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Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. August 2022 Kriegsverbrechen / Kriegsgeschehen (21.07.2022) Editorial: Dokumentation und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Analyse: Russlands Aggression in der Ukraine Analyse: Welche Rolle ein "Sondertribunal zum Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine" für die Opfer des Krieges spielen könnte Dokumentation: Ukraine mobilizes international law: ways to punish Russia for aggression and more Dokumentation: OSZE ODIHR: Report on Violations of International Humanitarian and Human Rights Law, War Crimes and Crimes Against Humanity Committed in Ukraine (1 April – 25 June 2022) Dokumentation: Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives: Most of the civilians killed in Bucha were males of conscription age. A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. Juli 2022 Krieg und Wohnungsmarkt / EU-Kandidatenstatus (13.07.2022) Analyse: Wohnraum und Krieg in der Ukraine Kommentar: Warum der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine sicherheitspolitisch geboten und längst überfällig ist Kommentar: Was der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine bedeutet Kommentar: Der Status eines EU-Kandidatenlandes für die Ukraine: symbolische Bedeutung und praktische Implikationen Kommentar: "Heute wird über die Zukunft Europas entschieden" Kommentar: Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft: Alte und neue ukrainische Wege zur europäischen Integration Dokumentation: Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine und zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, 23. Juni 2022 Chronik: 1. bis 15. Juni 2022 Krieg, Geschichte und Erinnerungskultur (22.06.2022) Analyse: Geschichte als "Waffe"? Russlands Instrumentalisierung der Erinnerungskultur im Zuge des Angriffskrieges gegen die Ukraine Analyse: Das Asow-Regiment und die russische Invasion Analyse: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda Kommentar: Erinnerungskultur in der "Zeitenwende". Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg Kommentar: "Russland – das verstehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht" Chronik: 25. April bis 31. Mai 2022 Flucht vor dem Krieg / Zukunft der Ukraine-Forschung / Auswirkungen des Krieges auf die Bildung / Kriegsgeschehen in der Ukraine (30.05.2022) Analyse: Flucht in und aus der Ukraine Kommentar: Die Osteuropäische Geschichte und die Ukraine nach Russlands Angriff Kommentar: Ukraine-Studien in Deutschland. Beobachtungen eines Historikers Kommentar: Wir brauchen eine De-Kolonisierung und Aufwertung der Osteuropaforschung Kommentar: Fehler im Betriebssystem Kommentar: Wir brauchen dringend und schnell eine interdisziplinäre Ukrainistik an deutschsprachigen Universitäten Dokumentation: Bildung und Krieg Chronik: 10. bis 24. April 2022 Deutschland und der Krieg (04.05.2022) Kommentar: Abschied vom Wolkenkuckucksheim. Deutschlands langsamer Wiedereintritt in die Weltpolitik Kommentar: Es war nicht alles falsch! Oder doch? Kommentar: Deutschlands Selbstbild – ein Kollateralschaden des Krieges? Kommentar: Der russisch-ukrainische Krieg und die Zukunft Europas Kommentar: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die deutsche Erinnerungskultur Kommentar: Frieden und Sicherheit für die Ukraine und Europa entstehen nicht am Reißbrett des Westens Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Kommentar: Deutschland in den russischen staatsnahen Medien Cyber-Operationen / Digitalisierung (02.05.2022) Analyse: Cyber-Operationen im Kontext des Russland-Ukraine-Krieges 2022 Dokumentation: Cybervorfälle im Verlauf von Russlands Krieg gegen die Ukraine (Februar bis April 2022) Analyse: Zur persönlichen Einstellung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber aktuellen eGovernment-Initiativen in der Ukraine Dokumentation: Top-10-Vorschläge aus der ukrainischen Zivilgesellschaft für das Ministerium für digitale Transformation für 2021–22 Chronik: 11. März bis 9. April 2022 Selenskyjs vs. Putins Rhetorik / Gesellschaftlicher Widerstand / Deutschlands Blick auf die Ukraine / Selenskyjs Erfolge / Ukrainische Verhandlungsposition / Russische Kriegsverbrechen (11.04.2022) Analyse: Zweierlei Spiegelungen. Putins und Selenskyjs rhetorische Strategien Analyse: Was mobilisiert den ukrainischen Widerstand? Analyse: Deutschland, die Ukraine, Russland und das Erbe des deutschen Kolonialismus in Osteuropa Analyse: Herausragende Leistung: Selenskyj als Präsident der geeinten Ukraine dekoder: Neutrale Ukraine – ein Ausweg aus dem Krieg? Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Apparent War Crimes in Russia-Controlled Areas Dokumentation: Internationale Hilfen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Chronik: 2. bis 10. März 2022 Russlands Angriffskrieg / Friedensverhandlungen / Selenskyjs Rede im Bundestag (28.03.2022) Analyse: Russlands Überfall auf die Ukraine: Warum gerade jetzt? Kommentar: "Keine Kompromisse mit dem neofaschistischen Russland" dekoder: Wie kann man diesen Krieg beenden? dekoder: Warum Putin die Ukraine grundsätzlich missversteht Dokumentation: Ansprache des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, im Deutschen Bundestag Dokumentation: Statement der EU-Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Mehr als nur Waffenruhe: Die Ukraine braucht dringend einen Schutz für Aktivist*innen und eine De-Okkupation (Erklärung der Kyjiwer Gespräche) Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Russlands Angriff auf die Ukraine / Kosaken (14.03.2022) Von der Redaktion der Forschungsstelle Osteuropa Bremen: Spendenaufruf Kommentar: Putins Angriff auf die Ukraine und die erzwungene Rückkehr zur Logik des kalten Krieges Kommentar: Russland will die Ukraine kontrollieren – und wird langfristig das Gegenteil erreichen Kommentar: Die Ukraine kämpft für Europa Dokumentation: Offene Briefe gegen Russlands Krieg in der Ukraine Dokumentation : Internationale Hilfen für die Ukraine Dokumentation : Diplomatische Gespräche im Vorfeld des Krieges Analyse: Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine Chronik: 18. – 23. Februar 2022 Russlands aggressive Ukraine-Politik / Deutschland im Russland-Ukraine Konflikt / Konfliktlösung in der Sackgasse? (22.02.2022) Von der Redaktion: Die Russland-Ukraine-Krise im Kontext Kommentar: Drei Lehren und drei Hinweise zur Außenpolitik Putins gegenüber der Ukraine und dem Westen Kommentar: Kriegsoptimismus im Russland-Ukraine-Konflikt: Grund zum Pessimismus? Kommentar: Die Russland-Ukraine Krise: Wo steht Deutschland? Kommentar: Die Russland-Ukraine-Krise 2022 Ein Moment der Wahrheit für Deutschland Kommentar: Wir schulden der Ukraine Unterstützung – und eine klare Linie Kommentar: Russlands Passportisierung des Donbas: Von einer eingeschränkten zu einer vollwertigen Staatsbürgerschaft? Kommentar: Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine: Wunsch und Wirklichkeit Kommentar: Das Normandie-Format und die Minsker Abkommen: Können sie zu einer Deeskalation im Konflikt mit Russland beitragen? Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Erdgastransit und Stromsektor (26.11.2021) Das Ende des russischen Erdgastransits Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: 8. bis 21. November 2021 NATO-Ukraine-Beziehungen / Veteraninnen imd Veteranen (12.11.2021) Analyse: Kooperation zwischen NATO und Ukraine Analyse: Der lange Schatten des Donbas Chronik: 11. Oktober bis 7. November 2021 Zukunftsperspektiven (15.10.2021) Analyse: Die Ukraine auf dem Weg zum Rechts- oder Präsidentenstaat? Dokumentation: Offshore-Geschäfte in den Pandora-Papers Kommentar: Post-sowjetische Hegemonie-Krise Kommentar: Aporien der Unabhängigkeit Chronik: 1. bis 10. Oktober 2021 30 Jahre seit dem Ende der Sowjetunion (28.09.2021) Kommentar: Was bedeutet das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Wie hat sich die Ukraine seit der Unabhängigkeit entwickelt? Kommentar: Die Sprachen und die Politik Kommentar: 30 Jahre ukrainische Unabhängigkeit Kommentar: Drei Jahrzehnte der ukrainischen Unabhängigkeit Kommentar: Der eskalierende und unversöhnliche Konflikt um die "totalitäre" Vergangenheit Kommentar: Dreißig Jahre Unabhängigkeit. Kommentar: Unabhängig, aber sowjetisch? Kommentar: Ukraine – Jetzt mit To-do-Liste die Zukunft angehen! Kommentar: Welche Bedeutung hat das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Zum 30. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit Identität und Diversität / Babyn Jar (16.07.2021) Von der Redaktion: На дачу – in die Sommerpause Analyse: Multiple Identitäten und Einstellungen gegenüber der ukrainischen Ethnopolitik Analyse: Babyn Jar Massenmord am Stadtrand Lesehinweis: Inhaltsverzeichnis der Osteuropa 1-2 / 2021, "Babyn Jar. Der Ort, die Tat und die Erinnerung" Dokumentation: Rede von Außenminister Heiko Maas Covid-19-Chronik, 10. Juni bis 11. Juli 2021 Chronik: 11. Juni bis 11. Juli 2021 Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland / Arbeitsmarkt unter Covid-19 (28.06.2021) Analyse: Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland Analyse: Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise Dokumentation: Entwicklungen in der "DNR" und der "LNR" vom 25. Mai bis 8. Juni 2021 Chronik: 27. Mai bis 10. Juni 2021 Zwischenfazit: zwei Jahre Selenskyj (04.06.2021) Kommentar: Trotz ökonomischer Reformen fehlt eine Strategie in der Wirtschaftspolitik Kommentar: Test bestanden, Herausforderung verstanden? Präsident Selenskyj und der Donbas-Konflikt Kommentar: Selenskyj symbolisiert die Krise der politischen Repräsentation Kommentar: Der gewachsene Einfluss der Regionen wird zur Herausforderung für Selenskyj Kommentar: Das Vertrauen und die Hoffnung auf einen Aufbruch schwinden Chronik: Covid-19-Chronik, 10 – 24. Mai 2021 Chronik: 10. bis 24. Mai 2021 Außenpolitik / Beziehungen Ukraine-Türkei / Donbas Analyse: Ukrainische Außenpolitik unter Selenskyj: Von Wirtschaft zu Sicherheit Analyse: Türkei-Ukraine Beziehungen: Was steckt dahinter? Analyse: Krieg und Frieden im Donbas: Lehren aus dem russischen Truppenaufmarsch dekoder.org: Vom Säbelrasseln zum Krieg? Covid-19-Chronik: 26. April bis 9. Mai 2021 Chronik: 26. April bis 9. Mai 2021 Ukraine-Forschung in Deutschland (28.04.2021) Analyse: Die Ukraine im Spiegel der Wissenschaft in Deutschland Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Covid-19-Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Ein Jahr Covid-19 (30.03.2021) Analyse: Das ukrainische Gesundheitssystem und die Covid-19-Pandemie Chronik: Covid-19-Chronik, 10. bis 22. März 2021 Chronik: 10. bis 22. März 2021 Steuerpolitik (13.03.2021) Analyse: Die Steuerpolitik der Ukraine nach dem Maidan Chronik: Covid-19-Chronik, 22. Februar bis 9. März 2021 Chronik: 22. Februar bis 9. März 2021 Vertrauen und Korruption (05.03.2021) Analyse: Vertrauen und Korruption in der Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 8. bis 21. Februar 2021 Chronik: 8. bis 21. Februar 2021 Energiewirtschaft (17.02.2021) Analyse: Selenskyjs Energiepolitik Analyse: Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Kommentar: Die Ukraine ist an einem Scheideweg Chronik: Covid-19-Chronik, 25. Januar bis 7. Februar 2021 Chronik: 25. Januar bis 7. Februar 2021 Menschenrechte (29.01.2021) Analyse: Die ukrainische Frage im UN-Menschenrechtsrat in Genf Analyse: Menschenrechtsverletzungen in den nichtregierungskontrollierten Gebieten Dokumentation: Human Rights Watch World Report 2021 Dokumentation: EGMR lässt Klage der Ukraine gegen Russland zu Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 7. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021 Chronik: 7. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Ukraine-Analysen Nr. 278

Inna Wolosewytsch

/ 10 Minuten zu lesen

Wie konnten die Meinungsforscher:innen von "Info Sapiens" ihre Arbeit trotz des Krieges in der Ukraine fortführen? Was zeigen die Umfragedaten, und was sollte bei deren Interpretation beachtet werden?

Ukrainer:innen suchen während eines Luftangriffes Zuflucht in einer U-Bahn-Station. (© picture-alliance, NurPhoto | Maxym Marusenko)

CATI-Umfragen zu Kriegszeiten: Methodologie und Organisation

"Ich hoffe, Sie, Ihre Kolleg:innen, Familien und Freund:innen sind in diesen schwierigen Zeiten in Sicherheit. Wie steht es jetzt um "Info Sapiens"? Sind Sie immer noch aktiv? Teilen Sie uns bitte mit, wie Ihre Situation ist, damit wir entsprechend planen können."

Diese Nachricht habe ich von einem internationalen Kunden am 24. Februar 2022 erhalten, in einem Luftschutzraum, wo es WLAN gab. Ich fragte die Kolleg:innen ob sie arbeiten wollen, und die meisten bejahten das. In den ersten drei Monaten des Krieges gab es sogar einen Wettbewerb darum, wer einen Job übernimmt, weil es in jenen Tagen wenig Arbeit gab – viele Kunden hatten ihre Projekte auf Eis gelegt. Für mich war Arbeit der einzige Weg, nicht verrückt zu werden. Unsere Telefoninterviewer:innen sagten das Gleiche: Sie wollten arbeiten, weil jegliche Betätigung in diesem Albtraum eine Illusion von Normalität schafft.

Die Arbeit von "Info Sapiens" war während der Coronapandemie 2020 nicht zum Stillstand gekommen. Wir hatten auf Homeoffice umgestellt und ein "virtuelles CATI-Studio" gestartet (CATI: Computer Assisted Telephone Interviews). Dabei arbeiteten die Interviewer:innen zu Hause, und das Einwählen der Nummern, die Aufzeichnungen und die Kontrolle sind zentral organisiert (siehe Foto 1 unten).

(© Tetjana Kobylynska)

Die erste Schwierigkeit war methodologischer Natur: Wie können angesichts der Binnenmigration und der Flucht ins Ausland Stichproben erstellt werden? Die einzige Lösung war, sie auf der Grundlage der Vorkriegssituation zu erstellen. Daher fügten wir dem Fragenkatalog zwei Fragen hinzu:

  • Wo haben Sie vor Beginn des großangelegten Krieges gelebt?

  • Sind Sie seitdem umgezogen? Wenn ja – wo leben Sie jetzt? Außerdem fragten wir, ob die betreffende Person jetzt auf einem Gebiet lebt, das 2022 von Russland besetzt wurde.

Die erste Überraschung bestand darin, dass die Rücklaufquote dreimal höher war als vor dem Krieg (und im Januar 2023 nochmal höher lag). Hierfür sind mindestens vier Erklärungen möglich:

  • Die Menschen wollen die Welt über die Ukraine informieren (da wir erwähnt hatten, dass die Daten in westlichen Medien veröffentlicht werden);

  • Die Menschen wollen in einer Extremsituation ihre Erfahrungen, Gefühle und Gedanken mitteilen;

  • Eine gestiegene Empathie in der ukrainischen Gesellschaft: Menschen sind einander gegenüber freundlicher und hilfsbereiter – sogar Interviewer:innen gegenüber;

  • Die größere Menge freier Zeit aufgrund der gestiegenen Arbeitslosigkeit (die sich seit Beginn des Krieges zeitweise verdreifacht hatte, im Januar 2023 war sie noch doppelt so hoch).

Die zweite Überraschung war die Sprache: 23 Prozent wählten Russisch als Interviewsprache, während es vor dem Krieg noch 33 Prozent waren (bis Ende 2022 ging der Wert auf 14 Prozent zurück). Bei "Info Sapiens" waren über die Hälfte der Mitarbeitenden russischsprachig (auch wenn die meisten von ihnen zweisprachig sind und in Gesprächen mit ukrainischsprachigen Kolleg:innen zum Ukrainischen wechseln). Nach dem 24. Februar sind jedoch die meisten zum Ukrainischen übergegangen.

Für die größte Verblüffung sorgten die folgende Ergebnisse: Die ukrainische Gesellschaft hatte sich innerhalb einer Woche offenbar drastisch gewandelt: 56 Prozent der Befragten waren nun gegen den Vorschlag, der Ukraine den Beitritt zur NATO zu verwehren, selbst wenn ein Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft den Krieg beenden würde. Vor dem 24. Februar hatten nur 48 Prozent die NATO-Mitgliedschaft befürwortet.

Darüber hinaus waren 79 Prozent der Ukrainer:innen gegen eine offizielle Anerkennung der früher besetzten Gebiete des Donbas als russisches Staatsgebiet, während 75 Prozent sich gegen eine offizielle Anerkennung der Krim als Teil von Russland aussprachen, selbst wenn dies den Krieg beenden würde.

Ich habe in der Stadt Wassilkiw gelebt, rund 20 Kilometer von Kyjiw entfernt, wo Dutzende Raketen und Bomben auf Häuser, Schulen und Krankenhäuser niedergingen, und es acht Tage lang Beschuss gab, weil russische Luftlandetruppen gelandet waren. In dieser Zeit hätte ich alles akzeptiert, damit nur der Krieg ein Ende fände. Das ist der Grund, warum ich von dem Mut der Ukrainer:innen beeindruckt war, die nicht bereit waren, die Forderungen Putins für ein Ende des Krieges zu akzeptieren. Diese waren: Beitrittsverzicht zur NATO, obwohl die NATO der Ukraine gar keine Mitgliedschaft angeboten hat; kein Anspruch der Ukraine auf die Krim und die besetzen Gebiete des Donbas als ihr Staatsgebiet, auch wenn wir damals nicht über genügend militärische Ressourcen verfügten, um diese Territorien zurückzugewinnen.

Ich hatte sogar angenommen, dass diejenigen, die sich Putins Forderungen entgegenstellen, Menschen waren, die nicht unter den Bomben zu leiden hatten, lag aber falsch. Insbesondere unter den Bewohner:innen von Kyjiw, die unter zahlreichen Raketenangriffen und Explosionen zu leiden hatten, waren 86 Prozent gegen eine Anerkennung der früher besetzten Gebiete des Donbas als ein Teil Russlands, 81 Prozent sind gegen eine Anerkennung der Krim als Teil Russlands, 63 Prozent gegen ein "Verbot" einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Unter den Bewohner:innen der besetzten Gebiete waren diese Zahlen noch höher als bei der Gesamtbevölkerung!

Ich persönlich war der gleichen Ansicht: Wenn wir Putins Forderungen akzeptieren, bleiben die Verbrechen ungestraft, und der Terror und die Gräueltaten werden weitergehen. Russland hat seit 1991 zwölf (!) lokale Kriege begonnen – wir müssen das stoppen.

Vor der Veröffentlichung der Umfrageergebnisse habe ich eine befreundete Person gefragt, die im Präsidentenbüro arbeitet, ob man dort mit einer Veröffentlichung einverstanden sei; es gab keine Einwände. Das war die erste Umfrage zu den Einstellungen hinsichtlich der russischen Forderungen. Sie wurde sogar in der "Washington Post" veröffentlicht. Seitdem hat sich die unverrückbare Haltung gegenüber Putins Bedingungen verstärkt. Im Januar 2023 waren 68 Prozent der Befragten gegen eine "Verbot" einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine als Bedingung für ein Ende des Krieges.

Zudem haben wir festgestellt, dass in unseren Umfrageergebnissen die Anzahl der Ukrainer:innen im Ausland und in den 2022 besetzten Gebieten zu niedrig ausfällt. Die Befragten, die wir als Kriegsflüchtlinge im Ausland erreichten, machten nur ein Prozent der Bevölkerung aus, obgleich die UNO zum Zeitpunkt der Umfrage von rund anderthalb Millionen Geflüchteten ausging, was rund 4 Prozent der Bevölkerung entsprach. Auch wussten wir, dass es in einigen besetzten Ortschaften zur Zeit der Umfrage keinen Mobilfunkempfang gab. Also haben wir die Einschränkungen der Umfragen zu Kriegszeiten im Vergleich zu den Umfragen von 2014–2021 so formuliert:

  • Unzureichende Erfassung von Ukrainer:innen im Ausland (hauptsächlich wegen der Roaming-Kosten). Der einzige Weg, diese Gruppe zu erfassen, besteht darin, eine zusätzliche Stichprobe zu erstellen, was wir für einige Kund:innen auch getan haben.

  • Unzureichende Erfassung von Bewohner:innen in Siedlungen in den 2022 von Russland vorübergehend besetzten Gebieten (Gebiete, in denen ukrainische Mobilfunkbetreiber keine Dienste anbieten).

Niemand kannte die Geschlechts- oder Altersstruktur der Emigrant:innen bzw. Bewohner:innen der besetzten Gebiete, also bestand die einzige Lösung darin, die Struktur aus Vorkriegszeiten zu belassen. Die ungewichtete CATI-Stichprobe zu Kriegszeiten unterscheidet sich nicht wesentlich von der Vorkriegsstichprobe (es gab ein wenig mehr Männer und weniger junge Menschen, aber die Differenz ist nicht signifikant). Darüber hinaus hatten die meisten der befragten Ukrainer:innen vor, ins Land zurückzukehren. Und die meisten befragten Bewohner:innen besetzter Gebiete wollen in der Ukraine leben. Daher gehen wir davon aus, dass die soziale Struktur nach dem Krieg der Vorkriegsstruktur ähneln wird.

Die Stromausfälle von November bis Januar bedeuteten ein großes Hindernis für die CATI-Umfragen:

  • Die Interviewer:innen hatten oft keinen Strom.

  • Die Befragten hatten oft keinen Strom und wollten die Akkus ihrer Handys nicht aufbrauchen. Auch hatten sie, wenn sie einmal Strom hatten, es eilig, ihre Hausarbeit zu erledigen, die sie ohne Strom nicht bewältigen konnten (Kochen, Waschen usw.).

Wir sahen folgende Lösungen:

  • Während wir das CATI-Studio 2020 wegen der Coronapandemie aussetzten und ein "virtuelles" Studio starteten, mussten wir es 2022 wiederbeleben, aufgrund des Krieges – so sieht das Leben in der Ukraine aus. Wir haben einen Generator im Büro, damit die Interviewer:innen nicht vom Stromnetz abhängig sind.

  • Wir haben für die CATI-Umfragen nur kurze Fragebögen erstellt und bei ausführlichen Fragebögen eine persönliche Befragung angeboten.

(© Ivan Hadji)

Persönliche Umfragen zu Kriegszeiten: Methodologie und Organisation

"Info Sapiens" hatte über ein landesweites Netz von rund 700 Interviewer:innen und Umfrageleiter:innen mit über 200 Geräten (Tablets) für CAPI (Computer Assisted Personal Interviews) verfügt. Dieses Netz wurde im November 2022 wiederhergestellt, als wir die erste landesweite persönliche (face-to-face) Umfrage starteten. Die ersten persönlichen Umfragen zu Kriegszeiten wurden im August durchgeführt, allerdings nur im Westen und in der Zentralukraine. Die Interviewer:innen berichteten auch, dass die Rücklaufraten im Vergleich zu Vorkriegszeiten höher waren, wie auch bei den CATI-Umfragen.

In den besetzten Gebieten und den frontnahen Gegenden der Gebiete Donezk und Luhansk führen wir keine persönlichen Umfragen durch, weil CATI-Umfragen kriegsgefährdete Gruppen und Regionen besser erfassen. Gleichzeitig erfasst unser Netz für persönliche Befragungen alle Siedlungen, die gesetzlich nicht als besetzt oder Gebiete mit Kampfhandlungen eingestuft sind. Mehr noch: Wir erfassen sogar einige Ortschaften, die per Anordnung (ukr.:postanowa, siehe Externer Link: https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1364-2022-%D0%BF#Text) als Kampfgebiete eingestuft sind, wo es allerdings in der Praxis für Interviewer:innen sicher ist.

Wir stießen auch auf methodologische Probleme: Während die CATI-Methode eine einfache zufällige Auswahl von Befragten ergibt, muss bei einer CAPI-Umfrage die Stichprobe im Voraus erstellt werden. Die einzige Lösung besteht darin, die Stichprobe hinsichtlich der geografischen Verteilung zu erstellen (da die sich ständig verändert), und angelehnt an frühere CATI-Ergebnisse, und die Daten dann aufgrund der Bevölkerungsverteilung vor dem Krieg zu gewichten.

Ein anderes Problem sind Stromausfälle, die aber auf CAPI-Umfragen weniger negative Auswirkungen haben als auf CATI-Umfragen.

Die wichtigsten Veränderungen in der ukrainischen Gesellschaft 2022

Fasst man alle Studien von "Info Sapiens" aus dem Jahr 2022 zusammen, lassen sich folgende wichtigste Veränderungen in der ukrainischen Gesellschaft ausmachen:

  • Der Glaube an die ukrainische Staatlichkeit und deren Zukunft hat ganz erheblich zugenommen: 2020 waren 69 Prozent der Befragten stolz, Bürger:innen der Ukraine zu sein, jetzt sind es 98 Prozent; im Dezember 2021 glaubten 15 Prozent, dass die Dinge in der Ukraine richtig laufen, im Dezember 2022 waren das 75 Prozent; im Februar 2022 (vor der Invasion) glaubten 56 Prozent, dass die Ukraine eine russische Invasion abwehren würde, im März 2022 waren es 91 Prozent, wonach dieser Wert bis Januar 2023 stabil blieb; im April 2022 waren 84 Prozent hinsichtlich der Zukunft der Ukraine optimistisch (für die Zeit vor dem Krieg haben wir keine Zahlen, aber im Allgemeinen hatten sich die Ukrainer:innen sehr pessimistisch gezeigt).

  • Bürgerschaftliches Engagement hat sehr stark zugenommen. 2020 hätten 57 Prozent ihr Land verteidigt, 2022 würden 67 Prozent dies tun (78 Prozent der Männer und 59 Prozent der Frauen). Als wir über zivilen Ungehorsam fragten, erklärten sich fast 100 Prozent hierzu bereit. Fast 100 Prozent beteiligten sich 2022 an bürgerschaftlichem oder karitativem Engagement (vor allem bei der Unterstützung der Armee oder anderer Ukrainer:innen, die durch den Krieg gelitten hatten).

  • Das gegenseitige Vertrauen unter den Menschen sowie das Vertrauen in alle gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen hat zugenommen. Nicht nur in die Armee, die Freiwilligen und den Präsidenten, die das größte Vertrauen genießen, sondern auch in die Zentralregierung und die regionalen Behörden (wobei hier bei ersterer das Vertrauen geringer war und bei letzteren größer), in die Polizei, in NGOs, die Medien, in die Wirtschaft und sogar in die Gerichte, die traditionell das geringste Vertrauen genossen (womöglich ist das gewachsene Vertrauen in die Gerichte durch die Verfahren gegen einige korrupte Richter:innen zu erklären).

  • Die Ablehnung alles Russischen hat sehr stark zugenommen. Der Anteil der Ukrainischsprachigen hat von 46 Prozent im Februar 2022 auf 61 Prozent im August zugenommen, und der Anteil der Russischsprachigen ist von 26 Prozent auf 15 Prozent zurückgegangen (die übrigen sind bilingual).

  • Der Anteil der Anhänger:innen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats ging von 15 Prozent im Februar 2022 auf 4 Prozent im Juni zurück. 2021 und 2022 äußerten sich 72 Prozent der Ukrainer:innen ablehnend zu Russland, jetzt sind es 96 Prozent. Der Anteil derjenigen, die sich positiv über Russland äußerten, sank von 20 auf ein Prozent.

  • Die Unterstützung für einen EU- oder NATO-Beitritt hat sehr stark zugenommen: 91 Prozent der Ukrainer:innen befürworteten im Juli 2022 einen EU-Beitritt, und 85 Prozent einen NATO-Beitritt (vor 2022 lagen diese Werte zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen 60 und 70 Prozent). Darüber hinaus würden die meisten Ukrainer:innen einem Verzicht auf eine EU- oder NATO-Mitgliedschaft nicht zustimmen, selbst wenn dies eine Bedingung für eine Beendigung des Krieges wäre.

  • Die Struktur der politische Ansichten unterscheiden sich nicht mehr signifikant zwischen den Regionen (2022 haben wir die Daten gewöhnlich anhand der Wohnorte vor dem Krieg analysiert). Vor 2022 unterschieden sich die Antworten auf die meisten politischen Fragen je nach Region und die Ukraine war – abhängig vom Ausmaß des Einflusses Russlands – geteilt.

Schlussfolgerungen

Während des Krieges erfolgten innerhalb einer Woche Veränderungen in der ukrainischen Gesellschaft, für die es normalerweise Jahre braucht. Umfragen zu Kriegszeiten sind sehr wichtig, weil sie es ermöglichen, die Folgen des Krieges abzuschätzen und Prognosen über dessen Ende abzugeben. Die meisten Politiker:innen und internationalen Geberorganisationen legen jedoch ihre Studien auf Eis, nämlich aufgrund der Unsicherheit und der falschen Annahme, dass "es unmöglich ist, im Krieg verlässliche Umfragen durchzuführen". Die Erfahrungen der Ukraine belegen die Zuverlässigkeit solcher Umfragen: Unterschiedliche Organisationen haben mit unterschiedlichen Methoden ähnliche Ergebnisse ermittelt, wobei letztere über die Zeit stabil waren. Die einzigen Beschränkungen bestanden in einer unzulänglichen Erfassung von Ukrainer:innen im Ausland und in den besetzten Gebieten. Sie betreffen jedoch weniger als 20 Prozent der Bevölkerung. Die Ergebnisse der gesonderten Umfragen bei Ukrainer:innen im Ausland und bei Bewohner:innen der besetzten Gebiete zeigen, dass die politischen Ansichten dort den Einstellungen der Bevölkerung in den von der Regierung kontrollierten Gebieten ähneln.

Übersetzung aus dem Englischen: Hartmut Schröder

Danksagung

Die Autorin bedankt sich für die Gastfreundschaft und Großzügigkeit des Internationalen Schriftsteller- und Übersetzerhauses in Ventspils sowie für das Stipendium von KROKODIL. Dort fand sie eine Bleibe, als es in ihrem Haus in der Ukraine keinen Strom gab. Diese Unterstützung ermöglichte es ihr, diesen Text zu verfassen.

Über Info Sapiens

Das ukrainische Meinungsforschungsinstitut »Info Sapiens« hat sich auf Meinungsumfragen, Verhaltensforschung und Datenanalyse aus Sekundärquellen spezialisiert. Dem Ukrainischen Marketingverband zufolge war Info Sapiens 2020 das größte Meinungsforschungsinstitut, nach den Filialen internationaler Unternehmen (es rangierte auf Platz sechs aller Unternehmen und auf Platz eins der ukrainischen Firmen). »Info Sapiens« hat seit Beginn des großangelegten Krieges die Arbeit keinen einzigen Tag eingestellt.

Weitere Inhalte

Inna Wolosewytsch ist stellvertretende Direktorin des Meinungsforschungsinstituts "Info Sapiens". Insgesamt hat sie über 18 Jahre hinweg Erfahrungen in der Sozialforschung gesammelt und leitet jetzt sämtliche Forschungsprojekte von "Info Sapiens" sowie ein Team von 18 Fachleuten. Die meisten Forschungsprojekte gehören zur Sparte technische Unterstützung im Bereich der internationalen Zusammenarbeit (andere werden im Auftrag von Privatfirmen oder politischen Organisationen durchgeführt). Inna Wolosewytsch erlangte einen Mastertitel cum laude in Soziologie an der Nationalen Universität "Kyjiwer Mohyla-Akademie" und ist Mitglied von ESOMAR.