Im Fokus stehen oft nur die Stasi-Spitzel. Aber wer leitete sie an und hatte das Sagen? Oft vergessen werden die SED als Auftraggeber sowie die Führungsoffiziere als eigentliche Anstifter von Verrat.
Viele Berichte der Stasi enthalten in ihrem Verteiler auch den Adressat "Freunde". Damit erhielt der KGB einen Durchschlag. Mit dem sowjetischen Geheimdienst war die Stasi von Anbeginn eng verbunden.
Die Stasi versuchte bereits Jugendliche zu gewinnen – nicht nur als Informanten. Sie steuerte auch gezielt Lebensläufe und plante sie mehrere Jahre im Voraus.
Um heimlich Informationen über Bürger der DDR zu kriegen, hatte das MfS nicht nur Hauptamtliche und Inoffizielle Mitarbeiter (IM) zur Verfügung, sondern auch viele andere Auskunftspersonen.
Viele der Inoffiziellen Stasi-Mitarbeiter spitzelten freiwillig oder hatten Furcht, sich zu widersetzen. Doch die Stasiakten enthalten auch Beispiele von mutigen Leuten, die dem MfS einen Korb gaben.
Um das autoritäre Machtsystem von SED und MfS zu besiegen, bedurfte es vor allem Zivilcourage. Solcher Mut wuchs in kleinen Schritten. Roland Jahn, schildert Beispiele aus seiner Jugendzeit in Jena.
Ende der 1980er Jahre wuchs das Selbstbewusstsein oppositioneller Gruppen in der DDR - auch gegenüber der Stasi. Michael Arnold, damals 25-jähriger Student in Leipzig, spähte das MfS sogar selber aus.