Ein Fluss auf der Suche nach sich selbst
Chronologie
2. Jahrhundert: Der Geograf Ptolemäus gibt der Oder den lateinischen Namen Viadrus966: Der polnische Herzog Mieszko I. nimmt den christlichen Glauben an.
1000: Gründung des Erzbistums Gnesen. Polen ist ein souveräner Staat.
1137: Nach dem "Glatzer Pfingstfrieden" wird Schlesien polnisch.
1163: Gründungsurkunde des Klosters Leubus. Deutsche Siedler kommen nach Schlesien.
1335: Schlesien wird böhmisch.
1506: Einweihung der Viadrina in Frankfurt (Oder) als brandenburgische Landesuniversität.
1526: Böhmen und mit ihm Schlesien werden österreichisch. Beginn der Gegenreformation.
1605-1620: Bau des ersten Finowkanals als Verbindung zwischen Havel und Oder.
1740: Friedrich II. wird König. Nach dem ersten Schlesischen Krieg ist nahezu der gesamte Oderraum in preußischer Hand.
1746-1753: Trockenlegung des Oderbruchs durch den Bau eines neuen Kanals zwischen Güstebiese und Hohensaaten.
1772: Erste Teilung Polens.
1795: Nach der dritten Teilung verschwindet Polen von der europäischen Landkarte.
1811: Verlagerung der Viadrina von Frankfurt nach Breslau.
Ab 1819: Regulierung des Oderstroms, vor allem durch den Bau von Buhnen.
1874: Gründung der Oderstrombauverwaltung des Deutschen Reiches mit Sitz in Breslau.
1890-1933: Regulierung der oberen Oder zwischen Cosel und Dyhernfurth: 26 Staustufen werden gebaut. Zwischen Dyhernfurth und Hohensaaten bleibt die Oder freifließend.
1905-1923: Ausbau des Großschifffahrtswegs Berlin-Stettin.
1918: Polen kehrt als souveräner Staat auf die europäische Landkarte zurück. Oderstädte wie Frankfurt oder Breslau werden zu "Bollwerken" gegen das Slawentum erklärt.
1939: Deutscher Überfall auf Polen. Beginn der Vertreibungen polnischer Bürger aus dem so genannten Warthegau ins "Generalgouvernement".
1945: Auf der Potsdamer Konferenz wird die Westverschiebung der polnischen Grenzen beschlossen. Oder und Lausitzer Neiße werden Grenzflüsse.
1944-1947: Vertreibung deutscher Bürger aus den ehemals deutschen Gebieten und polnischer Bürger aus den Regionen, die nun zur Sowjetunion gehören.
1950: Die DDR erkennt die Oder-Neiße-Grenze an.
1970: Warschauer Verträge zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik Polen.
1972-1980: Öffnung der Grenze zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen. Erste Begegnungen zwischen ehemaligen deutschen und polnischen Vertriebenen östlich der Oder.
1990: Endgültige Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze.
2004: Beitritt Polens zur Europäischen Union
2007: Wegfall der Grenzkontrollen durch Polens Beitritt zum Schengen-Verbund.