Themen Mediathek Shop Lernen Veranstaltungen kurz&knapp Die bpb Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen Mehr Artikel im

Die sowjetische Eroberung des Dnipro | Geschichte im Fluss. Flüsse als europäische Erinnerungsorte | bpb.de

Geschichte im Fluss Der Dnipro Nation Building am Dnipro Zivilgesellschaft im Fluss Am Rande des Imperiums Das linke Ufer Der Dnipro im Lauf der Geschichte „Flüsse sind die Stars der Geopoesie“ Der Dnipro im Krieg Kriegsschauplatz und Ökozid Die sowjetische Eroberung des Dnipro Evros - Meriç - Maritsa An Europas Außengrenze Eine Brücke zwischen Orient und Okzident Plovdiv und die Maritsa In Enez Der Zaun am Fluss Der ungewöhnliche Fluss Die Wolga Auf der Wolga bis Astrachan Russlands mythischer Fluss Treidler an der Wolga Zurück an der Wolga Die andere Heimat Moskaus Weg zur Wolga Welterbe an der Wolga Ach, Germanski Chronologie Die Marne 1914 und 1918 Mit dem Taxi an die Marne Die Deutschen und die Marne Die Franzosen und die Marne Eine Reise entlang der Marne Die Kraft des Ortes Die Elbe Geschichtsraum Elbe Deutscher Fluss, tschechischer Fluss Theresienstadt sucht seine Zukunft Warum Friedrich II. Dresden zerstörte Erinnern an die Deutschen Literaturort Dömitzer Brücke Das Glück der Elbe Elbfahrt vor Erinnerungslandschaft Hamburgs Sprung über die Elbe Happy End an der Elbe Brücke oder Fähre? Die Erfindung der Elbe Auf dem Wasser in die Freiheit Chronologie Die Weichsel Die Deutschen an der Weichsel Fluss und Überfluss Wie ein Fluss zum Mythos wurde Quellen des Polentums Aus dem Weichseldelta Danzig und die Weichsel Danzig in der Literatur Wohlstandsgrenze Weichsel Warten auf die Metro Ein Fluss ohne Boden Eine Reise im Weichseldelta Die Weichsel im Lauf der Geschichte Die Donau Der Donau entkommt man nicht Das kurze Glück der Donauschwaben Meine Donau Brücken der Erinnerung Ein versunkenes Paradies Donauland Bosnien Die Brücke von Bratislava Vukovar und die Serben Der kroatische Kampf um Vukovar Ein Fluss und seine Stadt Die Donaubrücke zwischen Giurgiu und Ruse Elias Canetti und Ruse Ulmer Donaugeschichten Amazonas an der Donau Chronologie Die Oder Die Wiederentdeckung der Oder Ein Fluss auf der Suche nach sich selbst Das Wunder an der Oder Die Zukunft des Oderbruchs Auf der Suche nach dem Oderland Geteilte Dörfer Zwei Städte, ein Fluss Zeit für die Oder Weite und Wasser Breslau. Oder. Wrocław Schifffahrt ohne Grenzen Das Theater am Rand Mit alten Flößen in die Zukunft Stadt am Wasser Chronologie Der Rhein Historische Rheinkarte Die Rheinlandbesetzung Der Handelsstrom Der geopferte Rhein Deutscher Rhein, französischer Rhein Die Pariser Peripherie Europa aus Beton Das Tor zur Welt Straßburg entdeckt den Rhein Die Natur kehrt zurück Basel feiert den Rhein Chronologie Die Memel Vom weinenden Schwesterchen Strom der Erinnerung Stadt der zwei Namen Der Kampf um die Kirchen Palimpsest an der Memel Das Thomas-Mann-Haus in Nida Russlands Suche nach der Memel Mit der Memel in den Westen Chronologie Flüsse in der Geschichte Die besten Botschafter Europas Flüsse als europäische Erinnerungsorte Heimat Fluss Flüsse als religiöse Symbole Flüsse in den slawischen Literaturen Enzyklopädien des Lebens Flüsse als Wegmarken der Geschichte Kriegsflüsse, Friedensflüsse: das Beispiel Isonzo Links Literatur Herausgeber und Redaktion

Die sowjetische Eroberung des Dnipro

Klaus Gestwa

/ 16 Minuten zu lesen

Mit amerikanischer Hilfe ließ Stalin bei Saporischschja mit dem DniproHES das damals größte Wasserkraftwerk Europas bauen. Seit den 1950er Jahren galten die Dnipro-Staudämme als Symbol eines wachsenden ukrainischen Selbstbewusstseins und lösten zugleich systemkritische Umweltdebatten aus.

Das Wasserkraftwerk DniproHES wurde in den Jahren zwischen 1927 und 1931 in der Nähe der ukrainischen Stadt Saporischschja erbaut und war ein wichtiges Symbol der Industrialisierung der Sowjetzeit. Das Bild entstand während der Bauarbeiten, die fotografierende Person ist nicht bekannt. (© Interpipe NTRP History Museum / Urban Media Archive / Center for Urban History Lviv)

Wasserkraftwerke faszinieren. In der Geschichte des 20. Jahrhunderts haben sie als „Wunderwerke der Technik“ mit ihren imposanten Staumauern und großflächigen Stauseen unübersehbare Spuren hinterlassen. Als multifunktionale Infrastrukturen – für Elektrizität, Schifffahrt, Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz und Tourismus – versprachen die Hydrogiganten, die Gesellschaften des 20. Jahrhunderts von Rückständigkeit, Mangel und Unberechenbarkeit zu befreien. Die mit Stahl und Beton errichteten Monumente eines unbändigen Technikglaubens transformierten Natur zur „organischen Maschine“ mit weitreichenden Folgen für Gesellschaft und Umwelt.

Strom als Wegbereiter der Sowjetmoderne

In Anschluss an die von Karl Marx und Friedrich Engels mit dem „elektrischen Säkulum“ ausgerufene „Epoche sozialer Revolutionen“ galt in den sozialistischen Kreisen des Russischen Kaiserreichs die Elektrifizierung als Zukunftsversprechen. Sie sollte dem damals noch weitgehend agrarisch geprägten Imperium den Weg in die Industriemoderne bahnen.

Wladimir Lenin (1870-1924), der im Oktober 1917 mit seiner Kaderpartei der Bolschewiki die Macht in Petrograd übernommen hatte, verkündete im Dezember 1920, noch in den Wirren des Bürgerkriegs, den eingängigen Slogan: „Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“.

Höhepunkt des von der „Staatlichen Kommission für die Elektrifizierung Russlands“ (GOELRO) erarbeiteten Plans sollte das an den Stromschnellen von Saporischschja am Dnipro errichtete Wasserkraftwerk DniproHES werden. Mit seinen beiden Kraftwerksblöcken war es bei seiner offiziellen Einweihung im Frühsommer 1932 die größte hydroenergetische Anlage in Europa. Die 60 Meter hohe sowie 760 Meter lange Bogengewichtsmauer hob den Wasserspiegel des Dnipro um 38 Meter an. Dadurch entstand ein 90 Kilometer langer und bis zu drei Kilometer breiter Stausee.

„Amerika am Dnipro“

Anfang der 1930er Jahre war die sowjetische Elektroindustrie noch nicht in der Lage, die technischen Komponenten für Wasserkraftwerke selbst herzustellen. Die Generatoren und Turbinen für DniproHES mussten darum von den US-Unternehmen General Electric und Newport News Shipbuilding bezogen werden.

Eine 1926 in die USA reisende sowjetische Delegation konnte den im Dammbau erfahrenen US-Offizier und Ingenieur Hugh Lincoln Cooper (1986-1937) gegen eine hohe Dollar-Vorauszahlung als Chefberater gewinnen. Unter seiner Regie leisteten zahlreiche US-Fachleute auf der Großbaustelle am Dnipro technologische Anschubhilfe.

Blick in einen Maschinenraum des DniproHES. Die Generatoren und Turbinen hatte die Sowjetunion seinerzeit von US-Unternehmen bezogen. (© picture-alliance, TASS)

Dieses „Amerika am Dnipro“ war damals kein Einzelfall. Die USA dienten als Vorbild und zugleich als Kontrastfolie für die Industrialisierungspolitik des Kremls. Der Börsensturz am „Schwarzen Freitag“ im Oktober 1929 und die darauffolgende Große Depression in den USA schienen die nicht nur in Moskau verbreitete Prognose zu bestätigen, dass der „amerikanisierte Bolschewismus den imperialistischen Amerikanismus“ mit der Aneignung der aus den USA importierten Technik bald zerschmettern werde.

Holodomor und die Großbaustelle als Fluchtort

Die für den Erwerb moderner Technologie aus dem kapitalistischen Ausland benötigten Devisen erwirtschaftete der sowjetische Außenhandel unter anderem mit Getreideexporten. Als sich 1927/28 die Getreidespeicher wegen einer Missernte und des für die sowjetischen Bauern ungünstigen Preismechanismus leerten, konfiszierten die von Dorf zu Dorf ziehenden Kollektivierungsbrigaden das Getreide und beschlagnahmten weitere Nahrungsmittel. Damit konnte die Sowjetmacht die Städte sowie die Großbaustellen versorgen und den devisenbringenden Agrargüterexport während ihres ersten Fünfjahresplans (1928-1932) aufrechterhalten.

Die mörderische Zerschlagung der bäuerlichen Wirtschaft und die Instrumentalisierung des Hungers als politische Waffe führten in den Jahren von 1931 bis 1933 dazu, dass in der gesamten Sowjetunion fast sechs Millionen Menschen starben. Dieser sogenannte Holodomor (dt. „Töten durch Hunger“) kostete allein in der Ukraine mindestens 3,7 Millionen Menschen das Leben.

Hunger und Kollektivierung lösten eine beispiellose Landflucht aus. Millionen Menschen versuchten, fern ihrer dörflichen Heimat und oft unter neuer Identität einen Arbeitsplatz, eine Schlafstelle und Lebensmittelkarten zu ergattern. Wie viele andere Städte und Großbaustellen entwickelte sich der Kraftwerksbau am Dnipro zum Fluchtpunkt und Überlebensort. Die Zahl der beim Bau von DniproHES beschäftigten Arbeitskräfte stieg bis 1931 auf 36.000. Wer sich hierher begab, wurde sofort in einen Strudel von Technik und Terror, von Aufbau und Raubbau hineingesogen.

Zum ersten Mal seit Beginn der Industrialisierung der Ukraine bestand die Arbeiterschaft auf der Großbaustelle zu zwei Dritteln aus ukrainischen Beschäftigten. Bis dahin hatten mehrheitlich zugezogene, russischstämmige Arbeitskräfte die Fabriken, Bergwerke und Bauplätze besonders in der Süd- und Ostukraine bevölkert.

„Wahrzeichen der neuen sozialistischen Sowjetukraine“

Als Vorzeigeobjekt des ersten sowjetischen Fünfjahresplans stellte DniproHES das „Wahrzeichen der neuen sozialistischen Sowjetukraine“ dar. Der neue hydroenergetische Koloss stand als Manifestation der unbändigen Willenskraft des neuen Sowjetmenschen dafür, dass es „keine Festungen“ gäbe, die – so Stalin 1931 – „die Bolschewiki nicht einnehmen könnten“.

Verschwiegen wurde, dass sich die Baukosten des gefeierten „Patriarchen der sowjetischen Stromerzeugung“ im Vergleich zur ursprünglichen Kalkulation vervielfacht und damit einen Großteil der Investitionen verschlungen hatten, die während des ersten Fünfjahresplans der Ukraine zugebilligt worden waren. Jegliche Kritik daran hatte der stalinistische Terrorapparat durch Schauprozesse gegen die wissenschaftlich-technische Intelligenz und mit der Verhaftung von Kulturschaffenden von vorneherein unterbunden. Von den 260 ukrainischen Schriftsteller:innen, die im Jahr 1930 ihre Werke publizierten, verloren 230 während der bald folgenden Säuberungen ihr Leben. Die in den 1920er Jahren aufblühende ukrainische Literatur wurde durch diese „hingerichtete Renaissance“ weit zurückgeworfen.

Währenddessen entwickelte sich die in der Nähe von DniproHES gelegene Kleinstadt Saporischschja zu einem bedeutenden Industriestandort. Hier siedelten sich bald große metallurgische Werke sowie Chemie- und Maschinenbaufabriken an. Die Einwohnerzahl Saporischschjas vervierfachte sich innerhalb eines Jahrzehnts bis 1937 auf 243.000 Menschen. In den 1960er Jahren stieg sie auf über 600.000 und erreichte, als die Ukraine 1991 ihre staatliche Selbständigkeit erlangte, die Rekordmarke von knapp 900.000. Über 70 Prozent der Stadtbevölkerung gaben damals an, ukrainischer Herkunft zu sein.

Heute ist Saporischschja die sechstgrößte Stadt der Ukraine und das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Oblast, die der Kreml seit dem im September 2022 organisierten Scheinreferendum in seiner Gesamtheit völkerrechtswidrig als russisches Staatsterritorium beansprucht. Gleichwohl sind die Stadt Saporischschja und weitere Landstriche aktuell weiterhin ukrainisch kontrolliert.

Sprengung, Wiederaufbau und Modernisierung

1939 erreichte DniproHES mit 560 Megawatt Leistung seine volle Kapazität. Über Hochspannungsnetze konnte ein Teil des erzeugten Stroms ins benachbarte ostukrainische Donezk-Becken geleitet werden, das unter der Abkürzung Donbas seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts als „industrielles Herz“ des Zarenreiches und später der Sowjetunion galt. Auch in die 150 Kilometer westlich von Saporischschja gelegenen Montanregion Krywyj Rih sowie in die aufstrebende Industriestadt Dnipropetrowsk (heute Dnipro) floss der Strom aus Saporischschja.

Aufnahme von Kriegszerstörungen an der Staumauer des DniproHES aus dem Jahr 1943. (Wikimedia, RIA Novosti archive, image #604045 / Alpert, Externer Link: https://de.wikipedia.org/) Lizenz: cc by-sa/3.0/de

Als zwei Monate nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion Wehrmachtseinheiten Außenbezirke von Saporischschja eroberten, sprengten sowjetische Verbände am 18. August 1941 ein großes Loch in die Staumauer. Die dadurch ausgelöste Flutwelle führte flussabwärts zu verheerenden Überschwemmungen mit mehreren Tausend Toten.

Nach der Befreiung Saporischschjas durch die Rote Armee im Oktober 1943 begann schon bald der Wiederaufbau von DniproHES, der sich bis 1950 hinzog. Die während der 1970er Jahre durchgeführten Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen erhöhten die Kapazität noch einmal deutlich. Nach 2019 erfolgten weitere Instandhaltungs- und Erweiterungsarbeiten. Mit 1.610 Megawatt hat sich die Kraftwerkleistung heute im Vergleich zu 1939 fast verdreifacht. Damit ist DniproHES weiterhin das leistungsstärkste Wasserkraftwerk in der Ukraine.

Der Bau des Kachowka-Staudamms

Im Verlauf der 1930er Jahren entwickelten sowjetische Fachleute ehrgeizige Raumordnungspläne, um die mächtigen Ströme des Landes in eine mehrstufige Kaskade gigantischer Stauseen zu verwandeln. Das Ausbauschema für den Dnipro sah vor, den Fluss auf dem Gebiet der Ukraine mit dem Bau von sechs Wasserkraftwerken über eine Länge von mehr als 800 Kilometern umfassend zu „erobern“.

Am Unterlauf des Dnipro stellten in der Zeit von 1950 bis 1956 mehrere Zehntausende Bauleute mit dem Wasserkraftwerk Kachowka die zweite Ausbaustufe fertig. Anders als auf den damaligen Großbaustellen am Don und an der Wolga kamen hier keine Zwangsarbeitskräfte aus dem stalinistischen Lagersystem (GUlag) zum Einsatz.

Der Kachowka-Damm schuf einen Stausee, der bis zu 25 Kilometer breit war und sich über 240 Kilometer bis zur Stadt Saporischschja erstreckte. Die neue Wasserstraße wurde für die in der Ost- und Südukraine gefertigten Industrie- sowie Agrarprodukte zu einer wichtigen Transportroute. Die Schleusenanlage bei Kachowka ermöglichte die Schifffahrt flussabwärts zum wichtigen See- und Güterhafen in Cherson. Hier gab es direkten Zugang zum Schwarzen Meer und damit zum maritimen Welthandel.

Mit dem Kachowka-Stausee war der Dnipro laut Sowjetpropaganda zu einem „Meer“ umgestaltet worden. Das gigantische Wasserreservoir diente der Trink- und Brauchwasserversorgung benachbarter Regionen. Rechtsufrig leitete ein Kanal Wasser in die Industrieregion Krywyj Rih. Von den linksufrigen Kanalsystemen profitierte vor allem die Landwirtschaft. In der südukrainischen Trockensteppe gibt es fruchtbare Schwarzerde, so dass die ausgedehnte Bewässerung den Anbau von Getreide, Wein, Obst, Gemüse und Reis ermöglichte.

Dnipro-Wasser auf der Krim

Wichtiger Teil der Großraumplanungen war es, das Wasser aus dem Kachowka-Stausee auf die Halbinsel Krim zu leiten. Als nach Stalins Tod 1953 der aus der Ukraine stammende Nikita Chruschtschow (1894-1971) sowjetischer Parteichef wurde, lieferten ihm diese großflächigen Infrastrukturmaßnahmen 1954 ein wichtiges Argument dafür, die Krim als neues Verwaltungsgebiet der Sowjetukraine zuzuordnen. Dadurch sollte die schleppende Entwicklung der im Zweiten Weltkrieg schwer verwüsteten Halbinsel vorangebracht werden.

Die Bauarbeiten am Nord-Krim-Kanal begannen 1961. Schon 1963 erreichte das Dnipro-Wasser die Landenge von Perekop und schließlich während der frühen 1970er Jahre nach einer Strecke von über 400 Kilometern die Stadt Kertsch am östlichen Ende der Halbinsel. Vom Hauptkanal zweigten weitere Nebenkanäle ab. So entstand das damals größte Bewässerungssystem Europas. Fortan flossen jährlich 1,2 Milliarden Kubikmeter Wasser aus dem Dnipro auf die Krim, um dort 85 Prozent des Wasserbedarfs zu decken. Zwischen 1960 und 1985 versechsfachte sich die bewässerte Ackerfläche auf der Halbinsel. Zugleich verdoppelte sich die Einwohnerzahl.

Nach Russlands völkerrechtswidriger Annexion der Krim im März 2014 riegelte die Ukraine den Nord-Krim-Kanal ab. Infolge einer Dürreperiode kam es 2020 und 2021 auf der Halbinsel zu einem Wassernotstand. Mit Beginn der russischen Großinvasion am 24. Februar 2022 rückten russische Truppen rasch von der hochgerüsteten Krim bis zum Dnipro vor und öffneten den Nord-Krim-Kanal wieder.

Nachdem die russische Armee am 6. Juni 2023 den Kachowka-Staudamm zerstört hatte, um die Flussüberquerung und den Vormarsch ukrainischer Streitkräfte zu verhindern, fiel der Nord-Krim-Kanal erneut trocken. Zuvor hatten die russischen Besatzer noch alle Wasserreservoire auf der Krim aufgefüllt. Doch ohne das Dnipro-Wasser ist die Versorgung auf der Halbinsel inzwischen wieder prekär geworden.

Vier weitere Kraftwerke und neue Kanäle

Ende der 1950er Jahre begann der Kreml, mehr auf Wärmekraftwerke und auf die Atomenergie zu setzen. Während so die Eroberung anderer Flüsse ins Stocken geriet, konnte die für den Dnipro zuständige hydroenergetische Lobby durchsetzen, dass flussaufwärts die vier schon projektierten Kraftwerke bei Krementschuk (1954-1961), Kamjanske (1955-1964), Kyjiw (1960-1968) und Kaniv (1963-1975) realisiert wurden.

Vom Kamjansker Stausee zweigt der nach 1969 errichtete Dnipro-Donbas-Kanal ab. Er mündet nach 263 Kilometer bei Isjum in den Fluss Siwerskyj Donez. Seit den 1970er Jahren trug der Dnipro so mit seinem Wasser dazu bei, den stark wachsenden Durst der Fabrikanlagen und Städte der ostukrainischen Industrieregion zu stillen. Später wurde noch ein 142 Kilometer langes Leitungssystem errichtet, das vom Dnipro-Donbas-Kanal abzweigte und schließlich Interner Link: die Metropole Charkiw mit Wasser versorgte.

Aus Charkiw wiederum stammten Turbinen und Generatoren für die neuen Dnipro-Kraftwerke, nachdem die sowjetische Industrie während der 1950er Jahre den Anschluss an den elektrotechnischen Fortschritt geschafft hatte. Der sowjetische Kraftwerksanlagenbau begann sogar, Turbinen und Generatoren in Länder des Globalen Südens wie Ägypten, Syrien, Afghanistan oder Brasilien zu exportieren. Mit ihren vom Dnipro ausgehenden Versorgungsnetzen wuchsen die unterschiedlichen ukrainischen Regionen zu einem Wirtschaftsraum zusammen, der zugleich an die Weltwirtschaft angebunden war.

Russische Kolonisation oder ukrainische Selbstkolonisation?

Das für das hydrotechnische Bauwesen zuständige Moskauer Zentralinstitut „Gidroproekt“ gründete für die Erschließung des Dnipro eine ukrainische Filiale. Leiter von „Ukrgidroproekt“ war von 1947 bis 1965 Dmitrij Kusnezov. 1898 im westsibirischen Omsk geboren, hatte er sich beim Staudamm- und Kanalbau am Fluss Wachsch in der zentralasiatischen Sowjetrepublik Tadschikistan eingebracht. Beim Kachowka-Kraftwerk übernahm er die Bauleitung und machte sich anschließend die umfassende ökonomische Nutzbarmachung des Dnipro zur Lebensaufgabe.

Kusnezov hatte der ukrainische Dissident Iwan Dsjuba bei seinem 1965 verfassten Aufsatz „Internationalismus oder Russifizierung?“ vor Augen, als er sich darüber beschwerte, dass beim Bau des Wasserkraftwerks bei Kyjiw die Leitungsposten durchweg an aus Russland kommende Fachleute vergeben worden waren. Das von der Moskauer Propaganda verbreitete koloniale Narrativ von den Großbaustellen als Vorzeigeorte sowjetischer Vielvölkerfreundschaft schien Dsjuba recht zu geben. Damals hieß es, nur dank der Initiative der Moskauer Planungsinstitute und des Tatendrangs russischer Fachkader sei es gelungen, die unbändige Kraft des Dnipro zu zähmen, so dass die Menschen in der Ukraine an den Segnungen des sozialistischen Fortschritts teilhaben könnten.

Die ukrainische Erzählweise verwandelte den „eroberten“ Dnipro hingegen von einer imperialen Moskauer Machtklammer zu einem Symbol des nationalen Stolzes auf die eigene Modernisierungsleistung. Mit ihrem Arbeitsheroismus sowie Wissensdurst seien entwurzelte ukrainische Bauern am Dnipro über sich hinaus- und so in die neue Welt der Industriemoderne hineingewachsen.

Für dieses Narrativ gab es gute Argumente. Allein während der 1960er Jahre hatte sich in der Ukraine die Zahl der Studierenden verdoppelt. Dementsprechend wuchs der Anteil einheimischer Fachleute. Mit ihren Fabriken, Universitäten und Forschungs- sowie Planungsinstituten verfügte die Ukraine über solide wissenschaftlich-technische Grundlagen, um Großprojekte in weitgehender Eigenregie zu realisieren.

Arbeitskollektive und Fachkader, die sich beim Bau des Kachowka-Kraftwerks bewährt hatten, zogen anschließend auf andere Großbaustellen und prägten zunehmend das hydrotechnische Institut Ukrgidroproekt. Die technologische Kolonisation der Flusslandschaften des Dnipro lässt sich daher ohne den großen Anteil ukrainischer Arbeitskräfte, Expertise und Eigeninitiative kaum erklären.

Zudem brachten sich ukrainische Fachleute bei großen Infrastrukturbauten in anderen Sowjetrepubliken ein, wo die einheimische Fachelite mit der Planung und Realisierung ehrgeiziger Erschließungspläne überfordert war. Wer im Bereich von Technologie und Wissenschaft Karriere machen wollte, musste allerdings akzeptieren, dass Russisch die Sprache der sowjetischen Industriezivilisation war. Die wachsende Ukrainisierung der wissenschaftlich-technischen Intelligenz ging folglich mit ihrer sprachlichen Russifizierung und der Entstehung einer spezifischen Machtstruktur einher.

Beispielhaft dafür ist die Biografie von Petro Neporoschnyj. 1910 in eine ukrainische Bauernfamilie geboren, war er als Chefingenieur zunächst für den Wiederaufbau von DniproHES verantwortlich, um nach 1950 den Führungsposten beim Kachowka-Großprojekt zu übernehmen. 1959 wechselte Neporoschnyj nach Moskau, um dort von 1962 bis 1985 als Minister für Energetik und Elektrifizierung dafür zu sorgen, dass die Kraftwerkbauten in der Ukraine ausreichende Mittel und die dortigen Fachkader weitere Förderung erhielten.

Die Nuklearisierung des Dnipro

Nachdem die Kraftwerkkaskade am Dnipro errichtet worden war, setzte sich Neporoschnyj dafür ein, das hydro- und nukleartechnische Bauwesen in der Ukraine zusammenzuführen. Zur Kühlung ihrer Reaktoren benötigen Kernkraftwerke große Wassermengen. Während der 1970er Jahre begann Ukrgidroproekt am Nordrand des Kyjiwer Stausees mit den Arbeiten am Reaktorpark von Tschernobyl. Als dort am 26. April 1986 ein Reaktor explodierte, führte die damals weltgrößte Nuklearkatastrophe mit ihrer massiven radioaktiven Kontamination der Böden und Gewässer zu einer besonderen Form der Nuklearisierung des Dnipro.

Auch bei der Planung des südukrainischen Energiesystems übernahm Ukrgidroproekt eine Führungsrolle. So wurde während der 1980er Jahre an den Ufern des Kachowka-Stausees 55 Kilometer südwestlich der Gebietshauptstadt Saporischschja der Bau eines weiteren Kernkraftwerks mit sechs Reaktorblöcken in Angriff genommen. Mit seiner Leistung von 6.000 Megawatt galt das mit Dnipro-Wasser gekühlte Kernkraftwerk Saporischschja seit Ende der 1990er Jahre als größte Atomenergieanlage Europas. Zusammen mit einem benachbarten Wärmekraftwerk wurde hier seit Beginn des 21. Jahrhunderts knapp ein Viertel des ukrainischen Stroms erzeugt.

Das verdeutlicht, dass die Hydrogiganten ihre vormalige energiewirtschaftliche Bedeutung im Lauf des späten 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts weitgehend eingebüßt haben. Im Jahr 2021 lag der Anteil der Wasserkraft an der ukrainischen Stromproduktion bei nur mehr fünf Prozent, während Atomkraftwerke knapp 60 Prozent und Kohlekraftwerke 29 Prozent zur Elektrizitätsgewinnung beitrugen. Darüber hinaus ist das große Potenzial regenerativer Energien in der Ukraine bislang kaum erschlossen.

Die für das Kernkraftwerk Saporischschja aus dem Boden gestampfte Stadt Enerhodar (übersetzt: „Geschenk der Energie“) steht seit März 2022 unter russischer Okkupation. Die Atomreaktoren sind dort längst heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. Der Kachowka-Stausee ist infolge der Staudammsprengung im Juni 2023 leergelaufen. Das besorgt die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) ebenso wie die wiederholten Angriffe auf das Kernkraftwerk und das oft unverantwortliche Handeln der russischen Besatzer.

Das naturromantische Flusskonzept Oleksandr Dowschenkos

Mit dem wachsenden Blick auf die Umwelt gerieten Staudämme in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Kritik. Einer der Kritiker war der aus einer ukrainischen Bauernfamilie stammende Regisseur Oleksandr Dowschenko (1894–1956). Er trug maßgeblich dazu bei, dass die Dnipro-Narrative der Sowjetzeit den mächtigen ukrainischen Strom nicht nur als formbares Objekt und bloße Ressource erscheinen ließen.

Bereits in seinem 1932 produzierten Spielfilm Iwan hatte Dowschenko das aufopferungsvolle Entstehen der sowjetischen Industriemoderne am Beispiel des DniproHES thematisiert. Nach 1952 reiste der als Begründer des poetischen Kinos international bekannte Regisseur mehrfach an den Unterlauf des Dnipro, um sich vor Ort ein eigenes Bild vom lärmenden Panorama des Kachowka-Staudamms zu machen.

Aus seiner auf Ukrainisch verfassten Kinonovelle Poem über das Meer machte seine Ehefrau und langjährige Assistentin Julia Solnzewa 1958 einen russischsprachigen Spielfilm. Die sowjetische Filmkritik lobte diesen als „herausragende Produktion“, weil er das komplexe Werden der sozialistischen Fortschrittszivilisation in eindrucksvoller Form darstellte.

Zugleich brachten Kinonovelle und Film auch zeitkritische Stimmen zu Gehör. So betrachtete Dowschenko den Dnipro nicht mehr nur durch die Brille der Nützlichkeit. Er verband den Flussraum auch mit der ukrainischen Erinnerung und ergänzte das in der Sowjetzeit dominierende technologische Flusskonzept um naturromantische Reminiszenzen und ukrainische Nationalgefühle.

Wichtiger Bezugspunkt war der ukrainische Nationaldichter Taras Schewtschenko (1814-1861), der den mächtigen Dnipro zum sakralen Raum und anti-imperialen Sinnbild für seine ukrainische Heimat erhoben hatte. Mit der von Wehmut über die verlorene kosakische Dorfkultur durchzogene „Symphonie des Erschaffens“ verdeutlichte Dowschenko, Interner Link: dass der Mensch mit seinen brachialen Eingriffen in die Natur seinem historischen Gedächtnis unwiederbringlichen Schaden zufüge.

Diese zivilisationskritische Haltung setzte sich in der ukrainischen Literatur fort, unter anderem im Roman Der Dom von Oles Hontschar (1968). Darin mahnt der Vater seinen ungeduldig auf technischen Fortschritt drängenden Sohn, dass der Dammbau den Fluss und die Uferlandschaft aus dem ökologischen Gleichgewicht bringt.

Ausstehende ökologische Sanierung

Tatsächlich hatte die Eroberung des Dnipro schwerwiegende ökologische Folgen. In seine Stauseen ergossen sich massenhaft ungeklärte Abwässer. Die sich verschlechternde Wasserqualität bedroht Ökosysteme und Gesundheit. So leiden die am Dnipro lebenden Menschen schon seit Jahrzehnten unter einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Krebserkrankungen. Während der späten 1980er Jahre bildeten sich Umweltinitiativen. Sie forderten von Behörden und Unternehmen, die Verschmutzung des Flusses endlich auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Viele erkannten, Interner Link: dass der vielbesungene „Sieg über die Natur“ mit seinem destruktiven Fortschritt den bitteren Beigeschmack einer Niederlage trug.

Der damals in der Ukraine entstehende Öko-Nationalismus wies vor allem Moskau die Schuld an den von der technologischen Kolonisation ausgehenden Bedrohungen zu. Gleichwohl hatten die ukrainischen Fach- und Machteliten an der „Eroberung“ des Dnipro entscheidend mitgewirkt. Die in spätsowjetischer Zeit entstehende einheimische wissenschaftlich-technische Intelligenz hielt auch nach der Selbstständigkeit der Ukraine 1991 am technokratischen Fortschrittsglauben fest und nahm damit Einfluss auf die Entwicklung von Politik und Wirtschaft.

Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms hat die von ukrainischen Umweltschutzorganisationen geführte Debatte um den Rückbau des Dnipro durch die Demontage der Kraftwerkanlagen neue Bedeutung erhalten. Die Abkehr von überlieferten sowjetischen Infrastrukturkonzepten gilt manchen als Teil der „Dekommunisierung“ der Ukraine und wichtiger Schritt bei der Zurückgewinnung der verloren geglaubten nationalen Kultur. So sind bei der Austrocknung des Kachowka-Stausees kosakische Artefakte und Erinnerungsorte zum Vorschein gekommen. Mächtige Stimmen aus der ukrainischen Industrie und Landwirtschaft halten die Dnipro-Kraftwerke hingegen für ökonomisch unverzichtbar und drängen mit internationaler Unterstützung auf ihre Modernisierung.

Seit dem Februar 2022 wird die Eroberung des Dnipro nicht mehr technologisch, sondern vielmehr militärisch verstanden. Gezielt greift die russische Armee die Kraftwerkbauten sowie die am Fluss gelegenen kritischen Infrastrukturen und Fabriken an. Diese Zerstörungen setzen große Mengen von Schadstoffen frei. Zu befürchten ist, dass die ukrainischen Gewässer Industrie und Haushalte bald nicht mehr mit sauberem Wasser versorgen können. Das Ringen um eine durchgreifende ökologische Sanierung des Flussraums wird deshalb eine dringliche Zukunftsaufgabe des Wiederaufbaus der Ukraine bleiben und enorme Mittel erfordern.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Richard White: The Organic Machine. The Remaking of the Columbia River. New York 1995; Frederik Schulze/Vincent Lagendijk 2024 (Hg.): Dam Internationalism. Rethinking Power, Expertise and Technology in the Twentieth Century. London 2024.

  2. Klaus Gestwa: Die Stalinschen Großbauten des Kommunismus. Sowjetische Technik- und Umweltgeschichte, 1948-1967. München 2010, S. 48-62.

  3. Anne D. Rassweiler: The Generation of Power. The History of Dneprostroi. New York 1988; Thomas P. Hughes: Die Erfindung Amerikas. Der technologische Aufstieg der USA seit 1870. München 1991, S. 254-274.

  4. Serhii Plokhy: Das Tor Europas. Die Geschichte der Ukraine. Hamburg 2022, S. 347-352; Tanja Penter: Kohle für Stalin und Hitler. Arbeiten und Leben im Donbass 1929 bis 1953. Essen 2010, S. 23-178.

  5. Gestwa: Großbauten, S. 60-62.

  6. Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. München 2015 (4. Auflage), S. 197-205.

  7. Plokhy: Tor, S. 350; Roman A. Cybriwsky: Along Ukraine’s River. A Social and Environmental History of the Dnipro. Budapest/New York 2018, S. 165-180.

  8. Cybriwsky: Along Ukraine's River, S. 77-80.

  9. Rassweiler: Generation of Power, S. 189; Gestwa: Großbauten, S. 72 und 77.

  10. Achim Klüppelberg: The Nuclear Waters of the Soviet Union. Hydro-Engineering and Technocratic Culture in the Nuclear Industry. Stockholm 2024, S. 338-340.

  11. Megan K. Duncan Smith: Taming the Dnipro Rapids. Nature, National Geography, and Hydro-Engineering in Soviet Ukraine, 1946-1968. Doctoral Dissertation, Harvard University 2019, S. 39-40.

  12. Cybriwsky: Along Ukraine’s River, S. 35-36 und 193-213; Duncan Smith: Taming, S. 29-62; Ihor Pylypenko/Daria Malchykova: Der Kachovka-Stausee. Wirtschaftsmotor und Kriegsschauplatz, in: Osteuropa 73 (2023), Nr. 1-2, S. 53–60.

  13. Klaus Gestwa: Der Kachowka-Staudamm. Sowjetischer Großbau und russischer Ökozid in der Ukraine, in: Religion und Gesellschaft in Ost und West, 11-12/2023, S. 24-26.

  14. Achim Klüppelberg: Joining the Dnieper Cascade. An Envirotechnical Water History of Chernobyl Nuclear Power Plant, in: Water History 17 (2025), S. 229–255, hier: S. 239-243.

  15. Cybriwsky: Along Ukraine's River, S. 35-36.

  16. Klüppelberg: Nuclear Waters, S. 342-346; Aurelia Ohlendorf: Wasserkraft im Dienst des Sozialismus: Die Globalisierung des sowjetischen Staudammbaus. Göttingen 2025.

  17. Duncan Smith: Taming, S. 49-54; Klüppelberg: Nuclear Waters, S: 333-336.

  18. Yaroslav Hrytsak: Ukraine. Biographie einer bedrängten Nation. München 2024, S. 370f.

  19. Gestwa: Großbauten, S: 320-324.

  20. Hrytsak: Ukraine, S. 366.

  21. Klüppelberg: Nuclear Waters, S. 161f. und 342.

  22. Moritz Florin: Russifizierung, Verfolgung und Genozid. Ist die Ukraine eine ehemalige russische Kolonie?, in: Franziska Davies (Hg.): Die Ukraine in Europa. Traum und Trauma einer Nation. Darmstadt 2023, S. 118-143.

  23. Duncan Smith: Taming, S. 54-58; Klüppelberg: Nuclear Waters, S. 107f. und 350.

  24. Klüppelberg: Nuclear Waters, S. 351-406.

  25. Achim Klüppelberg: Nuclear and Hydrotechnical Expertise Combined: Gidroproekt and the South Ukraine Energy Complex, in: Europe-Asia Studies 76 (2024), S. 1596-1620.

  26. Electricity production by source, Ukraine, in: Our World in Data, Externer Link: https://ourworldindata.org/grapher/electricity-prod-source-stacked?country=~UKR (Stand: 01.09.2025)

  27. Anna Veronika Wendland: Das Kernkraftwerk Zaporižžja. Kriegsschauplatz und Testfall der Reaktorsicherheit, in: Osteuropa 10-11/2023, S. 125–161, Externer Link: https://zeitschrift-osteuropa.de/blog/das-kernkraftwerk-zaporizzja/ (Stand: 01.09.2025)

  28. Gestwa: Großbauten, S. 282-291; Duncan Smith: Taming, S. 63-122.

  29. Galyna Spodarets: Dnipro – Dnepr. Die Ukraine im Fluss. Ostslavische Raumkonzepte im Wandel, Bielefeld 2023, S. 240-263.

  30. Duncan Smith: Taming, S. 209-242.

  31. Cybriwsky: Along Ukraine's River, S. 91-102; Vasyl Y. Shevchuk u.a: Preserving the Dnipro River: Harmony, History, and Rehabilitation. Ottawa 2005.

  32. Anna Olenenko: Cyclical History. The Kakhovka Dam Disaster, in: Politika, 03.10.2024, Externer Link: https://www.politika.io/index.php/en/article/cyclical-history-the-kakhovka-dam-disaster (01.09.2025); Olha Shumilova u.a.: Environmental effects of the Kakhovka Dam destruction by warfare in Ukraine, in: Science 387 (2025), S. 1181-1186.

  33. Gestwa: Kachowka-Staudamm, S. 26; Swagath Bandhakavi: How Ukrhydroenergo is rebuilding and developing Ukraine’s hydropower infrastructure, in: NS Energy 07.08.2024, Externer Link: https://www.nsenergybusiness.com/analysis/how-ukrhydroenergo-is-rebuilding-and-developing-ukraines-hydropower-infrastructure/; Vincent Mundry: In Ukraine’s bombed out reservoir a huge forest has grown – is it a return to life or a toxic timebomb?, in: The Guardian, 22.07.2025, Externer Link: https://www.theguardian.com/environment/2025/jul/22/in-a-bombed-out-reservoir-ukraine-huge-forest-grown-a-return-to-life-or-toxic-timebomb (Stand: 01.09.2025)

  34. Cybriwsky: Along Ukraine’s River, S. 102; Pylypenko/Malchykova: Interner Link: Kriegsschauplatz und Ökozid.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Klaus Gestwa für bpb.de

Sie dürfen den Text unter Nennung der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 und des/der Autors/-in teilen.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern / Grafiken / Videos finden sich direkt bei den Abbildungen.
Sie wollen einen Inhalt von bpb.de nutzen?

Weitere Inhalte

Prof. Dr. Klaus Gestwa ist seit 2009 Lehrstuhlinhaber und Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen. Er hat mehrere internationale Forschungsprojekte mit ukrainischen und russischen Kolleginnen und Kollegen geleitet. Seine Themenschwerpunkte sind die Wissenschafts-, Technik- und Umweltgeschichte sowie der Zerfall des Sowjetimperiums und die darauffolgenden Transformationsprozesse.