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Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Der Globale Süden und der Krieg (24.11.2023) Analyse: Der Blick aus dem Süden: Lateinamerikanische Perspektiven auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine Analyse: Russlands Krieg gegen die Ukraine und Afrika: Warum die Afrikanische Union zwar ambitioniert, aber gespalten ist Analyse: Eine Kritik der zivilisatorischen Kriegsdiplomatie der Ukraine im Globalen Süden Umfragen: Umfragedaten: Der Globale Süden und Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Abstimmungen in der Generalversammlung der Vereinten Nationen Chronik: 16. bis 27. Oktober 2023 Zwischen Resilienz und Trauma: Mentale Gesundheit (02.11.2023) Analyse: Mentale Gesundheit in Zeiten des Krieges Karte: Angriffe auf die Gesundheitsinfrastruktur der Ukraine Analyse: Den Herausforderungen für die psychische Gesundheit ukrainischer Veteran:innen begegnen Umfragen: Umfragen zur mentalen Gesundheit Statistik: Mentale Gesundheit: Die Ukraine im internationalen Vergleich Chronik: 1. bis 15. Oktober 2023 Ukraine-Krieg in deutschen Medien (05.10.2023) Kommentar: Der Kampf um die Deutungshoheit. Deutsche Medien zu Ukraine, Krim-Annexion und Russlands Rolle im Jahr 2014 Analyse: Die Qualität der Medienberichterstattung über Russlands Krieg gegen die Ukraine Analyse: Russlands Aggression gegenüber der Ukraine in den deutschen Talkshows 2013–2023. Eine empirische Analyse der Studiogäste Chronik: 15. bis 30. September 2023 Ökologische Kriegsfolgen / Kachowka-Staudamm (19.09.2023) Analyse: Die ökologischen Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Analyse: Ökozid: Die katastrophalen Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Dokumentation: Auswahl kriegsbedingter Umweltschäden seit Beginn der großangelegten russischen Invasion bis zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms Statistik: Statistiken zu Umweltschäden Chronik: 1. bis 14. September 2023 Zivilgesellschaft / Lokale Selbstverwaltung und Resilienz (14.07.2023) Von der Redaktion: Sommerpause – und eine Ankündigung Analyse: Die neuen Facetten der ukrainischen Zivilgesellschaft Statistik: Entwicklung der ukrainischen Zivilgesellschaft Analyse: Der Beitrag lokaler Selbstverwaltungsbehörden zur demokratischen Resilienz der Ukraine Chronik: 19. April bis 3. Mai 2023 Wissenschaft im Krieg (27.06.2023) Kommentar: Zum Zustand der ukrainischen Wissenschaft in Zeiten des Krieges Kommentar: Ein Brief aus Charkiw: Ein ukrainisches Wissenschaftszentrum in Kriegszeiten Kommentar: Warum die "Russian Studies" im Westen versagt haben, Aufschluss über Russland und die Ukraine zu liefern Kommentar: Mehr Öffentlichkeit wagen. Ein Erfahrungsbericht Statistik: Auswirkungen des Krieges auf Forschung und Wissenschaft der Ukraine Chronik 5. bis 18. April 2023 Innenpolitik / Eliten (26.05.2023) Analyse: Zwischen Kriegsrecht und Reformen. Die innenpolitische Entwicklung der Ukraine Analyse: Die politischen Eliten der Ukraine im Wandel Statistik: Wandel der politischen Elite in der Ukraine im Vergleich Chronik: 22. März bis 4. April 2023 Sprache in Zeiten des Krieges (10.05.2023) Analyse: Die Ukrainer sprechen jetzt hauptsächlich Ukrainisch – sagen sie Analyse: Was motiviert Ukrainer:innen, vermehrt Ukrainisch zu sprechen? Analyse: Surschyk in der Ukraine: zwischen Sprachideologie und Usus Chronik: 8. bis 21. März 2023 Sozialpolitik (27.04.2023) Analyse: Das Sozialsystem in der Ukraine: Was ist nötig, damit es unter der schweren Last des Krieges besteht? Analyse: Die hohen Kosten des Krieges: Wie Russlands Krieg gegen die Ukraine die Armut verschärft Chronik: 22. Februar bis 7. März 2023 Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. August 2022 Kriegsverbrechen / Kriegsgeschehen (21.07.2022) Editorial: Dokumentation und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Analyse: Russlands Aggression in der Ukraine Analyse: Welche Rolle ein "Sondertribunal zum Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine" für die Opfer des Krieges spielen könnte Dokumentation: Ukraine mobilizes international law: ways to punish Russia for aggression and more Dokumentation: OSZE ODIHR: Report on Violations of International Humanitarian and Human Rights Law, War Crimes and Crimes Against Humanity Committed in Ukraine (1 April – 25 June 2022) Dokumentation: Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives: Most of the civilians killed in Bucha were males of conscription age. A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. Juli 2022 Krieg und Wohnungsmarkt / EU-Kandidatenstatus (13.07.2022) Analyse: Wohnraum und Krieg in der Ukraine Kommentar: Warum der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine sicherheitspolitisch geboten und längst überfällig ist Kommentar: Was der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine bedeutet Kommentar: Der Status eines EU-Kandidatenlandes für die Ukraine: symbolische Bedeutung und praktische Implikationen Kommentar: "Heute wird über die Zukunft Europas entschieden" Kommentar: Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft: Alte und neue ukrainische Wege zur europäischen Integration Dokumentation: Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine und zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, 23. Juni 2022 Chronik: 1. bis 15. Juni 2022 Krieg, Geschichte und Erinnerungskultur (22.06.2022) Analyse: Geschichte als "Waffe"? Russlands Instrumentalisierung der Erinnerungskultur im Zuge des Angriffskrieges gegen die Ukraine Analyse: Das Asow-Regiment und die russische Invasion Analyse: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda Kommentar: Erinnerungskultur in der "Zeitenwende". Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg Kommentar: "Russland – das verstehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht" Chronik: 25. April bis 31. Mai 2022 Flucht vor dem Krieg / Zukunft der Ukraine-Forschung / Auswirkungen des Krieges auf die Bildung / Kriegsgeschehen in der Ukraine (30.05.2022) Analyse: Flucht in und aus der Ukraine Kommentar: Die Osteuropäische Geschichte und die Ukraine nach Russlands Angriff Kommentar: Ukraine-Studien in Deutschland. Beobachtungen eines Historikers Kommentar: Wir brauchen eine De-Kolonisierung und Aufwertung der Osteuropaforschung Kommentar: Fehler im Betriebssystem Kommentar: Wir brauchen dringend und schnell eine interdisziplinäre Ukrainistik an deutschsprachigen Universitäten Dokumentation: Bildung und Krieg Chronik: 10. bis 24. April 2022 Deutschland und der Krieg (04.05.2022) Kommentar: Abschied vom Wolkenkuckucksheim. Deutschlands langsamer Wiedereintritt in die Weltpolitik Kommentar: Es war nicht alles falsch! Oder doch? Kommentar: Deutschlands Selbstbild – ein Kollateralschaden des Krieges? Kommentar: Der russisch-ukrainische Krieg und die Zukunft Europas Kommentar: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die deutsche Erinnerungskultur Kommentar: Frieden und Sicherheit für die Ukraine und Europa entstehen nicht am Reißbrett des Westens Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Kommentar: Deutschland in den russischen staatsnahen Medien Cyber-Operationen / Digitalisierung (02.05.2022) Analyse: Cyber-Operationen im Kontext des Russland-Ukraine-Krieges 2022 Dokumentation: Cybervorfälle im Verlauf von Russlands Krieg gegen die Ukraine (Februar bis April 2022) Analyse: Zur persönlichen Einstellung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber aktuellen eGovernment-Initiativen in der Ukraine Dokumentation: Top-10-Vorschläge aus der ukrainischen Zivilgesellschaft für das Ministerium für digitale Transformation für 2021–22 Chronik: 11. März bis 9. April 2022 Selenskyjs vs. Putins Rhetorik / Gesellschaftlicher Widerstand / Deutschlands Blick auf die Ukraine / Selenskyjs Erfolge / Ukrainische Verhandlungsposition / Russische Kriegsverbrechen (11.04.2022) Analyse: Zweierlei Spiegelungen. Putins und Selenskyjs rhetorische Strategien Analyse: Was mobilisiert den ukrainischen Widerstand? Analyse: Deutschland, die Ukraine, Russland und das Erbe des deutschen Kolonialismus in Osteuropa Analyse: Herausragende Leistung: Selenskyj als Präsident der geeinten Ukraine dekoder: Neutrale Ukraine – ein Ausweg aus dem Krieg? Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Apparent War Crimes in Russia-Controlled Areas Dokumentation: Internationale Hilfen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Chronik: 2. bis 10. März 2022 Russlands Angriffskrieg / Friedensverhandlungen / Selenskyjs Rede im Bundestag (28.03.2022) Analyse: Russlands Überfall auf die Ukraine: Warum gerade jetzt? Kommentar: "Keine Kompromisse mit dem neofaschistischen Russland" dekoder: Wie kann man diesen Krieg beenden? dekoder: Warum Putin die Ukraine grundsätzlich missversteht Dokumentation: Ansprache des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, im Deutschen Bundestag Dokumentation: Statement der EU-Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Mehr als nur Waffenruhe: Die Ukraine braucht dringend einen Schutz für Aktivist*innen und eine De-Okkupation (Erklärung der Kyjiwer Gespräche) Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Russlands Angriff auf die Ukraine / Kosaken (14.03.2022) Von der Redaktion der Forschungsstelle Osteuropa Bremen: Spendenaufruf Kommentar: Putins Angriff auf die Ukraine und die erzwungene Rückkehr zur Logik des kalten Krieges Kommentar: Russland will die Ukraine kontrollieren – und wird langfristig das Gegenteil erreichen Kommentar: Die Ukraine kämpft für Europa Dokumentation: Offene Briefe gegen Russlands Krieg in der Ukraine Dokumentation : Internationale Hilfen für die Ukraine Dokumentation : Diplomatische Gespräche im Vorfeld des Krieges Analyse: Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine Chronik: 18. – 23. Februar 2022 Russlands aggressive Ukraine-Politik / Deutschland im Russland-Ukraine Konflikt / Konfliktlösung in der Sackgasse? 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Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Ukraine-Analyse Nr. 268

Yana Lysenko Von Yana Lysenko (Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen)

/ 9 Minuten zu lesen

In Deutschland prägen nach der russischen Invasion in der Ukraine neben dem ukrainischen Präsidenten vor allem zwei deutschsprachige Ukrainer den politischen Kriegsdiskurs. In diesem Zusammenhang kommen nach dem des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Namen Andrij Melnyk und Vitali Klitschko in den deutschen Medien am häufigsten vor. Der aktuelle ukrainische Botschafter und der Bürgermeister von Kyjiv (dieser oft gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir) setzen dabei zur Artikulation ukrainischer Interessen gegensätzliche Kommunikationsstrategien ein, die der Rollenzuweisung von "good cop" und "bad cop" gleichen und im Ergebnis zumindest teilweise zur Erfüllung bisher für Deutschland undenkbarer ukrainischer Forderungen und Wünsche geführt haben.

Andrej Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland, ist Gast im Abgeordnetenhaus Berlin und zeigt ein Bild vom Krieg in der Ukraine. (© picture-alliance/dpa, Annette Riedl)

Andrij Melnyk

Der aktuelle ukrainische Botschafter Andrij Melnyk (46) wurde in der westukrainischen Stadt Lwiw geboren und studierte dort zwischen 1992 und 1997 Internationale Beziehungen. Danach studierte und promovierte er in Kyiv zum Doktor der Rechtswissenschaften (1999–2004). In der Folge wechselte er nach zwei Jahren Beratertätigkeit im Präsidialamt der Ukraine in den diplomatischen Dienst und war von 2007 bis 2010 als Generalkonsul in Hamburg tätig. Von 2010 bis 2014 arbeitete er als Leiter der Europaabteilung im ukrainischen Außenministerium und war als stellvertretender Minister für die Fragen der Integration in die EU zuständig, bis er am 19. Dezember 2014 durch Petro Poroschenko zum ukrainischen Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland ernannt wurde.

2015 erregte Melnyk mit einer Blumenniederlegung am Grab des NS-Kollaborateurs und Partisanenführers Stepan Bandera in München Aufsehen. Diese wurde vom deutschen Bundestag scharf kritisiert. Melnyk lehnt eine Dämonisierung Banderas ab und stellt ihn als Freiheitskämpfer für die ukrainische Identität und gegen das Stalin-Regime dar. Diese Positionierung macht ihn politisch und persönlich angreifbar. Auch seine zumeist wenig diplomatischen Kommunikationsgepflogenheiten machten ihn in der Vergangenheit zu einer in der deutschen politischen Öffentlichkeit umstrittenen Persönlichkeit, deren Eignung für das Amt eines akkreditierten Repräsentanten seines Staates infrage gestellt wurde.

Schon vor dem russischen Angriff am 24. Februar 2022 sparte Melnyk nicht mit ungewöhnlich scharf formulierter Kritik an deutschen Haltungen, als er etwa im November 2020 den deutschen Umgang mit dem Holodomor angriff. Dieser wird im ukrainischen Diskurs als Hungermord Stalins an der ukrainischen Bevölkerung und als Genozid bewertet, eine Haltung, die der Deutsche Bundestag – wie auch die Regierung Russlands – ablehnt.

Im Juni 2021 sagte Andrij Melnyk seine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion ab, da die Veranstaltung im Deutsch-Russischen Museum stattfinden sollte. Er Externer Link: kritisierte die "Gleichsetzung der UdSSR mit Russland" als "Geschichtsverdrehung", die den "Beitrag der Ukraine zur Befreiung Europas von der NS-Herrschaft" kleinrede und zeige dass "die Schuld der Deutschen für die Nazi-Verbrechen nach wie vor nur gegenüber Russland und den Russen in Betracht gezogen wird". Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine verschärfte Melnyk seinen für einen Berufsdiplomaten ungewöhnlich deutlichen und fordernden Ton weiter und sorgte damit für eine erhebliche innenpolitische Kontroverse in Deutschland. Als regelmäßiger Gast in Talkshows und mit seinem Twitter-Account ist er in der deutschen Medienlandschaft aktuell omnipräsent und polarisiert durch seine vielfach als polemisch wahrgenommenen Aussagen und Schuldzuweisungen gegenüber der deutschen Politik.

Vitali Klitschko

Den Gegenpol zu Melnyk verkörpert der aktuelle Bürgermeister von Kyjiv, der ehemalige Profiboxer Vitali Klitschko. Er wurde 1971 in der Kirgisischen SSR geboren und lebt seit 1984 in der Ukraine. Gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir erlangte er als mehrfacher Weltmeister im Schwergewichtsboxen auch in Deutschland große Popularität. Im Jahre 2000 promovierte er als Sportwissenschaftler. 2010 wurde Vitali Klitschko zum Parteivorsitzenden der UDAR-Partei (Ukrainische demokratische Allianz für Reformen) gewählt und ist seit 2012 Abgeordneter im ukrainischen Parlament. Während der Euromaidan-Proteste setzte sich seine Partei gemeinsam mit den anderen Vertretern der damaligen Opposition für den Rücktritt des Präsidenten Viktor Janukowytsch ein. 2014 ging seine Partei bei den Parlamentswahlen ein Bündnis mit dem Block Petro Poroschenko ein. Vor der Parlamentswahl 2019 löste sich dieses Wahlbündnis auf. UDAR trat nur in 15 Wahlbezirken an, von denen sie keinen gewann.

Seit 2014 ist Vitali Klitschko Bürgermeister von Kyiv. Er verfügt über eine große persönliche Popularität, so war er noch im Januar 2021 mit 37,5 Prozent Spitzenreiter im Externer Link: Vertrauensrating vor Wolodymyr Selenskyj (35,6 Prozent). Seine Partei erreichte im selben Zeitraum lediglich 1,1 Prozent, und lag auch im Februar 2022 bei nur Externer Link: 1,5 Prozent. Im März 2022 belegt Vitali Klitschko den sechsten Platz im Rating der Externer Link: populärsten Politiker der Ukraine.

Vitali Klitschko gilt immer noch als Verbündeter von Petro Poroschenko. Seit dem Amtsantritt Selenskyjs gilt dessen Verhältnis zu Klitschko als angespannt. Nach der Parlamentswahl 2019 versuchte das Präsidentenbüro Selenskyjs mittels eines Verfahrenstricks, Klitschko als Leiter der Stadtverwaltung Kyivs zu entlassen. Trotz erhobener Korruptionsvorwürfe kam es aber nicht zur Absetzung und im November 2020 wurde Klitschko mit 50,5 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit bestätigt.

Aufgrund seiner sportlichen Popularität und der Beherrschung der deutschen Sprache genießt Klitschko in den deutschen Medien große Beachtung. Sein Bruder Wladimir bekleidet kein politisches Amt, ist aber in einer informellen Vertreterrolle für seinen Bruder ebenfalls in Deutschland medial aktiv. Nach Kriegsbeginn erfolgte ein wahrnehmbarer Schulterschluss mit Selenskyj und Klitschko trat in der deutschen Presse und in den sozialen Medien als "Stimme der Stadt Kyiv" in Erscheinung.

"Good cop – bad cop"

Im Zuge der erfolgten Veränderungen deutscher Positionen gegenüber ukrainischen Forderungen in den vergangenen Wochen lohnt sich ein Blick auf die Kommunikationsstrategien der beiden Akteure, wenn auch unklar bleiben muss, ob diese tatsächlich orchestriert sind.

Die Kommunikation Melnyks im Laufe der ersten zwei Kriegsmonate wird im deutschen politischen Diskurs vielfach als "unverschämt", "provokativ" und "undiplomatisch" kritisiert und eine "Zumutung für die politische Elite Deutschlands" genannt. Sein für einen Diplomaten ungewöhnliches und vielfach als unangemessen gewertetes Verhalten, Politiker des Gastlandes offen und polemisch zu kritisieren und mit weitreichenden Forderungen öffentlich zu konfrontieren, wird von seinen Kritikern am ehesten mit einer emotionalen Betroffenheit durch den Krieg oder seinem bereits bekannten schwierigen Charakter und seinen extremen politischen Ansichten erklärt, was allerdings seiner Strategie in die Hand spielt.

Die härtesten verbalen Schläge Melnyks trafen nach Kriegsbeginn die SPD und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier. Als ersten Warnschuss boykottierte der Botschafter die Teilnahme an einem Solidaritätskonzert am 27.03. im Schloss Bellevue, da dort "nur russische Solisten" auf der Bühne stünden. Dieser Vorwurf stieß überwiegend auf Unverständnis in der deutschen Politik, da an diesem Konzert tatsächlich Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine, Belarus, Russland und Deutschland teilnahmen und in Deutschland vor allem das versöhnende Moment des Programms betont wurde.

Im nächsten Schritt ging Melnyk weiter Steinmeier an, indem er dessen aus ukrainischer Sicht zu verständnisvolle und kompromissbereite Russlandpolitik im Amt des Außenministers scharf verurteilte und dem Bundespräsidenten vorwarf, "seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland" zu knüpfen. Damit steigerte er die Eskalationsstufe im bereits angespannten deutsch-ukrainischen Verhältnis weiter. Steinmeier geriet aber dadurch unter persönlichen Druck, sich gegen die Vorwürfe einer verfehlten Russland- und Energiepolitik sowie der Nähe zu Putin rechtfertigen zu müssen.

Teile der deutschen Presse folgten dem vor allem über seinen Twitter-Account und durch Talkshow-Auftritte artikulierten Argumentationsmuster Melnyks, der eine Aufarbeitung deutscher Russland-Politik forderte. In der Folge räumte Steinmeier eigene Fehler der Vergangenheit im Umgang mit Russland ein. Auch Melnyks offensive Forderung nach der Lieferung deutscher Waffen, die zunächst öffentlich abgelehnt wurde, wurde unter den Eindrücken russischer Kriegsverbrechen und zunehmend bedrohlicher Rhetorik aus Moskau zumindest teilweise erfüllt, ohne aber zu einem grundlegenden Wandel in der Wahrnehmung des Botschafters zu führen.

Das Image Vitali Klitschkos in Deutschland steht im klaren Gegensatz zum Bild Melnyks. Auf vielfach verbreiteten Videos ist Klitschko – oft gemeinsam mit seinem Bruder – neben zerstörten Gebäuden in Kyjiv zu sehen. Anders als der stets formell gekleidete Melnyk zeigen sich die Brüder Klitschko zumeist in militärischer Schutzkleidung oder informellem olivgrünen Outfit, wie es auch vom ukrainischen Präsidenten seit dem Beginn des Krieges getragen und in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem mit Tapferkeit und Heldentum assoziiert wird.

Der Unterschied zu Melnyk ist auch im Ton Klitschkos offensichtlich, da seine deutschsprachigen Reden weit versöhnlicher und ermutigender klingen. Gemeinsam mit seinem Bruder wandte sich der Bürgermeister von Kyiv wiederholt in scheinbar selbst aufgenommen Videos an die deutsche Bevölkerung. So entstand der Eindruck einer pro-ukrainischen Kampagne und einer unabhängig organisierten diplomatischen Mission, den auch musikalische Auftritte seiner Ehefrau bei deutschen Solidaritätskonzerten unterstützten. Dabei bittet auch Vitali Klitschko in seinen Video-Botschaften und Interviews stets um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine und um ein Energie-Embargo gegenüber Russland, was im Vergleich zu Melnyks in der Form weit aggressiver artikulierten Forderungen auf weniger Kritik von deutscher Seite stößt.

Deutlich sichtbar wurde die Diskrepanz etwa in der Wertung der Vorgänge vom 13. April 2022, als dem deutschen Bundespräsidenten aus Kiew mitgeteilt wurde, dass seine Teilnahme an einem gemeinsamen Besuch mit den Präsidenten Lettlands, Litauens und Estlands nicht erwünscht sei. Stattdessen wurde an Bundeskanzler Scholz appelliert, Kyiv zu besuchen. Dieser diplomatisch äußerst ungewöhnliche Affront symbolisierte öffentlich, dass die ukrainische Regierung wenig Interesse an solidarischer Symbolpolitik eines Partners zeigte, der sich im aktuellen Konflikt vor allem mit Friedensappellen statt konkret sichtbarer Taten positionierte. Mit der fordernd vorgetragenen Einladung an den Bundeskanzler wurde von ukrainischer Regierungsseite zugleich signalisiert, dass dessen reale politische Wirkungsmacht als Ursache der deutschen Bremserwirkung ausgemacht worden war.

Während Andrij Melnyk sich öffentlich hinter die Ausladung Steinmeiers stellte, wurde Klitschko seiner Rolle als "good cop" gerecht und verteidigte öffentlich Deutschland und seinen Bundespräsidenten. Dennoch betonte auch er wie Melnyk nachdrücklich die Notwendigkeit schneller Militärhilfe für die Ukraine, stellte aber in seiner Rhetorik das Gute und Ermutigende in den Vordergrund. Die Kritik an einzelnen deutschen Politikern ließ er aus, während der "bad cop" Melnyk in seiner Bewertung weiter auf Provokationen und Schuldzuweisungen setzt.

Resümee

Deutlich ist, dass in der deutschen Wahrnehmung des Krieges nicht der Inhalt, sondern der Ton den Diskurs bestimmt, da der "bad cop" Ukrainer Melnyk und der "good cop" Ukrainer Klitschko in Inhalt und Zielrichtung ihrer Kommunikation eigentlich kaum unterscheidbar sind. Der Erwartung der deutschen Politik und den diplomatischen Gepflogenheiten unter befreundeten Staaten entspricht dabei aber nur das Auftreten Klitschkos.

Für die ukrainische Politik würde eine reine Beschränkung auf diese Form der Kommunikation allerdings in eine Sackgasse führen. Eine rein klassische Diplomatie des warmen Handschlages wäre im Falle des heutigen Deutschlands für die Ukraine kontraproduktiv. Wäre Melnyk nach den üblichen zurückhaltenden Gepflogenheiten aufgetreten, so hätte er der deutschen Regierung und der deutschen Gesellschaft den Eindruck vermittelt, dass ihre Position in diesem Konflikt völlig angemessen ist. Zu den 5.000 Helmen hätte die ukrainische Regierung allenfalls einen soliden Bankscheck bekommen, mit dem Deutschland sich von allen Fehlern seiner Russland-Politik freigesprochen gefühlt hätte.

Wie das Vorgehen Melnyks zeigt, scheint es für die Erzielung des erwünschten Ergebnisses durchaus sinnvoll, überhöhte Forderungen an die Verhandlungspartner zu stellen und einen Rechtfertigungszwang zu erzeugen, damit zumindest die Minimalforderungen erfüllt werden. Als Beispiel dafür kann die praktisch unerfüllbare Forderung nach einer Flugverbotszone über der Ukraine dienen, die im Folgenden als Kernargument für die "ersatzweise" Lieferung von Kampfjets und Flugabwehrraketen benutzt wurde.

So ist auch die Ausladung Steinmeiers nicht als persönliche Beleidigung des Bundespräsidenten zu deuten, sondern als ein Schlag gegen das internationalen Image Deutschlands, als ein Warnschuss der Ukraine, das realpolitische Handeln Deutschlands zu überdenken. Im Resultat erzielte der öffentlich aufgebaute Druck auf Deutschland und die Bundesregierung bei aller Empörung über Melnyk eine teilweise Revision deutscher Positionen, die schließlich sogar zur Entscheidung des Deutschen Bundestages führte, der Ukraine schwere Waffen zu liefern.

Für die aktuelle Krisenzeit stellt die Kombination aus einer versöhnlichen und einer aggressiven Rhetorik somit scheinbar eine gute und lösungsorientierte Kommunikationsstrategie dar: Während Melnyk die deutsche Regierung für ihre unentschlossenen Haltung scharf angeht, sendet Klitschkos nette und tröstende Botschaften mit freundlichen Tipps, wie Deutschland besser handeln könnte.

Die Handlungsanweisung einer "bad cop"-Strategie nach Melnyk könnten etwa so formuliert werden: Beginne mit Maximalforderungen und trage diese so offensiv wie möglich vor. Zeige öffentlich keine Kompromissbereitschaft und kritisiere, wenn den Forderungen nicht nachgegeben wird, den Verhandlungspartner mit moralischen Argumenten, um ihn mit Schuldzuweisungen in eine Rechtfertigungsposition zu bringen, sodass sein Image unter Druck gerät.

Die "good cop"-Strategie nach Klitschko dagegen beinhaltet zunächst keine ultimativen Forderungen, sondern rhetorisch geschickt formulierte Bitten und motivierende Appelle. Stets werden die gute Zusammenarbeit und die Einigkeit hervorgehoben, der Verhandlungspartner bei minimalen Erfolgen gelobt und bei Misserfolgen die persönliche Betroffenheit in milde hoffnungsvolle Worte gefasst. Eine emotionale Bindung zum Verhandlungspartner und eine menschliche Nähe zu ihm sollen so die Fähigkeit vermindern, die Bitten eines "guten Freundes" abweisen zu können.

Eine Beschränkung auf den Weg Melnyks könnte in der langfristigen Perspektive allerdings zu einer Verzerrung in der öffentlichen Meinung Deutschlands führen, indem die Antipathie gegenüber dem Botschafter wachsen und auf das ganze Land übertragen würde. Eine Beschränkung auf ein zurückhaltendes und die deutschen Erwartungen erfüllendes Auftreten würde hingegen wenig reale Ergebnisse außerhalb des "tiefsten Mitgefühls" bringen. Es erscheint kaum denkbar, dass ohne den (un)diplomatischen Druck, den Melnyk als Botschafter sicher nicht ohne Rückendeckung der ukrainischen Regierung aufgebaut hat, in Deutschland derart umstrittene und weitreichende Entscheidungen getroffen worden wären, vielmehr hätte der Krieg in der Ukraine von der deutschen Agenda sogar allmählich verschwinden können.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Yana Lysenko studiert im MA Politikwissenschaft an der Universität Bremen und ist an der Forschungsstelle Osteuropa affiliiert, wo Sie in mehreren Forschungsprojekten zur Ukraine mitgearbeitet hat. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der Konfliktforschung (aktuell insbesondere in den Ukraine-Russland-Beziehungen) und der De-facto-Staaten.