Die 1980er
"Die Jugendphase ist für Jugendliche
zu einem steinigen Weg in eine unbekannte
und unsichere Zukunft geworden."
(Shell Deutschland 2002, S. 63)
"Die Jugendphase ist für Jugendliche
zu einem steinigen Weg in eine unbekannte
und unsichere Zukunft geworden."
(Shell Deutschland 2002, S. 63)
Das Eintauchen in eine Jugendkultur ist ein Versuch, die Jugend festzuhalten – selten zuvor seit der Gründung der Bundesrepublik hatten Jugendliche so viel Anlass, dem Blick auf die Realität auszuweichen. In den Achtzigern ist jeder fünfte Arbeitslose in der Bundesrepublik ein Jugendlicher.
Die Hausbesetzer gaben das Prinzip der Gewaltfreiheit zu großen Teilen auf. Zur "Müsli-Fraktion" hatte sich nun eine autonome "Molli-Fraktion" gesellt, die den Häuserkampf zu einem "Guerillakrieg gegen das Schweine-System" ausweiten wollte.
Die autonome Bewegung war sozial durchmischter, jünger und in ihrer Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft radikaler: Forderten die "68er" noch Reformen ein, glaubten die "81er" nicht mehr an die Reformierbarkeit des "Systems".
Eine "positive Jugend" entwickelt im Rückenwind der konservativen Politik ein neues Selbstbewusstsein. Mehr Leistungsbereitschaft und Vaterlandsliebe, Chancengerechtigkeit statt Chancengleichheit, Wertevermittlung statt kritischer Diskussion heißen die Schlagworte.
Ab 1982 gründen sich bundesweit in den Arbeiter- und Einwanderervierteln westdeutscher Städte so genannte "Streetgangs". Der Film "Warrior" und die neue US-amerikanischen Ghetto-Kultur HipHop setzten sie in Bewegung.
Jugendkulturen dienen Heranwachsenden als existentielles lebensweltliches Umfeld, in dem sie Handlungskompetenzen, Geschlechteridentitäten und Konfliktlösungsstrategien entwickeln. Daran lässt sich auch mit Blick auf politische Bildung direkt anknüpfen.
Wie haben junge Menschen in der DDR mit Mut und Musik gegen Stasi und SED-Diktatur gekämpft? Zeitzeugen berichten. Mit zahlreichen Texten, Videos, Audios, Fotos und Dokumenten.
Die Geschwister Lial, Hassan und Maradona wachsen in Berlin Neukölln auf, ihre Jugend ist von der Leidenschaft für Breakdance und Musik geprägt, aber auch vom Kampf der Familie für ihr Bleiberecht. Der Dokumentarfilm "Neukölln Unlimited" zeigt den Alltag und die Träume selbstbewußter junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und kann für wichtige Fragen der politischen Bildung sensibilisieren in den Themenfelder Migration, Asyl, Bildung und Jugendkultur.