Zu der Regierung gehören die Bundeskanzlerin, die Bundesministerinnen und Bundesminister. Die Kanzlerin leitet die Regierung. Sie wird vom Bundestag gewählt.
Die Kanzlerin leitet die Regierung. Die Kanzlerin hat viel Verantwortung in der Politik. Sie gibt die Richtlinien vor. Wenn es zu einem Streit in der Regierung kommt, sagt die Kanzlerin, was gemacht wird. Die Kanzlerin schlägt dem Bundespräsidenten vor, wer Minister werden soll. Die Kanzlerin kann auch Minister entlassen.
Die Ministerinnen und Minister haben verschiedene Aufgaben. Zum Beispiel:
Die Finanzminister verwaltet das Geld und kümmert sich um die Steuern.
Die Umweltministerin ist für den Schutz der Umwelt zuständig.
Die Kanzlerin muss vom Bundestag mit einer absoluten Mehrheit gewählt werden. Die absolute Mehrheit wird deshalb auch "Kanzlermehrheit" genannt. Das bedeutet: Mehr als die Hälfte aller Abgeordneten im Bundestag muss die Person wählen.
Wie ein Kanzler oder eine Kanzlerin gewählt wird:
Wenn eine Person die absolute Mehrheit hat, ist sie der neue Kanzler oder die neue Kanzlerin.
Wenn die Person zu wenige Stimmen bekommt, müssen die Abgeordneten ein zweites Mal wählen.
Wenn ein drittes Mal gewählt werden muss, gewinnt die Person mit den meisten Stimmen. Dann muss es keine absolute Mehrheit geben.
Vor der Bundestagswahl machen die Parteien auf sich aufmerksam. Zum Beispiel durch Plakate, in Zeitungen, im Internet und in Talkshows. Die Parteien wollen die Wähler überzeugen, ihre Kandidaten in den Bundestag zu wählen. Die Parteien erklären, was sie verändern wollen. Und welche wichtigen Aufgaben ihre Kandidaten nach der Wahl bekommen sollen. Zum Beispiel wer Kanzler oder Kanzlerin werden soll.
Es wird auch darüber gesprochen,
welche Parteien nach der Wahl zusammen arbeiten können.
Oder welche Parteien nicht zusammen arbeiten können.
Parteien mit ähnlichen Zielen können gut zusammen arbeiten. Parteien mit unterschiedlichen Zielen können schwer zusammen arbeiten.
Nach der Wahl haben die Abgeordneten eine wichtige Aufgabe: Sie müssen die Bundeskanzlerin wählen. Deshalb sprechen die Parteien nach der Wahl darüber:
Welche Fraktionen können gut zusammen arbeiten?
Welche Fraktionen haben gemeinsam die Kanzlermehrheit?
Die Parteien, die dann zusammenarbeiten wollen, heißen Koalition. Dafür ist es wichtig, wie die Wähler gewählt haben. Sie bestimmen mit der Wahl, wie viele Stimmen eine Fraktion bei der Kanzlerwahl hat.
Bevor die Kanzlerin gewählt wird, verhandeln die Fraktionen:
Was soll die neue Regierung tun?
Wer soll Kanzlerin und Minister werden?
Die größte Fraktion in einer Koalition hat bisher immer die Kanzlerin vorgeschlagen.
Die Kanzlerin wird danach mit der Kanzlermehrheit der Koalition gewählt. Es kann auch passieren, dass die Kanzlerin nicht gewählt wird. Wenn mehrere Abgeordnete sagen: Keiner kann mir vorschreiben, wen ich wähle. Ich wähle anders als meine Fraktion. Dann wird die Kanzlerin nicht gewählt.
Der Bundestag kann die Kanzlerin entlassen, wenn er gleichzeitig eine neue wählt. Das ist erst einmal in Deutschland geschehen.
Nach der Bundestagswahl 1980 wurde Helmut Schmidt von den Abgeordneten aus der Fraktion SPD und FDP zum Bundeskanzler gewählt. Im Jahr 1982 wurde der Kanzler Helmut Schmidt entlassen. Die Abgeordneten aus der Fraktion der FDP waren damals mit seinen Entscheidungen nicht mehr zufrieden. Sie wollten mit der Fraktion der CDU und CSU einen anderen Kanzler wählen. So kam es zu einer Abstimmung. Nach dieser Abstimmung war Helmut Kohl Kanzler, nicht mehr Helmut Schmidt. Eine solche Abstimmung nennt man konstruktives Misstrauensvotum.
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