Der Verfall der Macht der SED unter Egon Krenz
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Demonstranten auf dem Balkon des Palastes der Republik am 4.11.1989. Das Transparent links thematisiert das verlorene Vertrauen in die SED und seine
Führung.
Plakat auf der Demonstration am 4. November 1989, das sich auf das Märchen Rotkäppchen anspielend kritisch mit dem Staatsratsvorsitzenden Krenz
auseinandersetzt.
Der DDR-Staatsratsvorsitzende Egon Krenz beugt sich zu Hans Modrow hinunter. Am 13. November 1989 wählte die Volkskammer erstmals in einer geheimen
Wahl der Erste Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, Hans Modrow, zum neuen Ministerpräsidenten.
Auf der Demonstration für eine demokratische Erneuerung der DDR am 3.12.1989 in Ost-Berlin fordert ein Demonstrant Haft für Honecker, Mittag, Tisch.
Unter dem Druck anhaltender Massendemonstrationen, vor allem der eigenen Parteimitglieder, traten am selben Tag das ZK und das neu gewählte Politbüro der SED mit Egon Krenz als Generalsekretär geschlossen zurück.
Demonstration am 3.12.89 in Ost-Berlin: Menschenkette am Bersarinplatz. Auf einem Transparent steht: "100 Milliarden DM auf Schweizer Konten v. Bonzen
und hier ist Smog"
Am selben Tag forderten Demonstrierende bei einer Kundgebung vor dem Gebäude des Zentralkomitees in Ost-Berlin die Auslieferung des (untergetauchten)
früheren Staatsekretärs im Außenhandelsministerium und "Chefdevisenbeschaffers" Alexander Schalck-Golodkowski.
Nach den Massenprotesten in Leipzig war Staats- und Parteichef Externer Link: Erich Honecker am 18. Oktober 1989 durch das eigene SED-Politbüro gestürzt worden, Nachfolger wurde SED-Funktionär Externer Link: Egon Krenz. Krenz versprach eine „Wende“ und kündigte Reformen an. Mit einer Politik des „Dialogs“ wollte die SED-Führung verlorenes Vertrauen zurückgewinnen, beharrte aber gleichzeitig unnachgiebig auf ihrem Machtanspruch.
Doch die Bevölkerung traute Krenz keine Neuerungen zu, er galt als langjähriger „Kronprinz“ von Erich Honecker, wurde für die Wahlfälschungen mitverantwortlich gemacht und war bekannt dafür, dass er die blutige Niederschlagung der
Am 7. November 1989 trat die Regierung zurück, die Volkskammer setzte wenig später ein neues Kabinett unter Ministerpräsident Externer Link: Hans Modrow ein. Aber auch in dieser Regierung stellt die SED noch die Mehrheit der Minister.
Nach dem Mauerfall spitzte sich die Situation weiter zu. Die Großdemonstrationen im ganzen Land hielten an, die Menschen forderten die SED auf, endlich die Macht abzugeben und freie Wahlen zuzulassen. Sogar SED-Parteimitglieder begehrten auf. Daraufhin beschloss die Volkskammer Anfang Dezember mehrheitlich, die „führende Rolle“ der SED aus der Verfassung zu streichen. Als Korruptionsvorwürfe gegen die Führung erhoben und erste SED-Spitzenfunktionäre verhaftet wurden, brach das Regime zusammen. Am 3. Dezember 1989 traten das Zentralkomitee der SED und das Politbüro unter Egon Krenz zurück.
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Dr. Ilona Schäkel ist selbstständige Autorin und PR-Redakteurin für zeithistorische Themen. Sie hat bereits an zahlreichen Erinnerungsprojekten und Angeboten der historisch-politischen Bildung mitgewirkt. Ihre Schwerpunkte sind Diktaturgeschichte und -aufarbeitung. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und der Humboldt-Universität zu Berlin.
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