Aufklärung im Fall Enver Simsek
Auseinandersetzung mit dem rechtem Terror
Er war das erste Opfer des rechtsextremen Terrorgruppe NSU: Am 9. September 2000 wurde der türkischstämmige Familienvater und Unternehmer Enver Simsek an einer Straße in Nürnberg erschossen. Im Interview sprechen zwei Lokaljournalisten, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Fall befasst haben über Versäumnisse, die persönliche und mediale Aufarbeitung und den Umgang mit den Opfern.
Die Morde des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) passierten in deutschen Städten - mitten unter den Menschen. Die Lokalzeitungen in München, Nürnberg, Hamburg, Dortmund, Rostock, Kassel und Heilbronn berichteten zunächst über eine unaufgeklärte Mordserie. Enver Simsek war das erste Opfer der rechtsextremen Gewalttäter: Der Familienvater wurde im Jahr 2000 an seinem Blumenstand in Nürnberg erschossen. Die drehscheibe, das Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung für Lokaljournalisten, sprach mit zwei Lokaljournalisten, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Fall Simsek befassten.
„Die Opfer wollen wissen, was passiert ist“
Peter Schwarz, Journalist der Waiblinger Kreiszeitung, hat zusammen mit Semyia Simsek, deren Vater ermordet wurde, als sie 14 Jahre alt war, ein Buch veröffentlicht. In "Schmerzliche Heimat“ erzählt sie davon, wie die Tat ihr Leben und das ihrer Familie veränderte. Die drehscheibe sprach mit Peter Schwarz über das Buch und wie es entstand.Das Interview mit Peter Schwarz
„Wir haben keine journalistischen Heldentaten vollbracht“
Stefan Kläsener war im Jahr 2000 Redaktionsleiter der Kinzigtal-Nachrichten, einer Lokalausgabe der Fuldaer Zeitung. Ganz in der Nähe im hessischen Schlüchtern betrieb Enver Simsek seinen Blumengroßhandel. Die drehscheibe sprach mit dem heutigen Chefredakteur der Westfalenpost über die journalistische Herausforderung in jenen Tagen, über Vermutungen und Versäumnisse.Das Interview mit Stefan Kläsener.