Rolle und Funktion der Parteiorganisationen in Betrieben / im Wohngebiet
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Die Struktur der SED bestand an der Basis aus Grundorganisationen (GO), die mindestens drei Mitglieder hatten. GO waren die kleinsten Einheiten
innerhalb des Parteiaufbaus.
Auf Initiative der Wohnparteiorganisation 45 der SED im Ost-Berliner Stadtbezirk Treptow kam es im März 1962 anlässlich der Namensgebung für eine
neue Straße, der Jenny-Matern-Strasse, zu einer Kundgebung der Nationalen Front.
Treffen der Abteilungsparteiorganisation der Brigade "Julius Fucik" im VEB "Heinrich Rau" in Wildau bei Berlin im Jahr 1976.
Die Struktur der SED bestand an der Basis aus Grundorganisationen (GO), die mindestens drei Mitglieder hatten. GO waren die kleinsten Einheiten innerhalb des Parteiaufbaus. Gemäß dem kommunistischen „Produktions- und Territorialprinzip“ gab es sie in zwei verschiedenen Formen – als Betriebsparteiorganisation (BPO) und als Wohngebietsparteiorganisation (WPO).
BPO wurden in sämtlichen Betrieben, staatlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen, Krankenhäusern und Leitungsgremien der Massenorganisationen gegründet. Eine BPO mit weniger als 150 Mitgliedern wurde in Parteigruppen untergliedert, bei mehr als 150 Mitgliedern waren Abteilungsparteiorganisationen (APO) zwischengeschaltet, die sich wiederum aus Parteigruppen zusammensetzten.
Zweimal in fünf Jahren wählten die BPO ihre Parteileitungen. Die gewählten Mitglieder der Parteileitungen waren dafür zuständig, die Arbeit in ihren Betrieben und Einrichtungen effizient zu gestalten und den Einfluss der SED zu sichern. In den Parteileitungen wurde auch über Personalfragen von Nicht-SED-Mitgliedern beraten und entschieden. Das bedeutete faktisch, dass die SED alle innerbetrieblichen Entscheidungen steuern konnte.
Alle nicht in Betriebe oder andere Einrichtungen eingegliederten SED-Mitglieder wie Rentner, Hausfrauen und Selbstständige waren in ihren Wohngebieten zu WPO zusammengefasst. Auch die SED-Mitglieder, die bereits in den BPO organisiert waren, mussten sich bei dem für ihren Wohnort zuständigen WPO anmelden. Sie wurden zu Aktionen im Wohngebiet wie Arbeitseinsätzen oder Festen und als Wahlhelfer bei Volkskammer-, Bezirkstags- und Kommunalwahlen herangezogen.
Durch den Aufbau nach dem Territorial- und Produktionsprinzip gab es kaum Lebensbereiche der DDR-Bürger auf die die SED nicht direkt oder indirekt Einfluss nehmen konnte.
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Sonja Hugi, M.A. Public History, studierte Geschichte, Kommunikationswissenschaften und Grafikdesign. Als Historikerin, Autorin, Illustratorin und Grafikerin betätigt sie sich in verschiedenen Bereichen der Geschichtsvermittlung. Ihr Fokus liegt auf Themen der jüngeren deutschen Geschichte.