"Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR
Am 2. Oktober 1990 endete die Geschichte des letzten Parlaments der DDR. Sechseinhalb Monate zuvor, am 18. März 1990, war die "10. Volkskammer" gewählt worden, zum ersten Mal in einer freien und demokratischen Wahl. Am 12. April trat sie im Ostberliner "Palast der Republik" zusammen, ein Gebäude, das seit 2008 nicht mehr existiert. Mittlerweile 37 ehemalige Abgeordnete kamen seit dem Sommer 2020 dem Angebot des Deutschland Archivs nach, noch einmal einen Denkanstoß zu formulieren - als eine "ungehaltene Rede".
Quer durch die damaligen Parteien kommen seitdem hintergründige Rückblicke, aber auch Reflexionen über Deutschlands Zukunft zustande - von den AkteurInnen des bislang wahrscheinlich effektivsten deutschen Parlaments. Denn es hatte in der Kürze seiner Amtszeit den DDR-Alltag gesetzlich neu zu regeln, die Deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 vorzubereiten und hat sich am Ende selber abgeschafft. Ein Mosaik voller Erinnerungen, Zeitkritik und Nachdenklichkeiten - als demokratischer Erfahrungsschatz: