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Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". 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Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Lothar de Maizière

/ 19 Minuten zu lesen

Der Rechtsanwalt Lothar de Maizière, letzter DDR-Regierungschef, war sechs Monate im Amt und hatte nur einen Auftrag: das eigene Land aufzulösen. Im Interview erzählt er, wie Helmut Kohl ihn verriet, Hannelore Kohl heimlich vermittelte und warum er am Tag der Wiedervereinigung nur noch 51 Kilo wog.

Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrages am 12. September 1990 in Moskau (v.l.n.r. US-Außenminister James Baker, Englands Außenminister Douglas Hurd, Außenminister der Sowjetunion Eduard Schewardnadse, Frankreichs Außenminister Roland Dumas, DDR-Außenminister Lothar de Maiziere und Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher). (© AP)

Wir haben Lothar de Maizière gebeten, etwas mitzubringen, was ihn an die Zeit erinnert, als er – der erste frei gewählte und letzte Ministerpräsident der DDR – sein Land in die deutsche Einheit führte, den eigenen Staat abschaffte, dessen Regierung und am Ende auch sein Amt. De Maizière, 80, läuft nicht mehr so gut, kommt aber noch zweimal in der Woche mit dem Auto in seine Kanzlei am Kurfürstendamm. Dort, tief im Westen, findet das Interview statt. Bevor es beginnt, zieht er eine Medaille aus der Tasche und legt sie auf den Tisch.

Lothar de Maizière: Das Problem ist, dass ich meinen ganzen Krempel dem Bundesarchiv gegeben habe. Aber ich habe noch etwas gefunden, zwei Dinge. Das hier hat mir Richard Schröder (der letzte ostdeutsche SPD-Chef, Anm. d. Red.) am 3. Oktober 1990 geschenkt.

Berliner Zeitung: Ein Pionierorden. Für vorbildliche Leistungen zu Ehren der DDR.
Schröder gab ihn mir am 3. Oktober um zwei Uhr nachts, kurz nachdem die DDR beigetreten war, für vorbildliche Leistungen. Und das hier hab ich auch nicht weggegeben, weil mir das zu nah war ...

Das ist eine Menükarte.
Ja, am 12. September 1990 haben wir in Moskau den Zwei-plus-Vier-Vertrag unterschrieben, danach gab Gorbatschow ein Essen, und wir alle haben auf der Menükarte unterschrieben. Sehen Sie: Lothar de Maizière, Roland Dumas, Eduard Schewardnadse, James Baker, Douglas Hurd, Hans-Dietrich Genscher und Michail Gorbatschow.

Das Menü steht auch noch drauf: Körniger Kaviar, Fischauswahl, Fleischauswahl, Krabbensalat. Wie war die Atmosphäre? Ausgelassen? Sehr entspannt. Wir hatten bis in die Nacht verhandelt, weil Douglas Hurd im Auftrag seiner Premierministerin Frau Thatcher versuchte zu stören. Er wollte, dass auf dem Boden der DDR sofort nach der Wiedervereinigung Nato-Manöver stattfinden. Ich hab gesagt, das geht nicht. Wir können nicht den 400.000 Russen, die noch da sind, zumuten, dass der alte Feind unter ihren Fenstern Manöver veranstaltet. Ich sagte, Übungen auf dem Boden der DDR finden erst statt, wenn wir vorher auf Ihrer grünen Insel Manöver gemacht haben. Ich wusste ja, dass die Engländer bei der Nato durchgesetzt hatten, dass bei ihnen niemals nicht-englische Truppen Manöver machen würden. Damit war das Thema erledigt.

Wir würden gerne mit Ihnen über den 3. Oktober 1990 reden. Wie haben Sie sich gefühlt, als alles vorbei war?
Zum einen war da Erleichterung. Ich wusste, ich werde dieses Joch los am Abend, dann sind andere dran. Zwei Tage später bin ich ins Bett gefallen und war eine Woche krank.

Was haben Sie gehabt?
Totale Erschöpfung, Fieber und alles Mögliche.

Sie waren, das sieht man auf den Fotos, sehr dünn damals.
Als ich mit der Politik begann, wog ich 68 Kilo und am Tag der deutschen Einheit noch 51 Kilo. Ich habe nur noch geraucht und Kaffee getrunken.

Was haben Sie in den letzten Stunden vor der Wiedervereinigung gemacht?
Da waren im Prinzip alle Messen gesungen. Am 2. Oktober war ich vormittags im Büro, und wir haben eine Fernsehansprache von mir aufgenommen, die den gleichen Inhalt hatte wie die Rede abends im Schauspielhaus, wo wir die DDR verabschiedet haben. Das Gewandhausorchester hat Beethovens Neunte gespielt. Wir standen draußen, Kurt Masur und ich, und ich sagte zu ihm: "Ich hab ja solches Fracksausen." Und er: "Und ich erst!" – "Das kann doch nicht sein", sagte ich. "Sie haben doch die Neunte schon x-mal dirigiert." – "Ja", sagte er, "aber noch nie zur deutschen Einheit."

Ich weiß noch, wie ich als Kind auf so einem kleinen Volksempfänger, auch "Goebbels-Schnauze" genannt, Beethovens 9. Sinfonie hörte. Meine Mutter sagte, wenn ein Volk etwas ganz Großes zu feiern hat, dann spielen sie Beethovens Neunte. Das war zum Ende des Krieges.

Das heißt, Sie haben die Musik für die Einheitsfeier ausgesucht?
Ja. Ich habe zu Helmut Kohl gesagt: Es gibt ganz wenige Dinge, von denen ich mehr verstehe als Sie. Und das hat er akzeptiert. Wir sind ja keine Freunde geworden.

Den historischen Moment der Maueröffnung ein Jahr zuvor haben Sie verpasst. Sie waren gerade in der Kirche.
Ja, im Französischen Dom, bei einem Treffen der Ost-CDU. Wir diskutierten darüber, wie wir das Land verändern können. Als die Nachricht kam, die Mauer ist gefallen, wollten wir alle auseinanderrennen. Aber der Moderator sagte, zwei von den neuen Gruppierungen hätten ihre Zukunftsvorstellungen für die DDR noch nicht ausbreiten können. Das wäre unfair.

Da haben Sie sich wieder hingesetzt?
Ja, und danach bin ich nach Hause gegangen, denn ich sollte mich am nächsten Tag zur Wahl stellen als CDU-Vorsitzender Ost. Ich habe die ganze Zeit gedacht: Hoffentlich geht das gut. Ich hatte ja als Anwalt in der DDR häufig mit Grenzsachen zu tun und wusste, dass man da nicht zimperlich ist. Wenn da nur einer durchgedreht wäre! Der Oberstleutnant Jäger von der Bornholmer Straße, der müsste eigentlich das Bundesverdienstkreuz kriegen. Der hat seine Leute die Waffen abgeben lassen und gesagt: Jetzt machen wir die Tür auf. Ein Mann, der ein Leben lang in der Disziplin dieser Grenztruppen gestanden hat, beweist im richtigen Moment Klugheit.

Aber waren das beim Mauerfall nicht viele, die so handelten?
Ja, es waren viele. Was wir alle immer vergessen: Die, die Macht hatten, haben sie nicht ausgeübt. Auch beim nächsten SED-Parteitag, wenn da einer aufgestanden wäre und noch mal alle Sicherheitstruppen hinter sich versammelt hätte! Das hat Gregor nicht zugelassen.

Gregor Gysi?
Ja, er hat eine 2,4 Millionen mitgliederstarke Partei abgeschmolzen, in die Demokratie überführt und verhindert, dass sie sich radikalisiert. Es hätte ja nur einer Radikalinski zu spielen brauchen.

Haben Sie damals, im November ’89, schon an die deutsche Einheit gedacht?
Ja, schon. Wissen Sie, die Teilung war bei uns in der Familie immer gegenwärtig, da ein größerer Teil im Westen wohnte und der andere hier. Mein Vater war aus russischer Kriegsgefangenschaft in die Sowjetzone entlassen worden und Thomas’ Vater (Thomas de Maizière d. Red.) aus englischer in die Bundesrepublik. Wir haben jedes Jahr ein Familientreffen gemacht. Immer bei mir, weil die Verwandtschaft von West-Berlin mit einem Tagespassierschein kommen konnte.

Über Politik haben wir aber besser nicht gesprochen. Mein Onkel Ulrich war General bei der Bundeswehr, und zu dem hab ich mal gesagt: "Also nach eurer Nato-Strategie sollt ihr einen Angriff auf dem Boden des Gegners vernichtend schlagen. Das heißt, auf dem Territorium, wo deine Familie wohnt." – Das wäre ja nicht so gemeint gewesen, sagte er. Es war schon eine irre Situation, die in der Familie stand.

Noch mal: Sie haben gedacht, als Sie hörten, die Mauer fällt, dass jetzt das vereinigte Deutschland bevorsteht?
So direkt nicht, aber wir hatten ja Mitte Dezember CDU-Parteitag, und da haben wir die Einheit Deutschlands als Ziel unserer Politik dargestellt. Wir waren die Ersten. West-Berliner wie Walter Momper haben uns erzählt, sie hatten schon versucht, Turnhallen freizuschaufeln. Aber die DDR-Bürger haben sich nur ein Glas Sekt geben lassen, sind wieder nach Hause gegangen und am nächsten Tag zur Arbeit. Es war eine Feierabend-Revolution. Die Leute gingen von 7 bis 17 Uhr arbeiten, und danach haben sie Revolution gemacht. Sehr diszipliniert alles.

Sehr deutsch.
Ja, das erinnert ein bisschen an diese Lenin-Anekdote, dass die Deutschen sich erst eine Bahnsteigkarte kaufen, wenn sie den Bahnhof stürmen sollen. Auch mit der Disziplin am runden Tisch war es so. Der erste fand am 7. Dezember statt. Es ging drunter und drüber, und ich habe mich in die Ecke gesetzt und eine Geschäftsordnung entworfen. Meine Töchter sagen immer: Die ganze Republik macht Revolution, und was macht unser Vater? Der schreibt dafür die Geschäftsordnung.

Später hatten Sie dann West-Berater, die für Ordnung sorgten. Wie haben Sie die eigentlich gefunden?
Also mein Büroleiter war Dr. Fritz Holzwarth. Der war vorher Büroleiter bei Heiner Geißler gewesen und ist zusammen mit ihm in Ungnade gefallen unter Helmut Kohl. Heiner Geißler gehörte ja zu denen, die 1988 versucht hatten, gegen Kohl zu putschen. Der schien mir der Geeignete zu sein. Walter Romberg, der Finanzminister, hatte zwei Berater aus NRW, die berieten ihn nicht im Sinne der DDR, sondern im Sinne der westdeutschen Bundesländer. Deshalb musste ich mich von ihm trennen. Das war das Ende der Großen Koalition.

Es war ja auch noch eine eigene DDR-Verfassung erarbeitet worden.
Nicht von mir, nicht von meiner Regierung.

Sie wollten gar keine eigene Verfassung?
Ich war der Meinung, dass das Grundgesetz die beste Verfassung war, die wir je haben konnten. Ich hab gesagt: Ihr könnt nicht erwarten, dass wir für euch durchsetzen, was ihr 40 Jahre nicht habt durchsetzen können. Was hätte mit der Verfassung werden sollen? Wir hatten schon in die Koalitionsvereinbarung geschrieben, welche Dinge im neuen Grundgesetz verankert werden.

Welche waren das?
Der verrückte Kampf um den Paragrafen 218, wo mich Kohl einbestellt hat: Ob es stimme, dass ich dafür sei, die DDR-Regelung beizubehalten? Oder die Erbregelung: In der DDR wurden auch Kinder außerhalb der Ehe voll erbberechtigt. Das sollte auch gestrichen werden. Wir hätten damit 35 Prozent aller Kinder in Ostdeutschland enterbt, mit einem Strich. Es klingt jetzt überheblich, aber ich wusste in Detailfragen besser Bescheid als meine Verhandlungspartner. Die hatten sich mit DDR-Recht nie befasst. Wir mussten ihnen erst mal erklären, warum unsere Regelung besser ist als ihre.

Wie sind Kohl und Sie miteinander zurechtgekommen? Sie waren ja sehr gegensätzlich, schon rein äußerlich.
Verhandelt hab ich mit Wolfgang Schäuble, der war der geistige Kopf bei dem ganzen Prozess. Kohl hat sich für die außenpolitischen Seiten interessiert und dafür, was mal in den Geschichtsbüchern stehen wird. Wenn man mit Einzelheiten zu ihm kam, hieß es: Reden Sie mit Wolfgang. Wir haben viele Dinge durchgesetzt, indem wir Wolfgang Schäuble auf unsere Seite gezogen haben. Ich bin heute noch mit ihm befreundet.

Können Sie ein Beispiel nennen?
Ich habe gesagt, wir können den Leuten doch nicht ihre Biografie wegnehmen, indem ihr Doktortitel und Hochschulabschluss nichts mehr gelten. Der Einigungsvertrag, das ist kein Kaufvertrag, sondern ein contrat social, ein Gesellschaftsvertrag. Wir müssen mit dem Ergebnis hinterher zusammen leben. Ich habe gedacht, dass die mentale Einigung leichter gehen würde als die der Infrastruktur. Letztendlich ist es umgekehrt gekommen. Die modernere Infrastruktur steht in Ostdeutschland, die Bürgermeister von Essen und sonstwo sind der Meinung, sie kämen zu kurz. Die wechselseitige Anerkennung dessen, was das Leben ausgemacht hat, funktioniert nur bedingt. In der nächsten Generation vielleicht. Geschichte denkt nicht in Jahren, Geschichte denkt in Generationen.

Was würde in Ihrem Geschichtsbuch stehen?
Ich habe Kohls Erinnerungen von 1980 bis 1992 gelesen. Da steht drin, de Maizière war ein Versager. Wenn das seine Meinung ist, soll er es reinschreiben.

Was hatte Kohl denn gegen Sie?
Ostdeutscher Protestant, das war ihm zu viel. Sie müssen mal sehen, von wem er umgeben war: alles Leute, die ihm gegenüber bis zur Unkenntlichkeit loyal waren und später in Ungnade gefallen sind, Schäuble, Norbert Blüm und so weiter. Aber an sich redeten ihm alle zu Munde. Und das konnte ich nicht, wollte ich auch nicht. Ich habe mich offen mit ihm im Bundesvorstand angelegt. Die ostdeutsche CDU hatte dadurch, dass wir die Wahl gewonnen hatten, sehr viel Geld, 26 Millionen plus. Und die Bundes-CDU hatte damals 60 Millionen Schulden. Ein paar Tage vor der Einigung habe ich eine Rückstellung gebildet für die Sozialpläne der entlassenen Mitarbeiter der ostdeutschen CDU; den Rest habe ich an die fünf ostdeutschen Landesverbände verteilt. Am 4. Oktober kam eines von Kohls Geschöpfen, wollte das Geld auf ein Konto im Westen überweisen, und es war nichts mehr da.

Sie waren schneller, und Kohl war sauer?
Der soll im Quadrat gesprungen sein. Er hatte wohl nicht angenommen, dass ich so clever bin. Warum soll ich die bundesdeutsche CDU sanieren mit dem Geld, das wir in bitteren Wahlkämpfen verdient haben?

Kohl und Sie haben sich im August 1990 am Wolfgangsee getroffen und den Beitritt zur Bundesrepublik vereinbart. Über dieses Treffen gibt es viele Legenden. Erzählen Sie uns bitte, wie es war.
Ich habe zu ihm gesagt, wir werden die Regierung nicht stabil halten können bis zum Dezember, bis zu den gesamtdeutschen Wahlen. Ich bin dafür, dass wir die Wahlen vorziehen, zum 14. Oktober, an dem die ostdeutschen Landtage gewählt werden. Wir haben das vereinbart, und ich habe es so in der Pressekonferenz verkündet. Aber Kohl hat nicht mehr zu der Zusage gestanden und mich im Regen stehen lassen. Da war ich natürlich stinksauer.

Kohl hat es einfach abgestritten?
Ja, und ich stand dann da mit der Behauptung. Ich glaube, das war auch bewusst so gemacht. Er wollte mich einkürzen.

Wie haben Sie sich dann auf den 3. Oktober geeinigt?
Wir mussten den Zwei-plus-Vier-Vertrag abwarten, der war die Voraussetzung für die Einheit. Dann wollten wir den 13. Oktober, der war auch strittig. Wolfgang Thierse sagte: 11. Oktober. Dann hieß es, die Erklärung der vier Außenminister bei der UNO auf den Verzicht der alliierten Rechte soll am 1. Oktober anfallen, nehmen wir den 2. Oktober. Ich hab zu den Liberalen gesagt: Am 2. ist aber euer Oberguru Genscher noch in New York.

Und so wurde es der 3. Oktober?
Ja.

Es gibt das Gerücht, dass Kohl Sie damals am Wolfgangsee unter Druck gesetzt hätte: Wenn Sie mit dem sofortigen Beitritt nicht einverstanden sind, dann enttarnen wir Sie als Stasi-IM.
Barer Unsinn. Wir sind ziemlich einvernehmlich gewesen. Ich habe noch lange mit Frau Kohl in der Küche gesessen und Kohl mit Günter Krause. Günter hat die ganze Zeit auf dem Klavier das Deutschlandlied geklimpert.

Kannte Kohl Ihre Stasiakte?
Weiß ich nicht, ist mir auch wurscht. Es hieß immer, dass es keine Akte gibt. Die sollte irgendwann im November 1989 vernichtet worden sein, als die Staatssicherheit quasi schon am Wanken war. Da haben wohl viele die Akten vernichtet, von denen sie meinten, dass sie sie selbst belasten.

Sie hatten einen Schutzengel bei der Stasi?
Das glaub ich nicht. Ich kannte eigentlich niemanden groß dort. Es gibt ein Papier, da steht drin, es ist nicht feststellbar, ob ich für die Staatssicherheit gearbeitet habe, und wenn überhaupt, in welchem Umfang. Damit ist die Sache für mich gegessen. Ich weiß, was ich gemacht habe und was nicht, und natürlich hatte ich Kontakte zur Stasi durch meine Tätigkeit, jede Menge. Es gab nach der Wende eine ziemliche Hysterie, was das Thema anbelangt.

Fast alle, die sich damals für die Erneuerung der DDR oder auch die Einheit engagierten, hatten Stasi-Vorwürfe am Hals. Wolfgang Schnur, Ibrahim Böhme, später Gysi.
Klar, wenn Sie Politikern schaden wollen, sind es entweder Geld- oder Frauengeschichten; und bei DDR-Leuten kam noch die Stasi dazu. Das Schlimme daran war, dass fast eine Umkehr der Beweislast stattfand: Nicht die anderen mussten beweisen, dass man bei der Stasi war, sondern man selbst musste beweisen, dass man nicht dabei war.

Wie hat Sie das damals getroffen?
Es kann keiner behaupten, dass einen so etwas kaltlässt. Aber ich habe damals gesagt: Selbst wenn sie behaupten, ich hätte meine drei Töchter umgebracht, ich werde es nicht mehr dementieren. Man kann nichts mehr tun. Es gab genug in der Union, die froh waren, dass ich weg war.

Wissen Sie, wer die Geschichte vom angeblichen Erpressungsversuch am Wolfgangsee gestreut hat?
Bei den meisten Dingen weiß ich, wie sie zustande kamen, aber hier weiß ich es nicht.

Angela Merkel hat später Kohl zur Strecke gebracht. Hat sie Ihre Widerspenstigkeit damals als stellvertretende Regierungssprecherin bei Ihnen gelernt?
Angela Merkel braucht keine Lehrmeister. Das kann sie von sich aus. Jeden Morgen mussten entweder der Regierungssprecher, Matthias Gehler, oder sie berichten, was die Presse deutschlandweit und weltweit über unsere Tätigkeiten sagte. Wenn sie dran war, kam in der gleichen Zeit doppelt so viel Inhalt rüber wie bei Matthias Gehler. Und sie hatte auch gleich Vorschläge, wie man reagieren sollte, parat.

Es gibt dieses symbolische Foto von Ihnen und Helmut Kohl, als Sie in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober am Reichstag stehen. Kohl groß und siegessicher und Sie klein und kaum zu sehen. Wie kam es dazu?
Das Foto ist amüsant, mit jedem Jahr wird jemand abgeschnitten. Bei den letzten Fotos war ich noch dabei. Meine Frau, die daneben stand, aber nicht mehr. Links sind Weizsäcker und Brandt. Der weinte übrigens richtig dicke Tränen. Ich drehe mich um und sage: "Herr Bundeskanzler, kann ich irgendetwas für Sie tun?" – "Nee, Junge. Ich muss nur weinen, dass ich das noch erlebe."

Haben Sie auch geweint?
Nein. Ich hatte schon vorher im Schauspielhaus Probleme bei meiner Rede, dass ich trocken bleibe. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn Sie einen Staat, der Ihre gesamte bisherige Biografie war, aus der Geschichte verabschieden, und morgen gibt es den nicht mehr. Ich war neun, als die DDR gegründet wurde, und 50, als ich sie abgeschafft habe. Und ich habe es selber gemacht. Es gibt in meiner Rede einen Satz vom "Abschied ohne Tränen", den hatte ich ganz bewusst so gesagt, aber der stimmte nicht.

Einige Mitglieder Ihrer Regierung sind gar nicht zur Feier erschienen. Waren die nicht eingeladen oder wollten die nicht?
Doch, die waren eingeladen. Aber Rainer Eppelmann (ehemaliger Verteidigungsminister, d. Red.) war in Strausberg bei seinen Offizieren und andere in ihren ehemaligen Häusern mit ihren Mitarbeitern. Die hätten selbstverständlich kommen können. Es war aber auch für jeden klar, das ist mein Abschied vom Amt.

Wie konnten Sie sich motivieren, wenn Sie wussten, dass sowieso alles zu Ende geht?
Normalerweise versucht man vom ersten Tag an, seine Wiederwahl zu organisieren. Uns war klar, dass wir das nicht machen. Ich habe in der ersten Kabinettssitzung gesagt: Meine Damen und Herren, unsere Aufgabe ist, uns abzuschaffen.

Das ist ein bisschen so, als würde man seine eigene Beerdigung vorbereiten, oder?
Ja, wenn Sie so wollen. So viel Zeit, über uns selbst nachzudenken, hatten wir nicht. Jeden Tag fielen uns neue Probleme auf die Füße. Allein die Frage, wie das Geld umgetauscht wird. Die Westseite sagte, jeder kann 4000 Mark umtauschen, 1:1. Und dann kamen diese Briefe, 7500 Briefe von alten Leuten, die mir schrieben, ich habe die Inflation erlebt, den Ersten Weltkrieg und den Zweiten, und jetzt soll ich wieder mein ganzes Geld loswerden?

Wie haben Sie das hingekriegt mit dem Umtausch?
Ich habe mich daran erinnert, wie mir Hannelore Kohl anbot, wenn ich mal Probleme hätte, die ich nicht lösen kann, soll ich sie anrufen und sie redet mit ihrem Mann. Ich hab sie angerufen und gesagt: "Frau Kohl, ich bin der Meinung, Kinder bis 14 Jahre können 2000 Mark 1:1 umtauschen, der Normalbürger 4000 und die alten Leute 6000. Damit die das Gefühl haben, sie kommen nicht unter die Räder. Aber das ist mit Ihrem Mann schwer zu besprechen." Da sagte sie: "Ich rede mit ihm." Aber ich müsste ihn in dem Glauben lassen, er habe sich das ausgedacht. Am Montag rief mich Kohl an, er hätte sich das überlegt, die alten Leute sind ja die zuverlässigsten CDU-Wähler, die könne man nicht im Regen stehen lassen. Ich sagte: "Herr Bundeskanzler, genial, wunderbar." So ist es gekommen.
Hat Sie das gewurmt, dass Kohl die Lorbeeren bekommt?
Mir war wichtig, dass das Richtige dabei rauskommt. Mir war von Anfang an klar, ich bin ein Diener. Ich wusste, ich stehe vor einem Scherbenhaufen, also kann ich nur sehen, dass ich versuche zu retten, was zu retten ist. Ich wollte nicht, dass die DDR-Bürger unter die Räder kommen.

Sie haben sich als Anwalt der DDR-Bürger gesehen?
Ja.

Waren Sie deshalb so blass am Tag der Wahl im März 1990, als klar war, die CDU hat gewonnen?
Das war der größte Schreck in meinem Leben. Der Tag der Wahl.

Damit hatten Sie nicht gerechnet?
Nein. Wir hatten damals gedacht, wir kriegen eine Pattsituation zwischen CDU und SPD, und dann suchen wir uns einen raus, der für beide Seiten vermittelbar ist. Stolpe war im Gespräch. Wenn Sie dann abends in der Prognose hören, dass Sie 41 Prozent der Stimmen gekriegt haben, können Sie nicht mehr abhauen, dann rollt das Amt auf Sie zu, ob Sie wollen oder nicht.

Und dann haben Sie aufgehört zu essen?
Manche Leute mit Nervenproblemen fressen und werden immer fetter. Andere können überhaupt nicht mehr essen. Zu denen gehöre ich. Und wenn man dann noch viel raucht ... Ich hatte in meinem Zimmer mehrere Aschenbecher, ich bin von Aschenbecher zu Aschenbecher gerannt. Jeden Tag kamen neue Hiobsbotschaften. Die DDR-Wirtschaft ist ja über Nacht an eine der härtesten Währungen der Welt angekoppelt worden. Wir hatten lauter Produkte, die nicht marktfähig waren. Ich kriegte einen Anruf vom ungarischen Ministerpräsidenten, ein kluger Mann, der fragte: "Warum kaufen deine Leute nicht mehr meinen Ikarus?" Ich sagte: "Weil sie in Bayern für die Hälfte des Geldes einen doppelt so guten Bus kriegen können. Und warum kauft ihr nicht mehr unseren Trabant?" Da sagte er: "Weil die Leute den auch nicht mehr haben wollen."

Gab es zwischen November ’89 und Oktober ’90 einen Moment, wo man noch Industriestandorte hätte retten können?
Eine Tonne Walzstahl kostete im Westen damals 8500 DM. In Eisenhüttenstadt produzierten wir die gleiche Menge für 12.000 DM. Wir waren also fast unverkäuflich. Als die Mauer gefallen war, hieß es: Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, gehen wir zu ihr. Es gingen 2000 bis 3000 Leute pro Tag noch nach dem Fall der Mauer. Und es gingen ja nicht die Alten und Rentenbezieher, sondern die Jungen, die gut Ausgebildeten. Und es waren ja auch nicht die besten Leute, die sie uns geschickt haben. Als in Chemnitz ein neuer Oberbürgermeister gewählt wurde, schnauzte mich der Kohl an: "Den haben wir bei uns durchgereicht. Warum habt ihr den bei euch gewählt?"

Wenn Sie eine Sache anders machen könnten, was wäre das?
Ich hätte am ersten Tag zurücktreten können.

Am Tag nach der Wahl?
Ich habe meiner Partei gesagt: So, vortreten, wer will Ministerpräsident werden? War keiner da.

Bereuen Sie es?
Nein. Ich könnte mir ja gar nicht mehr ins Gesicht sehen. Klingt ein bisschen überheblich, aber: Ein Maizière tritt nicht zurück.

Wenn Sie zurückschauen, würden Sie sagen, die Einheit ist geglückt?
Ich glaube, mit geglückt oder nicht geglückt kann man das nicht fassen. Mit Ja oder Nein. Vieles ist geglückt, ja, auch bei denen, die so unzufrieden sind. Stellen wir uns mal vor, die DDR hätte noch drei, vier Jahre weiterexistiert, wie unsere historischen Städte und Gebäude aussähen. Die Fachwerkhäuser und alles, das wäre hinüber.

Eine Befragung aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass sich 50 Prozent der Ostdeutschen als Bürger zweiter Klasse fühlen. Verstehen Sie das?
Sie begründen es ja meist nicht.

Doch, in einer Studie wird es mit niedrigerem Einkommen, den Renten, mit der Elitenproblematik begründet.
Das mit den Eliten stimmt. Wir haben 81 Hochschulen in Ostdeutschland, davon ist eine einzige mit einem ostdeutschen Rektor besetzt. Das mit den Einkommen sehe ich ein bisschen anders. Ein Quadratmeter in München ist eben zehnmal so teuer wie in Neubrandenburg.

Die AfD wird oft von Menschen gewählt, die in der Nachwendezeit groß wurden. Wie erklären Sie sich das?
Das ist ein Thema, bei dem ich völlig hilflos bin. Dresden und Pegida. Weil da auch Leute dabei sind, denen es materiell gut geht.

Ergibt es überhaupt Sinn, diese Diskussionen zu führen? Zu fragen, was damals schiefgelaufen ist?
Ob es Sinn ergibt, weiß ich nicht. Die Frage ist, wann die richtige Zeit für die Betrachtung der Geschichte ist. Die einen sagen, nach 30 Jahren, dann ist die Quellenlage klar. Die handelnden Personen sind abgetreten, auf die müssen wir keine Rücksicht mehr nehmen. Nehmen Sie diese Bilder vom Reichstag: Ich bin der Einzige, der noch lebt. Alle anderen sind inzwischen weg. Brandt ist weg, Kohl ist weg, Genscher ist weg.

Was war der emotionalste Moment für Sie als Regierungschef?
Die Unterschrift unter Zwei-plus-Vier. Das Gefühl, ich sitze hier in Moskau und unterschreibe den Friedensvertrag, wir machen die Geschichte zu, die mit dem Reichstagsbrand begonnen hat. Wissen Sie, ich hatte eine sehr fromme Großmutter. Die erwartete von uns Kindern, dass wir jeden Sonntag einen Gesangbuchvers auswendig lernten. Ich hatte gelernt: Bleib mit deiner Gnade bei uns, Herr Jesu Christ. Da hat sie gesagt, Junge, wenn du erwachsen bist, wirst du mal erfahren, was Gnade ist. Als ich den Zwei-plus-Vier-Vertrag unterschrieben habe, habe ich gedacht: Großmutter, jetzt weiß ich, was Gnade ist. Die Griechen hatten zwei Begriffe für Zeit: Chronos war die ewig dahinfließende, ruhige Zeit. Und der Moment, wo man zugreifen muss, das war Kairos. Wir hatten viele Kairos-Momente 1990.

Man hat das Gefühl, jetzt ist keine Zeit für Kairos-Momente.
Es dauert eigentlich immer mindestens zwei Generationen, bis sich die Bevölkerung vom Durchgeschütteltwerden erholt hat. Die Ostdeutschen sind ja in einer Weise durchgeschüttelt worden, wie es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr geschehen ist. Und es ist die Ungleichzeitigkeit, dass die Ostdeutschen mit all ihrem Tun auf den Prüfstand gestellt werden, während die Westdeutschen sagen konnten, wir leben so weiter wie bisher … Ich werde mich jetzt nach Hause begeben und ein bisschen Bratsche üben. Heute Abend ist noch Orchesterprobe.

Haben Sie hier im Büro auch ein Instrument?
Nee.

Sonst hätten wir Sie gebeten, uns noch was vorzuspielen.
Ich hatte 1990 eins im Ministerrat. Dass ich die Zeit schadlos überstanden habe, lag vielleicht daran, dass ich jeden Tag eine Stunde hatte, wo ich nur was für mich getan habe.

Interview: Anja Reich und Sabine Rennefanz, unter MItarbeit von Jenni Roth. Das Gespräch erschien zunächst in der Serie "Zeitenwende" der Berliner Zeitung. Zitierweise: Lothar de Maizière, "Meine Damen und Herren, wir schaffen uns ab!“, in: Deutschland Archiv, 04.01.2021, Link: Externer Link: www.bpb.de/325011. Weitere "Ungehaltene Reden" ehemaliger Parlamentarier und Parlamentarierinnen aus der ehemaligen DDR-Volkskammer folgen nach und nach. Eine öffentliche Diskussion darüber ist im Lauf des Herbstes 2021 geplant. Es sind Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar.

In dieser Reihe bereits erschienen:

- Sabine Bergmann-Pohl, Interner Link: "Ein emotional aufgeladenes Parlament"

- Rüdiger Fikentscher, Interner Link: "Die 10. Volkskammer als Schule der Demokratie"

- Gregor Gysi - Externer Link: Ein urdemokratischer Impuls, der buis ins Heute reicht

- Hinrich Kuessner Interner Link: „Corona führt uns die Schwächen unserer Gesellschaft vor Augen“

- Klaus Steinitz, Interner Link: "Eine äußerst widersprüchliche Vereinigungsbilanz"

- Richard Schröder -Interner Link: "Deutschland einig Vaterland"

- Maria Michalk, Interner Link: "Von PDS-Mogelpackungen und Europa?"

- Markus Meckel, Interner Link: "Eine Glücksstunde mit Makeln"

- Hans-Peter Häfner, Interner Link: "Brief an meine Enkel"

- Konrad Felber, Interner Link: "Putins Ausweis"

- Walter Fiedler, Interner Link: "Nicht förderungswürdig"

- Hans Modrow, Interner Link: "Die Deutsche Zweiheit"

- Joachim Steinmann, "Interner Link: Antrag auf Staatsferne"

- Christa Luft, Interner Link: "Das Alte des Westens wurde das Neue im Osten"

- Dietmar Keller, "Interner Link: Geht alle Macht vom Volke aus?"

- Rainer Jork, Interner Link: "Leistungskurs ohne Abschlusszeugnis"

- Jörg Brochnow, Interner Link: "Vereinigungsbedingte Inventur"

- Gunter Weißgerber, "Interner Link: Halten wir diese Demokratie offen"

- Hans-Joachim Hacker, Interner Link: "Es gab kein Drehbuch"

- Marianne Birthler - Interner Link: "Das Ringen um Aufarbeitung und Stasiakten"

- Stephan Hilsberg - Interner Link: "Der Schlüssel lag bei uns"

- Ortwin Ringleb - Interner Link: "Mensch sein, Mensch bleiben"

- Martin Gutzeit, Interner Link: "Gorbatschows Rolle und die der SDP"

- Reiner Schneider - Interner Link: "Bundestag - Volkskammer 2:2"

- Jürgen Leskien - Interner Link: "Wir und der Süden Afrikas"

- Volker Schemmel - Interner Link: "Es waren eigenständige Lösungen"

- Stefan Körber - "Interner Link: Ausstiege, Aufstiege, Abstiege, Umstiege"

- Jens Reich - Interner Link: Revolution ohne souveränes historisches Subjekt

- Carmen Niebergall - Interner Link: "Mühsame Gleichstellungspolitik - Eine persönliche Bilanz"

- Susanne Kschenka - Interner Link: "Blick zurück nach vorn"

- Wolfgang Thierse - Interner Link: "30 Jahre später - Trotz alldem im Zeitplan"

- u.a.m.

Mehr zum Thema:

- Die Interner Link: Wahlkampfspots der Volkskammerwahl

- Die Interner Link: Ergebnisse der letzten Volkskammerwahl

- Film-Dokumentation Interner Link: "Die letzte Regierung der DDR"

- Analyse von Bettina Tüffers: Interner Link: Die Volkskammer als Schule der repräsentativen Demokratie, Deutschland Archiv 25.9.2020

Fussnoten

Lothar de Maizière ...
… wurde 1940 in Nordhausen geboren, machte sein Abitur am Grauen Kloster in Berlin, studierte an der Musikhochschule Hanns Eisler und war Bratschist in verschiedenen Orchestern, bis er wegen einer Nervenentzündung im linken Arm nicht mehr als Musiker arbeiten konnte.
… studierte von 1969 bis 1975 Jura im Fernstudium an der Humboldt-Universität, danach wurde er Anwalt, er verteidigte Wehrdienstverweigerer, Flüchtlinge, Oppositionelle. Mit 16 trat er bereits in die Ost-CDU ein, sein politisches Leben aber begann erst im Herbst ’89, im Alter von 50 Jahren: CDU-Vorsitzender, Minister für Kirchenfragen in der Modrow-Regierung, Ministerpräsident der letzten DDR-Regierung, Minister für besondere Aufgaben im Kohl-Kabinett.
… trat im Dezember 1990 nach Stasivorwürfen vom Amt zurück und arbeitet seitdem wieder als Anwalt. Er ist verheiratet, hat erwachsene Kinder, einen Hund und lebt in Berlin-Mitte.