Zwei-plus-Vier-Vertrag
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Zum Auftakt der Zwei-plus-Vier-Außenministergespräche wurde der Kontrollpunkt der Westalliierten am Checkpoint Charlie in Anwesenheit hoher
Politprominenz demontiert und - "ging in die Luft". "
Die Außenminister der UdSSR, der USA, Großbritanniens, Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland und der DDR unterzeichnen am 12. September 1990
in Moskau den Zwei-plus-vier-Vertrag. V.l.n.r.: James Baker (USA), Douglas Hurd (Großbritannien), Eduard Schewardnadse (UdSSR), Roland Dumas (Frankreich), Lothar de Maizière (DDR) und Hans-Dietrich Genscher (BRD).
11.9.1990, Rostock: Die ersten 80 von insgesamt 240 Panzern zweier in der DDR stationierter Divisionen der Sowjetarmee bei der Verladung auf das
sowjetische Ro-Ro-Schiff "Kompositor Mussorski" verladen. Im Zwei-plus-Vier-Vertrag wurde der Abzug der sowjetischen Truppen bis zum 31. Dezember 1994 vereinbart.
Die Wiedervereinigung konnte Deutschland nicht im Alleingang beschließen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs behielten sich die alliierten Siegermächte vor, über die deutsche Frage zu entscheiden. Eine Einigung schien zunächst unwahrscheinlich. Zum einen gehörten DDR und Bundesrepublik verschiedenen internationalen Bündnissen an, Externer Link: NATO und Externer Link: Warschauer Pakt. Während die USA die deutsche Einheit befürworten, sahen Großbritannien und Frankreich die Stabilität in Europa durch ein zu starkes Deutschland gefährdet. Die Sowjetunion lehnt die Vereinigung zunächst ebenfalls ab.
Von Mai bis September 1990 verhandelten die Außenminister der Bundesrepublik und der DDR sowie von Sowjetunion, USA, Frankreich und Großbritannien über die außenpolitischen Bedingungen einer Wiedervereinigung. Vor allem Bundeskanzler Externer Link: Helmut Kohl und Außenminister Externer Link: Hans-Dietrich Genscher spielten eine wichtige Rolle bei den Gesprächen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag.
Kernpunkte der Verhandlungen betrafen die Anerkennung der bestehenden Grenzen Europas, die Bündniszugehörigkeit Deutschlands und die Truppenstärke der Bundeswehr. Am 12. September 1990 unterzeichneten die Verhandlungspartner in Moskau den Zwei-plus-Vier-Vertrag und ebneten damit den Weg zur deutschen Einheit. Mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrags erhielt Deutschland seine volle staatliche Souveränität.
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Dr. Ilona Schäkel ist selbstständige Autorin und PR-Redakteurin für zeithistorische Themen. Sie hat bereits an zahlreichen Erinnerungsprojekten und Angeboten der historisch-politischen Bildung mitgewirkt. Ihre Schwerpunkte sind Diktaturgeschichte und -aufarbeitung. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und der Humboldt-Universität zu Berlin.
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