01.06.2024 | Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums hat die Ukraine im Mai 1.160 russische Artilleriesysteme zerstört. Dies sei ein Rekord seit Beginn der großangelegten Invasion, teilt das ukrainische Verteidigungsministerium mit. |
01.06.2024 | Der Gouverneur der Region Saporischschja, Iwan Fjodorow, erklärt, dass sich das größte Wasserkraftwerk der Ukraine DniproHES am Saporischschja-Stausee nach dem zweiten Angriff der russischen Streitkräfte auf das Kraftwerk in der Nacht zum 1. Juni in einem kritischen Zustand befinde. Zum ersten Mal griff Russland das Kraftwerk am 12. April an. Seit Monaten zerstört Russland gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine. |
02.06.2024 | Dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge sollen rund 1,5 Millionen Männer im wehrfähigen Alter ihre militärischen Dokumente in Übereinstimmung mit dem Ende Mai verabschiedeten neuen Mobilisierungsgesetz erfolgreich aktualisiert haben. |
03.06.2024 | 107 Länder und Organisationen haben nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes ihre Teilnahme am Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz bestätigt. Auch die Philippinen und Singapur, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld des Friedensgipfels besuchte, werden am 14. und 15. Juni an der Konferenz teilnehmen. Russland und China sind nicht dabei. |
03.06.2024 | Der Stadtrat von Kyjiw verweigert die Genehmigung für den KyivPride in der U-Bahn aufgrund von Sicherheitsbedenken. Stattdessen werde die Parade, die sich für die Rechte der LGBT+ Community einsetzt, im Freien stattfinden. Seit Beginn der russischen Großinvasion im Februar 2022 hat es keine KyivPride mehr gegeben, die sich in den Jahren zuvor zu einer der größten Prides in Osteuropa entwickelt hatte. |
04.06.2024 | Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zur Aufhebung der Beschränkungen für die Ukraine, kein russisches Territorium mit westlichen Waffen anzugreifen. Scholz hatte in der Vergangenheit wiederholt die Angst vor einer Eskalation als einen der Hauptgründe genannt, weshalb die Ukraine nicht mit deutschen Waffen Ziele in Russland angreifen dürfe. Nun sieht er keine Gefahr mehr und sagt, es müsse jedem klar sein, dass der Beschuss russischen Territoriums im Rahmen der Selbstverteidigung notwendig sei. Völkerrechtlich sei dies ohnehin immer möglich gewesen. |
04.06.2024 | Laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) sind 43 % der Ukrainer:innen der Meinung, dass sich der Zustand der Demokratie während der fünfjährigen Amtszeit von Präsident Wolodymyr Selenskyj verschlechtert hat, wobei 11 % dies mit den Umständen des Krieges in Verbindung bringen und 28 % die Behörden dafür verantwortlich machen. Demgegenüber sehen 19 % eine Verbesserung der Demokratie und 29 % sehen keine Veränderung. |
05.06.2024 | Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) soll hinter einem groß angelegten DDoS-Angriff stecken, der die Arbeit mehrerer russischer Ministerien und Unternehmen "lahmlegte", berichtet der Kyiv Independent. Zuvor berichtete die staatliche russische Behörde für Kommunikation Roskomnadzor am 3. Juni, dass mehrere Regierungswebseiten "teilweise unzugänglich" waren, angeblich aufgrund des Ausfalls von "Teilen des Hauptkommunikationsnetzwerks". |
05.06.2024 | Russland hat die Fährverbindung von der Krim auf das russische Festland nach dem jüngsten Angriff der Ukraine noch nicht wiederhergestellt. Das ukrainische Militär hatte in der Nacht zum 30. Mai die Fährverbindung mit von den USA gelieferten ATACMS-Langstreckenraketen beschossen, wobei zwei russische Fähren nach Angaben des ukrainischen Generalstabs "schwer beschädigt" worden sein sollen. |
06.06.2024 | Anlässlich des ersten Jahrestags der von Russland begangenen Sprengung des Kachowka-Staudamms geht das ukrainische Energieunternehmen Ukrhidroenerho davon aus, dass das Kraftwerk Kachowka in sechs bis sieben Jahren wiederaufgebaut werden kann. Am 6. Juni 2023, sprengten russische Truppen das Wasserkraftwerk und den angrenzenden Staudamm Kachowka und lösten damit eine humanitäre und ökologische Katastrophe in der Südukraine aus. |
07.06.2024 | Laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) von Ende Mai nimmt das Vertrauen der Ukrainer:innen in Präsident Wolodymyr Selenskyj langsam ab, ist aber immer noch auf einem hohen Niveau. Laut der jüngsten Umfrage vertrauen 59 % der Befragten Selenskyj, während ihm 36 % kein Vertrauen mehr aussprechen. |
07.06.2024 | Bei einem Raketenangriff auf das seit 2014 von Russland besetzte Luhansk wird ein Öldepot im südlichen Teil der Stadt getroffen und ein Feuer bricht aus, berichtet die ukrainische Partisan:innengruppe Atesch. |
07.06.2024 | Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) beschuldigt den russischen Generaloberst Oleg Makarewitsch der Zerstörung des Kachowka-Staudamms vor einem Jahr. Der ehemalige Kommandeur der Truppengruppierung "Dnepr" soll die Zerstörung des Staudamms angeordnet haben. |
08.06.2024 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass Russland seine Offensivoperation in der Oblast Charkiw nicht gelungen sei. Vor knapp einem Monat eröffnete Russland eine neue Front in den Grenzgebieten der Oblast Charkiw und konnte kleinere Geländegewinne erzielen. Die ukrainische Armee konnte den Vormarsch auf die Stadt Charkiw jedoch stoppen. Besonders schwere Kämpfe toben um die Kleinstadt Wowtschansk, die bereits 2022 für mehrere Monate von russischen Truppen besetzt wurde und nun durch intensive russische Bombenangriffe weitgehend in Trümmer gelegt wurde. |
09.06.2024 | Die Ukraine trifft nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) erstmals ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Su-57, den modernsten russischen Kampfjet. Das Flugzeug wurde durch einen ukrainischen Angriff auf den Flugplatz Achtubinsk im südrussischen Gebiet Astrachan, knapp 600 Kilometer von der Frontlinie, beschädigt. |
09.06.2024 | US-Präsident Joe Biden soll sich laut Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron über die Verwendung der Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögen zur Unterstützung der Ukraine geeinigt haben. Die G7 und die Europäische Union suchen nach Möglichkeiten, die Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten im Westen zu nutzen, um der Ukraine ein umfangreiches Darlehen zu gewähren und ihre finanzielle Stabilität bis 2025 zu sichern. |
10.06.2024 | Laut einem Bericht der Kyiv School of Economics (KSE) beträgt der Schaden durch die russischen Angriffe auf den ukrainischen Energiesektor mehr als 56 Milliarden US-Dollar. Zahlreiche Wärme- und Wasserkraftwerke wurden in den vergangenen Monaten von Russland zerstört und haben zu einem Energiedefizit und planmäßigen Stromabschaltungen geführt. |
10.06.2024 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft anlässlich der zweitägigen Ukraine Recovery Conference 2024 (URC) in Berlin ein. Die URC bringt mehr als 2.000 Regierungsvertreter:innen, Unternehmen und Organisationen zusammen, um den Wiederaufbau der Ukraine zu erörtern. Ein Schwerpunkt liegt laut Selenskyj auf der Energieinfrastruktur, die angesichts der russischen Luftangriffe oberste Priorität haben. Selenskyj fordert die Partner:innen Kyjiws dazu auf, alle notwendigen Waffen bereitzustellen, um Russland aus der Ukraine zu vertreiben. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz stehen die militärische Unterstützung der Ukraine, der Ausbau der Luftverteidigungskapazitäten und die gemeinsame Rüstungsproduktion auf der Agenda. Auf der anschließenden Pressekonferenz dankt Selenskyj Berlin für die große Unterstützung. Selenskyj trifft auch auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. |
11.06.2024 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält seine erste persönliche Ansprache im Deutschen Bundestag. In seiner Rede drückt er die Dankbarkeit der Ukraine für die deutsche Unterstützung aus. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine und der größte Unterstützer in Europa. Die Abgeordneten des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sowie fast alle Abgeordneten der Partei Alternative für Deutschland (AfD), die beide als russlandfreundlich gelten, sind abwesend. |
12.06.2024 | Die Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs russische Radaranlagen der Luftverteidigungssysteme S-300 und S-400 auf der von Russland besetzten Krim zerstört. |
12.06.2024 | Bei einem nächtlichen russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Krywyj Rih werden mindestens neun Menschen getötet und 29, darunter fünf Kinder, verletzt, teilt die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. |
13.06.2024 | Präsident Wolodymyr Selenskyj und der japanische Premierminister Fumio Kishida unterzeichnen am Rande des G7-Gipfels in Italien ein bilaterales Sicherheitsabkommen. Im Rahmen des Abkommens wird Japan der Ukraine im laufenden Jahr 4,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen und die Ukraine auch in den nächsten zehn Jahren unterstützen, so Selenskyj. |
13.06.2024 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Joe Biden unterzeichnen am Rande des G7-Gipfels in Italien ein bilaterales Sicherheitsabkommen zwischen der Ukraine und den USA. Es ist das 16. Abkommen dieser Art, das die Ukraine in den vergangenen Monate abschließt. Es enthält Bestimmungen zu militärischer Unterstützung, Wiederaufbau, Reformen und anderen Punkten und ist angelegt auf zehn Jahre. Eine konkrete Summe, wie hoch die Unterstützung sein wird, ist allerdings nicht enthalten. Präsident Selenskyj bezeichnet die Vereinbarung als "beispiellos". |
13.06.2024 | Auf dem G7-Gipfel in Italien vereinbaren die führenden demokratischen Industriestaaten der Welt einen 50 Milliarden US-Dollar Kredit für die Ukraine. Das Darlehen soll mit den Zinsen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten im Westen in Höhe von etwa 300 Milliarden US-Dollar zurückgezahlt werden. |
14.06.2024 | Kurz vor dem von der Ukraine initiierten Friedensgipfel in der Schweiz nennt der russische Machthaber Wladimir Putin Bedingungen für einen Waffenstillstand. Putin fordert den vollständigen Rückzug Kyjiws aus den von Russland völkerrechtswidrig besetzten ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja sowie den Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt. Die Ukraine lehnt die Bedingungen strikt ab. |
14.06.2024 | Wie die belgische Ratspräsidentschaft in Brüssel mitteilt, haben sich die Botschafter:innen der EU-Staaten darauf geeinigt, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau offiziell am 25. Juni zu beginnen. |
15.06.2024 | Der von der Ukraine initiierte erste globale Friedensgipfel wird in der Schweiz vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd eröffnet. Vertreter:innen aus etwa 100 Ländern und Organisationen treffen sich, um über einen Friedensfahrplan für die Ukraine zu diskutieren. Russland ist nicht eingeladen. Selenskyj betont, dass alle Teile der Welt auf dem Gipfel vertreten seien und dass die Ansichten und Ideen jeder Nation gleichermaßen wichtig seien. Die Ukraine hofft, einen international gestützten Friedensplan auf der Grundlage von Selenskyjs 10-Punkte-Friedensformel zu erarbeiten. |
16.06.2024 | 78 Länder, darunter die Ukraine, sowie vier europäische Institutionen unterzeichnen das Abschlusskommuniqué des zweitägigen Friedensgipfels in der Schweiz. Einige Teilnehmerstaaten wie Indien, Armenien, Saudi-Arabien, Indonesien, Südafrika und weitere unterzeichnen das Abkommen nicht. Im Dokument wird Russlands Vorgehen verurteilt: "Der anhaltende Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine verursacht weiterhin großes menschliches Leid und Zerstörung und schafft Risiken und Krisen mit globalen Auswirkungen für die Welt". Die Ukraine zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden, da die Positionen der Ukraine laut Außenminister Dmytro Kuleba im Abschlusskommuniqué berücksichtigt wurden. |
17.06.2024 | Der CEO des Energieversorgers Yasno (DTEK) Serhij Kowalenko sagt, dass die Ukrainer:innen im kommenden Winter nur 6–7 Stunden pro Tag Strom haben werden, wenn das Stromdefizit nicht behoben werde. |
17.06.2024 | Die Ukraine verliert das Auftaktmatch in der Gruppenphase der in Deutschland stattfindenden Europameisterschaft 0:3 gegen Rumänien. |
17.06.2024 | Laut einer neuen Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) sind rund 70 % der Ukrainer:innen der Meinung, dass Wolodymyr Selenskyj bis zum Ende des Kriegsrechts Präsident bleiben solle. Dies bedeute, dass die Mehrheit der Ukrainer:innen die Legitimität des Präsidenten nicht in Frage stellen, so das KIIS. |
17.06.2024 | Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden in den letzten zwei Monaten 15 russische Luftabwehrsysteme auf der besetzten Krim getroffen. Darunter sind mehrere S-300, S-350 und S-400 Luftabwehrsysteme, mehr als 15 Radarstationen und über 10 Kontrollzentren. |
18.06.2024 | Die russische Besetzung des Kernkraftwerks Saporischschja hat die Ukraine mehr als 5 Mrd. US-Dollar gekostet, berichtet die ukrainische Atomenergiebehörde Enerhoatom. |
18.06.2024 | Laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) sind mehr als 70 % der Ukrainer:innen der Meinung, dass LGBTQ-Personen die gleichen Rechte haben sollten wie andere Bürger:innen. Dies ist ein Anstieg von 3 % im Vergleich zum Vorjahr. In den letzten Jahren ist die Unterstützung für LGBTQ-Rechte in der Ukraine stark angestiegen: 2010 ergab eine Umfrage des European Social Survey, dass nur 28 % der Ukrainer:innen der Meinung sind, LGBTQ sollten die Freiheit haben, ihr Leben so zu leben, wie sie wollen. |
18.06.2024 | Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von erfolgreichen ukrainischen Angriffen auf russisches Territorium mit westlichen Waffen: "Es funktioniert. Genau wie wir erwartet haben". Ende Mai erlaubten die USA und andere Staaten der Ukraine den Einsatz von westlichen Waffen wie HIMARS- und GMLRS-Raketen auf russisches Territorium, das an die Oblaste Charkiw und Sumy grenzt, von wo aus die Ukraine immer wieder beschossen wurde. "Wir sehen, wie das Engagement der Welt neue Perspektiven für die Wiederherstellung unserer Sicherheit eröffnet", so Selenskyj. |