Am 8./9. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Entfesselt vom Deutschen Reich, hatte er binnen sechs Jahren weltweit rund 60 Millionen Menschenleben gefordert. Das europäische Judentum hatten die Deutschen nahezu ausgelöscht. Um das "richtige" Gedenken an diesen Tag wird bis heute gestritten. Auf dieser Seite finden Sie Angebote der bpb zum Thema.
Aktuell
histoCON:LINE – Die digitale histoCON 2020
Die histoCON:LINE am 8. und 9. Mai 2020 näherte sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage, was der Zweite Weltkrieg heute noch für unsere gesellschaftliche Realität bedeutet. Unter dem Hashtag #histoVOICES teilten junge Menschen aus aller Welt ihre Perspektive auf den 8. Mai.
Historischer Hintergrund

Dossier Zweiter Weltkrieg
Endphase und Kriegsende
Im Winter 1944/45 kam es zum letzten größeren, verzweifelten Versuch der Wehrmacht, den Vormarsch der Alliierten im Westen doch noch zu stoppen. Die "Ardennen-Offensive" scheiterte aber und verzögerte den Angriff der Westalliierten auf Deutschland nur um sechs Wochen.

Hintergrund aktuell (08.05.2020)
75 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus und Ende Zweiter Weltkrieg in Europa
Der 8. Mai erinnert als Gedenktag jährlich an die tiefe Zäsur von 1945, den Neuanfang und die doppelte Befreiung von Krieg und Nationalsozialismus. Doch das war nicht immer so.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 316/2012
Der Weg in den Krieg
Konsequent verfolgte die NS-Politik das Ziel, durch militärische Aggression den Herrschaftsbereich des Deutschen Reiches in Europa auszuweiten.
Erinnerungskultur in Deutschland
Martin Sabrow
Die "Stunde Null" als Zeiterfahrung
Die "Stunde Null" von 1945 ist keine historische Urteilskategorie, sondern ein zeitgenössischer Vorstellungstopos. In ihm verschmelzen biografische Erfahrung und historische Zäsur in einer Intensität, wie sie kein anderer Umbruch des 20. Jahrhunderts aufwies.
Martin Langebach
"8. Mai - Wir feiern nicht!"?
Seit der Rede von Richard von Weizsäcker 1985 nimmt die extreme Rechte verstärkt den 8. Mai zum Anlass von Protesten und für Agitation.
Aus dem Deutschland Archiv
Zwischen Amnesie und Erinnerungskultur - Die Deutschen und der 8. Mai 1945
Debattenbeitrag zur Rezeption des 8. Mai 1945 in beiden deutschen Staaten und zur bedeutenden Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Aus dem Deutschland Archiv
"Wir […] müssen die Vergangenheit annehmen" Weizsäckers Rede zum Kriegsende
Die Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 hallt bis heute nach. Ihre gesamtdeutsche Wirkung bei der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren war auch Thema der Trauerreden und Nachrufe, als Weizsäcker im Januar 2015 verstarb.
Annette Leo
Keine gemeinsame Erinnerung
Die "Mauer in den Köpfen" trennt auch die Erinnerungen an den Nationalsozialismus. Der ostdeutsche Staat sah sich als Erbe des kommunistischen Widerstands. Im Westen erschienen Stasi und Gestapo austauschbar. Seit der Wiedervereinigung stoßen beide Bilder aufeinander – und zwingen zum schmerzhaften Umdenken.
Fabian Scheuermann
Oma und die Nazis
Die Großmutter unseres Autors hat als Jugendliche begeistert beim "Bund Deutscher Mädel" mitgemacht. Bis heute beschäftigt sie die Frage, warum.
Interview
"Diese Vergangenheit betrifft uns alle"
Wie sollten wir an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern, 75 Jahre danach? Wir fragen die Historikerin Cornelia Siebeck nach ihrer Einschätzung
Katrin Weber-Klüver
Mit eigenen Augen
Wie die Erinnerung an den Holocaust wach halten, wenn bald kein Zeitzeuge mehr lebt? Neue Konzepte sehen vor, verstärkt Fakten sprechen zu lassen – aber auch Avatare.
Internationale Perspektiven

Gabriele Metzler
1945 als globale Zäsur
In Europa ist das Jahr 1945 als tiefe Zäsur fest verankert. Aber auch weit entfernt wandelte sich die Welt grundlegend, in der unmittelbaren Bedeutung von den Europäern selbst nicht immer bemerkt und in ihrer Erinnerungskultur weitgehend ausgeblendet. 1945 bildete auch einen grundlegenden Wandel der internationalen Ordnung.

Takuma Melber
Das Leid der Eigenen. 1945 in der japanischen Erinnerungskultur
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg ist in Japan vielfach vom Gedenken an das letzte Kriegsjahr mit den Atombombenabwürfen und aus einer Opferperspektive heraus geprägt. Kritische Fragen mit Blick auf eigene Verbrechen bleiben weitestgehend ungestellt.
Jörg Echternkamp
Der Krieg in europäischen "Erinnerungskulturen"
In den 1970er- und 1980er Jahren wichen die schablonenhaften Bilder des Krieges im Westen einer differenzierteren Betrachtungsweise. Es ging nicht länger nur um Helden und Opfer, sondern um die leidvollen Gewalterfahrungen der Menschen. Die nationalen, patriotischen Kriegsmythen sind grenzübergreifenden Erinnerungen gewichen.
Richard Overy
8. Mai 1945: Eine internationale Perspektive
Der 8. Mai 1945 markiert zwar das Kriegsende, doch wurde er nicht überall als befreiend wahrgenommen. In Osteuropa begann mit der "Befreiung" die Unterordnung unter sowjetische Herrschaft.
Polen-Analysen Nr. 163
Analyse: Politisches Gedenken – Polen und der 8. Mai 1945
In Polen sieht man das Ende des Zweiten Weltkriegs mit gemischten Gefühlen, denn es symbolisiert nicht nur das Ende der Naziherrschaft, sondern auch die schrittweise Eingliederung des Landes in den sowjetischen Machtbereich. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die diesjährigen Gedenkfeiern vor dem Hintergrund des aggressiven Vorgehens Russlands in der Ukraine einen ausgeprägt politischen Charakter hatten.
Unterrichtsmaterial

8. Mai 1945 - erinnern heute
Bei diesem Projekt übernehmen Jugendliche die Rolle von Zeitgeschichtsforschern und erkunden vor Ort das Geschichtsbewusstsein ihrer Mitmenschen.

NS und Zweiter Weltkrieg
Hier finden Sie schülerorientierte Angebote und Methoden für die Thematisierung von Nationalsozialismus, Holocaust und Zweitem Weltkrieg im Unterricht.

Vernetztes Erinnern
Erzählungen spielen eine wichtige Rolle in der historisch-politischen Bildung. Wie die Digitalisierung das verändert, erkunden wir im Themenschwerpunkt Historytelling.
Aus der Mediathek
Berlin 1945 – Tagebuch einer Großstadt (1/2)
1. Januar bis 23. April
Das Jahr 1945 chronologisch als multiperspektivisches Mosaik: In Berlin 1945 kommen Deutsche und Alliierte, einfache Bürger, Soldaten, Journalisten, Politiker, Zwangsarbeiter, Untergetauchte, Verbrecher und Helden zu Wort. Ein Chor aus vielen Stimmen bildet ein kollektives Tagebuch. Erzählt wird aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen.
Kriegsende und Wiederaufbau
Ausgebombt! Eine Zeitreise ins kriegszerstörte Berlin
31 Bildmontagen aus historischen Fotos vom zerstörten Berlin und Aufnahmen aus dem Jahr 2015 rücken die zerstörerische Kraft des Krieges erneut ins Bewusstsein, indem sie die Ruinen und Schuttberge ins Berlin von heute übertagen.
Kriegsfolgen
6 Millionen europäische Juden fielen dem Rassewahn der Nationalsozialisten zum Opfer, in weiten Teilen Europas war jüdisches Leben ausgelöscht. Mit insgesamt 60-70 Millionen Toten steht der Zweite Weltkrieg für die Tragödie des 20. Jahrhunderts. Eine bipolare Weltordnung entstand, das Gesicht Europas veränderte sich völlig.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 316/2012
Verdrängung und Erinnerung
Das Ende des Zweiten Weltkriegs hinterlässt Deutschland in Trümmern. Die Staatsgewalt übernehmen zunächst die Alliierten. Die Täter sollen bestraft werden, und den Opfern soll Gerechtigkeit und Genugtuung widerfahren. Doch die Folgejahrzehnte zeigen, welche Hürden dem im Wege stehen.
Dossier: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Deutschland nach 1945
Während Überleben den Alltag der Bevölkerung ausfüllte, bemühten sich die Alliierten um den Aufbau eines nichtfaschistischen Landes. Neue politische Instanzen wurden geschaffen, die Hauptschuldigen bestraft, die Gesellschaft entnazifiziert.
Geschichte und Erinnerung
Kollektive Erinnerung im Wandel
Die Rede von "deutschen Opfern" war in Deutschland lange Zeit Tabu. Bis Mitte der 1990er: Mit einem Mal handelten zahllose Romane, Filme und Feuilletons von Bombenkrieg und Verteibung. Helga Hirsch fragt nach den Ursachen und Folgen und erzählt die Geschichte der Vertriebenen in Deutschland.
Spezial
60 Jahre Kriegsende – Wiederaufbaupläne der Städte
Bereits während des Zweiten Weltkrieges wurde über den Wiederaufbau der deutschen Städte diskutiert. Welchen Leitbildern folgte der Städtebau in den zwei deutschen Nationen nach 1945? Vor welchen Aufgaben steht er heute? Ein Spezial über Geschichte und Zukunft der Städteplanung in Deutschland.
Dossier
Der Zweite Weltkrieg
Vor 75 Jahren endete mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Als nationalsozialistischer, rasseideologischer Vernichtungskrieg hatte er Millionen Menschen das Leben gekostet.
Die App "Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus" ermöglicht eine neue Form des Erinnerns. Sie finden mehr als 200 Erinnerungsorte mit Informationen über Gedenkstätten, Museen, Dokumentationszentren, Mahnmale und Initiativen.
Erinnerungsorte
Gedenkstätten, Museen, Dokumentationszentren, Mahnmale, Online-Angebote - zahlreiche Einrichtungen und Initiativen erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, bieten Bildungsangebote zur Geschichte des Nationalsozialismus und engagieren sich für Überlebende und Jugendbegegnungen. Wo Sie welche Erinnerungsorte mit welchem pädagogischen Angebot finden, erfahren Sie hier: