Die Bildung der Kasernierten Volkspolizei
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Einheiten der kasernierten Volkspolizei marschieren am 1. Mai 1953 über den Ost-Berliner Marx-Engels-Platz.
Vorbeimarsch der Deutschen Volkspolizei zum Tag der Republik am 7.10.1955 in Neustrelitz.
Ost-Berliner Bevölkerung und kasernierte Volkspolizei helfen im Jahr 1954 bei der Instandsetzung des Interessenwegs im Ostberliner Stadtteil Treptow.
Im Rahmen des Aufbaus des Sozialismus begann die DDR, ihren Machtbereich auch militärisch abzusichern. Auf Weisung der sowjetischen Besatzungsmacht wurde im Juli 1952 die Kasernierte Volkspolizei (KVP) gegründet – damit war der Grundstein für die Wiederbewaffnung gelegt. Aus der KVP ging am 18. Januar 1956 die Nationale Volksarmee (NVA) hervor, das offizielle Militär der DDR.
Die KVP unterstützte die sowjetischen Truppen tatkräftig bei der Niederschlagung des Volksaufstands am 17. Juni 1953. Kasernierte Volkspolizisten in Zivil spähten vielerorts Demonstrierende aus und verhafteten sie.
Bis zu ihrer Umwandlung rekrutierte die KVP rund 100.000 junge Leute. Begleitet wurde die Entwicklung durch den Aufbau einer Rüstungsindustrie. Auch in anderen Bereichen trieb die SED die Militarisierung der Gesellschaft voran. Die Externer Link: Jugendorganisation FDJ übernahm beispielsweise Patenschaften für Verbände der Volkspolizei, um junge Menschen für das Militär zu begeistern. Die im August 1952 gegründete Externer Link: Gesellschaft für Sport und Technik (GST) sollte die vormilitärische Wehrerziehung von Kindern und Jugendlichen fördern.
Die einseitig auf Rüstung und Schwerindustrie ausgelegte Politik verschärfte die wirtschaftlichen Probleme in der DDR und ließ sich nur durch Einsparungen beim Konsum der Bevölkerung, durch Steuererhöhungen und Kürzungen im Sozialversicherungswesen lösen.
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Dr. Ilona Schäkel ist selbstständige Autorin und PR-Redakteurin für zeithistorische Themen. Sie hat bereits an zahlreichen Erinnerungsprojekten und Angeboten der historisch-politischen Bildung mitgewirkt. Ihre Schwerpunkte sind Diktaturgeschichte und -aufarbeitung. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und der Humboldt-Universität zu Berlin.