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Schulporträt: Alemannenschule Wutöschingen | Lernorte | bpb.de

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Schulporträt: Alemannenschule Wutöschingen

Theresa Samuelis

/ 3 Minuten zu lesen

Input-Räume, Marktplatz, Lernatelier – an der Alemannenschule Wutöschingen gibt es kaum noch "normale" Klassenzimmer. So soll Lernen auf vielfältigen Wegen ermöglicht werden. Wir haben uns angeschaut, wie Lernraum hier gedacht und genutzt wird.

Bildergalerie zur Alemannenschule Wutöschingen, wo der Lernraum neu gedacht wird. Klicken Sie auf das Foto, um zur Bildergalerie zu gelangen. (bpb/ Fotografin: Theresa Samuelis) Lizenz: cc by-sa/4.0/deed.de

Steckbrief: Alemannenschule Wutöschingen

Allgemein

Die Alemannenschule Wutöschingen (ASW) ist seit 2012 eine öffentliche Gemeinschaftsschule (zuvor Grund- und Hauptschule) mit rund 450 Schülerinnen und Schülern in den Stufen 5 bis 10 sowie zwei dazugehörigen Grundschulen. Schulträger ist die Gemeinde Wutöschingen. Die ASW – insbesondere die Lernbereiche für die Stufen 5 bis 10 – wurde von 2011 bis 2015 grundlegend zu ihrer aktuellen Schul- und Raumstruktur um- und neugebaut. Die Umbaukosten der bestehenden Gebäude (heute: Blaues und Grünes Haus) betrugen dabei rund 1 Mio. Euro; der Neubau (Weißes Lernhaus) kostete insgesamt 5,7 Mio. Euro – 2,2 Mio. Euro speisten sich dabei aus Schulbaufördermitteln des Landes Baden-Württemberg, der Rest wurde von der Gemeinde Wutöschingen getragen, die vor allem aufgrund des ansässigen Aluminiumwerkes starke wirtschaftliche Voraussetzungen hat. Das pädagogische Konzept basiert auf den Säulen der Individualisierung von Lernweg, Lernplatz und Lernbegleitung, des kooperativen Lernens sowie neu gedachten Lernorten. Digitale Medien sind aktiver Teil des Lernprozesses. Im Leitbild der Schule ist von Lernpartnerinnen und Lernpartnern (Schülerinnen und Schülern) sowie Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern (Lehrenden) die Rede. Mehr Informationen finden Sie auf der Externer Link: Schulwebsite sowie auf der Externer Link: Seite der Gemeinde Wutöschingen.

Raumprinzip

  • Input-Räume sind in sich geschlossene Räume, in denen vor allem fachbezogene Inputs vonseiten der Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter gegeben werden. Darüber hinaus können sie für Präsentationen oder konzentrierte Gruppenarbeiten genutzt werden.

  • Marktplatz ist die Beschreibung für Orte des kooperativen Lernens. Dabei sind einzelne "Lerninseln" durch Innenarchitektur und Möbel voneinander abgetrennt. Diese Lerninseln sind vielfältig – von Stehtischen über Sitzecken, die mit Vorhängen abgetrennt wurden, bis hin zum Computertresen.

  • In den Lernateliers haben alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer ihre eigenen Arbeitsplätze. Hier herrscht Flüsterkultur für konzentriertes, eigenständiges Arbeiten.

Entwicklung des Lernraums: Blaues Haus, Grünes Haus, Weißes Haus

Die ASW besteht im Wesentlichen aus drei Häusern, die ihren Namen der Farbe ihrer Teppiche bzw. Innenraumgestaltung verdanken. In jedem Haus wird das Raumprinzip Input-Räume/Marktplatz/Lernatelier umgesetzt.

  • Das Blaue Haus war das erste, das mit der Umwandlung der ASW in eine Gemeinschaftsschule im Jahr 2012 umgebaut wurde. In diesem Haus werden die Lernateliers beispielsweise mithilfe (ursprünglich als Provisorium geplanter) personalisierter Holzboxen aus dem Baumarkt umgesetzt. Die kooperativen Lernräume wurden hier vor allem durch die Entfernung von Wänden geschaffen.

  • Das Grüne Haus bildete die erste Erweiterung der ASW-Fläche. Hier wurden für die Lernateliers erstmals eigene Arbeitstische angefertigt.

  • Im Jahr 2015 konnte das neu gebaute Weiße Haus von den Stufen 8 bis 10 bezogen werden. Durch die architektonische Neuplanung konnten Materialien, Farben, Mobiliar und Raumaufteilung von den Lehrenden, Gemeinde sowie Architektinnen und Architekten gemeinsam konzipiert werden. Der Neubau kostete rund 5,7 Mio. Euro und wurde vom Schulträger, der Gemeinde Wutöschingen, und dem Land Baden-Württemberg finanziert.

"Die Folgen des Internets sind eine methodische Herausforderung, keine technische."

Szene aus der spielerischen Unterrichtspraxis der T(o)uring Schule. (© Thomas Meyer)

Die "T(o)uring-Schule" nimmt gemeinsam mit Lehrern und Schülern das Internet der Dinge unter die Lupe. Das Prinzip: eine mobile Pop-Up-Schule, die das Internet und Schule als soziale Räume erfahrbar macht – spielerisch und ganz ohne Hightech.

Interner Link: Zum Interview mit Thomas Meyer, dem Gründer der "T(o)uring-Schule"

Theresa Samuelis ist seit Oktober 2016 Redakteurin für werkstatt.bpb.de. Sie studierte Theaterwissenschaft, Französische Philologie und Angewandte Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und an der Université Laval Quebec in Kanada. Während des Studiums hospitierte und arbeitete sie unter anderem für die Pressestelle der Schaubühne Berlin sowie die Onlineredaktionen des ZDFtheaterkanals und des Suhrkamp Verlags. Neben ihrer Tätigkeit für die KOOPERATIVE BERLIN ist sie als freie Autorin für Online und Hörfunk tätig.