Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Analyse: Polen und der Globale Osten | Polen-Analysen | bpb.de

Polen-Analysen Frauenpolitik in Polen (07.03.2023) Analyse: Frauen in Polen zwischen Rechtskonservatismus und Feminismus Dokumentation: Demografiepolitik. Aus dem Programm der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), 2019 Dokumentation: Die Rechte der Polinnen. Aus dem Wahlprogramm des Parteienbündnisses Bürgerkoalition (KO), 2023 Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Chronik: 21. Februar bis 6. März 2023 Polen und der Globale Osten (21.02.2023) Analyse: Polen und der Globale Osten Dokumentation: Das Außenministerium der Republik Polen: Die Visegrád-Gruppe Chronik: 7. bis 20. Februar 2023 Dokumentation: Das Außenministerium der Republik Polen: Drei-Meere-Initiative Polen und die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine (07.02.2023) Analyse: Die Unterstützung der polnischen Bevölkerung für Geflüchtete aus der Ukraine Dokumentation: Behörde für Ausländerangelegenheiten: Vorübergehender Schutz für die Staatsbürger der Ukraine Dokumentation: Stellungnahme des Episkopats zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten in Polen Dokumentation: Stellungnahme des Präsidenten Andrzej Duda zur Flüchtlingshilfe in Polen (Neujahrsansprache 2023) Chronik: 17. Januar bis 6. Februar 2023 Wohnraum und Wohnungspolitik in Polen (17.01.2023) Analyse: Wohnraum und Wohnungspolitik in Polen Chronik: 6. Dezember 2022 bis 16. Januar 2023 Energiekrise in Polen (06.12.2022) Analyse: Polen vor dem Winter – die Schlacht im Energiesektor Chronik: 15. November 2022 bis 5. Dezember 2022 Vorbereitung auf die Wahlen 2023/24 (15.11.2022) Analyse: Vom Regen in die Traufe – der polnische Wahlkalender 2023/24 Chronik: 1. bis 14. November 2022 Ukrainische Geflüchtete in Polen (01.11.2022) Analyse: Polnische Hilfe für ukrainische Geflüchtete nach dem 24. Februar 2022 Chronik: 18. Oktober bis 31. Oktober 2022 Zustand der Gewässer und die Versäumnisse der Wasserwirtschaft (18.10.2022) Analyse: Die Mahnung der ökologischen Oder-Katastrophe. Über die Versäumnisse der Wasserwirtschaft in Polen. Chronik: 30. September bis 17. Oktober 2022 Offener Brief von Eugeniusz Smolar an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (30.09.2022) Analyse: Die europäische Integration und das geschwächte Vertrauen gegenüber Deutschland. Offener Brief von Eugeniusz Smolar an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Dokumentation: In schwierigen Zeiten den transatlantischen Moment nutzen – unsere gemeinsame Verantwortung in einem neuen globalen Umfeld. Rede von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an der New School, New York, 2. August 2022 Chronik: 20. bis 29. September 2022 Neue wissenschaftliche Institutionen unter der PiS-Regierung (06.09.2022) Analyse: Zwischen Wissenschaft und Politik. Die institutionelle Landschaft in Polen unter der PiS-Regierung Dokumentation: Gesetzesentwurf über das Hl. Maximilian Kolbe-Institut zur Entwicklung der Polnischen Sprache* Chronik: 5. Juli bis 5. September 2022 Politische Rhetorik (05.07.2022) Analyse: Die Verschärfung der politischen Rhetorik in der Öffentlichkeit Chronik: 21. Juni bis 4. Juli 2022 Deutsch-polnische Beziehungen nach dem Regierungswechsel in Berlin (21.06.2022) Analyse: Ins kalte Wasser: Deutschland und Polen ein halbes Jahr nach den Bundestagswahlen Kommentar: Olaf Scholz’ Kanzlerschaft und die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen Chronik: 7. bis 20. Juni 2022 Polen als Exilland der belarussischen Opposition (07.06.2022) Analyse: Polen als Land der politischen Immigration aus Belarus: zwischen schwieriger Geschichte, technokratischer Einstellung und großer Politik Dokumentation: Diana Ignatkowa (geb. 2002) Zwischen Euphorie und tiefer Trauer Chronik: 17. Mai bis 6. Juni 2022 Polen und der Krieg in der Ukraine (16.05.2022) Analyse: Die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für Polen Dokumentation: Gewinn aus der Krise. Chronik: 5. April 2022 bis 9. Mai 2022 Die Krise der katholischen Kirche (05.04.2022) Analyse: Ist Polen (noch) ein christliches Land? Dokumentation: Lesetipp: Bericht der Katholischen Informationsagentur über die katholische Kirche in Polen (2021) Dokumentation: Konferenz des Episkopats: Erklärung des Migrations-, Tourismus- und Pilgerrates zu in Polen eintreffenden Geflüchteten Chronik: 15. März bis 4. April 2022 Die politische Opposition (01.03.2022) Analyse: Die Lage der politischen Opposition in Polen Chronik: 15. bis 28. Februar 2022 Die Polexit-Debatte (15.02.2022) Analyse: Reale Gefahr oder Scheindebatte? Zum Wirklichkeitsgehalt eines drohenden Polexit Dokumentation: Rede von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki vor dem Europäischen Parlament Chronik: 1. bis 14. Februar 2022 Polen und die Militarisierung der Oblast Kaliningrads (01.02.2022) Analyse: Die Militarisierung der Oblast Kaliningrad und die Bedeutung für die Sicherheit Polens Dokumentation: Die Nationale Sicherheitsstrategie der Republik Polen (2020) Chronik: 25. bis 31. Januar 2022 Polnische Positionen zur Migrationskrise an der polnisch-belarussischen Grenze (25.01.2022) Analyse: Die "Migrationskrise" an der polnischen EU-Außengrenze mit Belarus Dokumentation: Hinweis auf eine Videobotschaft von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Dokumentation: Die Konferenz der Botschafter der Republik Polen: Mut und Empathie Dokumentation: Brief der 63 aus dem Grenzgebiet an die Europäische Kommission Dokumentation: Konferenz des Episkopats: Erklärung des Migrations-, Tourismus- und Pilgerrates zu in Polen eintreffendenden Geflüchteten Dokumentation: Interview mit Präsident Andrzej Duda in Kuźnica, einem Ort an der Grenze zu Belarus Dokumentation: Neujahrsansprache des Präsidenten der Republik Polen für das Jahr 2022 Chronik: 7. Dezember 2021 bis 24. Januar 2022 Polnische Regierungspolitik und europäische Themen (07.12.2021) Analyse: Polexit durch die Hintertür. Chronik: 16. November – 06. Dezember 2021 Das sozio-ökonomische Regierungsprogramm "Polnische Ordnung" (Polski Ład) (16.11.2021) Analyse: Konsum, Konservatismus und Staats-Kapitalismus  Dokumentation: Das sozio-ökonomische Programm der Regierung, 2021 (Auszüge) Chronik: 2. bis 15. November 2021 Der Umbau des Justizsystems in Polen (02.11.2021) Analyse: Der Umbau des Justizsystems in Polen Dokumentation: Plenardebatte im Europäischen Parlament Chronik: 19. Oktober bis 1. November 2021 Polen und Afghanistan (19.10.2021) Analyse: Polen und Afghanistan: Vergangenheit und Gegenwart Dokumentation: Ende des polnischen Afghanistaneinsatzes Interview: OKO.press und Janina Ochojska Chronik: 1. bis 18.Oktober 2021 Literarische Übersetzungen zwischen Deutschland und Polen (05.10.2021) Analyse: Übersetzen zwischen Deutschland und Polen. Lesetipps: Deutsche und polnische Übersetzungen der polnischen und deutschen Literatur Dokumentation: Übersetzerin Monika Muskała erhält Karl-Dedecius-Preis 2019 Chronik: 21. bis 30. September 2021 Polen und der Zusammenbruch des sowjetischen Systems (21.09.2021) Analyse: Polen nach dem Zusammenbruch der UdSSR Chronik: 7. bis 20. September 2021 Die Geschichtspolitik der PiS (07.09.2021) Analyse: Geschichtspolitik und kollektives Gedächtnis in Polen Dokumentation: Das polnische Modell des Wohlfahrtstaates Chronik: 6. Juli bis 6. September 2021 Die politische Bühne in Polen während der Corona-Krise (06.07.2021) Analyse: Pandemie und Pandämonium – Erschütterungen der politischen Bühne in Polen während der Corona-Krise Covid-19-Chronik, 15. Juni bis 5. Juli 2021 Chronik: 15. Juni bis 5. Juli 2021 30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag II (15.06.2021) Analyse: Der deutsch-polnische Jugendaustausch Kommentar: 30 Jahre Abkommen über das Deutsch-Polnische Jugendwerk Dokumentation: Aufruf der Kopernikus-Gruppe Covid-19-Chronik, 1. bis 14. Juni 2021 Chronik: 1. bis 14. Juni 2021 30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag I (01.06.2021) Analyse: 30 Jahre deutsch-polnische grenzüberschreitende Zusammenarbeit Kommentar: Möglichkeiten einer deutsch-polnisch-tschechischen Zusammenarbeit Kommentar: Der deutsch-polnische Vertrag – das Erbe lebt weiter Kommentar: Die deutsch-polnischen Beziehungen aus ungarischer Sicht Covid-19-Chronik, 18. bis 31. Mai 2021 Chronik: 18. bis 31. Mai 2021 Digitalisierung in Polen (18.05.2021) Analyse: Das Corona-Virus digitalisiert den Staat, aber noch nicht die Gesellschaft Dokumentation: Die Kanzlei des Ministerpräsidenten: Digitalisierung im Landesaufbauplan Covid-19-Chronik, 4. bis 17. Mai 2021 Chronik: 4. bis 17. Mai 2021 Die drei schlesischen Woiwodschaften (04.05.2021) Analyse: Die Peripherie der Peripherie  Covid-19-Chronik, 20. April bis 3. Mai 2021 Chronik: 20. April bis 3. Mai 2021 Das polnische Gesundheitswesen (20.04.2021) Analyse: Das polnische Gesundheitswesen Covid-19-Chronik, 13. bis 20. April 2021 Chronik: 13. bis 20. April 2021 Die deutsch-polnischen Handelsbeziehungen (13.04.2021) Analyse: Robustheit trotz Corona. Covid-19-Chronik, 16. März bis 12. April 2021 Chronik: 16. März bis 12. April 2020 Oberschlesien im sozio-ökonomischen Wandel (16.03.2021) Analyse: Abschied von der Kohle Chronik: Covid-19-Chronik, 16. Februar bis 15. März 2021 Chronik: 16. Februar bis 15. März 2021 Der Medienmarkt in Polen II (15.02.2021) Analyse: Der polnische Fernseh- und Radiomarkt Dokumentation: Offener Brief an die Behörden der Republik Polen und an die Parteichefs der politischen Gruppierungen Chronik: Covid-19-Chronik, 2. bis 15. Februar 2021 Chronik: 2. bis 15. Februar 2021 Der Medienmarkt in Polen I (01.02.2021) Analyse: Der Pressemarkt in Polen Chronik: Covid-19-Chronik, 19. Januar bis 1. Februar 2021 Chronik: 19. Januar bis 1. Februar 2021 Regierung und Opposition Anfang 2021 (19.01.2021) Analyse: Die innenpolitische Situation in Polen um die Jahreswende 2020/21 Chronik: Covid-19-Chronik, 15. Dezember 2020 bis 18. Januar 2021 Chronik: 15. Dezember 2020 bis 18. Januar 2021 Die Frauenproteste in Polen (15.12.2020) Analyse: Die politisch-kulturelle Dimension der Frauenproteste in Polen Dokumentation: Das Netzwerk "Landesweiter Frauenstreik": Über uns Dokumentation: Das Netzwerk "Landesweiter Frauenstreik": Forderungen Dokumentation: Erklärung des Präsidenten der Republik Polen, Andrzej Duda, zum Urteil des Verfassungstribunals über das Abtreibungsrecht sowie zu den gesellschaftlichen Reaktionen Covid-19-Chronik: 1. bis 14. Dezember 2020 Chronik: 1. bis 14. Dezember 2020 Symbolpolitik in den Beziehungen Polens zu seinen Nachbarn (01.12.2020) Analyse: Die Politik der Gesten und Bilder in den Außenbeziehungen Polens Covid-19-Chronik, 16. bis 30. November 2020 Chronik: 16. bis 30. November 2020 Die Auseinandersetzung um LGBT in Polen (17.11.2020) Analyse: Die Auseinandersetzung um die Rechte von Angehörigen sexueller Minderheiten in Polen Statistik: Anti-LGBT-Resolutionen in Polen Kommentar: Der homophobe Tsunami in Polen Kommentar: Die Befreiung vom Geschlecht Dokumentation: Die Position der Polnischen Bischofskonferenz zu LGBT+ Covid-19-Chronik: 3. bis 15. November 2020 Chronik: 3. November bis 15. November 2020 Belarus und Polen (03.11.2020) Analyse: Belarus und die komplizierten Beziehungen zu Polen Dokumentation: Erklärung der Regierungen Litauens und Polens zur strategischen Partnerschaft und zu Belarus Dokumentation: Ministerium für Wissenschaft und Hochschulen der Republik Polen: Sondermitteilung für die Bürger der Republik Belarus Chronik: Covid-19-Chronik, 20. Oktober bis 2. November 2020 Chronik: 20. Oktober bis 2. November 2020 Gewerkschaften in Polen (20.10.2020) Analyse: Die fragmentierte Gewerkschaftsbewegung in Polen - das schwierige Erbe von 1989 Chronik: Covid-19-Chronik, 6. – 19. Oktober 2020 Chronik: 6. - 19. Oktober 2020 Die deutsch-polnische Sicherheits- und Verteidigungszusammenarbeit (05.10.2020) Analyse: Deutsch-polnische Sicherheitszusammenarbeit Dokumentation: Interview von Außenminister Maas Chronik: Covid-19-Chronik, 15. September – 5. Oktober 2020 Chronik: 15. September – 5. Oktober 2020 Soziale Gerechtigkeit in Polen (15.09.2020) Analyse: Soziale Gerechtigkeit – eine lange verkannte Komponente der polnischen Transformation Dokumentation: Das Programm der PiS, 2019 (Auszug) Dokumentation: Exposé des Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, 19. November 2019 (Auszüge) Chronik: Covid-19-Chronik, 1. – 14. September 2020 Chronik: 1. – 14. September 2020 Polen nach dem Wahlmarathon (01.09.2020) Analyse: Die innenpolitische Lage nach Beendigung des Wahlmarathons Chronik: Covid-19-Chronik, 7. Juli – 31. August 2020 Chronik: 7. Juli – 31. August 2020 Die neuen historischen Museen in Polen (07.07.2020) Analyse: Politik im Museum – der Kampf um Deutungshoheiten im polnischen Museumsboom Dokumentation: Prof. Dariusz Stola: Sie reden von Patriotismus und Nation, meinen aber das Interesse der Partei und der Fraktion - Interview, 26. April 2020 Lesehinweis: Paweł Machcewicz: Der umkämpfte Krieg Chronik: Covid-19-Chronik, 16. Juni – 6. Juli 2020 Chronik: 16. Juni – 6. Juli 2020 Polnische Perspektiven auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020 (16.06.2020) Analyse: Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020. Polnische Perspektiven und Erwartungen Dokumentation: Ein neues Gleichgewicht für Europa - Was die EU in dieser Krise braucht Dokumentation: "Wir sollten uns gerade jetzt vor einer Spaltung Europas hüten" Dokumentation: Rede von Bundeskanzlerin Merkel zur "Außen- und Sicherheitspolitik in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft" Chronik: Covid-19-Chronik, 2. – 15. Juni 2020 Chronik: 2. – 15. Juni 2020 Fehlgeschlagene Präsidentschaftswahl im Mai 2020 (02.06.2020) Analyse: Präsidentschaftswahl in Zeiten der Covid-19-Krise Interview: Die Abmachung öffnet eine wichtige Tür, um die Ergebnisse der kommenden Wahlen anzuzweifeln Chronik: Covid-19-Chronik, 19. Mai – 1. Juni 2020 Chronik: 19. Mai – 1. Juni 2020 Das zivilgesellschaftliche Engagement der Polen (19.05.2020) Analyse: Das zivilgesellschaftliche Engagement der Polen. Historie und Gegenwart Chronik: Covid-19-Chronik, 5. – 18. Mai 2020 Chronik: 5. – 18. Mai 2020 Die polnische Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels (05.05.2020) Analyse: Nachhaltige Landwirtschaft in Polen – Utopie, Chance oder Notwendigkeit? Interview: Den Landwirten sollte am meisten am Klimaschutz liegen, denn sie spüren die Veränderungen am stärksten Chronik: Covid-19-Chronik, 21. April – 4. Mai 2020 Chronik: 21. April – 4. Mai 2020 Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Polen in der Corona-Krise (21.04.2020) Analyse: Die polnische Wirtschaft in der Corona-Krise Analyse: Die Polen in Zeiten der Corona-Krise. Zähneknirschend nach vorne blicken Kommentar: Corona – ein Weg zurück zu alten Bildern? Interview: Lasst uns machen, was nötig ist. Das ist ein Krieg. Chronik: 17. März – 20. April 2020 Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen (17.03.2020) Analyse: Besser geht’s nicht? Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen nach 1990 Dokumentation: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie - Deutsch-Polnisches Wirtschaftsforum Dokumentation: Das Entwicklungsministerium der Republik Polen: Das Polnisch-Deutsche Wirtschaftsforum – eine neue Qualität der Zusammenarbeit Chronik: 3. – 16. März 2020 Jugend 2020 (03.03.2020) Analyse: Die Jugend in Polen 2020. Lifestyle statt Aufruhr Chronik: 18. Februar – 2. März 2020 Die politische Szene nach den Wahlen 2019 (18.02.2020) Analyse: Die Parteien nach den Parlamentswahlen. Die politische Szene sortiert sich neu Chronik: 4. – 17. Februar 2020 Migrationsland Polen (04.02.2020) Analyse: Polen – vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland Chronik: 21. Januar – 3. Februar 2020 Das Konzept des Intermarium und der Drei-Meere-Initiative (21.01.2020) Analyse: Das "Intermarium" und die "Drei-Meere-Initiative" als Elemente des euroskeptischen Diskurses in Polen Dokumentation: Präsident Andrzej Duda auf dem 1. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, Dubrovnik (Kroatien), 25. August 2016 Dokumentation: Präsident Andrzej Duda auf dem Wirtschaftsforum des 3. Gipfeltreffens der Drei-Meere-Initiative in Bukarest (Rumänien), 17. September 2018 Dokumentation: Präsident Andrzej Duda auf dem 4. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative in Ljubljana (Slowenien), 6. Juni 2019 Dokumentation: Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, auf dem 3. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, Bukarest (Rumänien), 18. September 2018 Dokumentation: Rede von Staatssekretär Andreas Michaelis (Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland) auf dem 4. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, Ljubljana (Slowenien), 6. Juni 2019 Chronik: 17. Dezember 2019 – 20. Januar 2020

Analyse: Polen und der Globale Osten Polen-Analyse Nr. 306

Bastian Sendhardt

/ 11 Minuten zu lesen

Der Osten passt nicht ins Raster: Er ist zu arm und sein Einfluss zu gering, um vollständig in der Kategorie des Globalen Nordens aufzugehen, gleichzeitig aber zu wohlhabend und zu einflussreich, um dem Globalen Süden zugerechnet zu werden. Das Projekt des Globalen Ostens versucht, die Region mit ihren globalen Verflechtungen sichtbar zu machen. Welchen Platz kann Polen hier einnehmen?

Der Globus bleibt in Bewegung. (© picture-alliance, FotoMedienService | Ulrich Zillmann)

Zusammenfassung

2020 erschien in der internationalen Fachzeitschrift Geopolitics ein Beitrag des Geografen und Stadtforschers Martin Müller unter dem programmatischen Titel In Search of the Global East: Thinking between North and South. In dem an ein interdisziplinäres Publikum gerichteten Artikel geht Müller von der These aus, dass der Osten mit dem Zusammenbruch des Sozialismus in Europa 1989 allmählich in einem "schwarzen Loch" zu verschwinden begann, das sich in einer neuen bipolaren Welt zwischen einem Globalen Norden und einem Globalen Süden auftat. Mit dem Projekt des Globalen Ostens strebt Müller eine Neuverortung des Ostens an, um die Region wieder sichtbar zu machen und ihr eine Stimme zu geben.

Im vorliegenden Beitrag skizziere ich das Projekt des Globalen Ostens in seinen zentralen Elementen (siehe Literaturangaben am Ende des Textes) und frage danach, inwiefern das Konzept hilfreich für die Beschäftigung mit Polen ist. Während der Fokus auf den Globalen Osten als tertium quid zwischen Norden und Süden eine geeignete Perspektive für ein besseres Verständnis Polens bereithält, stößt insbesondere Müllers Vorschlag, das Konzept des Globalen Ostens als "strategischen Essentialismus" (Spivak) in Anschlag zu bringen, gerade im Falle Polens auf erheblichen Widerstand. Wie ich gleichwohl aufzeige, bilden die berechtigten Bedenken gegen einen solchen Essentialismus kein Ausschlusskriterium per se. Schließlich argumentiere ich, dass gerade der globale Charakter von Müllers Projekt geeignet ist, die Beschäftigung mit Polen auf ein neues Niveau zu heben, da auf diese Weise die globale Verflochtenheit der Region angemessen reflektiert wird. Müllers Projekt verfolgt insgesamt einen zweifachen Ansatz: Es ist einerseits emanzipatorisch, weil es um eine größere Sichtbarkeit des Ostens, seiner Bevölkerung sowie seiner Wissenschaftler:innen und Intellektuellen bemüht ist. Anderseits ist der Globale Osten auch ein epistemologisches Projekt, das die Spezifika des Ostens mit einer globalen Perspektive verbindet.

Dazwischensein: der Globale Osten zwischen Nord und Süd

Das Projekt der Neuverortung des Ostens beginnt mit der Feststellung seiner Abwesenheit. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben verschiedene Perspektiven unseren Blick auf die Welt geprägt. So war die Periode des Kalten Kriegs einerseits von einer bipolaren Sicht auf die Welt charakterisiert, in der sich ein kapitalistischer Westen und ein sozialistischer Osten gegenüberstanden. Andererseits entwickelte sich in dieser Zeit das Konzept einer politisch-ökonomischen Unterteilung in eine Erste, Zweite und Dritte Welt. Mit dem Zusammenbruch des Sozialismus in Europa 1989–91 verloren die genannten Konzepte jedoch an Prägekraft und machten allmählich Platz für eine bis heute dominierende Aufteilung der Welt in einen Globalen Norden und einen Globalen Süden.

Diese Aufteilung der Welt in einen reicheren, mächtigeren, besser entwickelten Norden und einen ärmeren, schwächeren und weniger entwickelten Süden bildet in zunehmendem Maße das epistemologische Fundament, auf dem unser Wissen von der Welt basiert, vor allem in der Wissenschaft und im NGO-Bereich. Bei dieser Nord-Süd-Binarität der Welt handelt es sich Müller zufolge um ein "vorrangig politisches und epistemologisches Projekt" mit emanzipatorischem Charakter. Im Zentrum stehen dabei eine Infragestellung der scheinbar selbstverständlichen Dominanz der von universalistischen und eurozentristischen Perspektiven geprägten Wissensproduktion des Nordens und deren Konterkarieren mit bislang wenig beachteten Wissenspraktiken des Südens. Die Idee des Globalen Südens ist somit "elementarer Bestandteil des postkolonialen Projekts, den Subalternen eine Stimme zu geben" (Müller, S. 735).

Der Osten erfährt dabei jedoch eine "zweifache Exklusion" (Müller S. 736), da er weder Teil des Nordens noch Teil des Südens ist: Er ist zu arm, zu wenig einflussreich, um vollständig in der Kategorie des Globalen Nordens aufzugehen, gleichzeitig aber zu wohlhabend und zu einflussreich, um dem Globalen Süden zugerechnet zu werden.

Aus Sicht des Nordens, insbesondere des westlichen Europa, gehört der Osten dazu, aber eben nicht ganz. Einige Länder des Ostens sind zwar Teil der Europäischen Union, empfinden sich häufig trotzdem nicht als gleichwertige Mitglieder. Der Osten bleibt das Andere Westeuropas.

Allerdings gehört der Osten auch nicht zum Globalen Süden. Er mag Elemente der Subalternität aufweisen, aber er ist nicht subaltern genug. Er mag selbst das Objekt kolonialer Projekte gewesen sein, nicht jedoch im gleichen Maße wie die Länder des Globalen Südens. Er mag sich bisweilen als peripher empfinden, ist aber zugleich Teil des Zentrums. Letztlich ist der Osten zu europäisch, um als Teil des Globalen Südens gelten zu können.

Es ist eben jenes "Dazwischensein" (in-betweenness), das den Osten maßgeblich charakterisiert. Dieses Dazwischensein hat bereits Larry Wolff in seinem wegweisenden Werk Inventing Eastern Europe (1996) aufgegriffen. Er sieht die "Konstruktion Osteuropas als Paradox der gleichzeitigen Inklusion und Exklusion – es ist Europa und doch nicht. Das östliche Europa definierte dagegen das westliche Europa, so wie der Orient das Abendland definierte, aber es wurde auch dazu gebracht, zwischen Europa und dem Orient zu vermitteln. Man könnte die Erfindung Osteuropas als ein intellektuelles Projekt der Halborientalisierung beschreiben" (S. 7). Die Abwesenheit des Ostens in zahlreichen wissenschaftlichen und politischen Debatten ist dabei nicht das Ergebnis bewusster Exklusion, sondern darin begründet, dass "der Osten nicht in den Rahmen passt, durch den wir das Globale denken" (Müller, S. 740 f.). Was den Globalen Osten als Konzept zusammenhält, sind demnach weniger gemeinsame kulturelle Traditionen, wirtschaftliche Verflechtungen, seine politische Einheit oder die gemeinsame historische Erfahrung des Sozialismus, sondern vielmehr "das geteilte Gefühl der gleichzeitigen Differenz und Ähnlichkeit zu einem amorphen Europa" (Müller, S. 738).

Dieses Dazwischensein scheint auch die Position Polens in der Welt in vielerlei Hinsicht treffend zu beschreiben. Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus in Europa gingen viele Beobachter:innen davon aus, dass postsozialistische Staaten wie Polen mit dem Übergang zum Kapitalismus allmählich Teil des Globalen Nordens werden würden. Doch auch nach über dreißig Jahren Transformation ist dieser Prozess noch immer nicht abgeschlossen, weder in Hinblick auf das Wohlstandsniveau noch bezüglich der Stabilität von Institutionen. Polen ist ein Land, das in den letzten Jahrzehnten einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hat, gleichzeitig aber immer noch weit von dem westeuropäischen Wohlstandsniveau entfernt ist. Stattdessen ist eine Mischung aus sozialistischem Erbe, neoliberalem Kapitalismus und patrimonialen Praktiken aus der Zwischenkriegszeit entstanden, die neben Polen auch in anderen Staaten der Region zu beobachten ist (Müller, S. 739). "Sie mögen Mitglieder der EU sein, sogar Länder mit hohem Einkommen, aber sie gehören trotzdem nicht ganz zum Club. Man denke nur an Polen" (Müller, S. 740). Zwar ist das Land seit bald zwanzig Jahren Mitglied der Europäischen Union, fühlt sich aber bisweilen als bloßer Empfänger von Politiken, die in Brüssel erarbeitet wurden und den eigenen nationalen Interessen zu widersprechen scheinen.

Doch auch den Ländern des Globalen Südens wird Polen nicht zugerechnet. Zwar fungieren Länder des Ostens wie Polen gegenüber dem westlichen Europa bisweilen als das Andere, was Wolff mit seinem Begriff der Halborientalisierung aufgreift. Aber es ist eben nur ein unvollständiges, halbes Othering . Häufig greift zwar die polnische Politik, seit einiger Zeit bisweilen auch die (polnische) Wissenschaft Argumente der Postkolonialismusdebatte in Zusammenhang mit Polen auf. Gleichzeitig sind Länder wie Polen aber nicht in den "Emanzipationskampf" des Südens einbezogen (Müller, S. 739). Zudem steht Polen in einem durchaus ambivalenten Verhältnis zum (Post-)Kolonialismus, in dem Erfahrungen der eigenen Kolonialisierung solchen der polnischen Kolonialisierung anderer Völker gegenüberstehen (vgl. Grzechnik).

Der Globale Osten als strategischer Essentialismus

Neben der Neuverortung des Globalen Ostens im Zwischenraum zwischen Norden und Süden verfolgt Müller das politische Projekt, dem Osten wieder eine Stimme zu geben (Müller, S. 737). Zu diesem Zweck schlägt er vor, den Globalen Osten als strategischen Essentialismus einzusetzen, also als politische Taktik zur Mobilisierung eigentlich heterogener marginalisierter Gruppen, die sich unter einem gemeinsamen Banner für ein emanzipatorisches politisches Projekt zusammenschließen (Müller, S. 744). Damit empfiehlt Müller den Gesellschaften des marginalisierten Ostens, eine Taktik zu übernehmen, die bereits im Globalen Süden durchaus erfolgreich angewendet wurde, und dies rät er trotz, vielleicht auch gerade wegen der offensichtlichen Unterschiede zwischen den Staaten des postsozialistischen Raums.

Aber Müller geht sogar noch einen Schritt weiter und möchte den Begriff des Globalen Ostens nicht auf die Region des früheren Ostblocks beschränkt wissen. Stattdessen fordert er, den Osten als "multiple Osten" (multiple Easts) im Plural zu denken, also nicht als rein geografisch abgesteckte Region, sondern als "epistemologische Kategorie", die im Prinzip für alle Gesellschaften offen ist, die sich weder im Globalen Norden noch im Globalen Süden verorten lassen (Müller, S. 743).

Am Beispiel Polens lässt sich das emanzipatorische Potential des Globalen Ostens aufzeigen, aber auch der Widerstand, auf den der strategische Essentialismus des Projekts stößt. So bezeichnet etwa der Soziologe Tomasz Zarycki den Globalen Osten als "eine wichtige, höchst anregende intellektuelle Idee, die aber gleichzeitig politisch oder auch praktisch kaum umsetzbar ist." Das Konzept des Globalen Ostens werfe für Länder wie Polen unweigerlich die Frage nach der "Zugehörigkeit zu Europa oder zum Westen" auf. Und so sei die Idee, Polen als Teil des Globalen Ostens zu betrachten, zwar aus analytischer Perspektive überzeugend, aber gerade die Vorstellung, Polen könnte in einen Topf mit Staaten wie Russland geworfen werden, sei für weite Teile der intellektuellen und sozialwissenschaftlichen Szene in Polen schlicht inakzeptabel (Zarycki, S. 202 f.).

Auch der Soziologe Jan Sowa äußerst ernsthafte Bedenken, was die Stabilität des Globalen Ostens als eine Kategorie betrifft, die derart unterschiedliche Länder wie etwa Polen und Russland zu fassen versucht. Gleichzeitig konstatiert Sowa eine gewisse Vergeblichkeit mit Blick auf die Versuche Polens, Teil des Westens bzw. des Globalen Nordens zu werden. Polen habe nach 1989 eine wirtschaftliche Schocktherapie durchlaufen, seine Institutionen reformiert, den oftmals demütigenden EU-Beitrittsprozess durchgemacht und schließlich beachtliche makroökonomische Erfolge erzielt (Sowa, S. 185 f.). Die gesamte Transformationsleistung Polens erscheint aus dieser Perspektive als der letztlich vergebliche Versuch, durch Anpassung und Nachahmung westlicher Standards Teil des Westens zu werden (vgl. Krastev und Holmes) – vergeblich deshalb, weil Polen nie die gewünschte Anerkennung des Westens erhalten habe (vgl. Sowa) und bisweilen selbst mit Geringschätzung auf die eigene Entwicklung blicke (vgl. Leszczyński).

Diese gewichtigen Einwände lassen auf den ersten Blick das Etikett des Globalen Ostens für Polen ungeeignet erscheinen. Zu groß erscheinen die Differenzen gerade zwischen Ländern wie Polen und Russland, als dass ein strategischer Essentialismus hier als realistische Option erscheinen könnte. Doch vielleicht sollten wir nicht vorschnell Form und Inhalt in eins fallen lassen. Denn gerade die polnische Politik scheint insbesondere seit der Regierungsübernahme durch die Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość –PiS ) im Jahr 2015 durchaus eine politische Taktik zu verfolgen, die sich als strategischer Essentialismus bezeichnen ließe. Dieser bezieht sich allerdings nicht auf den gesamten postsozialistischen Raum, sondern auf Staaten zwischen Ostsee, Adria und Schwarzem Meer, die sich in der von Polen initiierten Drei-Meere- bzw. Intermarium-Initiative zusammengeschlossen haben (vgl. Lang). Weitere regionale Initiativen mit polnischer Beteiligung umfassen etwa die seitens der polnischen Regierung reaktivierte Visegrád-Gruppe sowie das erst kürzlich ins Leben gerufene Riga-Format, dem neben Polen Estland, Lettland und Litauen angehören.

Ziel dieser verschiedenen Initiativen ist es, den teilnehmenden Staaten eine gemeinsame Stimme zu geben, gerade auch gegenüber einem – aus polnischer Sicht – von Deutschland und Frankreich dominierten Westeuropa. Somit zeigt sich in den erwähnten Formaten eben jener strategische Essentialismus, den Müller in seinem emanzipatorischen Projekt des Globalen Ostens fordert. Der Ausweitung des russischen Kriegs gegen die Ukraine kommt in dieser Hinsicht zentrale Bedeutung zu. Zum einen, da auf absehbare Zeit die Vorstellung eines Globalen Ostens unter Einschluss Russlands als strategischer Essentialismus illusorisch erscheinen muss. Zum anderen, da die Bedeutung der Region zwischen den drei Meeren in nächster Zukunft weiterhin wachsen dürfte.

Dies muss nicht zwangsläufig als Argument gegen die Idee des Globalen Ostens als politischer Taktik im Sinne eines strategischen Essentialismus verstanden werden. Denn nimmt man Müllers Idee der multiplen Osten im Plural als epistemologische Kategorie ernst, dann kann sich der Osten nicht nur über den postsozialistischen Raum hinaus erstrecken, sondern auch kleinere Teile dieses Raums erfassen, etwa im Sinne eines globalen Ostmitteleuropa.

Ein Konzept von Welt: der Globale Osten

Wie zu Beginn des Beitrags erwähnt, zeichnet sich der Osten gerade durch sein Dazwischensein aus, durch seine Differenz zu den Konzepten des Globalen Nordens und des Globalen Südens. Und doch hat der Osten etwas Entscheidendes mit dem Norden und dem Süden gemein. Der Osten ist ein Konzept von Welt . Ebenso wie der Norden und der Süden ist auch der Osten in globale Beziehungen verwickelt und fest mit der Welt verbunden: Er ist ein Globaler Osten.

Die Globalität des Ostens ist auch für die Beschäftigung mit Polen relevant, weist sie doch auf die Notwendigkeit hin, den spezifischen Polenfokus in einen transnationalen bzw. globalen Kontext einzubetten, Polen also global zu betrachten. Wie Müller erklärt, betont das Konzept des Globalen Ostens die Bedeutung des Ortes, ohne diesen als erkenntnistheoretischen Wissensrahmen zu verabsolutieren: "Der Ort, an dem etwas geschieht, macht einen Unterschied, aber er macht nicht den ganzen Unterschied aus" (Müller, S. 748). Es ist wichtig, diese Gleichzeitigkeit der lokalen Spezifik und der Einbettung des Ortes in globale Zusammenhänge bei der Beschäftigung mit einem Land wie Polen gedanklich stets mitlaufen zu lassen. Die Überschrift eines solchen Ansatzes könnte "Polen global" lauten, ein Ansatz, der sich fokussiert auf "Polen in der Welt" und "die Welt in Polen". Mit anderen Worten: Das, was anderswo auf der Welt geschieht, geschieht auch in Polen, und zwar auf lokal spezifische Weise, und ebenso wie andere Länder und Regionen sich transnational und global auswirken, tut dies auch Polen auf spezifische Weise. Dabei ist der Fokus auf Polen wichtig als Exemplifizierung grenzüberschreitender, überregionaler, globaler Phänomene.

Hier ist vor allem an die mannigfaltigen Verflechtungen Polens mit der globalen Wirtschaft zu denken, die gerade in jenen Momenten sichtbar werden, in denen die globalen Ströme des Handels und der Lieferketten zum Stillstand kommen, wie es etwa zu Beginn der COVID-19-Pandemie der Fall war. Die Globalität Polens manifestiert sich aber ebenso in der über alle Kontinente der Erde verstreuten polnischen Diaspora, die auf bis zu 20 Millionen Menschen geschätzt wird und zu der die polnische Regierung in den vergangenen Jahren intensive Beziehungen aufgebaut hat. Sie zeigt sich aktuell auch im Kontext des russischen Kriegs gegen die Ukraine, in dem Polen zum zentralen Drehkreuz für die weltweite Lieferung von militärischer und humanitärer Unterstützung für die Ukraine geworden ist.

Fazit

Ist der Globale Osten ein epistemisches und intellektuelles Projekt, das es wert ist, verfolgt zu werden? Wird es Ideen hervorbringen, Debatten anregen und Raum schaffen für neue Stimmen (vgl. Müller, Global Theory, S. 204)? Auch wenn das Konzept in Bezug auf Polen nicht immer passgenau ist, liefert es doch wertvolle Perspektiven, die über den Blick des Globalen Nordens auf Polen als defizitäres Land hinausgehen, gleichzeitig aber auch die Perspektive des Südens auf das Land als etablierten Bestandteil des Westens in Frage stellen. Spätestens seit dem russischen Krieg gegen die Ukraine wird zudem deutlich, dass es sinnvoll ist, länderspezifische Expertise in der Region stärker als bisher zu bündeln und aufeinander zu beziehen. Um ein Land wie Polen zu verstehen, ist es äußerst hilfreich, Expertise etwa zur Ukraine, zu Belarus oder Litauen ebenfalls heranzuziehen. Und der Fokus auf die globale Vernetztheit von Ländern wie Polen hilft, einem wissenschaftlichen Solipsismus vorzubeugen, wie er in den Area Studies bisweilen anzutreffen ist.

Bislang ist das Konzept des Globalen Ostens lediglich in der polnischen und der russischen Wissenschaft breiter rezipiert worden. In Bezug auf Polen wäre es jedoch interessant zu erfahren, wie polnische Denker aus dem konservativen Spektrum das Konzept einschätzen – und ob es auch in der deutschen Wissenschaft sowie den Ländern Ostmitteleuropas Resonanz zu erzeugen vermag.

Dieser Artikel ist eine Vorveröffentlichung aus dem "Jahrbuch Polen 2023: Osten" (hrsg. vom Deutschen Polen-Institut, Darmstadt), das im April 2023 erscheint.

Quellen / Literatur

Grzechnik, Marta: The Missing Second World. On Poland and Postcolonial Studies. In: INTERVENTIONS 21 (2019), S. 998–1014.

Krastev, Ivan; Holmes, Stephen: The light that failed. A reckoning, London 2019.

Lang, Kai-Olaf: Die Drei-Meere-Initiative: wirtschaftliche Zusammenarbeit in geostrategischem Kontext, Berlin 2021 [= SWP-Aktuell, A 16].

Leszczyński, Adam: Martin Müller’s "Global East". The Next Episode in Central Europe’s Failed Quest to Be Something Other than it Is. In: PRAKTYKA TEORETYCZNA 38 (2020), S. 213–223.

Müller, Martin: Global Theory Does Not Believe in Tears. In: PRAKTYKA TEORETYCZNA 38 (2020), S. 202–213.

Müller, Martin: In Search of the Global East. Thinking between North and South. In: GEOPOLITICS 25 (2020), S. 734–755.

Sowa, Jan: The Essentialist Masturbation. Can the Global East Get any Satisfaction? In: PRAKTYKA TEORETYCZNA 38 (2020), S. 181–189.

Spivak, Gayatri C.: Subaltern studies: Deconstructing historiography. In: Ranajit Guha, Gayatri C. Spivak (Hrsg.): Selected subaltern studies. New York, Oxford 1988, S. 3–32.

Szcześniak, Magda: Fake it Till You Make it. The Trouble with the Global East Category. In: PRAKTYKA TEORETYCZNA 38 (2020), S. 171–179.

Zarycki, Tomasz: Comments on Martin Müller’s "In Search of the Global East. Thinking Between North and South". In: PRAKTYKA TEORETYCZNA 38 (2020), S. 201–211.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Bastian Sendhardt studierte Politikwissenschaft und Philosophie in Erlangen, Bielefeld und Krakau. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Polen-Institut, Darmstadt (Büro Berlin) tätig. Zuvor arbeitete er für das Warschauer Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung und das Aleksanteri-Institut für Russland- und Osteuropastudien. Daneben nahm er Lehraufträge an der Universität der Bundeswehr München und der Universität Helsinki wahr.