Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, genauer gesagt ihre Führung, war in der DDR allmächtig. Praktisch überall gab es eine Doppelstruktur von Partei und staatlicher Leitung.
Die Mitgliedsstruktur in der SED wandelte sich in der Anfangsphase nach ihrer Entstehung stark. Der Einfluss älterer Mitglieder ging zurück, ebenso die Mitgliederzahl aus dem Arbeitermilieu.
Grundorganisationen (GO) waren die kleinsten Einheiten innerhalb des SED. Es gab sie in zwei verschiedenen Formen – als Betriebsparteiorganisation (BPO) und als Wohngebietsparteiorganisation (WPO).
Grundsätzlich wurde allen SED-Mitgliedern das Studium der Werke des Marxismus-Leninismus nachdrücklich empfohlen. Dazu gab es regelmäßige, Vorträge, Seminare und Studienkurse. Teilnahme war Pflicht.
Zentralistisch organisiert herrschte in der SED eine eiserne Disziplin. Gefasste Beschlüsse waren für die Mitglieder verbindlich und umzusetzen, eine Diskussion weitgehend unerwünscht.
Oberstes Gremium der SED war der Parteitag, auf diesem wurde das Zentralkomitee gewählt. Die wirklich Mächtigen waren jedoch Mitglieder im vom ZK gewählten Politbüro.
Die Partei- und damit die Staatsführung der DDR von 1950 bis Oktober 1989 praktisch nur von zwei Männern ausgeübt: Walter Ulbricht und nach ihm Erich Honecker. Beide hatten absolute Machtpositionen.
Offiziell trat Erich Honecker aus gesundheitlichen Gründen zurück. Tatsächlich war er von den Politbüromitgliedern Egon Krenz, Hans Modrow und Günter Schabowski aus dem Amt gedrängt worden.
Nach dem Mauerfall nahm der Machtverfall der SED rasant zu. Im Dezember trat Egon Krenz von seinen Ämtern zurück. Ab Januar 1990 nannte sich die Partei nur noch PDS.
Die Blockparteien und Massenorganisationen hatten in der DDR keinerlei Teilhabe an der Macht, dennoch aber eine wichtige Funktion im Machtgefüge des SED-Staates.
Die Blockparteien hatten kaum Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme. Es war ihnen verboten, öffentlich um Mitglieder zu werben oder sich in Betrieben und Institutionen zu organisieren.
Der SED war daran gelegen, die Bevölkerung der DDR ins System zu integrieren und damit zu kontrollieren. Dazu bediente sie sich der so genannten Massenorganisationen.
Die Volkskammer war bis 1990 ein Scheinparlament mit der Aufgabe, über Gesetze formal abzustimmen, die von den Parteigremien und den Einrichtungen des Ministerrats vorgegeben waren.
Der Begriff der Sicherheit wurde in der DDR vieldeutig gebraucht. Zum einen im Zusammenhang mit der sozialen Sicherheit, zum anderen als Synonym für die Staatssicherheit, kurz Stasi.
Wachsende Spannungen zwischen Ost und West führten in der DDR ab 1952 zu einer Remilitarisierung mit Nationaler Volksarmee, Grundwehrdienst und dem Fach Wehrkunde an Schulen.
Als Aufsichtsbehörde für die Volkspolizei hatte das Ministerium des Innern eine wichtige Rolle in der SED-Diktatur. Dabei arbeitete es eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammen.