Das Ende der SED und die Wandlung zur PDS
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Am 10. November 1989 versammelten sich Zehntausende Mitglieder und Kandidaten der SED im Berliner Lustgarten und verlangten Reformen in der SED.
Am 8. Dezember 1989 kamen in der Dynamo-Sporthalle in Ost-Berlin SED-Mitglieder zu einem außerordentlichen Parteitag zusammen. Viel wurde über die
politische und personelle Erneuerung der Partei debattiert. Von der alten Parteiführung war kaum noch jemand anwesend. In der Bildmitte Egon Krenz, der als Nachfolger von Honecker nur kurzzeitig SED-Generalsekretär und Vorsitzender des Staatsrates war, im Gespräch mit Delegierten.
Gregor Gysi (Mitte), vor Beginn des Außerordentlichen SED-Parteitages am 8.12.89 im Gespräch mit Delegierten. Tags darauf wählten ihn 95,3 Prozent
der Delegierten zum neuen Vorsitzenden.
Januar 1990: Das SED-Symbol an der Vorderfront des ZK-Gebäudes am Werderschen Markt wird abmontiert. Die Partei heißt jetzt abgekürzt PDS (Partei
des Demokratischen Sozialismus).
Nach dem Sturz Erich Honeckers und dem Fall der Mauer am 9. November 1989 nahm der Machtverfall der SED rasant zu. Am 3. Dezember traten schließlich der Generalsekretär Egon Krenz, das Politbüro und das Zentralkomitee zurück. Am 6. Dezember trat Krenz auch als Vorsitzender des Staatsrats und der Nationalen Verteidigungsrates zurück. Als provisorische Parteileitung wurde ein 25-köpfiger Arbeitsausschuss gebildet.
Nachdem bereits massenhaft Mitglieder aus der SED ausgetreten waren, verließen nun die Blockparteien den „Demokratischen Block”, dem sie fast 40 Jahre lang unter SED-Führung angehört hatten. Im Dezember fand ein außerordentlicher Parteitag statt, auf dem über eine Auflösung der SED abgestimmt wurde. Eine große Mehrheit stimmte aber für eine Weiterexistenz. Der Rechtsanwalt Gregor Gysi wurde mit 95,3 Prozent der Stimmen zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Ebenfalls beschloss der Parteitag das Anstreben einer „Vertragsgemeinschaft”, mit der Bundesrepublik. Die Umbenennung der Partei in „Sozialistische Einheitspartei Deutschlands / Partei des demokratischen Sozialismus” (SED/PDS) wurde ebenfalls auf dem Parteitag vollzogen. Ab Januar 1990 nannte sich die Partei nur noch PDS.
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Sonja Hugi, M.A. Public History, studierte Geschichte, Kommunikationswissenschaften und Grafikdesign. Als Historikerin, Autorin, Illustratorin und Grafikerin betätigt sie sich in verschiedenen Bereichen der Geschichtsvermittlung. Ihr Fokus liegt auf Themen der jüngeren deutschen Geschichte.