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Chronik: 1. bis 18. Juni 2024 | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Arbeitsmarkt / Wirtschaftsentwicklung (11.04.2025) Analyse: Der ukrainische Arbeitsmarkt in Kriegszeiten Statistik: Kennzahlen für den Arbeitsmarkt Umfragen: Selbsteinschätzung der materiellen Lage Analyse: Wirtschaftsentwicklung weiterhin durch Krieg gebremst Statistik: Wirtschaftskennziffern Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Rüstungsindustrie (25.03.2025) Analyse: Wovon die ukrainische Rüstungsindustrie lebt und was ihr Wachstum behindert Interview: Die europäischen Staaten müssen die Ärmel hochkrempeln, mit dem Jammern aufhören und ihre Forderungen stellen Dokumentation: US-amerikanische Unterstützung der Ukraine mit Schwerpunkt auf Militärhilfe Kommentar: Europas Rüstungsindustrie im Stresstest: Warum die Unterstützung der Ukraine stockt Dokumentation: Rüstungsindustrie in Europa Dokumentation: Konflikt zwischen Verteidigungsministerium und Rüstungsbeschaffungsbehörde / Korruption in der Rüstungsbeschaffung Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Kriegsgeschehen / Friedensverhandlungen (24.02.2025) Analyse: Das Jahr 2024 aus militärischer Sicht: Von Awdijiwka über Pokrowsk bis Kursk Statistik: Militärische Entwicklung in Grafiken und Zahlen Analyse: Welche Strategie verfolgt der russische Luftkrieg gegen die Ukraine und wie kann man Städte und zivile Infrastruktur besser schützen? Analyse: Verringern die russischen Angriffe auf zivile Ziele die Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung für die Fortsetzung des Krieges? Kommentar: Frieden à la Trump? Drei Probleme und zwei Szenarien Kommentar: Ohne Sicherheitsgarantien bedeutet das "Einfrieren des Krieges" ein zweites "München 1938" Kommentar: Die Ukraine und Europa stehen mit dem Rücken zur Wand Kommentar: Stellen die USA und Russland die Ukraine und Europa beim Friedensprozess aufs Abstellgleis? Dokumentation: Rede von Wolodymyr Selenskyj auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2025 Dokumentation: Wirklich ein "Diktator ohne Wahlen"? Zur Legitimität und Popularität des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Lesehinweis: Friedensverhandlungen: Quellen, Stellungnahmen, Lesetipps Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Ende des Gastransits (11.02.2025) Analyse: Das Ende des Gastransits: Was sind die Implikationen? Analyse: Folgen der Beendigung des Gastransports durch die Ukraine für die EU-Länder und Moldau Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Herausforderungen für die ukrainische Landwirtschaft (13.12.2024) Editorial: Über 1.000 Tage Angriffskrieg. Wohin geht es für die ukrainische Landwirtschaft? Analyse: Die ukrainische Landwirtschaft und die EU: Passt das? Analyse: Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf den landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt der Ukraine Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Verhältnis zur belarusischen Opposition (28.11.2024) Analyse: Kyjiws strategische Distanz zur belarusischen Opposition dekoder: "Die Belarussen müssen verstehen, dass unsere Zukunft von uns selbst abhängt" Umfragen: Meinung in der Ukraine zu Belarus’ Kriegsbeteiligung Umfragen: Unterstützung in Belarus von Russlands Krieg gegen die Ukraine Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Friedensverhandlungen (15.11.2024) Analyse: Verhandlungen über eine Beendigung des Kriegeszwischen Russland und der Ukraine: Erfahrungen und Aussichten Kommentar: Russlands Haltung zu Verhandlungen Kommentar: Frieden verhandeln im Krieg. Russlands Krieg, die Chancen auf Frieden und die Kunst des Verhandelns Kommentar: Kann die Ukraine mit der Unterstützung der USA rechnen, um einen gerechten Frieden zu erreichen? Kommentar: B(R)ICS-Staaten als Vermittler im Ukraine-Krieg? Kommentar: Eine "Friedensmission", die der Kapitulation den Weg ebnen soll. Die Ukraine-Politik von Viktor Orbáns Ungarn Umfragen: Die Einstellung der ukrainischen Bevölkerung zu Verhandlungen mit Russland Umfragen: Ukrainische und europäische Ansichten zu Friedensverhandlungen Dokumentation: Friedensverhandlungen: Quellen, Stellungnahmen, Lesetipps Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Energieversorgung / Grüne Transformation (09.10.2024) Analyse: (Wie) Lässt sich die Energiekrise in der Ukraine abwenden? Analyse: Eine stärkere Integration des Stromnetzes in die EU kann der Ukraine helfen, die nächsten Winter zu überstehen Statistik: Stromimporte aus EU-Staaten Analyse: Resilienz wieder aufbauen: Die Rolle des ukrainischen Klimabüros bei der grünen Transformation Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik EU-Beitrittsprozess (29.07.2024) Analyse: Die Ukraine und die EU: Erweiterungspolitik ohne Alternative? Analyse: Wie schnell bewegt sich die Ukraine auf die EU zu, in welchen Bereichen gibt es große Fortschritte und in welchen nicht? Statistik: Stand der Ukraine im EU-Beitrittsprozess Umfragen: Öffentliche Meinung in der Ukraine und in ausgewählten EU-Ländern zum EU-Beitritt der Ukraine Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Beziehungen zu Ungarn / Beziehungen zu Rumänien / Beziehungen zu Moldau / Beziehungen zu Belarus (03.07.2024) Analyse: Freund oder Feind? Die ukrainisch-ungarischen Beziehungen nach der russischen Vollinvasion Analyse: Die Ukraine und Rumänien: Partnerschaftliche Beziehungen statt historischer Spannungen Analyse: Die Ukraine und Moldau: Enge Nachbarschaft mit versteckten Problemen Analyse: Die ukrainisch-belarusischen Beziehungen im Kontext des russisch-ukrainischen Krieges Statistik: Handel der Ukraine mit ihren Nachbarländern Umfragen: Die Einstellung der ukrainischen Bevölkerung zu den Nachbarländern Chronik: 1. bis 18. Juni 2024 Beziehungen zu Polen / Beziehungen zur Slowakei (26.06.2024) Analyse: Die Entwicklung der ukrainisch-polnischen Beziehungen seit Beginn der russischen Vollinvasion Analyse: Pragmatisch, indifferent, gut? Über den Zustand der ukrainisch-slowakischen Beziehungen Statistik: Handel der Ukraine mit ihren Nachbarländern Statistik: Ukrainische Geflüchtete in den Nachbarstaaten der Ukraine Umfragen: Die Einstellung der ukrainischen Bevölkerung zu den Nachbarländern der Ukraine Umfragen: Die Einstellung der polnischen Bevölkerung zu Geflüchteten aus der Ukraine Chronik: 21. bis 31. Mai 2024 Exekutiv-legislative Beziehungen und die Zentralisierung der Macht im Krieg (30.05.2024) Analyse: Das Verhältnis zwischen Legislative und Exekutive in Zeiten des Krieges: Die Ukraine seit Beginn der russischen Vollinvasion Analyse: Wie schnell werden Gesetzentwürfe von der Werchowna Rada verabschiedet? Wie kann der Prozess effizienter gestaltet werden? Chronik: 1. bis 30. April 2024 Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter / Ukrainische Community in Deutschland / Deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaften (29.04.2024) Analyse: Arbeitsmarktintegration der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland Statistik: Integration in den Arbeitsmarkt Analyse: Die ukrainische Community in Deutschland Analyse: (Un)genutzte Potenziale in den deutsch-ukrainischen Kommunal- und Regionalpartnerschaften Dokumentation: Übersicht deutsch-ukrainischer Partnerschaften Chronik: 11. bis 31. März 2024 10 Jahre Krim-Annexion / Donbas nach der Annexion 2022 (21.03.2024) Analyse: Zehn Jahre russische Annexion: Die aktuelle Lage auf der Krim Dokumentation: Reporters Without Borders: Ten years of Russian occupation in Crimea: a decade of repression of local independent journalism Dokumentation: Europarat: Crimean Tatars’ struggle for human rights Statistik: Repressive Gerichtsverfahren auf der Krim und in Sewastopol Analyse: Die Lage im annektierten Donbas zwei Jahre nach dem 24. Februar 2022 Umfragen: Öffentliche Meinung zur Krim und zum Donbas Chronik: 22. Februar bis 10. März 2024 Wirtschaft / Rohstoffe / Kriegsschäden und Wiederaufbau (15.03.2024) Analyse: Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit in einer schwierigen Gesamtlage Analyse: Die Rohstoffe der Ukraine und ihre strategische Bedeutung Analyse: Schäden und Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur Chronik: 11. Januar bis 21. Februar 2024 Zwei Jahre Angriffskrieg: Rückblick, aktuelle Lage und Ausblick (23.02.2024) Analyse: Zwei Jahre russischer Angriffskrieg. Welche politischen, militärischen und strategischen Erkenntnisse lassen sich ziehen? Kommentar: Die aktuelle Lage an der Front Kommentar: Wie sich der russisch-ukrainische Krieg 2024 entwickeln könnte Kommentar: Die Ukraine wird sich nicht durchsetzen, wenn der Westen seine eigene Handlungsfähigkeit verleugnet Kommentar: Wie funktioniert das ukrainische Parlament in Kriegszeiten? Kommentar: Wie die Wahrnehmung des Staates sich durch den Krieg gewandelt hat Umfragen: Stimmung in der Bevölkerung Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Statistik: Russische Raketen- und Drohnenangriffe, Verbrauch von Artilleriegranaten, Materialverluste im Kampf um Awdijiwka Folgen des russischen Angriffskriegs für die ukrainische Landwirtschaft (09.02.2024) Analyse: Zwischenbilanz zum Krieg: Schäden und Verluste der ukrainischen Landwirtschaft Analyse: Satellitendaten zeigen hohen Verlust an ukrainischen Anbauflächen als Folge der russischen Invasion Statistik: Getreideexporte Chronik: 17. Dezember 2023 bis 10. Januar 2024 Kunst, Musik und Krieg (18.01.2024) Analyse: Ukrainische Künstler:innen im Widerstand gegen die großangelegte Invasion: Dekolonialisierung in der Kunst nach dem 24. Februar 2022 Analyse: Musik und Krieg Dokumentation: Ukrainische Musiker:innen, die durch die russische Invasion umgekommen sind Statistik: "De-Russifizierung" der ukrainischen Youtube-Musik-Charts Umfragen: Änderung des Hörverhaltens seit der großangelegten Invasion Chronik: 21. November bis 16. Dezember 2023 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Chronik: 1. bis 18. Juni 2024

Die Ereignisse vom 01. bis 18. Juni 2024 in der Chronik.

Herausgeber der Länderanalysen

Die Ukraine-Analysen werden von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., dem Deutschen Polen-Institut, dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung und dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) gGmbH gemeinsam herausgegeben. Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht die Analysen als Lizenzausgabe.

Chronik: 01. – 18. Juni 2024

Sie können die gesamte Chronik seit Februar 2006 auch auf Externer Link: http://www.laender-analysen.de/ukraine/ unter dem Link "Chronik" lesen.
DatumEreignis
01.06.2024 Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums hat die Ukraine im Mai 1.160 russische Artilleriesysteme zerstört. Dies sei ein Rekord seit Beginn der großangelegten Invasion, teilt das ukrainische Verteidigungsministerium mit.
01.06.2024 Der Gouverneur der Region Saporischschja, Iwan Fjodorow, erklärt, dass sich das größte Wasserkraftwerk der Ukraine DniproHES am Saporischschja-Stausee nach dem zweiten Angriff der russischen Streitkräfte auf das Kraftwerk in der Nacht zum 1. Juni in einem kritischen Zustand befinde. Zum ersten Mal griff Russland das Kraftwerk am 12. April an. Seit Monaten zerstört Russland gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine.
02.06.2024 Dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge sollen rund 1,5 Millionen Männer im wehrfähigen Alter ihre militärischen Dokumente in Übereinstimmung mit dem Ende Mai verabschiedeten neuen Mobilisierungsgesetz erfolgreich aktualisiert haben.
03.06.2024 107 Länder und Organisationen haben nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes ihre Teilnahme am Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz bestätigt. Auch die Philippinen und Singapur, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld des Friedensgipfels besuchte, werden am 14. und 15. Juni an der Konferenz teilnehmen. Russland und China sind nicht dabei.
03.06.2024 Der Stadtrat von Kyjiw verweigert die Genehmigung für den KyivPride in der U-Bahn aufgrund von Sicherheitsbedenken. Stattdessen werde die Parade, die sich für die Rechte der LGBT+ Community einsetzt, im Freien stattfinden. Seit Beginn der russischen Großinvasion im Februar 2022 hat es keine KyivPride mehr gegeben, die sich in den Jahren zuvor zu einer der größten Prides in Osteuropa entwickelt hatte.
04.06.2024 Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zur Aufhebung der Beschränkungen für die Ukraine, kein russisches Territorium mit westlichen Waffen anzugreifen. Scholz hatte in der Vergangenheit wiederholt die Angst vor einer Eskalation als einen der Hauptgründe genannt, weshalb die Ukraine nicht mit deutschen Waffen Ziele in Russland angreifen dürfe. Nun sieht er keine Gefahr mehr und sagt, es müsse jedem klar sein, dass der Beschuss russischen Territoriums im Rahmen der Selbstverteidigung notwendig sei. Völkerrechtlich sei dies ohnehin immer möglich gewesen.
04.06.2024 Laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) sind 43 % der Ukrainer:innen der Meinung, dass sich der Zustand der Demokratie während der fünfjährigen Amtszeit von Präsident Wolodymyr Selenskyj verschlechtert hat, wobei 11 % dies mit den Umständen des Krieges in Verbindung bringen und 28 % die Behörden dafür verantwortlich machen. Demgegenüber sehen 19 % eine Verbesserung der Demokratie und 29 % sehen keine Veränderung.
05.06.2024 Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) soll hinter einem groß angelegten DDoS-Angriff stecken, der die Arbeit mehrerer russischer Ministerien und Unternehmen "lahmlegte", berichtet der Kyiv Independent. Zuvor berichtete die staatliche russische Behörde für Kommunikation Roskomnadzor am 3. Juni, dass mehrere Regierungswebseiten "teilweise unzugänglich" waren, angeblich aufgrund des Ausfalls von "Teilen des Hauptkommunikationsnetzwerks".
05.06.2024 Russland hat die Fährverbindung von der Krim auf das russische Festland nach dem jüngsten Angriff der Ukraine noch nicht wiederhergestellt. Das ukrainische Militär hatte in der Nacht zum 30. Mai die Fährverbindung mit von den USA gelieferten ATACMS-Langstreckenraketen beschossen, wobei zwei russische Fähren nach Angaben des ukrainischen Generalstabs "schwer beschädigt" worden sein sollen.
06.06.2024 Anlässlich des ersten Jahrestags der von Russland begangenen Sprengung des Kachowka-Staudamms geht das ukrainische Energieunternehmen Ukrhidroenerho davon aus, dass das Kraftwerk Kachowka in sechs bis sieben Jahren wiederaufgebaut werden kann. Am 6. Juni 2023, sprengten russische Truppen das Wasserkraftwerk und den angrenzenden Staudamm Kachowka und lösten damit eine humanitäre und ökologische Katastrophe in der Südukraine aus.
07.06.2024 Laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) von Ende Mai nimmt das Vertrauen der Ukrainer:innen in Präsident Wolodymyr Selenskyj langsam ab, ist aber immer noch auf einem hohen Niveau. Laut der jüngsten Umfrage vertrauen 59 % der Befragten Selenskyj, während ihm 36 % kein Vertrauen mehr aussprechen.
07.06.2024 Bei einem Raketenangriff auf das seit 2014 von Russland besetzte Luhansk wird ein Öldepot im südlichen Teil der Stadt getroffen und ein Feuer bricht aus, berichtet die ukrainische Partisan:innengruppe Atesch.
07.06.2024 Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) beschuldigt den russischen Generaloberst Oleg Makarewitsch der Zerstörung des Kachowka-Staudamms vor einem Jahr. Der ehemalige Kommandeur der Truppengruppierung "Dnepr" soll die Zerstörung des Staudamms angeordnet haben.
08.06.2024 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass Russland seine Offensivoperation in der Oblast Charkiw nicht gelungen sei. Vor knapp einem Monat eröffnete Russland eine neue Front in den Grenzgebieten der Oblast Charkiw und konnte kleinere Geländegewinne erzielen. Die ukrainische Armee konnte den Vormarsch auf die Stadt Charkiw jedoch stoppen. Besonders schwere Kämpfe toben um die Kleinstadt Wowtschansk, die bereits 2022 für mehrere Monate von russischen Truppen besetzt wurde und nun durch intensive russische Bombenangriffe weitgehend in Trümmer gelegt wurde.
09.06.2024 Die Ukraine trifft nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) erstmals ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Su-57, den modernsten russischen Kampfjet. Das Flugzeug wurde durch einen ukrainischen Angriff auf den Flugplatz Achtubinsk im südrussischen Gebiet Astrachan, knapp 600 Kilometer von der Frontlinie, beschädigt.
09.06.2024 US-Präsident Joe Biden soll sich laut Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron über die Verwendung der Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögen zur Unterstützung der Ukraine geeinigt haben. Die G7 und die Europäische Union suchen nach Möglichkeiten, die Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten im Westen zu nutzen, um der Ukraine ein umfangreiches Darlehen zu gewähren und ihre finanzielle Stabilität bis 2025 zu sichern.
10.06.2024 Laut einem Bericht der Kyiv School of Economics (KSE) beträgt der Schaden durch die russischen Angriffe auf den ukrainischen Energiesektor mehr als 56 Milliarden US-Dollar. Zahlreiche Wärme- und Wasserkraftwerke wurden in den vergangenen Monaten von Russland zerstört und haben zu einem Energiedefizit und planmäßigen Stromabschaltungen geführt.
10.06.2024 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft anlässlich der zweitägigen Ukraine Recovery Conference 2024 (URC) in Berlin ein. Die URC bringt mehr als 2.000 Regierungsvertreter:innen, Unternehmen und Organisationen zusammen, um den Wiederaufbau der Ukraine zu erörtern. Ein Schwerpunkt liegt laut Selenskyj auf der Energieinfrastruktur, die angesichts der russischen Luftangriffe oberste Priorität haben. Selenskyj fordert die Partner:innen Kyjiws dazu auf, alle notwendigen Waffen bereitzustellen, um Russland aus der Ukraine zu vertreiben. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz stehen die militärische Unterstützung der Ukraine, der Ausbau der Luftverteidigungskapazitäten und die gemeinsame Rüstungsproduktion auf der Agenda. Auf der anschließenden Pressekonferenz dankt Selenskyj Berlin für die große Unterstützung. Selenskyj trifft auch auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
11.06.2024 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält seine erste persönliche Ansprache im Deutschen Bundestag. In seiner Rede drückt er die Dankbarkeit der Ukraine für die deutsche Unterstützung aus. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine und der größte Unterstützer in Europa. Die Abgeordneten des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sowie fast alle Abgeordneten der Partei Alternative für Deutschland (AfD), die beide als russlandfreundlich gelten, sind abwesend.
12.06.2024 Die Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs russische Radaranlagen der Luftverteidigungssysteme S-300 und S-400 auf der von Russland besetzten Krim zerstört.
12.06.2024 Bei einem nächtlichen russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Krywyj Rih werden mindestens neun Menschen getötet und 29, darunter fünf Kinder, verletzt, teilt die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit.
13.06.2024 Präsident Wolodymyr Selenskyj und der japanische Premierminister Fumio Kishida unterzeichnen am Rande des G7-Gipfels in Italien ein bilaterales Sicherheitsabkommen. Im Rahmen des Abkommens wird Japan der Ukraine im laufenden Jahr 4,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen und die Ukraine auch in den nächsten zehn Jahren unterstützen, so Selenskyj.
13.06.2024 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Joe Biden unterzeichnen am Rande des G7-Gipfels in Italien ein bilaterales Sicherheitsabkommen zwischen der Ukraine und den USA. Es ist das 16. Abkommen dieser Art, das die Ukraine in den vergangenen Monate abschließt. Es enthält Bestimmungen zu militärischer Unterstützung, Wiederaufbau, Reformen und anderen Punkten und ist angelegt auf zehn Jahre. Eine konkrete Summe, wie hoch die Unterstützung sein wird, ist allerdings nicht enthalten. Präsident Selenskyj bezeichnet die Vereinbarung als "beispiellos".
13.06.2024 Auf dem G7-Gipfel in Italien vereinbaren die führenden demokratischen Industriestaaten der Welt einen 50 Milliarden US-Dollar Kredit für die Ukraine. Das Darlehen soll mit den Zinsen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten im Westen in Höhe von etwa 300 Milliarden US-Dollar zurückgezahlt werden.
14.06.2024 Kurz vor dem von der Ukraine initiierten Friedensgipfel in der Schweiz nennt der russische Machthaber Wladimir Putin Bedingungen für einen Waffenstillstand. Putin fordert den vollständigen Rückzug Kyjiws aus den von Russland völkerrechtswidrig besetzten ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja sowie den Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt. Die Ukraine lehnt die Bedingungen strikt ab.
14.06.2024 Wie die belgische Ratspräsidentschaft in Brüssel mitteilt, haben sich die Botschafter:innen der EU-Staaten darauf geeinigt, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau offiziell am 25. Juni zu beginnen.
15.06.2024 Der von der Ukraine initiierte erste globale Friedensgipfel wird in der Schweiz vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd eröffnet. Vertreter:innen aus etwa 100 Ländern und Organisationen treffen sich, um über einen Friedensfahrplan für die Ukraine zu diskutieren. Russland ist nicht eingeladen. Selenskyj betont, dass alle Teile der Welt auf dem Gipfel vertreten seien und dass die Ansichten und Ideen jeder Nation gleichermaßen wichtig seien. Die Ukraine hofft, einen international gestützten Friedensplan auf der Grundlage von Selenskyjs 10-Punkte-Friedensformel zu erarbeiten.
16.06.2024 78 Länder, darunter die Ukraine, sowie vier europäische Institutionen unterzeichnen das Abschlusskommuniqué des zweitägigen Friedensgipfels in der Schweiz. Einige Teilnehmerstaaten wie Indien, Armenien, Saudi-Arabien, Indonesien, Südafrika und weitere unterzeichnen das Abkommen nicht. Im Dokument wird Russlands Vorgehen verurteilt: "Der anhaltende Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine verursacht weiterhin großes menschliches Leid und Zerstörung und schafft Risiken und Krisen mit globalen Auswirkungen für die Welt". Die Ukraine zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden, da die Positionen der Ukraine laut Außenminister Dmytro Kuleba im Abschlusskommuniqué berücksichtigt wurden.
17.06.2024 Der CEO des Energieversorgers Yasno (DTEK) Serhij Kowalenko sagt, dass die Ukrainer:innen im kommenden Winter nur 6–7 Stunden pro Tag Strom haben werden, wenn das Stromdefizit nicht behoben werde.
17.06.2024 Die Ukraine verliert das Auftaktmatch in der Gruppenphase der in Deutschland stattfindenden Europameisterschaft 0:3 gegen Rumänien.
17.06.2024 Laut einer neuen Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) sind rund 70 % der Ukrainer:innen der Meinung, dass Wolodymyr Selenskyj bis zum Ende des Kriegsrechts Präsident bleiben solle. Dies bedeute, dass die Mehrheit der Ukrainer:innen die Legitimität des Präsidenten nicht in Frage stellen, so das KIIS.
17.06.2024 Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden in den letzten zwei Monaten 15 russische Luftabwehrsysteme auf der besetzten Krim getroffen. Darunter sind mehrere S-300, S-350 und S-400 Luftabwehrsysteme, mehr als 15 Radarstationen und über 10 Kontrollzentren.
18.06.2024 Die russische Besetzung des Kernkraftwerks Saporischschja hat die Ukraine mehr als 5 Mrd. US-Dollar gekostet, berichtet die ukrainische Atomenergiebehörde Enerhoatom.
18.06.2024 Laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) sind mehr als 70 % der Ukrainer:innen der Meinung, dass LGBTQ-Personen die gleichen Rechte haben sollten wie andere Bürger:innen. Dies ist ein Anstieg von 3 % im Vergleich zum Vorjahr. In den letzten Jahren ist die Unterstützung für LGBTQ-Rechte in der Ukraine stark angestiegen: 2010 ergab eine Umfrage des European Social Survey, dass nur 28 % der Ukrainer:innen der Meinung sind, LGBTQ sollten die Freiheit haben, ihr Leben so zu leben, wie sie wollen.
18.06.2024 Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von erfolgreichen ukrainischen Angriffen auf russisches Territorium mit westlichen Waffen: "Es funktioniert. Genau wie wir erwartet haben". Ende Mai erlaubten die USA und andere Staaten der Ukraine den Einsatz von westlichen Waffen wie HIMARS- und GMLRS-Raketen auf russisches Territorium, das an die Oblaste Charkiw und Sumy grenzt, von wo aus die Ukraine immer wieder beschossen wurde. "Wir sehen, wie das Engagement der Welt neue Perspektiven für die Wiederherstellung unserer Sicherheit eröffnet", so Selenskyj.

Die Chronik basiert ausschließlich auf im Internet frei zugänglichen Quellen. Die Redaktion bemüht sich, bei jeder Meldung die ursprüngliche Quelle eindeutig zu nennen. Aufgrund der großen Zahl von manipulierten und falschen Meldungen kann die Redaktion der Ukraine-Analysen keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernehmen. Zusammengestellt von Lars Fernkorn

Fussnoten

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