M 03.03 Cybermobbing: Neue Medien – Neues Mobbing?
Ausgehend von einer Definition von Cybermobbing macht das Material deutlich, dass Cybermobbing sich aufgrund der Nutzung Neuer Medien auch deren "Qualitäten" zunutze bzw. sich diese zueigen macht und damit eine ganze neue Dimension bekommt.”
Cyberbullying / Cybermobbing
"Cyberbullying" bezieht sich auf Mobbinghandlungen, bei denen von einem Einzelnen oder einer Gruppe Informations- und Kommunikationstechnologien für bewusstes, wiederholtes und feindseliges Verhalten verwendet werden, um andere zu verletzen.
(Engl. Original: "Cyberbullying involves the use of information and communication technologies to support deliberate, repeated, and hostile behaviour by an individual or group, that is intended to harm others.")
Quelle: www.cyberbullying.org
Neue Medien - Neues Mobbing?
Was ist im Vergleich zu "normalem" Mobbing anders bzw. neu an Cybermobbing? – Besonderheiten von Cybermobbing bzw. CyberbullyingMit dem Einzug neuer Medien hat sich Mobbing zunehmend auch ins Web 2.0 verlagert. Einhergehend mit der globalen Vernetzung und permanenten Verfügbarkeit hat Mobbing damit eine ganz neue Dimension bekommen.Folgende Aspekte unterscheiden Cyberbullying von "klassischem" Mobbing:
Rund um die Uhr verfügbar - auch im privaten, normalerweise geschützen Raum:
Während klassisches Mobbing überwiegend in der Schule oder auf dem Schulweg abspielt und die Opfer in ihrem privaten Raum eine Rückzugsmöglichkeit haben, endet Cyber-Mobbing aufgrund der genutzten Medien leider nicht nach der Schule. Die Täter können rund um die Uhr über das Internet oder das Handy angreifen und erreichen mit ihren Mobbingattacken ihre Opfer so selbst zuhause. Wirklich schützen könnte man sich vor Cybermobbingangriffen lediglich indem man auf die Nutzung Neuer Medien verzichtet.
Unüberschaubar großes Publikum und sich rasant verbreitende Inhalte: Nachrichten oder Bilder, die elektronisch herumgeschickt werden, sind, sobald sie online sind, nur schwer zu kontrollieren. Filme können beispielsweise ganz einfach von einem Internetportal in ein anderes kopiert werden.
Ein Beispiel:

(Info: Als Streisand-Effekt bezeichnet man das Phänomen, wenn durch den Versuch, eine Information zu unterdrücken, genau das Gegenteil eintritt, nämlich dass die Information erst dadurch richtig bekannt wird – so geschehen mit einem Foto, das die Schauspielerin Barbara Streisand verbieten lassen wollte.)
Aufgrund der Tatsache, dass man die Verbreitung von Inhalten im Internet weder kontrollieren noch stoppen kann, sind das Ausmaß und der Spielraum von Cybermobbing viel größer als beim "einfachen" bzw. direkt vermittelten Mobbing. Inhalte, die man schon längst vergessen hat, können immer wieder an die Öffentlichkeit gelangen und es Opfern schwermachen, darüber hinwegzukommen.
Täter bleiben in der Regel anonym:
Die Täter zeigen sich beim Cybermobbing dem Opfer nicht direkt, sondern agieren in der Regel anonym, was im Internet meist recht einfach zu ralisieren ist. Für die Opfer macht dies das Mobbing doppelt schlimm, denn zum einen werden sie verunsichert und es macht ihnen Angst, dass sie nicht wissen, wer sie belästigt, der Täter bleibt für sie der "große Unbekannte". Zum anderen verleiht die Anonymität des Internets dem Täter eine Art trügerische Sicherheit. Er glaubt nicht entdeckt werden und belangt werden zu können, was ihm oftmals eine zähe Ausdauer in seinen Aktivitäten verleiht.
Täter-Opfer-Konstellation kann varieren:
Während bei "normalem" Mobbing Cyberobbing meist Stärkere Schwächere mobben, es also eine Art Machtgefälle zwischen Täter und Opfer gibt, kann Cybermobbing sowohl zwischen Gleichaltrigen als auch zwischen unterschiedlichen Altersgruppen stattfinden. Alter oder Aussehen spielen dabei keine Rolle, da der Täter sich im Internet eine neue Identität aufbauen kann, die in Wirklichkeit nicht selten ganz anders aussieht.
Unbeabsichtigtes Cybermobbing:
Es kann auch vorkommen, dass man jemanden im Internet verletzt und massiv belästigt, ohne dass das wirklich böse Absicht ist. Häufig wird nicht über Konsequenzen und Reaktionen des Gegenübers nachgedacht oder es ist einem nicht wirklich bewusst, dass Dinge, die als Scherz oder Witz gedacht waren, für das Opfer viel mehr bedeuten können. Da die Reaktionen der Opfer für den Täter nicht sichtbar sind, ist das Ausmaß verletzender Worte oder Bilder den Verursachern häufig gar nicht bewusst.