelten einen differenzierten Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die Präzedenzlosigkeit der nationalsozialistischen Vernichtungsgeschichte. Sie zeigten Empathie für Menschen, die Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt sind und entwickelten ein feines Gespür, wenn Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt durch Verschwörungserzählungen, Egoismus, völkischen Nationalismus und patriarchale Dominanz gefährdet sind.

Ein Freiwilligendienst mit ASF ist kein automatischer Garant dafür, Populismus nicht anheimzufallen. Doch lässt sich das, was man mit ASF an Erfahrungen, Erkenntnissen und Wissen gewonnen hat, kaum mit rechtsextremen Ideologien vereinbaren.

Wirkung von Gedenkstättenbesuchen

ASF organisiert auch Gedenkstättenfahrten und hat 1986 gemeinsam mit der Stadt Oświęcim die Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz in Oświęcim errichtet. Der Besuch einer Gedenkstätte führt nicht zwangsläufig dazu, dass Besucher:innen unempfänglich für Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Ausgrenzung werden oder sich aktiv für Demokratie einsetzen. Die Annahme, dass Pflichtbesuche von Gedenkstätten automatisch zu politisch mündigen Bürger:innen führen und gesellschaftliche Entwicklungen wie der aktuelle Rechtsruck quasi per Anordnung wegkuriert werden könnten, greift zu kurz.

Ein zentraler Faktor bei Gedenkstättenfahrten ist die Zeit. Anders als bei kurzen Besuchen ermöglicht der mehrtägige Aufenthalt den Teilnehmer:innen, sich intensiv und in gemeinschaftlichem Rahmen mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Diese Zeit schafft Raum für Reflexion, vertiefte Gespräche, Diskussionen und persönliche Auseinandersetzung. Sie bildet die Grundlage für entdeckendes Lernen, bei dem eigene Fragen entwickelt und individuelle Zugänge zur Geschichte gefunden werden. Dieser prozessorientierte Ansatz fördert nicht nur Wissen, sondern stärkt auch die persönliche Bedeutung historischer Inhalte. So kann historisches Bewusstsein entstehen – die Fähigkeit und Bereitschaft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um die Gegenwart besser zu verstehen und verantwortungsvoll die Zukunft zu gestalten. Es geht nicht nur um Faktenwissen, sondern auch um das Verstehen historischer Zusammenhänge und deren Bedeutung für die Gegenwart – damit Erinnerung nicht bloße Rückschau, sondern eine Verpflichtung für die Zukunft ist.

Beim Besuch einer Gedenkstätte selbst stehen zunächst die Anschaulichkeit des authentischen beziehungsweise historischen Ortes und das dort vermittelbare historische Wissen im Mittelpunkt. Gleichzeitig möchten viele Besucher:innen der Opfer gedenken und ebenso das abstrakt Erlernte als auch das vor Ort konkret Erlebte zu sich selbst in einen persönlichen Bezug setzen. Pädagogische Mitarbeiter:innen begleiten diese emotionalen Erfahrungen.

In unserer Gedenkstättenarbeit hat sich die die Beschäftigung mit Einzelschicksalen erprobt. Dieser Ansatz hilft, die abstrakte Dimension des Massenmordes fassbarer zu machen. Besonders wichtig ist dabei auch der Blick auf Verfolgungswege und die Öffnung hin zu weiteren Perspektiven – nicht nur die der Opfer oder Täter:innen. Wem begegneten die verfolgten Menschen? Erlebten sie Hilfe oder Verrat, Mitgefühl oder Gleichgültigkeit? Die Perspektive auf die sogenannten bystanders – die schweigende Mehrheit – schärft das Bewusstsein für individuelle Mitverantwortung. Über den persönlichen Zugang kann so auch der historische Kontext – politisch, sozial und wirtschaftlich – erschlossen werden und gegenwartsbezogen auf die heutige Auseinandersetzung mit Menschen- und Minderheitenrechten, Demokratie und Teilhabe hin diskutiert werden.

Ein weiteres zentrales Ziel der Bildungsarbeit ist es, die komplexen gesellschaftlichen Mechanismen sichtbar zu machen, die zur Entstehung von Auschwitz und zum Holocaust führten. Ein Zugang kann dabei die Rede des Auschwitz-Überlebenden Marian Turski sein, die er am 27. Januar 2020 zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz hielt. Mit dem Satz „Auschwitz ist nicht vom Himmel gefallen“ beschreibt Turski, dass der Holocaust und der Weg nach Auschwitz das Ergebnis eines langen, schleichenden Prozesses war; ein allmähliches Voranschreiten, das in kleinen, oft unscheinbaren Schritten begann – mit Ausgrenzung, Schweigen, Wegsehen. Zur Analyse dieses Prozesses bietet sich die Verknüpfung mit der Pyramide des Hasses von Gordon Allport an. Dieses Modell zeigt auf, wie sich Vorurteile bis hin zum Völkermord steigern können. Es beginnt mit Hassrede, gefolgt von sozialer Ausgrenzung. Darauf folgt Diskriminierung auch staatlicherseits, die Betroffene systematisch benachteiligt. Die nächste Stufe ist physische Gewalt – Übergriffe, Zerstörung. An der Spitze steht schließlich der Völkermord: die systematische Vernichtung einer Gruppe. Die Pyramide zeigt, dass Hassrede der erste Schritt auf dem Weg zu tödlicher Gewalt sein kann, wenn ihr nicht frühzeitig entgegengewirkt wird. Turskis Appell „Du sollst nicht gleichgültig sein!“ wird dabei zur zentralen Handlungsaufforderung. Mit den Teilnehmer:innen lässt sich so erarbeiten, wie ein solches Aktivwerden konkret aussehen kann – im Alltag, in der Schule, in der Gesellschaft.

Gedenkstättenfahrten können dann zu nachhaltigen Lernerfahrungen werden, wenn sie mehr sind als eine emotionale Konfrontation mit der Geschichte. Sie entfalten Wirkung, wenn die Teilnehmer:innen pädagogisch begleitet, ernst genommen und zum Nachdenken angeregt werden. Wenn sie verstehen, dass sich Geschichte zwar nicht wiederholt – wohl aber die dahinterliegenden Mechanismen, wenn man sie nicht erkennt und ihnen nicht frühzeitig begegnet. Und wenn sie sich selbst als verantwortungsvolle, handlungsfähige Menschen in einer demokratischen Gesellschaft begreifen.

Entschieden gegen Geschichtsrevisionismus

Geschichtsrevisionismus ist ein wesentlicher Bestandteil autoritärer und rechtsextremer Ideologien. Wir finden Relativierungen des Nationalsozialismus bei Putin, bei Elon Musk, bei allen europäischen Rechtspopulist:innen und auch in der Alternative für Deutschland (AfD) – erinnert sei etwa an Alexander Gaulands berühmt gewordenen Ausspruch des NS als „Vogelschiss der Geschichte“. Wir finden Relativierungen aber auch in emanzipatorischen Bewegungen, in denen die Forderungen und Argumente mit Interner Link: Post-Shoah-Antisemitismus untermauert werden können, einem Antisemitismus, der sich nicht trotz, sondern wegen Auschwitz entwickelt hat.

Die Konkurrenz unterschiedlicher historischer Narrative und die Verbreitung von Verschwörungserzählungen begleiten den öffentlichen Erinnerungsdiskurs. Im Sinne des Gedenkens an die Opfer von Verfolgung und Vernichtung sowie im Hinblick auf eine Sensibilisierung für die Gefahren der Geschichtsleugnung, Verschwörungserzählungen und der Instrumentalisierung von Geschichte werden diese Phänomene in den Publikationen und Veranstaltungen von ASF kritisch analysiert, um ihnen entschieden entgegenzuwirken.

Gedenkstättenfahrten und die Arbeit in Gedenkstätten sind bedeutsame Elemente dieses Ansatzes. Der Umdeutung oder Leugnung von NS-Verbrechen steht hier die historische Authentizität des Gedenkortes gegenüber. Falschinformationen, die vor allem über das Internet aufgenommen werden, greifen wir hier im Austausch mit den Teilnehmer:innen auf und besprechen sie kritisch anhand von Originaldokumenten, Einzelschicksalen und den historischen Gegebenheiten vor Ort.

Geschichte(n) in der Migrationsgesellschaft

Die deutsche Gesellschaft ist durch Migration geprägt. Viele Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind, weisen einen familienbiografischen Zugang zum Zweiten Weltkrieg auf. Besonders Zuwander:innen aus Polen und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion tragen oftmals in ihren Familien Wunden des deutschen Vernichtungskriegs.

ASF hat im Jahr 2000 den Arbeitsbereich „Geschichte(n) in der Migrationsgesellschaft“ gegründet, um der Diversität der Zielgruppen historisch-politischer Bildungsprogramme Rechnung zu tragen. Dabei bestimmt uns nicht die immer wieder medial transportierte Annahme, dass Menschen mit Zuwanderungs- oder Fluchtgeschichte anders oder mehr über die Geschichte lernen müssten. Vielmehr erreicht uns von dieser Zielgruppe immer wieder das Interesse an diesen Fragen, auch weil Migrant:innen oft weniger Zugang zur Bildung haben und dennoch mehr über die Geschichte des Landes erfahren möchten, in dem sie leben.

Unsere Bildungsprogramme sind dialogisch ausgerichtet. Wir vermitteln unser Wissen, das wir über die NS-Geschichte haben, und lernen unsererseits von den Teilnehmer:innen, wie die Geschichte und Erinnerungskultur auf sie wirkt und welche Geschichten sie selber erzählen möchten.

Geschichten von Migrant:innen finden in Deutschland wenig Gehör. Diese Geschichten sind häufig von Gewalt geprägt: Kriege und Verfolgung als Migrationsgründe, Gewalt auf den Flucht- und Einwanderungsrouten sowie dem Erleben von physischer oder verbaler rassistischer Gewalt. Diese Gewalterfahrungen sind Anknüpfungspunkte für die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte. Sie führen nicht zur Relativierung, sondern helfen beim Nachvollziehen, Vergleichen und bei der Empathie für Menschen, die verfolgt wurden und werden.

In biografischen Workshops ermuntern wir die Teilnehmer:innen, anderen ihre Geschichten zu erzählen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Offenheit und Empathie für andere Geschichten steigen, wenn man die eigene erzählen darf und nicht darauf sitzen bleibt oder sie als Konkurrenz um öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung erlebt.

Die Beschäftigung mit den Geschichten der Teilnehmer:innen lenkt den Blick auch über Deutschland hinaus. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die Herkunftsländer im Zweiten Weltkrieg spielten, welche Folgen Besatzung, Okkupation und Verfolgung im jeweiligen Land hatten, aber auch, ob es Kollaborationen und faschistische Allianzen gab. Uns beschäftigt auch immer wieder die Frage aktueller rechtsextremer Bewegungen, da diese sich ja besonders gegen Migrant:innen und Geflüchtete richten. Ebenfalls thematisiert werden Ideologien der Ungleichwertigkeit, die in migrantischen Communities eine spezifische Ausprägung haben können, wie zum Beispiel Interner Link: israelbezogener Antisemitismus oder aber auch der erstarkende Interner Link: türkische Rechtsextremismus der Grauen Wölfe.

Auch zu diesen Bildungsprogrammen gehören Gedenkstättenfahrten, etwa nach Ravensbrück, Auschwitz und an Gedenkorte, die die Verfolgung von Zwangsarbeiter:innen sowie von Sinti:zze und Rom:nja aufgreifen. Diese Gedenkstättenfahrten werden besonders sensibel vorbereitet und begleitet, da die Beschäftigung mit antisemitischer und rassistischer Vernichtung bei Zielgruppen mit Rassismuserfahrungen Ängste und Retraumatisierungen auslösen können.

Kirche gegen Rechtsextremismus

Neben der historischen Perspektive setzt sich ASF auch intensiv mit aktuellen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus auseinander: ASF hat 2010 die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche + Rechtsextremismus (BAG K+R) mitgegründet. Sie ging aus den Protesten gegen die Interner Link: jährlich stattfindenden Neonaziaufmärsche in Dresden hervor, um an der Schnittstelle zwischen kirchlichen und politisch-zivilgesellschaftlichen Gruppierungen wirkungsvolle Blockadepunkte gegen die Aufmärsche zu errichten. Zudem ist ASF seit 2020 Teil des bundesweit tätigen Kooperationsverbundes „Kompetent in der Rechtsextremismusprävention/KompRex“, das von „Demokratie leben!“ gefördert wird.

Auch im kirchlichen Raum werden Menschen zunehmend von rechts bedroht und angegriffen: Mitarbeiter:innen, die sich für Geflüchtete einsetzen, queere Pfarrer:innen, Menschen im Kirchasyl und Projekte für Toleranz und Menschenrechte. Die BAG K+R berät kirchliche Einrichtungen, die von rechtsextremen Angriffen betroffen sind und empowert engagierte Menschen durch Leitfäden, Workshops und Vernetzung.

Die gesamte Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zielt seit fast siebzig Jahren darauf ab, sich kritisch mit der nationalsozialistischen Geschichte und den Folgen der Verbrechen auseinanderzusetzen, Kontinuitäten und neue Erscheinungsformen aufzuzeigen, um heute aktiv Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Antifeminismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu setzen. Menschen sollen durch Begegnungen, Engagement, historisch-politisches Lernen, Biografiearbeit und solidarisches Handeln in ihrer Demokratiefähigkeit gestärkt werden. Annäherung und Versöhnung zwischen Menschen unterschiedlicher Länder, Religionen, Generationen und Überzeugungen werden durch Reflexion, konstruktive Auseinandersetzungen und das achtsame Zuhören gefördert.

Weitere Inhalte

Jutta Weduwen ist Soziologin und seit 2012 Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), Externer Link: www.asf-ev.de.