Vom 6. bis 9. Juni 2024 wurden etwa 373 Millionen Bürgerinnen und Bürger in den 27 EU-Mitgliedstaaten zur Wahl eines neuen
Europawahl 2024
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Vom 6. bis zum 9. Juni 2024 wurde das Europäische Parlament gewählt. Ein kurzer Überblick über die Wahlergebnisse in Deutschland und Europa, das Wahlrecht und Wahlsystem.
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- Gewinner und Verlierer
- Vorläufige Sitzverteilung im Europäischen Parlament
- EU-Parlament entscheidet über Gesetzesvorlagen
- Abstimmung gemäß Verhältniswahl
- Keine einheitliche Sperrklausel
- Erstmals Wahlrecht für 16-Jährige
- Europawahl in Deutschland
- Fraktionen von zentraler Bedeutung
- Das waren die Wahlkampfthemen
Gewinner und Verlierer
Die CDU/CSU bleibt mit 30 Prozent der Stimmen stärkste Kraft (vorläufiges Ergebnis, Stand: 10.06.2024 - 10:30 Uhr). Die SPD belegt nur noch den dritten Platz mit 13,9 Prozent (-1,9 Prozent). Zu den Verlierern der Wahl gehören vor allem die Grünen, die mit 11,9 Prozent (-8,6 Prozent) an Zustimmung verloren haben sowie die Linke, die mit 2,7 Prozent (-2,8 Prozent) ebenfalls einen Stimmenrückgang zu verzeichnen haben. Stimmenanteile dazu gewinnen konnten die AfD mit 15,9 Prozent (+4,9 Prozent) und das BSW mit 6,2 Prozent (+6,2 Prozent). Die FDP hat mit 5,2 Prozent (-0,2 Prozent) ein ähnliches Ergebnis wie 2019 erzielt. In Deutschland gibt es zur Europawahl keine Sperrklausel. Davon profitierten insgesamt neun Parteien, die genug Stimmenanteile für einen Sitz im Parlament erreichen konnten: Die Linke, die PARTEI, Freie Wähler, Tierschutzpartei, ÖDP, PdF, Familien-Partei, Volt und die Piratenpartei.
Hinweis: Die vorläufigen Ergebnisse werden auf der Externer Link: Webseite des Europäischen Parlaments fortlaufend aktualisiert.
Vorläufige Sitzverteilung im Europäischen Parlament
Auf europäischer Ebene (vorläufiges Ergebnis, Stand: 10.06.2024 - 10:30 Uhr) haben vor allem die Fraktionen der Liberalen (Renew Europe, ehemals ALDE) mit 80 Sitzen (-28) und der Grünen (Grüne/EFA) mit 52 Sitzen (-22) Mandate im Europäischen Parlament verloren. Die Europäische Volkspartei (EVP) mit 184 Sitzen (+2) und die Sozialdemokraten (S&D) mit 139 Sitzen (-15) bleiben die stärksten Fraktionen. Die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) mit 73 Sitzen (+11) haben Sitze hinzugewonnen, die Fraktion Identität und Demokratie (ID) mit 58 Sitzen (-15) hat Sitze verloren. 45 gewählte Abgeordnete sind derzeit fraktionslos (darunter die Abgeordneten der AfD, die im Mai aus der ID-Fraktion ausgeschlossen wurden), 53 neue Mitglieder des Parlaments (darunter BSW und PdF) gehören noch keiner Fraktion an.
EU-Parlament entscheidet über Gesetzesvorlagen
Das Europäische Parlament ist das einzige direkt gewählte und damit unmittelbar Externer Link: von den Bürgerinnen und Bürgern legitimierte Organ der Europäischen Union. Plenarsitzungen finden in Straßburg statt, während die Ausschüsse in Brüssel tagen, wo auch kurze Sitzungen abgehalten werden. Als Teil des „institutionellen Dreiecks“ entscheidet das
Im
Seit der Europawahl 2014 gibt es nicht nur die jeweiligen nationalen, sondern auch europaweite Spitzenkandidaten. Die Europäische Volkspartei zieht beispielsweise mit der amtierenden EU-Kommissionspräsidentin
Abstimmung gemäß Verhältniswahl
Das
Die Stimmabgabe erfolgt EU-weit nach dem
Die Anzahl der Parlamentarierinnen und Parlamentarier darf 750 nicht überschreiten, zuzüglich des Präsidenten oder der Präsidentin. Die Abgeordnetenzahl der einzelnen Mitgliedstaaten orientiert sich an der jeweiligen Bevölkerungsgröße, wobei auch die angemessene Repräsentation kleinerer Mitgliedstaaten gewährleistet werden soll. Kein Staat erhält weniger als sechs und mehr als 96 Sitze. Kleinere Länder sind daher im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungsgröße überrepräsentiert. In diesem Jahr werden 720 Mandate und damit 15 mehr als bei der letzten Wahl vergeben, weil die Bevölkerungszahlen in einigen EU-Ländern angestiegen sind. Deutschland stehen davon nach wie vor 96 Sitze zu.
Keine einheitliche Sperrklausel
In rund der Hälfte der EU-Mitgliedstaaten gibt es derzeit eine Sperrklausel für den Einzug einer Partei ins EU-Parlament. In Polen und Frankreich beispielsweise liegt diese bei fünf Prozent, in Schweden bei vier Prozent. In den kleinsten Mitgliedstaaten wie Malta bildet jedoch die geringe Anzahl der zu vergebenden Mandate eine hohe natürliche Sperrklausel, die deutlich über dem europarechtlich zulässigen Maximum von fünf Prozent liegt.
In Deutschland gilt bei dieser Europawahl keine
Erstmals Wahlrecht für 16-Jährige
Bei der Europawahl sind alle Unionsbürgerinnen und Unionsbürger mit Wohnsitz in einem Mitgliedstaat wahlberechtigt. Menschen mit zwei EU-Staatsangehörigkeiten haben nur eine Stimme. Im Großteil der EU-Staaten dürfen die Bürgerinnen und Bürger erst mit 18 Jahren wählen. In Griechenland sind bereits 17-Jährige berechtigt, über die Zusammensetzung des Parlaments abzustimmen. In Österreich, Belgien und Malta liegt das aktive Wahlrecht bei 16 Jahren – ebenso in Deutschland. Im Jahr 2022 beschloss der Bundestag eine Absenkung des Wahlalters für die EU-Wahl.
Das passive Wahlalter liegt in gut der Hälfte der EU-Staaten bei 18 Jahren, in zehn Ländern, darunter Polen und Irland, bei 21. In drei Staaten müssen die Kandidaten noch älter sein – in Italien und Griechenland ist diese Schwelle mit 25 Jahren besonders hoch. In der Bundesrepublik sind Bürgerinnen und Bürger mit Erreichen der Volljährigkeit für einen Sitz in Brüssel und Straßburg wählbar. In Bulgarien, Belgien, Griechenland, Zypern und Luxemburg besteht Wahlpflicht.
Europawahl in Deutschland
Zur Europawahl treten in Deutschland 35 Parteien und sonstige politische Vereinigungen an. Hierzulande nehmen die CDU und die CSU mit Landeslisten an der Wahl teil, alle anderen Parteien mit einer Bundesliste. Kurzprofile zu allen Parteien und sonstigen politischen Vereinigungen sind über die Auflistung
Hier geht es zum Externer Link: Wahl-O-Mat für die Europawahl 2024.
Fraktionen von zentraler Bedeutung
Der Großteil der Abgeordneten schließt sich im Parlament je nach Parteizugehörigkeit und politischer Überzeugung einer der sieben länderübergreifenden Fraktionen an. Ähnlich wie im Bundestag kommt den
Die größte Fraktion ist mit zuletzt fast 180 Abgeordneten die
Auch um sich gegenüber den anderen Institutionen der Europäischen Union Gehör zu verschaffen, ist das Parlament auf die Kooperation der verschiedenen Gruppierungen angewiesen. In der vergangenen Legislaturperiode arbeiteten insbesondere die EVP, die Sozialdemokraten und die Liberalen Kompromisse aus.
Das waren die Wahlkampfthemen
Ein wichtiges
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