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Spitzel jenseits der IM | Stasi | bpb.de

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Spitzel jenseits der IM

Dr. Christian Booß

/ 7 Minuten zu lesen

Um heimlich Informationen über Bürger der DDR zu erlangen, standen dem MfS nicht nur Hauptamtliche und Inoffizielle Mitarbeiter (IM) zur Verfügung, sondern auch eine große Zahl anderer Auskunftspersonen. Ziel war ein flächendeckendes Informantennetz.

Nicht nur auf IM baute die Stasi, um ihren Informationshunger zu stillen. Auch andere "Auskunftspersonen" halfen. (© Holger Kulick)

"Das MfS führt den Kampf gegen die Feinde in enger Zusammenarbeit mit den Werktätigen und mit Unterstützung aufrechter Patrioten. Auf der Grundlage des Vertrauens und der bewußten Verantwortung ist die revolutionäre Massenwachsamkeit in der Deutschen Demokratischen Republik weiter zu erhöhen. Das MfS stützt sich dabei auf eine breite gesellschaftliche Basis, um [...] zu einer weitgehenden Reduzierung und Ausschließung störender und hemmender Faktoren der Entwicklung in allen gesellschaftlichen Bereichen beizutragen." Aus dem: "Statut des Ministeriums für Staatssicherheit" vom 30. Juli 1969; BStU, ZA, SdM 1574.

Über einen Rechtsanwalt heißt es in seiner Stasi-Akte, er nehme immer eine "kritische Haltung" zu aktuellen Fragen ein. Er sei "eher loyal als aktiv-progressiv". Allerdings führe dass nicht dazu, dass er "negative Meinungen bzw. Haltungen zeigt". Dieses politische Psychogramm wird durch ein sehr privates abgerundet. Der Anwalt sei nach der Scheidung "intensiv auf Partnersuche […]. Er bevorzugt hübsch, gutsituierte, dunkelhaarige Frauentypen." Diese indiskrete Einschätzung aus dem Privatbereich eines DDR-Bürgers stammt nicht von einem registrierten Inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit (IM), sondern von einem unmittelbaren Nachbarn ohne IM-Verpflichtung.

Interner Link: IM-Richtlinie. Die heimlichen Informanten galten als "Kernstück der politisch-operativen Basis des MfS".

Enthüllungen über prominente angebliche Bürgerrechtler im Gefolge der friedlichen Revolution von 1989/90 und umstrittene Skandalfälle im Rahmen von Stasiüberprüfungen insbesondere in den 1990er Jahren haben immer wieder die IM in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Die DDR-Geheimpolizei bezeichnete sie selbst als "Hauptwaffe". Dadurch wurde übersehen, dass sich die Stasi auf weit mehr Informationsquellen stützen konnte.

Nachbarn, wie jene, die den Berliner Anwalt charakterisierten, wurden vom MfS als Auskunftspersonen (AKP) bezeichnet. Die Geheimpolizei steuerte sie dann an, wenn die Stasi einen ersten Eindruck gewinnen wollte, wie sich DDR-Bürger in ihrem Wohnumfeld verhielten. "Die AKP’s sind in der Ermittlungstätigkeit die wichtigsten Informationsquellen", schätzte das MfS ihre Bedeutung selber ein. Rein zahlenmäßig scheinen die AKP die Quote IM sogar noch deutlich zu übertreffen. Dafür sprechen bisher ausgewertete Stichproben.

Eine Kartei der Rostocker Bezirksverwaltung des MfS weist rund 18% der Bevölkerung als AKP aus. Zieht man Karteileichen ab, dürften es immer noch über 10% gewesen sein. Im Kreis Saalfeld waren es 5,7 % der Bevölkerung. Das Verhältnis zu den registrierten IM lag in Saalfeld bei ca. 1 (IM): 4,5 (AKP). Dies wären deutlich mehr als die ca. 1%, die nach Stasistatistiken als DDR-Durchschnitt der inoffiziellen Mitarbeiter in der DDR angesetzt wird.

Protest gegen Stasi-Spitzel bei einer Demonstration in Suhl im Herbst 1989. (© Reinhard Wenzel)

Auskunftsperson erfuhr nichts über den MfS-Bezug

Allerdings gibt es bedeutende Unterschiede. Während das MfS bei den inoffiziellen Mitarbeitern eine längere Phase der Berichterstattung anstrebte, wurden Auskunftspersonen nur einzelne Male angesteuert, viele ohnehin nur einmal. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der IM in der Regel wusste, dass er sich mit der Stasi einließ, die Auskunftspersonen nicht. Die MfS-Regeln forderten deutlich, "die AKP’s über das eigentliche […] Anliegen zu täuschen". Stasimitarbeiter, meist waren es hauptamtliche IM (HIM), die auch entlohnt wurden, steuerten Hausbewohner daher mit einer Legende an, um ihr Misstrauen abzubauen: Man sei vom Rat der Stadt, dem Wehrbereichskommando, der Polizei oder komme um den Gaszähler abzulesen usw.. Ausweise von solchen Institutionen gehörten für das MfS zur Grundausstattung, um die Legende plausibel zu machen. Auch die Anlässe für die Nachfragen sollten plausibel sein, um Misstrauen abzubauen: Wer ist geeignet, Strafgefangene nach der Haftentlassung zu betreuen? Ist der Nachbar als Offiziersanwärter vertrauenswürdig? Kann die Nachbarin als Serviererin ausländische Staatsgäste bewirten? Das wirkliche Interesse des MfS wurde auf diese Weise geheim gehalten.

Was die Auskunftspersonen im Einzelnen berichteten, lässt sich nicht mehr anhand von Akten nachvollziehen. Das Gesagte wurde von den hauptamtlichen "HIM" zusammengefasst und die Einzel-Aufzeichnungen offenbar vernichtet. In den MfS-Archiven finden sie sich bislang jedenfalls nicht. In Summe aber entstanden mehr oder minder indiskrete Personenbeschreibungen, wie sie sich zehntausendfach als Ermittlungs- oder Auskunftsberichte fast in jedem Personendossier des MfS wiederfinden. In einer Anleitung für die Arbeit mit AKP rieten MfS-Experten neben Bekannten, Verwandten, Kollegen und Nachbarn vor allem systemnahe Personen im Wohngebiet anzusteuern, die ohnehin Funktionen im SED-Staat inne hatten: Funktionäre von Parteien und Massenorganisationen, "die durch ihre gesellschaftliche Tätigkeit Kenntnisse über viele Personen aus ihrem Wohngebiet besitzen", Hausmeister, HGL[Hausgemeinschaftsleitungs]-Vorsitzende, Mitglieder der ABI[Arbeiter- und Bauerninspektion], der WBA[Wohnbereichsausschuss], der WPO[Wohngebietsparteisekretäre der SED], von Ordnungs- und Sicherheitsaktiven, AWG[Arbeiterwohnungsgenossenschafts-]-Vorstände, u.a.", sowie Hausbuchführer und freiwillige Helfer der Volkspolizei werden da aufgelistet.

SED-Mitglieder überproportional vertreten

Damit ist keineswegs gesagt, dass alle diese Personen als Auskunftspersonen missbraucht wurden. Offenbar ließ das MfS seinen Ermittlern bei der Auswahl ihrer Kontaktpersonen einen großen Spielraum, so lange die Informationen flossen. In der Wilhelm-Pieck-Straße, im Grenzkreis Saalfeld, zählten viele der AKP zu den bewaffneten Institutionen, SED-Mitglieder waren deutlich überproportional vertreten. In Rostock, fielen bei einer stichprobenartigen Durchsicht Rentner (schon wegen der Verweildauer im Wohngebiet), Staatsbedienstete und Funktionsträger im Wohngebiet auf. Die SED versuchte im Rahmen dessen, was sie "sozialistische Demokratie" nannte, nicht wenige partizipativ in ihr System einzubinden und gleichzeitig zur sozialen und politischen Kontrolle zu nutzen. Das MfS nutzte das offenbar aus, indem es diesen Personenkreis bei Ermittlungen bevorzugt ansteuerte.

Decknamen-Kartei F-77 abrufbereiter MfS-Informanten im sächsischen Raum Oschatz. Sie umfasst nur die zur Verfügung stehenden IM-Kategorien. (© Holger Kulick)

Die AKP sind nur ein Beispiel für Informationsquellen jenseits der IM, die das MfS "abschöpfte". Ähnlich regelhaft wie bei den Wohnumfeldermittlungen griff das MfS auch an Arbeitsstellen Informationen ab, vor allem aus den Personalunterlagen. Mitarbeiter der Personalabteilung oder Führungskräfte ermöglichten den Zugang. Ganz offiziell besorgte sich die Stasi auch häufig Berichte von der Polizei und den Abteilung Inneres über DDR-Bürger, die die DDR verlassen wollten. Minister Mielke hoffe auf diese Weise den eigenen Apparat zu entlasten. Derartige Berichte, die der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) recherchierte, unterschieden sich nur unwesentlich von denen der Auskunftspersonen.

"Parteikameradschaftliche" Beziehungen

"Parteikameradschaftliche" Beziehungen pflegte das MfS auch mit denen, die an der Spitze des SED-Staates standen, den Nomenklaturkadern. Insgesamt gab es über 300.000 derartige Personen, die in hohen Positionen in Staat und Wirtschaft tätig und gleichzeitig der dominierenden Staatspartei SED zu besonderer Loyalität verpflichtet waren. In bestimmten Fragen waren diese gehalten, sich auch mit dem MfS auszutauschen. Beispielsweise war der langjährige DDR-Bauminister Wolfgang Junker schon zu seiner Zeit als Staatssekretär bereit, der Stasi Informationen über Sachverhalte und Missstände im Bauwesen sowie Beurteilungen über Kollegen zu übermitteln, deren Schwächen zu beschreiben und interne Unterlagen und Briefe zu übergeben. Junker war kein inoffizieller Mitarbeiter, mit dem heimliche Treffs vereinbart wurden, sondern man traf sich bei ihm im Büro.

Diese Beziehungen wurden daher "offizielle" Kontakte genannt, obwohl auch sie meist informellen Charakter trugen. Im Gegensatz zu den meisten inoffiziellen Mitarbeitern verfügten die offiziellen Partner über Entscheidungskompetenzen und konnten bzw. sollten auf Anregungen des MfS reagieren. So wurde Wolfgang Junker von seinem Verbindungsmann mitgeteilt, dass ein Abteilungsleiter und sein Stellvertreter im Bauministerium von ihren Funktionen entbunden werden müssten, weil die "Sicherung nicht gewährleistet ist". Eine weitergehende Begründung erhielt er nicht, "da sonst die Einhaltung der Konspiration nicht gewährleistet bleibt." Der Staatssekretär erklärte sich laut Akte bereit, die Umsetzungen vorzunehmen. Das Beispiel zeigt, dass diese offiziellen Kontakte sogar gravierendere unmittelbare Folgen haben konnten, als die reinen Informationsbeziehungen der IM.

Das MfS verfügte also über deutlich mehr Informationsquellen als nur die IM, um DDR-Bürger überwachen zu können. Wie die Beispiele der Nomenklaturkader, Volkspolizei und Wohngebietsfunktionäre unter den Auskunftspersonen (AKP) zeigen, zapfte die Stasi dabei auch Personenkreise an, die ohnehin im Auftrage der SED Kontrollfunktionen in der Gesellschaft ausübten. Insofern wird deutlich, dass die Stasi nicht alleine, sondern nur im Verbund mit einem vielfältigen Informantennetzwerk in der Lage war, ihre Rolle als "Schild und Schwert" der SED-Diktatur auszuüben. Wer in den Stasi-Akten liest, wird selber auf viele Formulierungen stoßen, die deutlich machen, wie weit verzweigt dieses Netzwerk war. Denn in der Regel wird in jedem Bericht vermerkt, wer der Auskunftgeber war - mal ein "zuverlässiger IM der Diensteinheit", mal eine "überprüfte und zuverlässige Quelle", mal eine "operative Verbindung" oder "eine KP (Kontaktperson), die bisher zuverlässig informiert hat". Manchmal heißt es auch "Durch Abschöpfung wurde bekannt..." oder es gibt Formulierungen wie die folgende eines operativen Mitarbeiters im Oktober 1989: "Von meinem Nachbarn erhielt ich folgende Informationen...". Dass der Nachbar damit als Informant in die Stasiakten einging, wusste er vermutlich nicht.

Fussnoten

Fußnoten

  1. BVB/XX/1. Information zum Rechtsanwalt […]. 14.10.1983. BStU, MfS, AP 7070/87, Bl. 18-19

  2. Müller-Enbergs, Helmut: Inoffizielle Mitarbeiter. Berlin 1996

  3. Die Zahlen und weiteren Angaben stützten sich im Wesentlichen auf zuletzt: Booß, Christian: Denunziationskomplex. In: Booß, Christian; Müller-Enbergs, Helmut: Die indiskrete Gesellschaft. Frankfurt 2014, S. 25-48

  4. Analyse von Müller-Enbergs Helmut: Auskunftspersonen der SED-Diktatur. In: Booß, Christian; Müller-Enbergs, Helmut: Die indiskrete Gesellschaft. Frankfurt 2014, S. 193-202, hier S. 185ff

  5. Gesprächsführung, S. 5

  6. Beschrieben bei Schmole, Angela: Hauptabteilung VIII. Beobachtung, Ermittlung, Durchsuchung, Festnahme. Berlin 2011, S. 34

  7. Gesprächsführung II, S. 11

  8. Gesprächsführung, S. 17

  9. Gesprächsführung, S. 14, 17

  10. Analyse von Müller-Enbergs, Helmut: Auskunftspersonen der SED-Diktatur. In: Booß, Christian; Müller-Enbergs, Helmut: Die indiskrete Gesellschaft. Frankfurt 2014, S. 193-202, hier S. 185ff

  11. MfS. JHS. Selbststudienmaterial für hauptamtliche Mitarbeiter. Thema: Einige Grundfragen der Durchführung von Ermittlungen, insbesondere der Gesprächsführung mit Auskunftspersonen. 1984, I u. II, S. 15, zit. weiterhin als Gesprächsführung; vgl. Müller-Enbergs, Helmut: Auskunftspersonen der SED-Diktatur. In: Booß, Christian; Müller-Enbergs, Helmut: Die indiskrete Gesellschaft. Frankfurt 2014, S. 193-202, S. 178, dort auch die Erstzitierung von 1995

  12. Erich Mielke. Referat in der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leistung. Manuskript. 24.Oktober 1988. BStU, MfS, BdL Dok, 103527, Bl. 214ff

  13. Booß, Christian; Pethe, Susan unter Mitarbeit von Karin Michalek: Rote Nelke. In: Booß, Christian; Müller-Enbergs, Helmut: Die indiskrete Gesellschaft. Frankfurt 2014, S. 49-7

  14. Die zahlreichste IM-Kategorie, der IMS, diente der Informationsabschöpfung. Müller-Enbergs: Helmut, Inoffizielle Mitarbeiter, Berlin 1996

  15. Hauptabteilung III. Aktenvermerk. 4.7.1962. BStU, MfS, AIM, Nr. 20884/62, T. I, Bd. 1, Bl. 97 f., hier Bl. 97.

  16. Ebd.

  17. BStU, MfS, ZOS 2041, Band II, Seite 470

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Dr. Christian Booß für bpb.de

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Dr. Christian Booß ist Historiker und Journalist und derzeit Projektkoordinator in der Abteilung Bildung und Forschung der Stasi-Unterlagen-Behörde. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. die Themen Rechtsanwälte in der späten DDR und die Auflösung des MfS und Entstehung der BStU. Jüngst erschienen ist sein Buch "Im goldenen Käfig" über Rechtsanwälte in der DDR, Vandenhoeck und Ruprecht 2017, und (gemeinsam mit Helmut Müller-Enbergs): Die indiskrete Gesellschaft: Studien zum Denunziationskomplex und zu inoffiziellen Mitarbeitern, Verlag für Polizeiwissenschaft 2014 und Für die BStU erstellte er eine Wanderausstellung über verschwiegene Maueropfer. Seit September 2016 ist Booß Vorsitzender des Aufarbeitungsvereins "Bürgerkomitee 15. Januar e.V." in Berlin. Sein Text über den 15. Januar 1990 enthält eine Reihe Ergänzungen von Holger Kulick aus der Redaktion der bpb.