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Zwischen Realitätsakzeptanz und Planillusion | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Zwischen Realitätsakzeptanz und Planillusion Behandlung der Wirtschaftspläne im Politbüro in den ersten drei Quartalen 1989

Jörg Roesler

/ 17 Minuten zu lesen

Der Autor weist anhand von Protokollen von Politbürositzungen u. a. parteiinternem Material nach, dass die SED-Führung 1989 die Augen keineswegs vor den anstehenden ökonomischen Problemen verschloss. Sie gab sich allerdings weiterhin Illusionen über die Möglichkeiten der Planwirtschaft hin und war nicht in der Lage, auf die ernste Situation angemessen zu reagieren.

Die Lage der DDR-Wirtschaft verschlechterte sich im Jahr 1989. Doch die SED-Führung setzte weiter auf die Planwirtschaft. (© picture-alliance/dpa, dpa-Zentralbild/ZB)

Widersprüchliche Darstellungen zur Führung der DDR-Wirtschaft in ihrem 40. Jahr

Wie die Wirtschaft der DDR 1989 in ihrem letzten, bis zum Oktober noch von der SED-Führung kontrollierten Jahr ausgesehen hat, darüber lässt die gängige Literatur über die Geschichte der DDR keinen Zweifel aufkommen. So tat es auch Hermann Weber, ihr Chronist mit dem größten Bekanntheitsgrad, Ordinarius für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim. In einer aktualisierten Ausgabe seines erstmals 1976 veröffentlichten „Grundriss der DDR-Geschichte“ heißt es: „Tatsächlich stagnierte die Wirtschaft, die Ausrüstung war veraltet und der technologische Rückstand wurde dramatisch.“ Die Schuld für diese Entwicklung sah Weber im Verhalten, um nicht zu sagen in der Unfähigkeit, der SED-Führung. Webers Einschätzung stimmen die meisten Historiker, die sich mit der DDR-Geschichte beschäftigten, zu. So auch, um noch einen von ihnen zu zitieren, der Berliner Politikwissenschaftler und Historiker Stefan Bollinger. Das „Scheitern der Wirtschaftspolitik“ führt er darauf zurück, dass die SED-Führung „weder willens noch in der Lage“ gewesen sei, „auf die veränderten Bedingungen im Lande … angemessen zu reagieren.“

Es ist interessant, zu sehen, wie im Westen der Zustand der DDR- Ökonomie 1989 eingeschätzt wurde: Die renommierteste Beobachtungsinstitution war zweifellos das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit Sitz in West-Berlin. Seine DDR-Abteilung unter Leitung von Doris Cornelsen analysierte seit Jahren die Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland unter Nutzung eines breiten Spektrums von Daten. Ihre Lageberichte genossen weltweit Anerkennung. Im turnusgemäßen „Bericht zum ersten Halbjahr 1989“ schätzte Cornelsen ein: „Die DDR-Wirtschaft hält längerfristig ein Wirtschaftswachstum, von 4 v. H. jährlich für erforderlich. Diese Rate wurde auch dem Volkswirtschaftsplan für das Jahr 1989 zugrunde gelegt. Nach dem Bericht über das erste Halbjahr 1989 ist bisher das vorgesehene Wachstumstempo erreicht worden“.

Das klingt nicht nach bereits eingetretenem oder unmittelbar drohenden ökonomischen Desaster, wenn auch im DIW-Bericht Probleme bei der Erfüllung der „Staatsplanpositionen in Industrie und Landwirtschaft und im Verkehrsbereich, bei der Ersatzteilversorgung und der Investitionstätigkeit“ benannt wurden.

In der Beurteilung des Zustandes der DDR-Wirtschaft und der Qualität der von der DDR-Führung getroffenen Entscheidungen weichen die zitierten Quellen für 1989 deutlich voneinander ab. Kannte die politische Führung in Ost-Berlin 1989 die ökonomische Situation der DDR? Allerdings war, im Unterschied zu anderem Zahlenmaterial über die Entwicklung der Volkswirtschaft, der Schuldenstand der DDR gegenüber dem Westen selbst den meisten hohen Wirtschaftsfunktionären nicht bekannt. Auch für sie blieb dieser eine geheime Verschlusssache, gehütet von DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski. Welche Maßnahmen ergriff man für die Überwindung der ökonomischen Schwierigkeiten? Es liegt für den Wirtschaftshistoriker nahe zu versuchen, diese Fragen für das Wirtschaftsjahr 1989 anhand von Politbüroprotokollen zu beantworten. Denn das Politbüro stand an der Spitze der zentralisierten Leitung der DDR. „Da sich alle Entscheidungsträger der DDR an diese Zentralisierung angepasst hatten“, urteilen Organisationswissenschaftler, die 1994 die Ergebnisse ihrer Untersuchungen über die Funktionsweise der DDR veröffentlichten, „reichten sie Beschlussvorlagen über den Weg Minister – Abteilungsleiter des ZK – Politbüromitglieder dem Politbüro ein, denn dessen Beschlüsse garantierten eine vorrangige Realisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen“. Das Politbüro tagte in der Regel wöchentlich, jeweils dienstags. Behandelt wurde ein breites Themenspektrum, das von der Politik, speziell der Außenpolitik, über die Wirtschaft, das Wohnungswesen, die Kultur bis hin zum Sport reichte. Die schwerpunktmäßige Behandlung bestimmter Themenbereiche erfolgte turnusgemäß: Das Thema Wirtschaft dominierte die Tagesordnung der Politbürositzungen jeweils im Februar, wenn es um die Analyse der Erfüllung des Wirtschaftsplanes des Vorjahres und den Start ins laufende Planjahr ging. Eine weitere intensive Befassung mit Wirtschaftsfragen erfolgte im August, um die Erfüllung der Planvorgaben des ersten Halbjahrs sowie eventuelle Korrekturen für das zweite Planhalbjahr zu diskutieren. An diesem Organisationsrhythmus wurde auch im Jahr 1989 bis zum Oktober festgehalten. Um die Frage zu beantworten, wie das Politbüro als maßgebliche Entscheidungsinstitution die Wirtschaftslage der DDR bis zum Herbst 1989 einschätzte und Wirtschaftslenkung betrieb, sind die Politbüroprotokolle dieser beiden Monate von besonderem Interesse.

Zögernde Realitätsakzeptanz im Politbüro

Auf den ersten Blick verlief die Jahresplanung 1989 bis Ende September wie in jedem anderen Jahr des Fünfjahrplans. Die „Direktive zum Fünfjahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1986 bis 1990“ zielte darauf ab, die erstmals unter Honecker, nach Ulbrichts Ablösung Anfang der 1970er Jahre proklamierte „Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ auch in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre „erfolgreich fortzusetzen“. Sie sei der Kern der ökonomischen Strategie bis zum Jahr 2000, hieß es. Was dazu der Wirtschaftsverantwortliche des ZK der SED, Günter Mittag, gegenüber den Parteitagsdelegierten auf dem XI. Parteitag vorbrachte, war mit gleichen oder ähnlichen Worten jedes Mal bei der Verabschiedung der Fünfjahrpläne für die 1970er und 1980er Jahre verkündet worden: „Die der Direktive zugrunde liegenden Ziele sind auf hohes Wachstumstempo der Volkswirtschaft gerichtet. Insgesamt ist eine weitere bedeutende Beschleunigung der Arbeitsproduktivität, der Effektivität und Qualität der Produktion zu erreichen“. Das sollte bedeuten: Alles läuft wie gewohnt. Tatsächlich hatte sich jedoch mit der Ableitung des Jahresplanes aus den Perspektivplanzielen, mit der Festsetzung der Kontrolltermine im Februar und August 1989 die Routine im Planungsprozess erschöpft. Das wurde deutlich, als sich das Politbüro am 7. und 14. Februar 1989 turnusgemäß mit der Auswertung des abgelaufenen Planjahres 1988 und den Bedingungen, unter denen der Start ins neue Planjahr stattgefunden hatte, befasste. Schon die Zeit für den Meinungsaustausch war ungewöhnlich lang angesetzt. Das resultierte daraus, dass man in den ersten drei Planjahren bei wichtigen Kennziffern unter den angestrebten Zuwachsraten geblieben war. Für 1989 wollte man daher mit Blick auf das im Fünfjahrplan vorgesehene Wirtschaftswachstum besonders ehrgeizige Planziele setzen und auf deren Realisierung drängen.

Was und wie unter den Politbüromitgliedern im Februar 1989 diskutiert wurde, lag ebenfalls jenseits jeder Routine: Wegen der nach einigen Jahren des Abbaus wieder zunehmenden Verschuldung der DDR in harter Währung (Valutaverschuldung), war die Erfüllung der Exportaufgaben ins SW (sozialistisches Wirtschaftsgebiet) und NSW (nicht sozialistisches Wirtschaftsgebiet) das erste Thema in der Diskussion. „Im NSW-Export beginnen wir wieder mit Rückständen“, bedauerte der Vorsitzende der Staatlichen Plankommission, Gerhard Schürer. Es müsse deshalb alles unternommen werden, um „die Ablösung bzw. Senkung von NSW-Importen zu beschleunigen“. Insgesamt seien „NSW-Exporte bzw. planwirksame NSW-Importsenkungen in Höhe von mindestens 100 Millionen Mark zu mobilisieren“. Zweitwichtigstes Thema der Diskussionen im Politbüro im Februar und August war die Absicherung der versprochenen verbesserten Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern. Das dritte waren Maßnahmen zur Überwindung des Rückstandes im Wohnungsbau. Soweit aus den Protokollen der Politbürositzungen erkennbar, die sowohl Wort- als auch Beschlussprotokolle sind, wurden ausgewählte Produktions- und Versorgungsprobleme im Februar wie im August 1989 offen angesprochen. Insgesamt gesehen gab es bei der Diskussion um die Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes durchaus das Bemühen der Politbüromitglieder, brennende Probleme zu erkennen und anzusprechen. Wie wurde diese Bereitschaft zur Realitätsakzeptanz vom Politbüro weitergegeben?

Geschönte Vermittlung der wirtschaftlichen Probleme an die Kombinatsleitungen

Dem Politbüro und den Ministerien nachgeordnet waren im Bereich der Industrie die Kombinate. Um die Kombinatsdirektoren direkt und diskret anzusprechen, war seitens des Politbüros bereits in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre eine spezielle Instanz geschaffen worden – die „Mittagseminare“. In diesen Seminaren diskutierte der Wirtschaftssekretär des ZK der SED, Mittag, mit den Generaldirektoren die Planaufgaben und die Planerfüllung der Industriezweigleitungen. Das übliche Ritual für das zweite Halbjahr 1989 lief auf der „Kontrollberatung des ZK der SED mit den Generaldirektoren der Kombinate und den Parteiorganisatoren des Zentralkomitees der SED“ am 31. August 1989 in Leipzig ab. In seinem Referat stellte Günter Mittag fest, dass bis Ende Juli 69 zentralgeleitete und 37 bezirksgeleitete Kombinate alle Hauptkennziffern des Planes erfüllt hätten. Von den besonders wichtigen Staatsplanpositionen seien 344 von 383 realisiert worden. 39 wurden nicht erfüllt. Das sei, kommentierte Mittag, „gegenüber dem Vorjahr ein Fortschritt“. Allerdings hätte die Nichterfüllung der genannten Staatsplanpositionen „große volkswirtschaftliche Auswirkungen“. Ungeachtet dieser und anderer Probleme rief Mittag auf der Kontrollberatung vom 31. August dazu auf, den Jahresplan zu erfüllen, „die insgesamt erreichte positive Entwicklung fortzuführen und an Tempo zuzulegen“.

Mittag verfolgte mit seinem Referat über den Zustand der DDR-Industrie offensichtlich zwei Ziele: Eine gute Stimmung bei den Industriezweigverantwortlichen zu erzeugen, ihnen Mut zu machen und gleichzeitig auf sie Druck auszuüben, mehr zur Bewältigung der von ihm im Referat benannten Problemfälle zu unternehmen.

Die „Stimmungen und Meinungen“ innerhalb der Arbeiterschaft im Sommer 1989

An Presse bzw. Rundfunk und Fernsehen wurden nur die in Mittags Referat enthaltenen Erfolgsnachrichten weitergegeben. Die Kombinatsdirektoren wurden dringlich angehalten, den nur für sie bestimmten Mix aus Erfolgs- und Misserfolgsnachrichten nicht zu verbreiten. Bei der Aushändigung der knapp 70-seitigen Broschüre, mit dem auf der Kontrollberatung vom 31. August in Vorbereitung der Leipziger Messe gehaltenem Referat Mittags, wurden ihnen folgende Verhaltensregeln mitgeteilt: „Die Aufbewahrung hat sorgfältig zu erfolgen. Von diesem Material dürfen keine Abschriften oder Kopien hergestellt werden. Genossen, die sorglos mit parteiinternem Material umgehen, werden zur Verantwortung gezogen.“ Wie reagierten die Arbeiter in den Industriebetrieben auf die Berieselung mit Erfolgsmeldungen in den Medien nach den Politbürotagungen? Man kann sich darüber heutzutage recht gut ein Bild machen: In Archiven zugänglich sind die Berichte von SED, Blockparteien, Polizei, FDGB, Staatssicherheitsdienst und FDJ zu „Stimmungen und Meinungen“ innerhalb der Bevölkerung. Der Historiker und Projektleiter in der Forschungsabteilung der Stasi-Unterlagenbehörde, Ilko-Sascha Kowalczuk, hat sich ausgiebig mit diesen Berichten über die Stimmung in der Arbeiterschaft beschäftigt und sie für 1989 in einer 2014 veröffentlichten Publikation so zusammengefasst: „Jegliche Zukunftshoffnung schien zerstoben. Die Arbeitsbedingungen sind immer wieder als unmöglich angeprangert, die Probleme als gesellschaftsimmanent hingestellt und die Marktwirtschaft des Kapitalismus der sozialistischen Planwirtschaft als weit überlegen bezeichnet worden.“ Vielfach erinnere man sich, dass es „in den 1970er Jahren den Menschen besser gegangen sei“.

Festgehalten wurde auch: „Je älter unsere Republik wird, umso mehr wird erwartet, dass Engpässe mal der Vergangenheit angehören.“ Stattdessen verwiesen die Berichte immer wieder auf die unzureichende Versorgung hin: „Zu lange Wartezeiten bei PKW-Bestellungen, schlechtes Warenangebot, unzureichende Dienstleistungsangebote, fehlende Ersatzteile. Beklagt wurde, dass Produkte in den Export gingen, die man selbst gern gehabt hätte.“ In einem Stasi-Bericht vom Sommer 1989 hieß es über Magdeburger Gleisbauarbeiter: „Es wurde eingeschätzt, das viele Dinge des täglichen Bedarfs, außer Grundnahrungsmittel, nur noch mit großem zeitlichen, nervlichen und finanziellen Aufwand beschaffbar sind.“ Natürlich wurden in diesen Berichten ganz überwiegend kritische „Stimmungen und Meinungen“ wiedergegeben. Aber offensichtlich waren diese unter den Beschäftigten weit verbreitet. Dafür gibt es Hinweise anderer Art: Immer häufiger mussten die Berichterstatter des Staatssicherheitsdienstes im Jahre 1989 notieren, dass Arbeiter, die in den Betriebskampfgruppen Mitglied waren, ihren Austritt erklärten. Angesichts dieser im Frühjahr und Sommer 1989 vorherrschenden Stimmung unter der Arbeiterschaft konnte es für die SED-Führung eigentlich nur einen Weg geben, um die Arbeiter und Angestellten zur Beibehaltung oder gar Verstärkung ihrer Leistungsbereitschaft zu gewinnen: größte Offenheit, Benennung der Ursachen für Probleme in der Produktion sowie die Auflistung der Gründe für die unzureichende Versorgung. Dies hätten die Verantwortlichen mit dem glaubhaften, nachvollziehbaren Versprechen alles zu tun, um mit geeigneten Maßnahmen Abhilfe zu schaffen, verbinden müssen. Wie weit ging die Bereitschaft der Funktionäre des Politbüros, zwecks Gewinnung der Bevölkerung durch eine derartige Herangehensweise die Wirtschaftsprobleme anzupacken?

Stures Festhalten an der Planillusion im Politbüro

Natürlich konnten die im Politbüro geführten Diskussionen um unzureichende Planerfüllung bei wichtigen Positionen im Februar wie auch im August 1989 nicht mit der Feststellung der ökonomischen Probleme enden. Es galt Abhilfe zu schaffen. Auch darüber, wie man im Politbüro meinte den Problemen Herr zu werden, erlauben die Akten einen Einblick: Im „Beschluss über Schlussfolgerungen aus dem Plananlauf für die weitere Durchführung des Volkswirtschaftsplanes 1989“ vom 14. Februar 1989 wurde u. a. festgelegt „die für Februar/März geplanten durchschnittlichen arbeitstäglichen Produktionsleistungen in hoher Kontinuität und entsprechend angenommener Verpflichtungen zu überbieten.“ Beschlossen wurde auch „die vollständige Untersetzung und Erstellung der Produktionsauflagen“, „das geplante Verhältnis der Steigerung der Arbeitsproduktivität und Entwicklung des Lohnes in allen Kombinaten und Betrieben (allen ist unterstrichen!) einzuhalten“ und „die Lieferdisziplin (der Betriebe) gegenüber Binnenhandel, Export und Kooperationspartnern zu erhöhen.“ Ein halbes Jahr später, nachdem eine Überprüfung der Realisierung der Planaufgaben für das erste Planhalbjahr abgeschlossen war und die Ergebnisse vorlagen, wiederholte sich diese Art von Auflagen zur Abhilfe. Angesichts der gewachsenen Probleme fielen sie allerdings noch pauschaler aus als sonst.

Im Politbüro hegte man offensichtlich ungeachtet der Wirtschaftsprobleme des Jahres 1989 weiterhin Illusionen über die Wirksamkeit der Planung, etwa in dem Sinne: Wenn man die Rückstände bei der Planerfüllung ermittelt hat, über die für deren Tilgung notwendigen Maßnahmen Übereinstimmung erzielt und die Aufholziele benannt hat, ist seitens der Leitung wieder alles in Ordnung. Dann bedarf es nur noch der konkreten Vorgaben an die jeweiligen Adressaten, die Kombinatsleiter und die „Werktätigen in den Betrieben“, um die aufgetretenen Wirtschaftsprobleme zu lösen. Diese Vorgehensweise, von mir als Planillusion bezeichnet, hatte in der vierzigjährigen Planungsvergangenheit der DDR sicherlich mehr oder minder, keineswegs aber immer, bei der Mobilisierung der Leitungskader bzw. der Betriebsbelegschaften zur Lösung anstehender Probleme geholfen. Die spätestens ab dem Sommer 1989 in den Betrieben weit verbreitete miserable Stimmung unter den Beschäftigten, über die man sich im Politbüro durchaus informieren konnte, wenn man nur wollte, stellte die Wirksamkeit derartiger „Planungsinitiativen“ jedoch völlig infrage. Nicht nur deshalb, auch angesichts der sachbezogenen Probleme, denen sich die DDR-Wirtschaft in den 1980er Jahren gegenüber sah, z. B. bei der Rohstoffversorgung aus der Sowjetunion bzw. den weiterhin geltenden Cocom-Handelsbarrieren des Westens, erwies sich ein derartiges Herangehen an die Wirtschaftsprobleme durch die SED-Führung als illusionär. So verringerte sich im August 1989, ungeachtet aller Appelle, die Zahl der nichterfüllten Staatsplanpositionen nur von 39 auf 35. Wenn der Historiker Bollinger schreibt, dass die SED-Führung nicht in der Lage gewesen sei, „auf die veränderten Bedingungen im Lande (…) angemessen zu reagieren“, dann ist das vor allem auf deren Illusionen über die Möglichkeiten der Planung zurückzuführen.

Verabschiedung von der Planillusion und Akzeptanz der Realität durch das Politbüro

Der Abschied von der Planillusion und somit die Akzeptanz der ökonomischen Realität wurde in der DDR erst durch einen Wechsel an der Spitze von Partei und Regierung möglich. Dieser wurde durch die „Montagsdemonstrationen“ in Leipzig ausgelöst, auf denen ab Anfang Oktober umfassende Reformen gefordert wurden. Am 18. Oktober 1989 entband das Politbüro Erich Honecker von seiner Funktion als Generalsekretär der SED. Auch Günter Mittag verlor seine Stellung als Wirtschaftssekretär des ZK der SED. Egon Krenz wurde Honeckers Nachfolger. Nunmehr war es möglich, der Parteiführung ein ungeschminktes Bild von der ökonomischen Lage der DDR einschließlich der Schlussfolgerungen vorzulegen. Dazu hatte eine kleine Arbeitsgruppe unter Leitung des Chefs der Staatlichen Plankommission, Gerhard Schürer, und des Leiters des Bereichs Kommerzielle Koordinierung, Alexander Schalck-Golodkowski, Mitglied der Wirtschaftskommission des ZK der SED, in den Wochen zuvor ein Reformprogramm erarbeitet. Das am 30. Oktober an Krenz übergebene, zunächst noch intern bleibende Papier enthielt im ersten Punkt die Forderung, die grundlegenden gesellschaftlichen Ziele des Landes unbedingt mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten der DDR in Übereinstimmung zu bringen: „Es ist eine grundsätzliche Änderung der Wirtschaftspolitik der DDR, verbunden mit einer Wirtschaftsreform, erforderlich.“

Legt man die aus den internen Unterlagen gewonnen Erkenntnisse über den Zustand der DDR-Wirtschaft und ihrer Wirtschaftspolitik in den ersten drei Quartalen des Jahres 1989 zugrunde, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die eingangs zitierten DDR-Historiker die Wirtschaftslage und die Aktivitäten der DDR-Führung zur Steuerung der Wirtschaft zu negativ darstellen. Gleichzeitig wird deutlich, dass das westdeutsche Wirtschaftsinstitut DIW sie seinerzeit jedoch zu positiv einschätzte. Webers Feststellung von einer 1989 stagnierenden ostdeutschen Wirtschaft entsprach - wirtschaftsstatistisch gesehen – nicht den Tatsachen. Bollingers Einschätzung, die DDR-Führung sei „weder willens noch in der Lage“ gewesen „angemessen zu reagieren“, lässt sich nur zum Teil zustimmen. Die DDR-Führung verschloss die Augen keineswegs vor den ökonomischen Problemen. Sie war durchaus fähig, diese im Detail zur Kenntnis zu nehmen. Verallgemeinernde Schlussfolgerungen vermied sie generell.

Auf die benannten Probleme zu reagieren, erwies sie sich nur bedingt in der Lage. Gerade in den ersten neun Monaten des Jahres 1989 war erkennbar, dass das Politbüro in seiner strukturellen und personellen Zusammensetzung nicht bereit war, vollends den Ernst der wirtschaftlichen und politischen Situation zu akzeptieren, sie öffentlich zu machen und die notwendigen grundlegenden Reformschritte zu beschließen. Diese inkonsequente Haltung, wurde teilweise mit dem Alter der Politbüromitglieder begründet. Diese Begründung ist jedoch nicht stichhaltig: Das Durchschnittsalter der Mitglieder des Gremiums lag 1989 bei 67 Jahren. Es unterschied sich damit nicht signifikant von dem der Mitglieder der höchsten politischen Vertretungen im Westen. Die das Herangehen an den Plan bestimmende Vorstellung, alles sei machbar, wenn man die Planziele nur exakt formuliere und deren Verwirklichung konsequent überwache, entsprach wohl eher den tradierten Handlungsmustern dieser in der DDR erwachsen gewordenen Generation.

Es verwundert deshalb nicht, dass ein langjähriges Politbüromitglied wie Schürer, der spätestens seit 1988 die problematische wirtschaftliche Situation der DDR begriffen hatte und warnen wollte, keine Chance erhielt auf den routinemäßigen Politbürositzungen zu Wirtschaftsfragen seine Meinung über den Ernst der Lage darzustellen. Deshalb ließen er und Schalck-Golodkowki in einem kleinen Zirkel von Fachleuten einen Reformplan erarbeiten. Sie waren bestrebt, unter Umgehung des „Dienstweges“ über das Politbüro, den Parteichef persönlich für das Reformvorhaben zu gewinnen. Die „Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlussfolgerungen“ der gesamten politischen Führung bekannt zu machen, gelang den Autoren des „Schürerpapiers“ tatsächlich erst ab November 1989, denn nach der Ablösung von Erich Honecker durch Egon Krenz funktionierten die alten SED-Strukturen nicht mehr wie gewohnt. Doch bereits ab Dezember verringerten sich die zeitweilig günstigeren Aussichten, die Reformvorschläge zu verwirklichen, erneut.

Schulden bei weltweit 400 Banken

Mitte Dezember, nachdem Bundeskanzler Helmut Kohl begeistert in Dresden empfangen worden war, entschloss er sich, unter Berufung auf dieses „Schlüsselerlebnis“, Kurs auf die rasche Vereinigung der DDR mit der Bundesrepublik einschließlich der Übernahme des bundesdeutschen Wirtschaftssystems zu nehmen. In den Medien bekannt wurde die Verschuldungslage der DDR erst im Umfeld der ersten freien Volkskammerwahl.

Die Tageszeitung taz machte in ihrer Ausgabe vom 19. März 1990 eine der Vorarbeiten des „Schürerpapiers“, eine mit dem 28. September 1989 datierte „Geheime Kommandosache“ öffentlich, die beschrieb, dass die DDR bei weltweit 400 Banken in der Kreide stand. Um diese Schulden zu tilgen, müssten jährlich, so die Autoren, 8 bis 10 Milliarden Valuta-Mark zusätzlicher Kredite mobilisiert werden. Die Banken seien aber nicht bereit, „ihre Limite für die DDR“ zu erhöhen. Kohl konnte seine Entscheidung nach dem für sein Vorhaben günstigen DDR-Wahlergebnis dann im Verlauf des Jahres erfolgreich realisieren. Reformpläne zur DDR-Wirtschaft wie das „Schürerpapier“ wurden dadurch rasch obsolet. Was aber wäre gewesen, wenn der Kanzler bei seinem ursprünglichen Glauben geblieben wäre, dass man mit einem schnellen Einigungsprozess nicht rechnen könne. Wäre das „Schürerpapier“ dann die richtige Lösung für die Probleme der DDR-Wirtschaft gewesen? Für eine seriöse Beantwortung muss die Frage gestellt werden, ob ein Wirtschaftsreformprojekt, das wie das „Schürerpapier“ einen schrittweisen Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft vorsah, in einem anderen kommunistischen Staat in einer vergleichbaren krisenhaften wirtschaftlichen Situation und unter ähnlichen weltpolitischen Bedingungen unternommen wurde. Und hat es dort zum Erfolg, das heißt zur Überwindung des wirtschaftlichen Niedergangs und zur Wiedergewinnung der ökonomischen, sozialen und politischen Stabilität im Lande, geführt?

Naturgemäß richtet sich der suchende Blick dabei auf die anderen Staaten Osteuropas, die Ende der 1980er Jahre aus ganz ähnlichen Gründen wie die DDR ihren wirtschaftlichen Niedergang erlebten. Ein positives Beispiel ist die Realisierung des auf den Übergang von der Plan- zu einer Marktwirtschaft ausgerichteten Reformvorhabens in Polen. Dort hatte der Wirtschaftswissenschaftler Leszek Balcerowicz einen „Plan zur marktwirtschaftlichen Reform der Volksrepublik Polen“ ausgearbeitet. Diesen setzten Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki und seine Nachfolger mit Vorsicht schrittweise um. So gelang es die Ende der 1980er Jahre stagnierende Wirtschaft Polens, deren Zuwachsrate des volkswirtschaftlichen Bruttoprodukts 1989 gegenüber 1988 bei lediglich 0,2 Prozent lag, 1992 wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen, auch wenn es 1990 zunächst zu einem unvermeidlichen Einbruch um 11,6 Prozent kam. Dieser ergab sich im ersten Jahr der Umstellung auf die Marktwirtschaft und dem Beginn einer begrenzten Privatisierung der Wirtschaft Polens.

Der Unterschied zwischen den Folgen der marktwirtschaftlichen Reform in Polen und den Folgen der von Kanzler Kohl per Schocktherapie betriebenen Einführung der Marktwirtschaft in der DDR ist signifikant. War 1989 die Volkswirtschaft der DDR gegenüber dem Vorjahr noch geringfügig (um 2,1 Prozent) gewachsen, so sank deren Bruttosozialprodukt infolge der im Juli 1990 eingeleiteten Schocktherapie durch die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion im Jahr 1990 um 16,5 Prozent auf 83,5 Prozent des Vorjahresniveaus und im Jahr 1991 erneut auf 69,9 Prozent des Niveaus von 1989, bevor in den folgenden Jahren die ostdeutsche Wirtschaft wieder anwuchs.

Rechnete Kohl mit einem zehn Jahre dauernden Einigungsprozess?

Mazowiecki hatte in Polen ganz bewusst – teilweise sogar gegen den Willen von Chefreformer Balcerowiz, der eine raschere Verwirklichung seiner Vorstellungen anstrebte - eine solche Schocktherapie vermieden. Ein solch positives Reformergebnis, wäre angesichts ähnlicher Transformationsziele beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft auch im Falle der Realisierung des „Schürer-Plans“ wahrscheinlich gewesen. Allerdings hätte die Voraussetzung dafür geheißen, dass die Bundesrepublik der DDR die Chance zu einer eigenständigen Gestaltung des Weges in die Marktwirtschaft über einen längeren Zeitraum gegeben hätte. Vorstellbar ist das, denn nach Aussage des Kohl-Biografen Jürgen Leinemann rechnete der Kanzler zunächst damit, dass der Einigungsprozess zehn Jahre dauern würde und sein Ende November 1989 formuliertes Zehn-Punktepapier war, schätzt Leinemann ein, noch ein „vorsichtiges und vages Programm“. Dazu hätte auch eine Aufforderung an ausreisewillige DDR-Bürger durch den Kanzler gepasst, sich vor Ort an der Einführung der Marktwirtschaft aktiv zu beteiligen, anstatt die DDR zu verlassen. Eine Geste, die möglicherweise auch in der Bevölkerung der Bundesrepublik auf Zustimmung gestoßen wäre.

In einem solchen Falle wäre die Phase der Unfähigkeit des Politbüros, sich bereits während der ersten drei Quartalen des Jahres 1989 von der Planillusion zu trennen, als Episode des Zögerns vor der Inangriffnahme einer schwierigen, aber erfolgreichen Wirtschaftsreform bald vergessen worden.

Zitierweise: "Zwischen Realitätsakzeptanz und Planillusion“, Jörg Roesler, in: Deutschland Archiv, 15.9.2019, Link: www.bpb.de/297073

Fussnoten

Fußnoten

  1. Hermann Weber, DDR. Grundriss der Geschichte, Hannover 1991, S. 202-203.

  2. Stefan Bollinger, Die finale Krise der DDR, in: Ders. (Hrsg.), Das letzte Jahr der DDR. Zwischen Revolution und Selbstaufgabe, Berlin 2004, S. 16-17.

  3. Doris Cornelsen, DDR-Wirtschaft im ersten Halbjahr 1989, in: DIW-Wochenbericht Nr. 31 (1989), S. 361.

  4. Ebd., S. 363-366.

  5. Andreas Herbst/Winfried Ranke/Jürgen Winkler, So funktionierte die DDR, Band 2, Hamburg 1994, S. 813.

  6. Direktive des XI. Parteitages der SED zum Fünfjahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1986 bis 1990, Berlin 1986, S. 7, 8, 15, 22.

  7. Politbüro des ZK der SED, Berlin 7. 2. 1989, in: Bundesarchiv Berlin (BArch) DY 30 2/2039, Nr. 70.

  8. Ebd.

  9. Referat des Genossen Günter Mittag, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, auf der Kontrollberatung des ZK der SED mit den Generaldirektoren der Kombinate und den Parteiorganisatoren des ZK am 31. August 1989 in Leipzig (Parteiinternes Material), Berlin 1989, S. 8.

  10. Politbüro des ZK der SED, Berlin 22.8. 1989, in: BArch DY 30 IV 2/2039, Nr. 77.

  11. Referat Mittag, S. 5.

  12. Ebd., S. 1.

  13. Ilko-Sascha Kowalczuk, Revolution ohne Arbeiter? Die Ereignisse 1989/90, in: Hübner, Arbeit, Arbeiter und Technik in der DDR. Zwischen Fordismus und digitaler Revolution, Berlin 2014, S. 565-566.

  14. Ebd., S. 567.

  15. BArch DY 30 2/2039, Nr. 70.

  16. Politbüro des ZK der SED Berlin 15.8.1989, in: BArch DY 30 2/2039, Nr. 76

  17. BArch DY 30/2039 Nr. 77.

  18. Bollinger, Die finale Krise der DDR (Anm. 2), S. 16-17.

  19. Der Text des „Schürerpapiers“ ist veröffentlicht in: Gerhard Schürer, Gewagt und Verloren. Eine Deutsche Biografie, Berlin 2014, S. 457-477.

  20. Ebd., S. 469.

  21. Ebd., S. 19-21.

  22. Jürgen Leinemann. Helmut Kohl. Inszenierung einer Karriere, Berlin 1998, S. 65.

  23. Holger (Kulick-)Eckermann, DDR war im September 1989 pleite, taz v. 19.03.1990, (https://taz.de/!1776108/).

  24. Schürerpapier (Anm. 19), S. 63.

  25. Vgl. dazu auch die Argumentation von Dieter Segert, Professor an der Universität Wien, eines Spezialisten für die Transformationsanalyse Osteuropas: Dieter Segert, Verpasste Chancen im 41. Jahr, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 3-37/2019, S. 6.

  26. Gerd Neumann, Vier Jahre Transformation in Polen. Analyse des Verlaufs der polnischen Wirtschaftsreform, Berlin 1994, S. 38.

  27. Berechnet nach: Statistisches Jahrbuch der DDR 1990, S. 14.

  28. Institut der Deutschen Wirtschaft Köln. Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe 1992, Köln 1992, S. 5.

  29. Adam Michnik, Die auferstandene Unabhängigkeit und die Dämonen der samtenen Revolution, in : Zehn Jahre Transformation in Polen. Sonderausgabe, Potsdam 1999, S. 8-9.

  30. Leinemann (Anm. 22), S. 63-64.

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Prof. Dr.; Wirtschaftshistoriker, bis 1990 an der Akademie der Wissenschaften der DDR Berlin, bis 1994 am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, zuletzt 1995 an der Portland State University/USA beruflich tätig.