Montagsdemos in Leipzig
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Bei der ersten Montagsdemonstration am 4. September 1989 gingen etwa 1.200 Menschen in Leipzig für Freiheit und Bürgerrechte auf die Straße.
Montagsdemonstration in Leipzig am 16.9.1989. Mindestens 120.000 DDR-Bürger gingen an diesem Abend friedlich für mehr Demokratie, Bürgerrechte und
Reformen auf die Straße. Der Untergang des SED-Regimes vollzog sich kurz darauf in einem rasanten Tempo: Am 9. November 1989 öffnete die DDR ihre Grenzen, ein Jahr später, am 3. Oktober 1990 waren die Deutschen 45 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges wieder in einem souveränen Staat vereint.
Über 100.000 Bürger demonstrieren am 23.10.89 in Leipzig für ihre Forderung nach spürbaren Veränderungen der gesellschaftlichen Entwicklung der
DDR.
Transparent auf der Montagsdemonstration in Leipzig am 24. Oktober 1989.
"Montagsdemonstration" in Leipzig während der "Friedlichen Revolution" in der DDR im Oktober 1989.
Blick auf die Menschenmenge, die am 30.10.1989 in Leipzig für mehr Demokratie demonstriert. Mehr als 200.000 Menschen beteiligten sich an der
Montagsdemonstration.
Aufnahme bei einer Montagsdemonstration am 13. November 1989 auf dem Karl-Marx-Platz in Leipzig unmittelbar nach dem Friedensgebet in der
Nikolaikirche: Mit der Parole "Die Perestroika in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Egon auf" waren die in der Sowjetunion unter Gorbatschow begonnene Umgestaltung der Gesellschaft und der neue DDR-Partei- und Staatschef Egon Krenz gemeint.
Montagsdemonstration auf dem Karl-Marx-Platz in Leipzig am 13. November 1989. (dpa, Wolfgang Kluge)
Am 27.11.1989 fanden sich etwa 200.000 Menschen zur traditionellen Montagsdemonstration in Leipzig ein. Die Forderung nach demokratischen Reformen
verband sich zu diesem Zeitpunkt immer häufiger mit dem Ruf nach Wiedervereinigung.
In der Leipziger Nikolaikirche fanden seit 1982 regelmäßig Friedensgebete statt. Am 4. September 1989, ein Montag, blieben mehrere Hundert Menschen nach dem Gebet auf dem Vorplatz der Kirche. Sie entrollten Transparente mit Forderungen wie „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ und „Reisefreiheit statt Massenflucht“. Es war die erste so genannte Montagsdemonstration – der viele weitere folgen sollten.
Bei der zweiten Montagsdemo gingen die Sicherheitskräfte brutal gegen die Demonstrierenden vor, viele Leipziger wurden inhaftiert. Dennoch wagten sich Woche für Woche mehr Menschen auf die Straße. Am Abend des 25. September errichtete die Polizei Absperrungen rund um die Kirche, konnte aber nicht verhindern, dass rund 5.000 Menschen Richtung Innenstadtring zogen. Am darauffolgenden Montag nahmen schon 20.000 an der Demonstration teil.
Die gewaltfreien Montagsdemos wurden zur prägenden Aktionsform der Protestbewegung in der ganzen DDR. Auch in vielen anderen Städten ging die Bevölkerung nun regelmäßig auf die Straße, in Ost-Berlin und Rostock wurden Mahnwachen für die Inhaftierten abgehalten.
Im Vorfeld des 9. Oktober 1989 kursierten Gerüchte, dass die Proteste gewaltsam niedergeschlagen werden sollten. Doch auch an diesem Abend kamen mindestens 70.000 Mutige in Leipzig zusammen – die Sicherheitskräfte griffen nicht ein. Zwei Wochen später hatte sich die Teilnehmerzahl der Montagsdemonstration mehr als verdreifacht.
Auch nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 gingen die Montagsdemos weiter. Die Forderung nach demokratischen Reformen verband sich nun immer häufiger mit dem Ruf nach Wiedervereinigung. Die Proteste endeten am 12. März 1990, kurz vor den ersten freien Volkskammerwahlen. Das wichtigste Ziel der Montagsdemonstrationen – freie Wahlen in der DDR – war erreicht.
Bei der ersten Montagsdemonstration am 4. September 1989 gingen etwa 1.200 Menschen in Leipzig für Freiheit und Bürgerrechte auf die Straße.
Montagsdemonstration in Leipzig am 16.9.1989. Mindestens 120.000 DDR-Bürger gingen an diesem Abend friedlich für mehr Demokratie, Bürgerrechte und
Reformen auf die Straße. Der Untergang des SED-Regimes vollzog sich kurz darauf in einem rasanten Tempo: Am 9. November 1989 öffnete die DDR ihre Grenzen, ein Jahr später, am 3. Oktober 1990 waren die Deutschen 45 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges wieder in einem souveränen Staat vereint.
Über 100.000 Bürger demonstrieren am 23.10.89 in Leipzig für ihre Forderung nach spürbaren Veränderungen der gesellschaftlichen Entwicklung der
DDR.
Transparent auf der Montagsdemonstration in Leipzig am 24. Oktober 1989.
"Montagsdemonstration" in Leipzig während der "Friedlichen Revolution" in der DDR im Oktober 1989.
Blick auf die Menschenmenge, die am 30.10.1989 in Leipzig für mehr Demokratie demonstriert. Mehr als 200.000 Menschen beteiligten sich an der
Montagsdemonstration.
Aufnahme bei einer Montagsdemonstration am 13. November 1989 auf dem Karl-Marx-Platz in Leipzig unmittelbar nach dem Friedensgebet in der
Nikolaikirche: Mit der Parole "Die Perestroika in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Egon auf" waren die in der Sowjetunion unter Gorbatschow begonnene Umgestaltung der Gesellschaft und der neue DDR-Partei- und Staatschef Egon Krenz gemeint.
Montagsdemonstration auf dem Karl-Marx-Platz in Leipzig am 13. November 1989. (dpa, Wolfgang Kluge)
Am 27.11.1989 fanden sich etwa 200.000 Menschen zur traditionellen Montagsdemonstration in Leipzig ein. Die Forderung nach demokratischen Reformen
verband sich zu diesem Zeitpunkt immer häufiger mit dem Ruf nach Wiedervereinigung.
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Dr. Ilona Schäkel ist selbstständige Autorin und PR-Redakteurin für zeithistorische Themen. Sie hat bereits an zahlreichen Erinnerungsprojekten und Angeboten der historisch-politischen Bildung mitgewirkt. Ihre Schwerpunkte sind Diktaturgeschichte und -aufarbeitung. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und der Humboldt-Universität zu Berlin.