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Urbane Sicherheit

Tim Lukas

/ 16 Minuten zu lesen

Städte sind verdichtete und vernetzte Lebensräume. Damit gehen auch Risiken einher. Ein Überblick über zentrale Themen der urbanen Sicherheit wie Bevölkerungsschutz, Terrorabwehr und Gewaltprävention.

Irritationen durch Zeichen lokaler Unordnung können Unsicherheitsgefühle auslösen, wie hier die Beschmierungen an einem geschlossenen Kiosk in einer Berliner U-Bahn. (© picture-alliance/akg, Peter Hebler)

Nicht erst seit dem 20. Jahrhundert gelten Großstädte als Räume der Unsicherheit. Bereits im 18. Jahrhundert wurde über Großstädte wie London und Paris als Orte gesprochen, die reizvoll und zugleich gefährlich erschienen. Bestimmte Städte dienen bis heute als Referenzen für ein negatives Ideal des Städtischen: Troja als Sinnbild des Unrechts, Sodom als Inbegriff von Unglauben und Sünde und Babylon als Symbol des Lasters und des moralischen Verfalls.

Kriminalität bildete dabei lediglich einen von vielen Indikatoren für urbane Unsicherheit. Ausschlaggebend für die symbolische Aufladung der Großstadt als ‚Hort allen Übels‘ war vor allem die Konzentration sozialer Missstände.

Der öffentliche Raum

Heutzutage steht besonders der öffentliche Raum im Zentrum der Debatte um urbane Sicherheit. Für Kommunalpolitik und Stadtverwaltungen stellt die Qualität und sichere Nutzung öffentlicher Räume ein entscheidendes Merkmal städtischer Identität dar. Von einem sicheren Nachtleben bis hin zu einem sicheren Ort für Investitionen und Unternehmen – Sicherheit ist zu einem bestimmenden Element der urbanen Ökonomie und des City-Marketings geworden.

Die Sorge um terroristische Bedrohungen und Naturgefahren hat diese Entwicklung zusätzlich verstärkt. Die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Interner Link: COVID-19-Pandemie haben die Bedeutung urbaner öffentlicher Räume und das Verhältnis der Bürgerinnen und Bürger zu diesen Räumen erneut hervorgehoben. Denn in dieser Zeit rückten Parks und öffentliche Plätze als verbleibende Orte für Bewegung und Erholung aber auch für zwischenmenschliche Begegnungen in den Mittelpunkt, da viele Innenräume wie Cafés oder Kulturorte geschlossen waren.

Der öffentliche Raum ist die zentrale Dimension städtischen Zusammenlebens: Er dient als sozialer Interaktionsraum – Menschen begegnen sich hier und unterschiedliche Lebensweisen werden hier sichtbar. Darüber hinaus ist der Interner Link: öffentliche Raum auch eine umkämpfte Arena, in der sich gesellschaftliche Spannungen, Konflikte und Machtverhältnisse ausdrücken.

Themen der Urbane Sicherheit

Mit den zahlreichen Nutzungs- und Aneignungsformen urbaner Räume gehen auch viele Risiken und Bedrohungen einher. Der Begriff der urbanen Sicherheit verweist insofern auf ein vielschichtiges Aufgaben- und Themenfeld, das unterschiedliche Dimensionen der Gewährleistung sozialer Ordnung umfasst.

Dazu zählt die Prävention von Gewalt, Kriminalität und Interner Link: gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ebenso wie Maßnahmen der Terrorismusabwehr, des Bevölkerungsschutzes und der Sicherung kritischer Infrastrukturen (z. B. die Strom- und Gasversorgung oder von Transport und Verkehr) gegenüber Naturkatastrophen und anderen Gefährdungen. Zugleich sind Aspekte der städtischen Alltagsregulation – etwa Fragen von Sauberkeit, Ordnung und der Organisation des friedlichen Zusammenlebens in einer zunehmend pluralisierten und ausdifferenzierten Stadtgesellschaft – Bestandteil des gegenwärtigen Diskurses um urbane Sicherheit.

Kriminalität in Städten – aktuelle Zahlen

Als Gradmesser der urbanen Sicherheit gilt primär die Kriminalitätsentwicklung in den Städten. Das Bundeskriminalamt beschreibt mit der jährlich herausgegebenen Interner Link: Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) das Ausmaß der registrierten Kriminalität auch entlang räumlicher Indikatoren. Neben dem Nord-Süd-Gefälle, wonach in den nördlichen Bundesländern allgemein mehr Straftaten registriert werden als in den südlichen, ist das Stadt-Land-Gefälle ein robuster Befund, der sich unabhängig von sinkenden oder steigenden Kriminalitätsraten über die Jahre hinweg konstant zeigt.

Demnach steigt die Häufigkeitszahl der polizeilich registrierten Gesamtkriminalität mit zunehmender Ortsgröße an; in Klein- und Mittelstädten fällt sie deutlich geringer aus als in den Großstädten. Dabei berücksichtigt die statistische Kennziffer der Häufigkeitszahl bereits, dass in Städten mehr Menschen leben und berechnet die Anzahl der registrierten Straftaten anteilig auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 2024 wurden in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohner rund 29 Prozent aller polizeilich erfassten Straftaten in Deutschland verübt. Damit waren diese Städte die häufigsten Tatorte, und ihr Anteil an den Straftaten lag deutlich über ihrem Bevölkerungsanteil von 17,5 Prozent.

Ergänzt werden diese Ergebnisse durch die Kriminalitätsdaten der Länder. Demzufolge sind die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg erheblich stärker mit Kriminalität belastet als die Flächenstaaten. So kann generell von einem engen Zusammenhang zwischen dem registrierten Straftatenaufkommen und dem Urbanisierungsgrad ausgegangen werden.

Das Kriminalitätsaufkommen ist in einer Stadt ungleich verteilt. Insbesondere in den Großstädten zeigen sich Bereiche, in denen bestimmte Formen der Kriminalität besonders häufig registriert werden, während andere eher unbedeutend sind. Die räumliche Kriminalitätsverteilung weist eine starke Konzentration an bestimmten Orten auf, dass von einer gewissen Gesetzmäßigkeit („law of crime concentration“) ausgegangenen werden kann. Diese besagt, dass sich rund 50 Prozent der Kriminalität in nur wenigen Straßenabschnitten und auf wenigen Plätzen konzentrieren. Räumliche Schwerpunkte der registrierten Kriminalität – sogenannte Hot Spots – sind in deutschen Städten häufig in zentralen Bereichen der Innenstädte und im Umfeld von Bahnhöfen zu finden.

Kriminalitätsgeschehen in Städten – Vergleich von Hell- und Dunkelfeld

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass es bei bestimmten Delikten erhebliche Unterschiede zwischen angezeigten und tatsächlich stattgefundenen Delikten gibt. Die PKS bildet nur das der Polizei bekannt gewordene kriminelle Verhalten, das sogenannte Hellfeld der Kriminalität, ab. Als Annäherung an ein möglichst realitätsgetreues Bild des Kriminalitätsgeschehens werden seit einigen Jahren in Deutschland ergänzende Dunkelfeldbefragungen zur erlebten Opferwerdung durchgeführt.

Die „Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen 2023“ zeigt dabei, dass das Stadt-Land-Gefälle der Kriminalität in weiten Teilen auch im Dunkelfeld Bestand hat. Je mehr Einwohnerinnen und Einwohner der Wohnort hat, desto höher ist das Risiko dort Opfer einer Straftat zu werden (Prävalenz). In Wohnorten mit weniger als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden 32 Prozent der Befragten Opfer mindestens einer Straftat, in mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner waren es rund 35 Prozent. In großen Städten mit einer Bevölkerungszahl über 100.000 lag die Prävalenz bei knapp 42 Prozent. Auch der Anteil der mehrfach viktimisierten Befragten, also Menschen, die mehreren Straftaten zum Opfer fallen, steigt mit der Wohnortgröße.

Das Stadt-Land-Gefälle der Kriminalität lässt sich daher nicht allein durch Verzerrungen in der PKS erklären. In dicht besiedelten Städten gibt es mehr Tatgelegenheiten. Besonders die Innenstädte mit ihrer Konzentration von Geschäften, Gaststätten, Bars und Clubs bieten ein Umfeld, das das Auftreten bestimmter Delikte wahrscheinlicher macht. Zudem begünstigt die städtische Anonymität kriminelles Handeln, da die soziale Kontrolle schwächer ausgeprägt ist und Konflikte seltener untereinander als vielmehr unter Hinzuziehung der Polizei geregelt werden. Die höhere Polizeidichte in den Städten und die Intensität, mit der die Polizei etwa die Drogenkriminalität zu kontrollieren versucht, ist ein weiterer Aspekt, der Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Räumen erklärt. Schließlich entstehen durch sozialräumliche Interner Link: Segregation und durch die Konzentration sozialer Problemlagen in bestimmten Stadtteilen kriminalitätsfördernde Bedingungen, die das Stadt-Land-Gefälle weiter verstärken können.

Krisen und Katastrophen als urbane Sicherheitsherausforderung

Städte stehen allerdings nicht nur vor Herausforderungen im Bereich der Prävention und Verfolgung von Straftaten. Sie müssen ebenso wirksame Konzepte zur Vorbereitung auf und zur Bewältigung von Naturgefahren, technischen Großunglücken, terroristischen Anschlägen und sozialen beziehungsweise zunehmend auch potenziell militärischen Konflikten entwickeln. Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme oder Interner Link: Überflutungen oder auch die pandemische Ausbreitung von Infektionskrankheiten können in urbanen Räumen massive Auswirkungen haben. Als räumlich verdichtete und vernetzte Lebensräume sind Städte in besonderer Weise verwundbar. Angesichts des fortschreitenden Interner Link: Klimawandels gewinnen in den Städten Strategien weiter an Bedeutung, die die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit (Resilienz) von urbanen Infrastrukturen und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner steigern sollen.

Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme oder Überflutungen können in urbanen Räumen massive Auswirkungen haben, wie hier in Dresden. (© picture-alliance, Christine Koenig)

Durch die vorausschauende Gestaltung öffentlicher Räume, angepasste Bauweisen, naturbasierte Lösungen und die Berücksichtigung natürlicher Risiken in der Flächennutzung sollen krisenhafte Störungen des gesellschaftlichen Lebens in den Städten zukünftig möglichst verhindert beziehungsweise in ihren Auswirkungen auf das städtische Zusammenleben abgeschwächt und besser bewältigt werden können. Die Förderung des sozialen Zusammenhalts kann dabei zur nachbarschaftlichen Unterstützung in der Bewältigung von Krisen und Katastrophen beitragen.

Schutz kritischer Infrastruktur

Zudem müssen sich Städte auf technische Gefahren vorbereiten, die von Industrieunglücken über Gefahrgutaustritte bis hin zum Ausfall von Versorgungseinrichtungen reichen können. Besonders herausfordernd sind Schadenslagen, die einen Massenanfall von Verletzten verursachen, beispielsweise bei Unglücken im öffentlichen Personenverkehr oder bei Großveranstaltungen. Hier ist die Zusammenarbeit in Krisenstäben erforderlich, um die Leistungsgrenzen einzelner Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben nicht zu überschreiten und eine behörden- beziehungsweise ämterübergreifende Koordination der vorhandenen Kapazitäten zu gewährleisten.

Ein weiterer Schwerpunkt urbaner Sicherheit liegt im Schutz sogenannter kritischer Infrastrukturen, deren Ausfall beispielsweise Engpässe in der Energie- oder Wasserversorgung, Störungen im Gesundheitswesen oder im Transportwesen zur Folge haben kann. Ausfälle in diesen Bereichen können wiederum gravierende Folgen für die öffentliche Sicherheit und Ordnung haben, wobei Vorstellungen, nach denen sich Menschen in und nach Katastrophen mehrheitlich irrational, panisch und antisozial verhalten würden, durch die sozialwissenschaftliche Katastrophenforschung als ‚Katastrophenmythen‘ entlarvt wurden.

Politisch motivierte Anschläge und städtische Schutzmaßnahmen

Gegen Angriffe mit Fahrzeugen werden Weihnachtsmärkte mit Durchfahrtssperren geschützt, wie hier in der Bonner Innenstadt. (© picture-alliance, SZ Photo | Rainer Unkel)

Auch auf die Bedrohung durch Terrorismus müssen städtische Schutzmaßnahmen reagieren. Erkennbar ist eine Fokussierung terroristischer Anschläge auf belebte öffentliche Orte, bei denen potenziell eine hohe Zahl ziviler Opfer vorausgesetzt werden kann. Gegen Angriffe mit Fahrzeugen (sogenannte Überfahrtaten) werden Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte oder Freiluftkonzerte aber zunehmend auch öffentliche Plätze in den Innenstadtlagen mit Durchfahrtssperren geschützt.

Schutzkonzepte sollten dabei idealerweise die spezifischen lokalen Gegebenheiten berücksichtigen und bereits bestehende Elemente der Stadtgestaltung einbeziehen. Im besten Fall entstehen auf diese Weise multifunktionale Barrieren, deren bauliche Bestandteile nicht primär als Schutzelemente ersichtlich sind und die sich unauffällig in das städtische Gesamtbild einfügen. Ziel ist, dass diese Schutzelemente nicht als Hinweis auf eine potenziell geltende Gefahr wahrgenommen werden. Am Odeonsplatz in München ist beispielsweise die Freilegung eines unterirdischen Bachlaufs geplant, mit der ein natürlicher Wassergraben entsteht, der neben der Schutzfunktion gegenüber Überfahrtaten auch einen Beitrag zur Klimaanpassung leistet.

Strategien gegen die Störung der öffentlichen Ordnung

Daneben sind es aber vor allem die alltäglichen Bedrohungen der Sicherheit und Störungen der öffentlichen Ordnung, die das Handeln der kommunalen Akteure urbaner Sicherheit bestimmen. Hierzu zählen Fragen der Verkehrssicherheit ebenso wie der Umgang mit Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum und mit einer Vielzahl von Störungen der öffentlichen Ordnung unterhalb der Schwelle zur Strafbarkeit, wie etwa Ruhestörungen oder dem unerlaubten Ablagern von Müll.

Die Gewährleistung urbaner Sicherheit erfordert daher die Zusammenarbeit einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure auf verschiedenen Ebenen. Während die Interner Link: Bundes- und Landespolizeien die Verantwortung für verschiedene Aspekte der Strafverfolgung und Gefahrenabwehr übernehmen, erfüllen die Kommunen eigene Aufgaben im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Vertreten durch ihre Ordnungsämter und kommunalen Ordnungsdienste, ahnden sie Ordnungswidrigkeiten und setzen die jeweiligen kommunalen Verordnungen durch. Zahlreiche weitere städtische Ämter – etwa Jugend-, Gesundheits-, Schul- und Stadtplanungsämter – tragen explizit oder implizit ebenfalls zur urbanen Sicherheit bei.

Die kommunalen Aufgaben in der Gewährleistung urbaner Sicherheit konzentrieren sich dabei auf:

  • Gefahrenabwehr: z. B. Erteilung und Entziehung von Gewerbeerlaubnissen etwa für Gaststätten oder Spielhallen, Bestimmung von Sperrbezirken, Unterbringung von obdachlosen Menschen, Kontrolle von Jugendschutz und Versammlungsrecht

  • Maßnahmen der Stadtentwicklung: z. B. Festlegung von Nutzungsstrukturen wie Wohnnutzung oder gewerbliche Nutzung, Vermeidung von städtebaulichen Angsträumen

  • Gestaltung von Rahmenbedingungen zur Kriminalprävention: z. B. Sozial-, Jugend-, Familien-, Wohnungs-, Bildungs-, Kultur-, Beschäftigungspolitik

Für den Schutz gegenüber Naturgefahren und die Sicherung kritischer Infrastrukturen sind unter anderem die Interner Link: Feuerwehren, das Interner Link: Technische Hilfswerk, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Ordnungsbehörden sowie Hilfsorganisationen wie das Interner Link: Deutsche Rote Kreuz zuständig. War die Bundeswehr bislang vorrangig unterstützend über die Amts- und Katastrophenhilfe in die Bewältigung großer Schadenslagen eingebunden (wie etwa bei Flutkatastrophen oder in der COVID-19-Pandemie), veränderte sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ihre Bedeutung im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Heute wird vermehrt die Unterstützung der Streitkräfte durch die Kommunen betont. Dies umfasst die Bereitstellung und Instandhaltung von Verkehrs- und Logistikinfrastrukturen wie Straßen und Brücken für den Transport von Truppenteilen und Kampffahrzeugen ebenso wie die Entwicklung von Evakuierungsplänen und den Aufbau von (geschützten) Sammelplätzen für Vertriebene und Binnenflüchtlinge.

Darüber hinaus tragen auch viele weitere Akteursgruppen zur urbanen Sicherheit bei. Kammern und Verbände, die Wohnungswirtschaft und der Einzelhandel, Vereine, Interner Link: Bürgerinitiativen und engagierte Einzelpersonen sind in vielerlei Weise in die Sicherheitsgewährleistung involviert. Sie stellen zugleich beschwerdemächtige Gruppen dar, die Sicherheitsprobleme überhaupt erst auf der politischen Agenda platzieren (können) und die Umsetzung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen einfordern.

Wahrnehmung urbaner Sicherheit

Dabei spielt der Verweis auf die subjektive Unsicherheit häufig eine zentrale Rolle. Die kriminologische Forschung zur Entstehung von Interner Link: Kriminalitätsfurcht hat wiederholt danach gefragt, inwieweit das individuelle Sicherheitsgefühl vom Zustand der unmittelbaren Wohnumgebung und des sozialen Umfelds abhängt. Irritationen durch Zeichen lokaler Unordnung können demnach Unsicherheitsgefühle auslösen. Zudem zeigt sich, dass die Wahrnehmung von Unordnung auch von der Wahrnehmung sichtbarer ethnischer Diversität und von konzentrierter sozialer Benachteiligung angetrieben wird und von individuellen Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger abhängig ist.

Eine Glasscheibe eines Wartehäuschens in Berlin wurde eingeschlagen. (© picture-alliance, Caro | Sorge)

Als Zeichen lokaler Unordnung werden sowohl Vandalismusschäden (z. B. Graffitis an Wänden, Beschädigungen an Bushaltestellen) oder Verschmutzungen als auch sozial abweichende Verhaltensweisen wie aufdringliches Betteln oder der sichtbare Konsum von Drogen beschrieben. Derartige Phänomene können als Hinweisreize auf Unsicherheit wirken und von Teilen der Bevölkerung mit der Wahrnehmung erhöhter Kriminalitätsrisiken verknüpft werden – wobei sich Unsicherheit und Unordnung als grundsätzlich verwandte Wahrnehmungen sozialräumlicher Problemlagen darstellen: Wer mehr Unordnung wahrnimmt, kann größere Furcht empfinden, aber: furchtsame Befragte nehmen auch mehr Unordnung wahr.

Ein Fahrkartenautomat und Fahrpläne an einer Haltestelle in Köln sind mit Graffiti-Schmierereien verunziert. (© picture-alliance/dpa, Thomas Banneyer)

Städtische Angsträume

Ebenso wie die registrierte Kriminalität, ist auch die Kriminalitätsfurcht räumlich ungleich verteilt. Verdichten sich Zeichen lokaler Unordnung an bestimmten Orten in der Stadt, werden diese Bereiche häufig als urbane Angsträume bezeichnet. Darunter werden öffentliche Räume wie beispielsweise dunkle Unterführungen oder unübersichtliche Ecken verstanden, die aufgrund ihrer baulichen Gestaltung, ihrer Lage oder ihrer Nutzung von Teilen der Bevölkerung als bedrohlich wahrgenommen und in der Folge gemieden werden. Als Angsträume gelten sie insbesondere dann, wenn sie den Eindruck sozialer Desorganisation vermitteln, der sich in Merkmalen wie Verwahrlosung, Vandalismus oder mangelnder Sauberkeit manifestiert.

Diese Indikatoren werden häufig als Ausdruck eines tatsächlichen oder vermeintlichen Defizits sozialer Kontrolle interpretiert, wobei Angsträume nicht zwangsläufig mit tatsächlichen Gefahrenorten oder gar Tatorten übereinstimmen. Räumliche Zusammenhänge zwischen wahrgenommenen Angsträumen und empirisch erfassten Kriminalitätsschwerpunkten sind oftmals eher zufälliger Natur. Auswertungen auf Grundlage kriminalstatistischer Daten zeigen, dass an den betroffenen Orten häufig kein polizeilicher Handlungsbedarf besteht.

Umgang mit Angsträumen

Die Wahrnehmung von Angsträumen wird vor allem durch die Thematisierung von Gefahrenpotenzialen in Medien, Politik und Gesellschaft erzeugt. In Studien, in denen Anzeichen lokaler Unordnung unabhängig von der Wahrnehmung der Befragten erfasst werden (z. B. durch die systematische Kartierung aller sichtbaren Verwahrlosungserscheinungen in einem bestimmten Gebiet), finden sich keine konsistenten Hinweise auf die furchterzeugende Wirkung urbaner Unordnung. Im Gegenteil: In spezifischen Stadträumen mit einer lebendigen urbanen Infrastruktur und objektiv vielen Zeichen der Unordnung werden diese eher als Begleiterscheinung eines vielfältigen (Nacht-)Lebens wahrgenommen. Auch in den angesagten Szenevierteln der Großstädte gelten Graffitis, Murals und Sticker vielmehr als kreative Street-Art und Ausdruck urbaner Coolness denn als Hinweis auf kriminalitätsbezogene Unsicherheit.

Im Frankfurter Bahnhofsviertel hängt ein Hinweisschild zu einer zeitlich begrenzten Waffenverbotszone. (© picture-alliance, Daniel Kubirski)

Andernorts werden gezielt Maßnahmen der städtebaulichen Kriminalprävention umgesetzt, um Angsträume zu entschärfen. Durch die bauliche (Um-)Gestaltung urbaner Räume soll Kriminalität verhindert und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt werden. Städtebauliche Maßnahmen der Interner Link: situationsbezogenen Kriminalprävention zielen darauf ab, günstige Tatgelegenheiten durch die Erhöhung der sozialen Kontrolle zu reduzieren. Dies umfasst die verbesserte Beleuchtung dunkler Bereich ebenso wie die Herstellung von Übersichtlichkeit und Einsehbarkeit durch Grünschnitt und hochstämmige Bäume oder die Installation von Videokameras an kriminogenen Orten. Ebenso wie die vielerorts eingerichteten Messer- und Waffenverbotszonen sind auch Maßnahmen der städtebaulichen Kriminalprävention nicht unumstritten: Durch die räumliche Gestaltung werden Verhaltensweisen als erwünscht beziehungsweise nicht erwünscht normiert, was zur Stigmatisierung und Verdrängung ohnehin marginalisierter Personengruppen führen kann.

Nur wenige Studien geben Einblicke in das Unsicherheitsempfinden marginalisierter Gruppen wie wohnungs- und obdachlosen Menschen oder Menschen in offenen Drogenszenen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die wahrgenommenen Angsträume marginalisierter Gruppen in hohem Maße mit denen der Mehrheitsgesellschaft überschneiden. Deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch im (präventiven) Umgang mit diesen Räumen: Während Angehörige der Mehrheitsbevölkerung potenziell gefährliche Orte häufig meiden, da sie dort das Risiko einer Opferwerdung antizipieren, berichten obdachlose und drogengebrauchende Menschen, dass ihre Furcht in Parkanlagen oder auf bestimmten Plätzen maßgeblich durch bereits erlebte Gewalterfahrungen geprägt ist. In Abwägung der Vor- und Nachteile überwiegt jedoch die erwartete Schutzwirkung dieser Räume gegenüber dem Unbehagen, sich dort mangels Alternativen aufhalten zu müssen.

Konflikte um urbane Sicherheit

Im städtischen Kontext ist Sicherheit ein umstrittener Begriff. Während sich Teile der Stadtgesellschaft für mehr Ordnung und Sauberkeit im öffentlichen Raumen einsetzen, sehen andere darin eine Strategie, unerwünschte Personengruppen vom Alltag in der Stadt auszuschließen. Bettel- und Alkoholkonsumverbote oder Verordnungen über den zulässigen Aufenthalt im öffentlichen Raum betreffen vorrangig die Lebenswirklichkeit der Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Marginalisierte Gruppen sind jedoch auf den Aufenthalt in den konsumfreien öffentlichen Räumen angewiesen, da sie oftmals keine eigenen Rückzugsorte besitzen und von der Nutzung kommerzieller Angebote ausgeschlossen sind.

An dem S-Bahnhof Olympiastadion in München suchen Menschen Schutz, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. (© picture-alliance, SZ Photo | Catherina Hess)

Die Durchsetzung restriktiver Regelungen durch uniformierte Kontrollen, Kameraüberwachung oder eine spezifische Stadtmöblierung (‚feindliche Architektur‘), wie unbequeme Parkbänke mit Mittellehnen, um das Liegen zu verhindern, macht den öffentlichen Raum für Angehörige dieser Gruppen zu einem Ort, der ihre ohnehin weitgehend entsicherte soziale Lage noch weiter verunsichert. Die Herstellung urbaner Sicherheit ist insofern ein von Gegensätzen und Konflikten bestimmter Prozess: Was die einen als wünschenswerte Sicherheit betrachten, kann die Sicherheit der anderen einschränken. Umstritten ist dabei nicht allein, was als Bedrohung der Sicherheit wahrgenommen wird, sondern auch wessen Sicherheitsinteressen überhaupt Berücksichtigung finden.

In urbanen Räumen zeigt sich bereits seit längerer Zeit eine Tendenz, soziale Probleme als Sicherheitsprobleme umzudeuten und entsprechend zu behandeln.

Bettelnde Personen in den Fußgängerzonen gelten dann nicht mehr als Adressaten des Mitgefühls, sondern als Zeichen der Verwahrlosung, die das Sicherheitsgefühl der Kundinnen und Kunden bedrohen; Drogenkonsum im öffentlichen Raum wird zum Sicherheitsproblem von Anwohnerinnen und Anwohner aufgrund herumliegender Spritzen auf Spielplätzen. Die „selektive Versicherheitlichung“ sozialer Probleme verstärkt gesellschaftliche Ängste, auf die mit immer weiteren und immer neuen Sicherheitsmaßnahmen reagiert wird. Verfolgung, Verdrängung, Stigmatisierung und Ausgrenzung sind dann die Folgen. Versicherheitlichung kann daher als „Spaltpilz des gesellschaftlichen Zusammenlebens“ betrachtet werden.

Förderung urbaner Toleranz

Urbane Sicherheit bedeutet deshalb auch, die Bewohnerinnen und Bewohner der Städte im Umgang mit alltäglichen Phänomenen des öffentlichen Raums zu stärken, die möglicherweise persönliches Unwohlsein auslösen, jedoch nicht für die eigene Person gefährlich sind. Der öffentliche Raum ist immer auch ein „Raum der Zumutung“, der seine Nutzerinnen und Nutzer mit dem Ungewohnten und Fremden konfrontiert. Urbane Sicherheit ist auf den öffentlichen Raum als eine Arena von Fremdheit, Differenz und Konflikt angewiesen, da sich erst in ihm Mentalitäten der Toleranz und der Akzeptanz gegenüber dem Fremden und Unbekannten ausbilden. Alltagsirritationen sind dabei nicht zu verwechseln mit Kriminalität: Alltagsirritationen wie Verschmutzung oder sozial abweichendes Verhalten muss man im städtischen Raum lernen auszuhalten, Kriminalität hingegen muss entgegengewirkt werden.

Die Förderung urbaner Toleranz erscheint umso stärker geboten, als angesichts von Migrationsbewegungen und wachsender Armut zu befürchten ist, dass auch die Beschwerden über sichtbare Phänomene lokaler Unordnung in den Städten weiter zunehmen werden. Sozialpolitische Programme und Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und sozialer Benachteiligung leisten vor diesem Hintergrund allgemein einen wesentlichen Beitrag zur urbanen Sicherheit.

Urbane Sicherheitsaudits und Masterpläne Kommunaler Sicherheit

Für die Gewährleistung urbaner Sicherheit im Hinblick auf konkrete Problem- und Konfliktlagen in den Städten haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene strategische Instrumente etabliert, darunter Masterpläne der kommunalen Sicherheit und lokale Sicherheitsaudits.

Sicherheitsaudits sind ein zentrales Instrument der Analyse urbaner Sicherheit. Sie dienen der systematischen Aufbereitung von Sicherheitslagen, der Erfassung von kriminalitätsbezogenen Unsicherheitsgefühlen und der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Entwicklung präventiver Maßnahmen. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Ansätze entwickelt, die jeweils eigene Schwerpunktsetzungen aufweisen. Verbindendes Element der verschiedenen Ansätze ist der kleinräumige Fokus, der von der Ebene des Quartiers bis zu einzelnen Plätzen und Straßenabschnitten reicht, sowie die Berücksichtigung partizipativer Elemente, die den Bürgerinnen und Bürger Räume eröffnen sollen, um lokale Sicherheitsprobleme artikulieren und bearbeiten zu können.

Sicherheitsaudits: Ein Einblick in drei Ansätze

Drei Sicherheitsaudits sollen hier beispielhaft dargestellt werden: der INSIGHT-Prozess des Kompetenzzentrums Urbane Sicherheit im Landeskriminalamt Niedersachsen (KURBAS), das „Heidelberger Audit-Konzept für urbane Sicherheit (HAKUS)“ und das Projekt „Mikrosegmentanalysen als Impuls für urbane Sicherheit (MIKUS)“ des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen.

Der vom Landeskriminalamt Niedersachsen initiierte INSIGHT-Prozess verbindet fünf Arbeitsschritte, die zusammengenommen einen umfassenden Einblick in die subjektive Sicherheit von Wohnquartieren ermöglichen. Von besonderer Bedeutung sind dabei der Perspektivwechsel der beteiligten Professionen im Rahmen interdisziplinärer Ortsbegehungen (so übernimmt beispielsweise der Polizist die Rolle einer alten Frau mit Rollator) und die Einbindung der Bürger*innen durch ein sogenanntes Emoji-Mapping, mit dem sich Sicherheitswahrnehmungen in spezifischen Raumsituationen erfassen lassen.

HAKUS wurde an der Universität Heidelberg entwickelt und verfolgt primär das Ziel, Kriminalitätsfurcht durch die Beseitigung von Anzeichen urbaner Verwahrlosung zu reduzieren. Neben kriminologischen Regionalanalysen, die sich auf Hellfelddaten der PKS stützen, spielen Bevölkerungsbefragungen eine zentrale Rolle, um die subjektive (Un-)Sicherheit der Bürger*innen zu erfassen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Zielgruppenanalyse: Durch die Differenzierung der Bevölkerung entlang sozialer Milieus lassen sich Gruppen mit hoher Kriminalitätsfurcht identifizieren, auf die Maßnahmen gezielt zugeschnitten werden können.

MIKUS, ein in der Kriminalistisch-Kriminologischen Forschungsstelle des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen entwickelter Ansatz, verfolgt einen stärker raumorientierten Fokus. Der MIKUS-Prozess basiert auf Analysen der registrierten Kriminalität in Mikrosegmenten (z. B. Straßenabschnitten), die durch kriteriengestützte Vor-Ort-Begehungen ergänzt werden. Darauf aufbauend sollen kleinräumige Veränderungen angestoßen werden, die passgenau auf die jeweiligen räumlichen Kontexte und Problemlagen reagieren.

Masterpläne sind strategische Steuerungsinstrumente, die einen übergeordneten Charakter gegenüber der Planung konkreter Einzelmaßnahmen besitzen. Masterpläne der kommunalen Sicherheit verfolgen das Ziel, durch Analysen von Gefährdungslagen und sozialen Dynamiken Handlungsstrategien für spezifische städtische Räume zu entwickeln. Sie bieten konzeptionelle Orientierung, wie Interventionen in urbanen Räumen gestaltet werden können, um die Sicherheitswahrnehmung zu stärken und Sicherheitsrisiken zu reduzieren.

Masterpläne: Einige Beispiele

In der Stadt Dortmund wurde im Jahr 2019 ein erster „Masterplan Kommunale Sicherheit“ entwickelt, dessen Fortschreibung als „Masterplan Kommunale Sicherheit 2.0“ im Jahr 2023 mit einer stärkeren Ausrichtung auf die Beteiligung der Bürger*innen beschlossen wurde.

Die Stadt Köln legte im Jahr 2024 einen abschließenden Bericht über die indikatorengestützte Erprobung des Verfahrens eines Masterplans Kommunale Sicherheit vor, der als eine Art lokales Frühwarnsystem dazu dienen soll, um in potentiell gefährdeten Stadtgebieten frühzeitig Strategien und Präventionsmaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls ergreifen zu können.

Ein breites Sicherheitsverständnis liegt dem Masterplan Kommunale Sicherheit der Stadt Rostock zugrunde. Neben Aspekten der kommunalen Ordnung und Kriminalprävention werden darin auch zahlreiche Themen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr, des Brand- und Bevölkerungsschutzes und der Veranstaltungssicherheit aufgeführt, die einen umfassenden Einblick in die Sicherheitsarchitektur der Stadt ermöglichen. Der Rostocker Masterplan weist damit in seiner Ausrichtung auf ein ganzheitliches Verständnis urbaner Sicherheit Ähnlichkeiten zum Sicherheitsmonitoring der Stadt Luzern auf, mit dem naturbedingte, technische und gesellschaftliche Gefährdungen integriert in einer Gesamtschau lokaler Sicherheitsbedrohungen regelmäßig in detaillierten Sicherheitsberichten analysiert werden.

Weiterentwicklung urbaner Sicherheit

Sichere und lebenswerte Städte brauchen eine Strategie für die kommunale Sicherheits- und Präventionsarbeit – einen ganzheitlichen Ansatz urbaner Sicherheit, der eine Vielzahl unterschiedlicher Akteursgruppen und Themenfelder einbezieht. Angesichts der komplexen Herausforderungen, mit denen Städte gegenwärtig konfrontiert sind, gewinnen die Schnittstellen zwischen urbaner Sicherheit und urbaner Resilienz zunehmend an Bedeutung. Themen wie Klimaschutz und -anpassung oder zivile Verteidigung werden langfristig einen höheren Stellenwert im Diskurs um städtische Sicherheit einnehmen. Zugleich sollten kommunale Resilienzkonzepte gezielt um Aspekte der öffentlichen und persönlichen Sicherheit erweitert werden. Städte sollten sich darauf vorbereiten, nicht nur Extremwetter oder langanhaltende Stromausfälle zu verkraften, sondern auch soziale Risiken wie Gewalt und Kriminalität.

Urbane Sicherheit erfordert daher eine gesamtstädtische Perspektive, die sicherheits- und sozialpolitische Aspekte zusammen denkt. Da Kriminalität und Unsicherheitsgefühle oft in sozialen Problemlagen wurzeln, muss kommunale Sozialpolitik Lösungen entwickeln, ohne dass soziale Ziele sicherheitspolitisch überlagert werden. Dazu braucht es klare Verantwortlichkeiten und zugleich enge Kooperationen. Institutionalisierte Austauschformate auf Stadt- und Quartiersebene sollten den Austausch zwischen unterschiedlichen Organisationen und Fachbereichen fördern, Vertrauen stärken und Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit eröffnen, kleinräumige Sicherheitsprobleme sichtbar zu machen und in den Dialog einzubringen.

Nicht alle Sicherheitsbereiche sind jedoch gleichermaßen für Partizipation zu öffnen. Die aktive Beteiligung der Bevölkerung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die subjektive Sicherheit und die Umsetzung von Sicherheitsmaßnamen in alltäglichen Lebenskontexten geht. Durch die Sicht von Betroffenen können Einseitigkeiten in der Praxis professioneller Sicherheitsakteure vermieden und unterschiedliche Perspektiven auf urbane Sicherheit umfassender berücksichtigt werden.

Quellen / Literatur

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Fussnoten

Fußnoten

  1. Hardtwig 2013: 17.

  2. Göllnitz & Mecking 2023: 6 f.

  3. Crawford 2023: 171.

  4. Dosch & Haury 2020: 72.

  5. Floeting 2015: 22.

  6. Kromberg & Rau 2021: 12.

  7. BMI & BMJV 2023: 28.

  8. Seidensticker 2023; Dudda 2021.

  9. Weisburd 2015.

  10. Birkel et al. 2022.

  11. Bosold et al. 2024: 42.

  12. Bode 2021: 39.

  13. BMI 2022: 43 ff.

  14. Lukas et al. 2021.

  15. Heimann & Hofinger 2022.

  16. Fiedrich & Lukas 2022: 611.

  17. Schulze et al. 2017: 25 ff.

  18. Gebbeken & Warnstedt 2019.

  19. Gebbeken et al. 2024: 56.

  20. Hennen 2023; Lauber 2022.

  21. Floeting 2015: 35.

  22. Bubendorfer-Licht et al. 2025: 12.

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  24. Üblacker & Lukas 2023.

  25. z. B. Berthold et al. 2022; Häfele 2013; Hohage 2004; Hummelsheim-Doß 2016: 7.

  26. Hirtenlehner et al. 2018: 465.

  27. Hanslmaier 2019; Oberwittler 2017

  28. Eifler et al. 2009; Oberwittler 2017.

  29. Bindler & Walther 2025.

  30. Gaedicke 2025, Ruhne 2020.

  31. Rolfes 2015: 126.

  32. Landeskriminalamt Niedersachsen 2015.

  33. Oberwittler et al. 2017: 199.

  34. Goller et al. 2015.

  35. Lukas & Coomann 2021.

  36. Mühler 2022.

  37. Bescherer et al. 2017.

  38. Deimel et al. 2024, Lukas & Hauprich 2022.

  39. Hecker 2018; Thurn 2020.

  40. Schätzle & Lukas 2025.

  41. Bescherer & Lukas 2017: 150.

  42. Groenemeyer 2015; Klimke 2025: 3 f.

  43. Lukas & Imbusch 2024.

  44. Hahne et al. 2020: 70.

  45. Frevel 2016: 36.

  46. Gusy 2010: 282.

  47. Bescherer & Wetzel 2016: 257 f.

  48. Häfele 2024: 262.

  49. Schröder et al. 2021.

  50. Hermann et al. 2022.

  51. Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen 2023, 2024.

  52. Schubert 2025: 175.

  53. Stadt Dortmund 2019.

  54. Schubert 2024: 18.

  55. Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2022.

  56. Schulze et al. 2023.

  57. Rau & Hentschel 2025: 33.

  58. Schätzle & Munger 2024: 366.

  59. Wurtzbacher 2020: 79 f.

  60. Ammicht Quinn et al. 2017: 19.

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Dr. Tim Lukas ist Soziologe und Akademischer Oberrat im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Universität Wuppertal. Dort leitet er die Forschungsgruppe Räumliche Kontexte von Risiko und Sicherheit.