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Making Sense of the Future | Open Educational Resources – OER | bpb.de

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Making Sense of the Future Zukünfte der digitalen Welt als Unterrichtsthema

Philine Janus

/ 4 Minuten zu lesen

Der Werkzeugkasten "Making Sense of the Future" verbindet Methoden der Zukunftsforschung mit Themen und Materialien rund um große Fragen der Digitalisierung und ihren Einfluss auf unsere Gesellschaft.

Der Werkzeugkasten "Making sense of the Future": Zukünfte der digitalen Welt. (© bpb, Mel Wilken)

Wir leben in einer Zeit, die für viele durch technische Innovationen und die Digitalisierung unserer Gesellschaft immer unübersichtlicher oder schwieriger nachvollziehbar wird. Von Nachrichtenkonsum über digitale Bildung bis hin zum Schutz der eigenen Daten im Internet: Die Digitalisierung sorgt für eine rasante Transformation. Eben weil diese Entwicklungen so umfassend sind, ist es nicht immer leicht darüber im Gespräch zu bleiben. Der Werkzeugkasten "Making Sense of the Future" unterstützt Lehrende und Lernende dabei, die digitalen Fragestellungen unserer Zeit spielerisch zu erarbeiten.

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat den Werkzeugkasten in Kooperation mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) veröffentlicht. Er umfasst sechs Übungen, die als Interner Link: Open Educational Resource (OER) für Schulen, Universitäten, Organisationen und Privatpersonen frei verfügbar sind.

Grundlage der Materialien ist das Kompendium "Externer Link: Making sense of the digital society", eine umfangreiche Materialsammlung, die in sieben thematischen Clustern bzw. Teilbereichen, wie zum Beispiel "Künstliche Intelligenz und Algorithmen" oder "Digitale Ökonomie", einen Überblick über aktuelle Forschung zur digitalen Gesellschaft gibt und sich über den Werkzeugkasten hinaus für verschiedene Bildungsaktivitäten nutzen lässt.

Die Übungen des Werkzeugkastens eignen sich für den Einsatz in den Unterrichtsfächern Politik, Deutsch, Englisch und Ethik der Sekundarstufe II sowie im Grundstudium. Sie widmen sich Fragen wie: Wie stellen sich Jugendliche und junge Menschen den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft vor? Wie wollen sie zusammenleben, wie Kommunikation und Beteiligung gestalten? Wie lässt sich aus ihrer Sicht die Digitalisierung für Nachhaltigkeit und Gemeinwohl einsetzen? Dabei stehen mögliche und wünschenswerte Zukünfte der digitalen Gesellschaft im Fokus. In diesem Zusammenhang wird bewusst von Zukünften im Plural gesprochen, denn es gibt nicht die eine Zukunft, zahlreiche Zukünfte sind denkbar.

"Die Zukunft ist ein Verb, kein Substantiv": Das Erlernen von Zukunftsdenken

In der Zukunftsforschung gibt es die Redewendung: "The future is a verb, not a noun" (Die Zukunft ist ein Verb, kein Substantiv). Diese Aussage bezieht sich auf den aktiven Moment im Umgang mit möglichen Zukünften. Es wird davon ausgegangen, dass unsere Handlungen, Ideen und Innovationen direkte Auswirkungen auf das noch Kommende haben. Die Zukunft bleibt zwar eine unbekannte Größe, aber keine, die nicht aktiv beeinflusst werden kann.

Der Werkzeugkasten kombiniert in diesem Sinne zwei Schwerpunkte: die Entwicklung von Zukunftskompetenz (Futures Literacy) und die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Digitalisierung.

Das Konzept der Futures Literacy geht davon aus, dass Zukunftsdenken eine Fähigkeit ist, die genau wie Lesen und Schreiben erlernt und geübt werden muss. Zukunftsdenken soll dabei helfen, sich vielfältige Zukunftsszenarien vorzustellen und diese als Linse zu nutzen, um die eigene Gegenwart aus neuen Perspektiven zu betrachten. Dabei wird von Tatsachen und Handlungsfähigkeiten der Gegenwart ausgegangen, sodass Verbindungen zwischen Gegenwart und Zukünften hergestellt werden.

Die sechs Übungen des Werkzeugkastens

Allen sechs Übungen sind Zeitangaben für die Bearbeitung und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zugeordnet. Neben einem Handbuch, das Schritt für Schritt durch die Übungen leitet, wird Hintergrundwissen bereitgestellt und die Aufgabe mit Beispielen veranschaulicht.

Die Übung "Antworten im Raum" beispielsweise kann bereits in 30-60 Minuten durchgeführt werden. Sie lässt sich als Warm-up einsetzen oder als Einstieg. Es geht um Haltungen und die Einschätzung der eigenen Handlungsfähigkeiten in Bezug auf die digitale Transformation. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, sich auf zwei Achsen im Raum zu positionieren. Eine der Achsen markiert das Spannungsfeld einer optimistischen bzw. pessimistischen Haltung gegenüber Zukünften der Digitalisierung. Die zweite Achse beschreibt die eigene Handlungsfähigkeit und die Einschätzung darüber, ob diese durch die Digitalisierung gesteigert oder gemindert wird. Durch die Aufstellung im Raum wirkt diese Übung wie ein Stimmungsbarometer, durch das sich die verschiedenen Haltungen über die Frage: "Warum stehst du, wo du stehst?" diskutieren lassen.

In der Übung "Drei Ebenen des Wandels" sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die einen Teilbereich der Digitalisierung, etwa das Problem von Cybermobbing, die Veränderungen der Bildungslandschaft durch KI oder neuartige Möglichkeiten im Bereich der Nachhaltigkeit wünschenswert verändern würden. Diese Maßnahmen sollen sich auf eine praktische, persönliche und strukturelle Ebene beziehen lassen. Ziel der Übung ist es, die Wechselwirkung von individuellem sowie kollektivem Verhalten zu erkennen.

"Sprache der Zukunft" ist eine sprachreflexive Übung. Sie lädt dazu ein, die versteckten Annahmen und Konzepte in unserem Sprechen über die Digitalisierung aufzudecken. Teilnehmende de- und rekonstruieren digitale Metaphern wie zum Beispiel "Cloud", "Web", "Virus2 oder "Piracy". Sie setzen sich mit den Konsequenzen der Verwendung dieser Begriffe auseinander und suchen in der Diskussion nach neuen Begriffen.

In der Übung "Nachrichten aus 2040" geht es um kreatives Schreiben. Teilnehmende werden zu Journalistinnen und Journalisten aus dem Jahr 2040 und sind aufgefordert einen informativen Artikel über eine wünschenswerte digitale Entwicklung in ihrer Zeit zu verfassen.

Die Übung "Von Weak Signals zu Megatrends" befasst sich mit dem Vorhersehen von Zukünften in Bezug auf digitale Trends. Der Begriff Weak Signals bezeichnet Ereignisse oder Entwicklungen, die noch unvollständig sind, jedoch mitunter das Potenzial haben, zu einer entscheidenden zukünftigen Entwicklung beizutragen. Als Megatrends werden demgegenüber eher langsame, globale und weitreichende Transformationsprozesse wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz bezeichnet, die mehrere gesellschaftliche Teilbereiche nachhaltig beeinflussen. In der Übung geht es darum, die Gegenwart auf Signale, Trends und Anzeichen für künftige Entwicklungen zu untersuchen und mögliche Zukunftsszenarien, die sich daraus ergeben, zu erfassen und zu interpretieren.

Die Übung "Kritische Utopien" ist die zeitaufwändigste Übung. Sie folgt dem Prinzip der Zukunftswerkstatt und nimmt mindesten einen Tag in Anspruch. Ausgehend von einem der sieben Cluster des Kompendiums "Making Sense of the Digital Society" sollen Teilnehmende konkrete Ideen für digitale Zukünfte entwickeln.

Alle Materialien sowie die zugehörigen Anleitungen für Lehrende sind Interner Link: hier abrufbar.

Weitere Inhalte

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Making Sense of the Digital Society

Making Sense of the Future

Dieser Werkzeugkasten hat zum Ziel, das transdisziplinäre, multiperspektivische und kreative (Zukunfts-)Denken zu fördern.

Dossier

Politische Bildung in einer digitalen Welt

Das Dossier lotet Ansätze für die politische Bildung in einer digitalen Welt aus: Wie können Lehrende die digitale Transformation aufgreifen und zu ihrer Mitgestaltung befähigen?

Politik im Freien Theater

Making Sense of the Digital Society

In der Redenreihe geht es seit 2017 um Möglichkeiten, den digitalen Wandel gesellschaftlich und politisch zu gestalten.

Workshop / Seminar
veranstaltet von der bpb

Making Sense of the Future

  • Freitag, 21. Juli 2023
  • 14:00 – 18:30 Uhr
  • Berlin

Philine Janus ist seit August 2022 Redakteurin für werkstatt.bpb.de. Sie studierte Literaturwissenschaft und Soziokulturelle Studien in Berlin und Frankfurt Oder. Nach 2013 arbeitete sie für verschiedene Bildungsträger an Schulen in ganz Berlin, in der Dramaturgie des Berliner Maxim Gorki Theaters und als freie Redakteurin unter anderem für das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG).