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Dokumentation: Stellungnahme des Episkopats zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten in Polen | Polen-Analysen | bpb.de

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Dokumentation: Stellungnahme des Episkopats zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten in Polen Polen-Analysen Nr. 305

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Die polnische Bischofskonferenz dankt den Unterstützer:innen, die sich 2022 für die Ukraine-Hilfe eingesetzt haben und betont, sich nicht an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu gewöhnen.

Stanisław Gądecki, Vorsitzender der polnischen Bischofskonferenz (Mitte stehend), und Bartholomäus I., Patriarch von Konstantinopel (Mitte sitzend), bei einem Treffen mit ukrainischen Geflüchteten im März 2022 in Warschau. (© picture-alliance/AP, Press Office of the Polish Bishops' Conference)

29. Dezember 2022
Die Hilfe der Kirche für die aus der Ukraine Geflüchteten in Polen sowie für die, welche trotz des Krieges im Land geblieben sind, war vom seelsorgerischen und karitativen Handeln der kirchlichen Gemeinschaft in Polen im endenden Jahr 2022 gekennzeichnet, sagte der Sprecher der Konferenz des Episkopats in Polen, Priester Leszek Gęsiak SJ, im Resümee des zu Ende gehenden Jahres.

Der Sprecher des Episkopats stellte fest, dass sich die Kirche in Polen seit Ausbruch des Krieges in allen Bereichen für die Hilfe für die geflüchteten Menschen aus den Kriegsgebieten eingesetzt hat, aber auch für Hilfsleistungen für diejenigen, die vor Ort geblieben sind. "Eine gewaltige Arbeit haben hier die Caritas Polen sowie das Büro für die Unterstützung der Kirche im Osten (Biuro Zespołu Pomocy Kościołowi na Wschodzie) geleistet, die von Anfang an auf vielerlei Weise den Menschen helfen, die jenseits unserer östlichen Grenze vom Drama des Krieges betroffen sind", betonte er. Er fügte hinzu, dass diese Hilfe "dank der gewaltigen Freigebigkeit und Großzügigkeit unserer Landsleute möglich war und ist, die ohne zu zögern begannen, unsere Nachbarn zu unterstützen".

Der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz unterstrich, dass die Caritas in Polen während der ganzen Zeit des Krieges Hilfe in Form von Sachgütern in die Ukraine gebracht hat, wozu u. a. Lebensmittel, Medikamente und Artikel für die Erstversorgung gehörten. Außerdem wurde das Programm "Päckchen für die Ukraine" entwickelt. Darüber hinaus sind in Polen 32 Hilfszentren für Migranten und Flüchtlinge aktiv, u. a. in Warschau (Warszawa), Białystok, Tschenstochau (Częstochowa), Kattowitz (Katowice), Stettin (Szczecin), Krakau (Kraków) und Zamość. Sie bieten den Geflüchteten kostenlose psychologische Hilfe, Polnischsprachkurse, die Vermittlung von Arbeit und den Kindern Raum zum Spielen.

"Obgleich ein großer Teil der Geflüchteten in das eigene Zuhause in der Ukraine zurückgekehrt ist oder in die Gebiete, die nicht unmittelbar von den Kämpfen betroffen sind, ist doch die Unterstützung für diejenigen, die in Polen geblieben sind, weiter notwendig. Noch notwendiger ist jedoch die Hilfe für die Bürger der Ukraine vor Ort, insbesondere jetzt, da der Winter einbricht und es an vielen Orten keinen Strom oder Heizung gibt, wovon wir wiederholt von den Vertretern der lokalen Caritas, der lokalen Seelsorge sowie den Ordensschwestern und -brüdern, die die lokalen Gemeinschaften unterstützen, gehört haben", hält Priester Gęsiak fest.

Der Sprecher des Episkopats ermutigte dazu, sich nicht an die Situation des bewaffneten Konflikts, der jenseits unserer östlichen Grenze stattfindet, zu gewöhnen, obgleich er schon mehr als zehn Monate dauert. "Das Schlimmste ist die Gewöhnung und das schwindende Mitgefühl sowie der schwächer werdende Wille, den Mitmenschen zu helfen. Wir kämpfen dagegen und erlauben nicht, dass unsere Schwestern und Brüder im Winter nichts haben, womit sie sich aufwärmen können. Darum haben auch die polnischen Bischöfe im Laufe dieses Jahres mehrfach gebeten", betonte er.

Der Sprecher des Episkopats erinnerte in diesem Kontext an das direkte Engagement der polnischen Bischöfe für die Ukraine. Der Vorsitzende der Konferenz des Polnischen Episkopats nahm Kontakt zum Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus, Kyrill, auf und appellierte in einem Brief vom 3. März [2022, d. Übers.] an ihn, Putin zum Abzug der russischen Streitkräfte aus einem souveränen Staat, der die Ukraine ist, aufzurufen. "Erzbischof Stanisław Gądecki unterstrich in diesem beispiellosen Brief, dass Krieg immer eine Niederlage der Menschlichkeit ist und dass "kein Grund, kein Recht jemals die Entscheidung rechtfertigt, eine militärische Invasion in ein unabhängiges Land zu beginnen, Wohnsiedlungen, Schulen oder Kindergärten zu bombardieren" ", unterstrich der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz (siehe Externer Link: Polen-Analysen 290).

Das Thema Krieg in der Ukraine und Hilfe für die Binnenflüchtlinge sowie für die Menschen, die aus der Ukraine flüchten, stand auch im Zentrum des ökumenischen Besuches des Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., in Warschau, der Ende März 2022 stattfand. "Patriarch Bartholomäus gratulierte den Polen zu ihrer Freigebigkeit und Gastfreundschaft und sagte: "Ihr habt wortwörtlich den Mitmenschen Eure Häuser und Eure Herzen gegeben. Die ganze Welt ist euch zu außerordentlicher Dankbarkeit verpflichtet." Es geht jetzt nicht darum, sich dieser Hilfe zu rühmen und hochmütig zu werden, sondern darum, wahrzunehmen, wieviel Gutes man gemeinsam bewirken kann, wenn man ein offenes Herz hat", unterstrich der Sprecher des Episkopats.

[…]

Übersetzung aus dem Polnischen: Silke Plate

Quelle: Konferencja Episkopatu Polski [Die Konferenz des Polnischen Episkopats]. Rzecznik Episkopatu: Rok 2022 naznaczony był pomocą dla cierpiącej Ukrainy [Der Sprecher des Episkopats: Das Jahr 2022 war geprägt von der Hilfe für die leidende Ukraine]. Externer Link: https://episkopat.pl/rzecznik-episkopatu-rok-2022-naznaczony-byl-pomoca-dla-cierpiacej-ukrainy/ (abgerufen am 01.02.2023).

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