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Deutschland – Namibia, Beziehung der ungenutzten Chancen | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Deutschland – Namibia, Beziehung der ungenutzten Chancen Ein Beitrag aus der Reihe "Ungehaltene Reden" ehemaliger Volkskammerabgeordneter der DDR

Jürgen Leskien

/ 22 Minuten zu lesen

Der Schriftsteller und PDS-Volkskammerabgeordnete Jürgen Leskien blieb seiner Wahlheimat "südliches Afrika" auch nach 1990 verbunden. Diesem Engagement entspricht sein Beitrag im Rahmen der Reihe "ungehaltene Reden" des Deutschland Archivs. Bereits zu DDR-Zeiten hatte er sich in Namibia, Angola und Tansania engagiert.

Anfang März 2020, kurz vor dem Corona-Lockdown, trafen sich im Gebäude des Deutschen Bundestages Abgeordnete der letzten Volkskammer der DDR, um sich ihrer nun schon 30 Jahre zurückliegenden Parlamentsarbeit zu erinnern. Das Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung bat aus diesem Anlass einige der Abgeordneten noch einmal an das Rednerpult des Plenarsaals zu treten - virtuell. Wir einstigen Parlamentarier sollten, in gebotener Kürze, aussprechen was, eine Generation nach der Auflösung des DDR-Parlaments, in dem ich 1990 einer der 400 Abgeordneten war, heute aus unserer Sicht zu sagen wäre.

In der Bildmitte Jürgen Leskien 1990 als PDS-Abgeordneter im Plenarsaal der DDR-Volkskammer mit Ministerpräsident Lothar de Maiziere (CDU, l.) und PDS-Chef Gregor Gysi (r.). (© K.H.Schindler)

Mein Redetext

Die Nacht vom zweiten zum dritten Oktober 1990 mit Freunden auf dem Käthe Kollwitz Platz, Berlin – Prenzlauer Berg. Angespannt die Stimmung. Zwei Staaten waren in Begriff sich in ihrer bisherigen Form aufzulösen. Gleich wird es das von den Alliierten modellierte Deutschland Ost und Deutschland West nicht mehr geben. Beide Deutschländer liefen an der langen Leine der Großen, die Konturen des Kalten Krieges markierten bis eben noch den Raum in dem sich die ungleichen deutschen Brüder und Schwestern bewegten. Das ist nun Geschichte. Weit entfernt von unserer Runde hier, in unserem Herzen Berlins, blitzte und grollte das Feuerwerk der Vereinigungsfeier. Böller, Silberfontänen über dem Reichstag. Glockengeläut. Der Widerschein des Feuerwerks lag auf dem Wasserturm inmitten des Platzes.

Fremde Menschen umhalsten sich, tränennass vor Freude. Aus Seitenstraßen ertönte überraschend klar und rein „Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!“ Die Polizisten auf den Mannschaftswagen in unserer Nähe schnäuzten bewegt in die Taschentücher. Wir saßen, stumm, einander wärmend mit dem Rücken an der Wand, auf der unsere erwachsenen Kinder geschrieben hatten – „ Komm mit DDR, wir gehen nach Deutschland!“. Es war vorbei, auch meine Arbeit als linker Abgeordneter im letzten DDR-Parlament.

Aus der kurzen, basisdemokratischen Offenheit in das Getriebe eines bürgerlichen Parlaments

Vergangenheit nun diese extrem verdichtete Lebenszeit, mit kurzen, oft durchwachten Nächten. Diese Monate waren geprägt vom Bemühen, den Kern der „Sachfragen“ zu erfassen, der sich oft in verklausulierten Formulierungen sogenannter Vorlagen verbarg, die frisch von der Druckerei ins Parlament eingespeist wurden. Ich wollte wissen, musste erfahren, noch in dieser Nacht – morgen wird abgestimmt - wie der Text des Absatzes zwei, mit den Ergänzung drei, fünf und neun auf unser Leben durchschlagen wird…. Ich sah mich in einem Dschungel verkürzter Sprache und umgedeuteter Begriffe, die in mein Weltverständnis eingriffen, mich nahezu körperlich versehrten. Sprachliche Absurditäten, die unsere Schwestern und Brüder jenseits der Elbe längst schon verinnerlicht hatten, plötzlich entfalteten sie Macht, forderten Widerspruch heraus. Ein Betrieb, eine Einrichtung wird mir fortan als „Arbeitsgeber“ gegenübertreten. Das sollte ich begreifen - ich der „Arbeitnehmer“.

Durch Friedrich Engels hatte ich anderes erfahren - ich gebe, gegen Geld, dem Unternehmer meine Arbeitskraft und der nimmt sie, zum Zwecke der profitablen Verwertung, entgegen. An den Bürotüren der Abteilungen, die sich in den Betrieben mit der kontinuierlichen Zuführung geeigneter Arbeitskräfte beschäftigen, wechselten die Schilder. Aus „Kaderabteilung“ wurde „Personalbüro“, aus „Personalbüro“ später „Human Ressource Management“. Das war wenigstens ehrlich. Die Humanressource, der Mensch, der arbeiten wollte, rangierte auf gleicher Höhe wie die Ressourcen, die Betriebsmittel Stahl, Energie, Wasser. Die Auseinandersetzung mit den Sprachbildern der neuen Zeit, mit dem was sie verbargen, was sie enthüllten, absorbierte Kraft, die ich eigentlich andernorts brauchte. Ich musste lernen, mich in diesem ganz anderen Sprachraum zu orientieren. Meine durch Sehnsucht nach Gerechtigkeit und den Blick auf das Kollektiv geprägte Erfahrungsgeschichte, auch mit der Sprache, hatte keinen Wert mehr, war sie doch in einem System gewachsen, das abzuschaffen sich hier die „Allianz für Deutschland“, die Koalition der regierenden Parteien im Saal zusammengefunden hatte.

Die Volkskammer beendet ihre Krisentätigkeit

Unsere Gesellschaftsidee - freies Volk auf freiem Grund - war gescheitert, war den veränderten Bedingungen dieser Welt nicht mehr gewachsen. Und die, mit dem Blick in die Zukunft, als notwendig erkannten Veränderungen, konnten wir im letzten Parlament nicht mehr durchsetzen, es ging nur noch um die möglichst schnelle, konfliktarme Übernahme des bundesdeutschen Modells. Selbst sachbezogene, durchaus zweckdienliche Beiträge der Opposition zum Beispiel zur Gesundheitspolitik - Polikliniken-, oder zur Bildung - Vorschulische Erziehung - deren finanzielle Absicherung, wurden im Plenum als Auswüchse des gescheiterten Systems gebrandmarkt und lautstark zurückgewiesen. Und wir als linke Parlamentarier, die diesen Systemteilen noch das Wort redeten, gleich mit. Und ich erlebte in diesen Tagen nicht selten, wie Kollegen der regierenden Parteien, der „Allianz für Deutschland“, wider besseren Wissens sich das eigene Nachdenken mit dem Blick auf bundesdeutsche Erwartungen versagten, sich in einer Art vorbeugenden, spekulierenden Gehorsams übten.

Wir, von der „Nachfolgepartei der SED“, saßen mit 66 Abgeordneten im Parlament. Gesetzestexte, Dokumente die dem Plenum zur Abstimmung vorgelegt wurden, diskutierten wir in der Regel zuvor in den Ausschüssen. In diesen 26 Ausschüssen waren alle Fraktionen vertreten. Dabei war der „Ausschuss für Deutsche Einheit“ wohl der wichtigste. Neben der Arbeit im „Kulturausschuss“ vertrat ich unsere Fraktion auch im „Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit“.

Arbeitsbeziehungen zu Entwicklungsländern werden gekappt.

Minister in diesem einzigen, noch in der DDR-Endzeit gegründeten Ministerium, war Hans Wilhelm Ebeling, Pfarrer der Thomaskirche in Leipzig, Vorsitzender der rechtskonservativen Kleinpartei „Deutsche Soziale Union“. Die DSU, war mit 25 Abgeordneten, über die „Allianz für Deutschland“, nun auch Regierungspartei. Die Arbeit im „Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit“ konnte, aus meiner Sicht, vor einem viel weiteren Horizont geschehen, als die im „Kulturausschuss". Wir sahen uns als „parlamentarischer Partner“ des „Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit“ – das den Begriff „Entwicklungszusammenarbeit“ nicht im Titel trug. Was wir zu ändern gedachten, selbstbewusst, voller Hoffnung. Unsere Bestandsaufnahme konnte sich durchaus sehen lassen - die Vereinten Nationen hatten das Engagement der DDR im Bereich der Entwicklungshilfe mehrfach hervorgehoben. „Ihre (die der DDR- Le.) Gesamtaufwendung für Hilfeleistungen betrugen 1989 nach eigenen Berechnungen 1.909,10 Millionen Mark [der DDR]. Das entsprach 0,54 Prozent des Bruttosozialprodukts…“

Angesichts der eigenen begrenzten materiellen Ressourcen, bei gleichzeitigem Bedarf der Partnerländer an ausgebildeten Fachleuten, hatte die berufliche Aus- und Fortbildung von Frauen und Männer der Entwicklungsländer besondere Bedeutung. „ …(so) nahm die berufliche Aus-und Fortbildung in etwa 100 Betrieben und Einrichtungen der ehemaligen DDR einen breiten Raum ein. 1989 betraf sie 4.927 Bürger aus Entwicklungsländern; darunter 1.073 aus den am wenigsten entwickelten Ländern“.

Ein Schwerpunkt war die Hoch-und Fachschulausbildung. „…(dafür wurden) 1989 unter Regie….entsprechender Fachministerien 101,90 Millionen Mark verausgabt. …die Mehrzahl (der Stipendiaten – Le.) kam aus Schwerpunktländern mit Vietnam an der Spitze (aus) Äthiopien, der Mongolei, Laos, Mosambik“.

Auch die jüngsten Ereignisse im Süden Afrikas ließen berechtigte Hoffnung aufkommen. Im Süden Angolas zog sich die Südafrikanische Wehrmacht nach der verlustreichen Schlacht in Cuito Cuanavale, am 23. März 1988 aus Angola zurück. Angola / Kuba / Südafrika unterzeichneten am 22. Dezember 1988 ein „Dreierabkommen“ - militärische Entflechtung in Angola / Namibia als Voraussetzung für das Durchsetzen der UNO-Resolution 435 zur Unabhängigkeit Namibias.

Und noch während unseres Wahlkampfes, am 11. Februar 1990, war der Häftling 1335/88, war Nelson Mandela, aus dem Victor Vester Gefängnis in Paarl / Südafrika aus der Haft entlassen worden. Frederik Willem de Klerk, Präsident Südafrika hatte vier Tage zuvor das Verbot des ANC aufgehoben. Das Regime der Apartheid in Südafrika war am Ende und wir die Bürger der DDR hatten, nicht nur im Rahmen der UNO, unseren bescheidenen Beitrag dazu geleistet. Als am 21. März 1990 Namibia unter der Führung der von uns unterstützten SWAPO seine Unabhängigkeit verkündete, war unsere Freude groß. Auch war es ein Trost, wenn auch ein schwacher, denn drei Tage zuvor hatte die Wahlkommission verkündet: Die in der „Allianz für Deutschland“ zusammengeschlossenen Parteien stellten 192 von den 400 Abgeordneten. Für die Auflösung unseres Landes und den baldigen Anschluss an die Bundesrepublik mussten wir Abgeordnete nur noch den formalen Akt vollziehen. Und so war mein Blick nach Süden, vor allem nach Namibia, mit Zuneigung und mit Hoffnung verbunden - es war doch nicht alles umsonst gewesen.

Engagement seit 1978

Für die Arbeit im „Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit“ sah ich mich gut gerüstet. Über die Jahre, seit 1978, hatte ich immer wieder längere Zeit in Angola gearbeitet, mit jungen Kaffeebauern Lastwagen aus Ludwigsfelde repariert.

Jürgen Leskien 1983 im UNHCR-Camp Kwanza Sul / Angola auf der Baustelle eines Kindergartens, für dessen Bau er als Projektleiter verantwortlich war. (© G.Ott)

Im UNHCR-Camp für namibische Flüchtlinge, in Kwanza-Sul/Angola, eine Insel des Friedens inmitten des angolanischen Bürgerkrieges, lebten 40.000 Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder. Hier unterrichteten Lehrer aus Dresden, aus Berlin, aus Erfurt. Hier bauten wir 1983 einen Kindergarten mit 600 Plätzen, gemeinsam und mitfinanziert durch finnische Antiapartheid-Aktivisten. Dort arbeitete ich als Projektleiter. Und im Jahr des Umbruchs, 1989, kehrte ich zurück aus Tansania, dort hatte ich in Dakawa, im Flüchtlingscamp des ANC, den Aufbau einer KFZ- Werkstatt verantwortet. Und über all die Jahre - das Eintauchen in die Lebenswelten des südlichen Afrikas wurde prägend für meine schriftstellerische und publizistische Arbeit.

Wir nannten es sozialistische Hilfe oder Wirtschaftshilfe. Hilfe zur Selbsthilfe dem Schwächeren; in angemessener Demut denen gegenüber, die in der Kolonialzeit bitteres Unrecht erlitten hatten. Das Afrikanische Jahr! Die Nelkenrevolution in Portugal - Afrika wurde nach und nach frei! Die Kolonialpolitik der kapitalistischen Länder war Geschichte, auf die sozialistischen Länder fiel der Blick, sie boten sich durchaus als sozial-ökonomische Alternative an. Schon 1960 hatte die Regierung der DDR formuliert - “Afrika den Afrikanern“ - als Grundsatz der Außenpolitik. Wir, aus dem gerechteren Teil Deutschlands, wollten in einer Weise helfen, wie es den Interessen unserer Partner entsprach. Gemeinsamkeit sollte sich nicht in wirtschaftlichen Beziehungen erschöpfen, die vom Eigennutz bestimmt sind.

“Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ - Che Guevara - das war für viele von uns nicht nur sentimental – ein wenig schon - sondern verinnerlichte Idee, gelebtes Leben. In der Praxis dann, durchaus ernüchternd, war es eine Mischung aus Solidarität und kommerziellen Beziehungen. In den Achtzigern bestimmte in unserem Lande ökonomisches Denken zunehmend die Richtung. Die Zärtlichkeit verkam unter dem Druck für die DDR Dollar zu erwirtschaften.

Schon mit der Bildung des „Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit“, Ausschussvorsitzende Frau Anne-Karin Glase (CDU) war klar, es wird keine wirtschaftliche Zusammenarbeit á la DDR mit Ländern der sogenannten Dritten Welt mehr geben, auch wenn die Akteure von ihrer Idee nicht abließen, sie mussten sich neu organisieren. Den annähernd einhundert Mitgliedern der FDJ - „Brigaden der Freundschaft“ in Angola, vorwiegend Kraftfahrzeugschlosser, war der Träger, die DDR-Jugendorganisation FDJ, abhandengekommen. Ebenso den „Brigaden“ in Nicaragua, Mosambik. Über die Zusammenarbeit des VEB Gaskombinat „Schwarze Pumpe“ mit dem Carbomoc-Steinkohlewerk in Mosambik, wie auch über die Kooperation des VEB Schwermaschinenkombinat Ernst Thälmann - SKET mit dem Ethiopian Cement Corporation“, entschied die Treuhand, nicht unser Ausschuss, nicht das Eberling-Ministerium. Im Sommer 1989 lebten 6.802 Stipendiaten aus Asien, Afrika und Lateinamerika in der DDR – mit wenigen Ausnahmen auf Basis zwischenstattlicher Vereinbarungen, finanziert aus dem Solidaritätsfonds der DDR.

Wie es mit den Studierenden weitergehen sollte, auch darüber zu entscheiden sei nicht unserer Aufgabe, so Minister Ebeling, mit dem Verweis auf seinen Ministerkollegen, dem für „Bildung und Wissenschaft“, Hans Joachim Meyer. Als wir erstmals im Ausschuss zusammentrafen, arbeiteten noch 86.650 Frauen und Männer vor allem aus Mosambik, Angola, Vietnam und Kuba in der DDR. Auf Basis von Regierungsabkommen waren sie als zeitweilige Arbeitskräfte ins Land gekommen. Auch zu ihrer Situation wurde durch unseren Ausschuss keine Zuarbeit erwartet, darüber hatten nicht wir zu entscheiden.

Kriegskinder im politischen Kalkül

Mit dem Ausgang des Sommers `89 war plötzlich das Schicksal der in unserem Lande lebenden namibischen Kinder in aller Munde, Kinder die mit ihren Erzieherinnen in Bellin bei Güstrow und in Staßfurt ein sicheres Zuhause gefunden hatten. Im Kinderheim Bellin lebten 130 Mädchen und Jungen, Kinder im Vorschulalter, in Staßfurt wurden 300 Kinder aus Namibia unterrichtet. Viele von ihnen waren schon länger als ein Jahrzehnt in der DDR. Die ersten kamen 1978, traumatisiert, schwer verletzt.

Im Klassenkampf vereint. Erich Honecker (r), der Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Staatsratsvorsitzender der DDR, traf am 18. Februar 1979 in Angola den Präsidenten der Südwestafrikanischen Volksorganisation (SWAPO) von Namibia, Sam Nujoma (l). Honecker hielt sich seinerzeit zu einem Freundschaftsbesuch in Angola auf. Dabei ging es in der Regel um Wirtschaftshilfen, Bildungsprojekte und hinter den Kulissen aber auch um die Lieferung militärischer Ausrüstung. (© picture-alliance/dpa, ADN Zentralbild)

Am 4. Mai jenes Jahres hatte die Südafrikanische Wehrmacht mit Napalm und Luftlandeeinheiten das namibische Flüchtlingslager Cassinga, 250 Kilometer nördlich der angolanisch - namibischen Grenze angegriffen. 600 Menschen starben noch inmitten der brennenden Hütten, mehr als eintausend wurden verletzt. Die DDR, vertreten durch das Solidaritätskomitee, bot der SWAPO Hilfe an. Anfang Juli 1978 kamen 20 Verletzte des südafrikanischen Überfalls in das „Klinikum Berlin-Buch“. Das Krankenhaus behandelte bis 1990 ca. 400 namibische Patienten. Schon vor dem Überfall hatte die SWAPO-Führung die DDR um die Aufnahme von namibischen Kindern gebeten, dem wurde entsprochen, in Bellin wurde für sie ein Heim eingerichtet. Im Dezember 1979 zogen die ersten Kinder ein, die meisten kamen aus dem Flüchtlingslager Kwanza / Sul, Angola.

Das pädagogische Konzept entsprach dem der Vorschule. Die deutschen Erzieherinnen vermittelten den Kindern die deutsche Sprache, bereiteten sie auf den Besuch der Schule vor. Die namibischen Erzieherinnen waren die Bindung an die Heimat im Süden Afrikas. Wer hier als Kind lebte und lernte, sollte zur jungen namibischen Elite gehören, dem Kampf um die Unabhängigkeit des Landes von Anfang an verbunden sein. Die Kinder sangen Lieder, die vom Willen zur Freiheit erzählten, sie wurden angehalten die Helden des Befreiungskampfes zu ehren.

Im Spiel wurde das Interesse am Militärischen, am bewaffneten Kampf geweckt. So wünschte es die Führung der Befreiungsbewegung. Alle namibischen Frauen, am Anfang waren es in Bellin fünfzehn, die als Erzieherin arbeiteten, absolvierten in dieser Zeit eine Ausbildung als Vorschullehrerin. Die Lehrkräfte kamen von der „Pädagogische(n) Fachschule Schwerin“ nach Bellin um dort zu unterrichten. Mit der Einschulung besuchten die Kinder dann die „Polytechnischen Oberschule Dr. Salvador Allende“ im vier Kilometer entfernten Dorf Zehna.

Mit 111 Kindern war Bellin 1984 bis auf das letzte Bett belegt, aber der Bedarf an Heimplätzen nahm weiter zu. Und so zog 1985 ein Teil der namibischen Erzieherinnen mit 58 der Kinder nach Staßfurt um. 1982 war in Staßfurt die „Schule der Freundschaft“ eröffnet worden. In den ersten Jahren absolvierten Kinder und Jugendliche aus Mosambik hier eine Schul- und Berufsausbildung. 1985 kamen dann die Kinder aus Namibia dazu. In Bellin und auch in Staßfurt waren es Kinder von Eltern, die in ihrem Land als Guerilla gegen das Südafrikanische Militär kämpften, einige der Kinder waren Kriegswaisen.

Auch Kinder von SWAPO-Politikern lebten hier, es waren nicht wenige. Wer hierher kam, das lag in der Hand der SWAPO. In Vorbereitung der Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung in Interner Link: Namibia, Termin November 1989, kehrte der größte Teil der namibischen Exilanten unter dem Schirm des RRR-Komitees nach Namibia zurück. Allein zwischen Juni und September waren es 42.000. Da die Umstände der Wahl und der Wahlausgang nicht vorauszusagen waren, sollten, wenn möglich, die Kinder, die im sicheren Exil waren, bis zum Wahlausgang auch dort bleiben oder wenigstens aus den Flüchtlingscamps in gesicherte Verhältnisse außerhalb des Landes gebracht werden. Und so kamen noch im Sommer 1989 mehr als zweihundert namibische Kinder aus afrikanischen Camps in die DDR.

Die Delegitimierung der DDR hatte in diesen Monaten mit Hilfe der Medien gehörig an Fahrt gewonnen und so gewann auch die Entwicklungshilfe des kleineren der beiden deutschen Staaten das Interesse der Öffentlichkeit. Landauf landab war von den eingesperrten Kindern in Bellin, in Staßfurt die Rede. Die SED versorge Kinder aus Südwestafrika medizinisch, um sich ihrer dann ganz zu bemächtigt, um sie zu jungen, kommunistischen Militärs zu erziehen. So hieß es. Und: Die SWAPO-Guerilla habe Dissidentenfamilien ihre Kleinkinder während des Buschkrieges entrissen, mit Hilfe der SED verschleppt. Sie lebten gefangen, entmündigt, versteckt in SED-Parteieinrichtungen. Das ist der SED zuzutrauen, den schwarzen Buschkriegern mit ihren russischen Waffen erst recht, massive Menschenrechtsverletzungen sind doch dort die Regel.

Empörung und Zorn im weißen Windhoek, in Kapstadt, in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main. Wieder ein Beweis, wie verrottet das DDR-Regime war und wie sich die Sache dort unten im ehemaligen Deutsch – Südwest Afrika anließ. Mit der Grenzöffnung wurden die Behauptungen immer bizarrer. Journalisten, Kamerateams belagerten das Heim in Bellin, die „Schule der Freundschaft“. Schwarze Schüler wurden in Staßfurt angepöbelt. In Windhoek beriefen namibische Dissidentenfamilien ein „Elternkomitee“, vertraten medienwirksam die These von den „gekidnappten“ Kindern. Der Vorsitzende der namibischen Sektion der „International Society for Human Rights“ (ISHR), J.M.Gaomab, besuchte im März 1990 mit seinem westdeutschen Kollegen und einem Vertreter der „befreiten SWAPO-Gefangenen“ Bellin und Staßfurt. Am 3. Mai 1990 kam dann eine Vertretung des CCN, des Namibischen Kirchenrates, in die DDR. Auch sie recherchierten, führten Gespräche. Vor ihrer Rückreise nach Windhoek stellten sie in einer Pressemitteilung fest: Die namibischen Kinder werden ohne Ausnahme gut betreut, sie sind gesund. Natürlich sind sie und auch ihre Erzieherinnen, durch die plötzlichen Veränderungen im Gastland beunruhigt. Es gibt keine Beweise dafür, dass die Kinder in die DDR verschleppt worden waren.

Am 28. Mai 1990 kam dann der Bildungsminister Namibias, Nahas Angula in die DDR, um mit dem DDR-Bildungsminister, Dr. Meyer, über die Repatriierung zu sprechen. Die Vorschulkinder könnten bis zum Ende des Jahres nach Namibia zurückkehren, schlug Angula vor, die ältesten Schüler in Staßfurt sollten wenigstens noch die 10. Klasse abschließen. Unsere Fraktion unterstützte Nahas Angulas Bemühungen auch deshalb, weil die größeren Kinder sich einen geordneten Schulabschluss als Vorrausetzung für einen guten Start in der Heimat wünschten.

In Bellin hatten sich vier der deutschen Erzieherinnen bereiterklärt, die Betreuung ihrer Vorschulkinder auch in Namibia, wenigstens in den Wochen des Eingewöhnens, zu übernehmen. Dem Bildungsministerium galt das als politisches Ansinnen, das abgelehnt wurde. Auch sahen sich die DDR-Behörden außerstande, für die Kinder und deren Erzieherinnen die Flugkosten nach Windhoek zu übernehmen, das „Solidaritätskomitee der DDR“, als bisheriger „Kostenträger“, war in Auflösung begriffen, um sich unter dem Label „Solidaritätsdienst International“ neu zu formieren, alles war im Fluss. Im persönlichen Gespräch kam Nahas Angula am Ende seines Aufenthaltes in Berlin zu dem Schluss: In der DDR haben unsere Freunde keine Kraft und keine Macht mehr. Die namibische Regierung stimmte einer „schnellst möglichen Rückführung“ zu, orderte und bezahlte die Flüge, traf in Windhoek mit dem RRR-Komitee die entsprechenden Vorbereitungen.

Rückkehr der "DDR-Kinder"

In drei Gruppen, mit dem ersten Flug am 26. August 1990 beginnend, kehrten 425 Kinder und 27 namibische Erzieherinnen in ihre Heimat zurück. Am 31. August, 8.15 Uhr Ortszeit, trafen die letzten der Kinder auf dem Internationalen Flughafen Windhoek ein. An Bord zur „Begleitung und Übergabe der Kinder, die Vorsitzende des `Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit` der DDR-Volkskammer, Frau Anne-Karin Glase und das Mitglied des Ausschusses Herr Jürgen Leskien“. Im „Reception Centre“, eingerichtet in der „Peoples Primary School“ in Windhoek / Katutura, wurden die „DDR-Kinder“ wie man sie fortan nannte und heute noch nennt, von ihren Eltern oder Verwandten erwartet. 291 der Kinder mussten sich nun auf den Schuleintritt vorbereiten. Das neue Schuljahr begann im Januar, Unterricht in der Amtssprache, in Englisch.

Das in der DDR erworbene Englisch wurde in einem dreimonatigen Intensivkurs vervollkommnet, finanziert durch „Christian Aid“ (Großbritannien) und dem „Solidaritätsdienst International“ (DDR). Im Januar 1991 besuchten die „DDR-Kinder“ dann die Schulen in Windhoek und in Swakopmund. Vierzig der „DDR-Kinder“ traten in die DHPS ein, eine von der Bundesrepublik seit Jahren schon finanzierten „Deutsche(n) Höhere Privatschule“, die bisher weißen Farmerskindern vorbehalten war. Die DHPS führt die Schüler bis zum Abitur nach „Cambrige Standard“. Erstaunlich war die Bereitschaft der weißen Bevölkerung, auch der Farmer, sich der „Schwarzen Ossis“, wie die Älteren unter den DDR-Kindern, nicht ohne Sarkasmus, sich selbst bezeichneten, anzunehmen. Für die Zeit bis zum Schulbeginn und den damit verbundenen Einzug in die Schulinternate, kamen viele der Kinder bei deutschsprachigen Gastfamilien unter. Durch Spenden wurde darüber hinaus 95 Kindern die Unterbringung während der Übergangszeit, die bis Januar auch Ferienzeit war, ermöglicht.

Mit den Frauen und Männer des RRR-Komitees und der Vertreterin des Roten Kreuzes aus Genf verständigten wir uns, dem Arbeitsauftrag des Parlaments entsprechend, über die weiteren Möglichkeiten die Kinder in der schwierigen Phase des Übergangs zu unterstützen. Ohne Illusionen über die realen Möglichkeiten – unser Land war im Begriff sich von Grund auf zu verändern. Aber wir waren nicht ohne Hoffnung. In Swakopmund empfing uns Bürgermeister Henrichsen. Einen Tag später hatte sich die Familie entschlossen, zwei der Kinder aufzunehmen. Wir begleiteten Fatima, Anna, Veronika, Simon und Johanna in den Norden zu ihren Verwandten und machten Bischof Dumeni in Oshakati / Ovamboland unsere Aufwartung. Er versicherte uns, dass sich die Kirche auch im entlegensten Winkel um „unsere gemeinsamen Kinder“ kümmern werde.

Wir trafen uns mit dem Vertreter des „Deutschen Entwicklungsdienstes - DED“ und wurden von der „Interessengemeinschaft deutschsprachiger Namibier“ eingeladen. Drei Tage vor unserer Ankunft, so erfuhren wir hier, waren namibische Facharbeiter nach ihrer Ausbildung in der DDR zurückgekehrt – zehn Brunnenbauer aus Magdeburg, neun Instandhaltungsmechaniker aus Guben, fünfzehn Anlagemonteure aus Bitterfeld, vierzehn Betriebsschlosser aus Wittenberg. Vor Jahreswechsel war die erste größere Gruppe bei uns ausgebildeter namibischer Frauen und Männer in ihre Heimat zurückgekommen. Lok-Schlosser (aus Stendal), Agraringenieure (aus Leipzig – Markkleeberg), Verkehrsingenieure (aus Dresden), Elektriker (aus Bohnsdorf), Verkäuferinnen (aus Magdeburg).

Am 7. September 1990 kehrten wir mit unserem Bericht nach Berlin zurück. Kaum beachtet, es gab keine Fragen. Wie hieß es später in einem Bericht des Auswärtigen Amtes, Referat 611. „Nach der Unabhängigkeit Namibias hat die DDR-Regierung im August 1990 die sofortige Rückführung aller Kinder nach Namibia angeordnet, unabhängig vom Stand der schulischen Ausbildung.“

Angepasste Übergabe - Teil des Wahlkampfes

In den verbleibenden drei Wochen bis zur Auflösung des Parlaments hatten wir im Plenum noch mehr als fünfzig Gesetze und Verordnungen zu beschließen. Zwischendurch, am 19.September 1990, sperrte die Baupolizei den Palast der Republik, in dem sich auch der Plenarsaal der Volkskammer befand.1975 war aus Brandschutzgründen, ähnlich wie im ICC in Berlin-Westend, Spritzasbest verbaut worden, dessen Partikel wurden jetzt in der Atemluft nachgewiesen. Bis zur letzten Arbeitssitzung am 29.September versammelten und stritten wir nun im Staatsratsgebäude, am Platz gleich nebenan. Und, was Stimmung und Umgang im Hohen Haus wesentlich bestimmte: Die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl stand bevor, Wahltag der 2.Dezember 1990. Spitzenkandidat der CDU, Bundeskanzler Kohl, Kanzlerkandidat der SPD, Oskar Lafontaine. Gehetzt und mit dem schlechten Gewissen viel zu wenig für uns, für uns DDR-Bürger erstritten zu haben, durchlebte ich die letzten Tage als Parlamentarier.

Am zweiten Oktober, 17.10 Uhr, trafen wir uns dann zur letzten, zur 38. Sitzung, sahen uns feierlich in die Augen, hörten betreten das Eigenlob der „Allianz für Deutschland“ und gingen auseinander. Wir hatten in 37 Sitzungen 164 Gesetze und 93 Beschlüsse verabschiedet, einen Ozean an Kraft und Lebensenergie verbraucht, Berge von Papier gesichtet, verworfen, gegengezeichnet. Eine junge Ärztin aus unserer Fraktion, streitbare Gefährtin in all den Sitzungen, bis zur Erschöpfung verteidigte sie Idee der Polikliniken, trat für den Erhalt, für die Verbesserung dieser lebenswichtigen Strukturen ein, schenkte mir zum Abschied ein Buch in das sie, frei nach Hesse eintrug - Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Deutsch-namibische Zusammenarbeit im Zeichen der Versöhnung.

Unsere Dritte-Welt-Arbeit, wie wir sie nach dem Oktober 1990 nannten, ging für uns weiter. In NGO’s, in Vereinen. 1990 startete das „Bremer Afrika Archiv“ und das“ Centre of Africa Studies“ der Universität Bremen in Ruacana / Namibia ein Konversionsprojekt. Auf dem Areal der ehemaligen Luftwaffenbasis Ruacana, von der die Mirage-Jagdbomber der Südafrikanischen Luftwaffe zu Angriffen auf Ziele in Angola gestartet waren, sollte nun eine Ausbildungseinrichtung entstehen, das „Ruacana Education with Production centre“. Ich war vor Ort für die Organisation des Vorhabens verantwortlich. Unser Verein OIKOS (Berlin) kaufte 1994 für 180.000 Mark eingeworbenen Geldes in Sassnitz/Rügen – die Treuhand war dabei das Unternehmen „VEB Fischkombinat“ „abzuwickeln“ - den 26 Meter-Fischkutter „Hammerhai“. Gedacht für die Fischereikooperative in Cacuaco, nahe Luanda/Angola, die durch den Bürgerkrieg ihre Boote verloren hatte.

Zu fünft haben wir im Februar/März `95 das Schiff nach Luanda überführt. Die Fischer lösten über die Jahre, mit einem Teil des Fangs, den Kutter aus, bis er, nun „bezahlt“, juristisch ihr Eigentum wurde. Das deponierte Kutter-Geld wurde durch OIKOS bei der Erweiterung der Kinderstation des Krankenhauses in Ngiva/Angola eingesetzt. Weitere Projekte, bis in die jüngste Zeit, wären zu nennen, in Mosambik, vor allem in Namibia. In den meisten der Unternehmungen führte die „Hilfe zur Selbsthilfe“ tatsächlich zur Verbesserung des Lebens der Familien unserer Freunde, das Leben unserer Partner, auch langfristig. In manchem sind wir auch gemeinsam gescheitert, haben sich unsere kollektiven Träume nicht erfüllt. Betrachten wir das heutige Verhältnis Republik Namibia - Bundesrepublik Deutschland, dann müssen wir feststellen, dass der Grundkonflikt zwischen beiden Ländern trotz enger Zusammenarbeit in ganz unterschiedlichen Projekten, trotz der vielen gemeinsamen Erfahrungen seit 1978, nicht gelöst wurde.

Den Ländern im Südwesten Afrikas auch nach dem Mauerfall verbunden geblieben: Der Autor dieses Textes, Jürgen Leskien, 2019 mit Denis Goldberg vom ANC in Kapstadt / Hout Bay. (© Privat)

Das Interner Link: Massaker der Deutschen Schutztruppe an den Herero, an den Nama 1904 in Deutsch-Südwest-Afrika, das Auslöschen von Menschen schwarzer Haut in den darauf folgenden Jahren, prägt bis heute die Beziehungen beider Länder. Die Vertreter der Herero- und Nama Gemeinschaften verklagen die Bundesrepublik Deutschland in New York, deutsche Rechtanwälte halten dagegen. Die Klagen werden abgewiesen. Jahr für Jahr. Seit 2004 bemühen sich unterschiedliche namibische Komitees, das offizielle Eingeständnis des Völkermordes durch die deutsche Regierung einzufordern. Je nach Haltung der Komitees, schließt das die Zahlung von Reparationen durch Deutschland an die betroffenen Völker und die Rückgabe der heute von deutschsprachigen weißen Namibiern betriebenen Farmen an die Herero und Nama ein.

Seit 2015 hat Deutschland, unter dem Sonderbeauftragten der Bundeskanzlerin Herrn Ruprecht Polenz, seine Bemühungen um eine Schlichtung des Konflikts verstärkt. Der Beauftragte verhandelt mit der Regierung des Landes und nicht mit einzelnen Vertretern der betroffenen Ethnien. Diese Form der Verhandlung ist im Sinne der namibischen Regierung, in der Herero und auch Nama vertreten sind. Die Bevorzugung einer Bevölkerungsgruppe widerspricht grundsätzlich ihrem politischen Konzept - „Ein Volk – eine Nation“.

Vertreter der Herero und auch die der Nama diskutieren nun aber erstmals offen die Besetzung deutscher Farmen. Die Fronten sind verhärtet, die wenigen, selten öffentlichen Debatten sind starken von Emotionen bestimmt. Warum lassen wir, als deutsche Zivilgesellschaft diese verstörende, unwürdige Situation zwischen uns und den Namibiern zu? Wir, die wir hier und in Namibia oft das mündige Volk genannt werden, wir verfügen doch über einen Fundus gemeinsamer Erfahrungen, wir wissen doch so viel voneinander, wir waren in der Zeit der Apartheid uns einst so nah, wie Politiker es nie einander sein können.

Deutsche Soldaten vor den beginnenden Massakern an den Hereros im damaligen "Deutsch-Südwestafrika", das Bild stammt aus dem November 1903. Es zeigt die Einsegnung der 2. Marine-Feldkompanie vor ihrem Einsatz. 1884 war Deutsch-Südwestafrika (Gebiet des heutigen Namibia) zu einem deutschen Schutzgebiet erklärt worden. In den Folgejahren ließen sich erste weiße Siedler in dem Gebiet nieder. Die Niederwerfung des Aufstandes der Herero, eines Bantustamms im mittleren und nördlichen Namibia, gegen die deutsche Kolonialmacht in den Jahren 1903 bis 1907 forderte schwere Opfer unter der schwarzen Bevölkerung in der Dimension eines Völkermords. Von den ursprünglich 60.000 bis 80.000 Herero überlebten nur etwa 16.000, genaue Opferzahlen sind jedoch umstritten. Auch die Hälfte der rund 20.000 Menschen zählenden Bevölkerungsgruppe der Nama, die im Oktober 1904 ebenfalls gegen die deutschen Kolonialherren aufbegehrten, fielen der deutschen Vernichtungspolitik zum Opfer. (© picture-alliance/dpa, Friedrich Rohrmann)

An vielen Orten der Welt. Im Flüchtlingscamp Kwanza Sul haben wir einander von unserem Leben erzählt, auch von den deutschen Großvätern in den Uniformen der Schutztruppe war die Rede, den Gefangenenlagern in Swakopmund, auf der Haifischinsel in Lüderitz. Von den deutschen Farmern sprachen wir, selbstverständlich auch. Das furchtbare Massaker am Waterberg wurde nicht ausgespart. Achtungsvoll, mit Empathie hörten wir einander zu. Während das Nachbarland, selbst im Bürgerkrieg, uns Gastrecht gewährte, wir den Beton für die Fundamente des Kindergartens in Angolas rote Erde gossen, uns in die Splittergräben duckten, wenn die UNITA das Camp attackierte. Wir, die Bauleute der „Workers Brigade“, die Monteure der Schulgebäude aus Schweden, die DDR-Lehrer, die in diesen Schweden-Häusern unterrichteten. Wir schützten einander, ermutigten die Verzagten, hörten den Verzweifelten zu. Das kann dem kollektiven Gedächtnis nicht verloren gegangen sein. Es ist nur verschüttet. Ohne Zweifel ist die Geschichte unserer Völker unauflösbar miteinander verwoben, es gilt sich ihrer öffentlich und aufrichtig zu erinnern.

In Namibia ist die Zivilgesellschaft in Bewegung geraten, Jüngere ergreifen zum Konflikt Deutschland – Namibia das Wort, wollen die Lösung der Probleme nicht mehr allein Politikern überlassen. So hat sich im Juli 2019 ein „Gesprächskreis deutschsprachiger Namibier“ gegründet, der im November 2019 erstmals mit Vertretern des ONCD (Ovaherero /Ovabanderu und Nama Rat für den Dialog über den 1904 – 1908 Genozid) zusammentraf, ein weiteres Treffen fand am 9. Februar 2020 statt. In den Zeitungen Namibias ist zu lesen und im Rundfunk ist zu hören, der nun in Gang gekommene Dialog beginne verhärtete Fronten aufzubrechen. Vom ausgerufenen Humboldt-Jahr und von der Eröffnung des Humboldt Forums könnte in unserem Lande ein Impuls zur vertiefenden, ehrlichen Auseinandersetzung mit unserer Kolonialgeschichte ausgehen. Wir, die Zivilgesellschaft, sollten ihn erzwingen; sofort und konsequent, ohne Tabus ein breites Meinungsspektrum zulassend. Mit den Mitteln der Kunst, der Literatur, des Theaters zum Beispiel. Diskutieren, was politisch - scheinbar - nicht diskutierbar ist. Das auszusprechen, das zu benennen, was Historikern, Politikern, aus ganz unterschiedlichen Gründen, verwehrt zu sein scheint.

Mit meinem Stück Interner Link: ORLOG* möchte ich mich in diese Debatte einbringen. Im Gegensatz zu den Konfliktparteien, die sich in der beschriebenen politischen Realität begegnen, ist das Theater nicht ideologisch verortet. Das Einnehmen eines unverstellten Blicks ist denkbar. Zu fragen ist - welche Zukunft wollen wir? Im öffentlichen Disput, mit dem Blick nach vorn ist auszuloten, welche Möglichkeiten hat die Gesellschaft, heute noch gegenwärtige Konflikte der Vergangenheit zu lösen und dabei einen Weg in die gemeinsame Zukunft zu finden.

Zitierweise: Jürgen Leskien, „Deutschland – Namibia, Beziehung der ungenutzten Chancen“, in: Deutschland Archiv, 25.08.2020, Link: www.bpb.de/314391. Weitere "Ungehaltene Reden" ehemaliger Parlamentarier und Parlamentarierinnen aus der ehemaligen DDR-Volkskammer werden nach und nach folgen. Eine öffentliche Diskussion darüber ist im Lauf des Jahres 2021 geplant. Es sind Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar.

In dieser Reihe bereits erschienen:

- Sabine Bergmann-Pohl, Interner Link: "Ein emotional aufgeladenes Parlament"

- Rüdiger Fikentscher, Interner Link: "Die 10. Volkskammer als Schule der Demokratie"

- Hinrich Kuessner Interner Link: „Corona führt uns die Schwächen unserer Gesellschaft vor Augen“

- Klaus Steinitz, Interner Link: "Eine äußerst widersprüchliche Vereinigungsbilanz"

- Richard Schröder -Interner Link: "Deutschland einig Vaterland"

- Maria Michalk, Interner Link: "Von PDS-Mogelpackungen und Europa?"

- Markus Meckel, Interner Link: "Eine Glücksstunde mit Makeln"

- Hans-Peter Häfner, Interner Link: "Brief an meine Enkel"

- Konrad Felber, Interner Link: "Putins Ausweis"

- Walter Fiedler, Interner Link: "Nicht förderungswürdig"

- Hans Modrow, Interner Link: "Die Deutsche Zweiheit"

- Joachim Steinmann, "Interner Link: Antrag auf Staatsferne"

- Christa Luft, Interner Link: "Das Alte des Westens wurde das Neue im Osten"

- Dietmar Keller, "Interner Link: Geht alle Macht vom Volke aus?"

- Rainer Jork, Interner Link: "Leistungskurs ohne Abschlusszeugnis"

- Jörg Brochnow, Interner Link: "Vereinigungsbedingte Inventur"

- Gunter Weißgerber, "Interner Link: Halten wir diese Demokratie offen"

- Hans-Joachim Hacker, Interner Link: "Es gab kein Drehbuch"

- Marianne Birthler - Interner Link: "Das Ringen um Aufarbeitung und Stasiakten"

- Stephan Hilsberg - Interner Link: "Der Schlüssel lag bei uns"

- Ortwin Ringleb - Interner Link: "Mensch sein, Mensch bleiben"

- Martin Gutzeit, Interner Link: "Gorbatschows Rolle und die der SDP"

- Reiner Schneider - Interner Link: "Bundestag - Volkskammer 2:2"

- Jürgen Leskien - Interner Link: "Wir und der Süden Afrikas"

- Volker Schemmel - Interner Link: "Es waren eigenständige Lösungen"

- Stefan Körber - "Interner Link: Ausstiege, Aufstiege, Abstiege, Umstiege"

- Jens Reich - Interner Link: Revolution ohne souveränes historisches Subjekt

- Carmen Niebergall - Interner Link: "Mühsame Gleichstellungspolitik - Eine persönliche Bilanz"

- Susanne Kschenka - Interner Link: "Blick zurück nach vorn"

- Wolfgang Thierse - Interner Link: "30 Jahre später - Trotz alldem im Zeitplan"

- u.a.m.

Mehr zum Thema:

- Die Interner Link: Wahlkampfspots der Volkskammerwahl

- Die Interner Link: Ergebnisse der letzten Volkskammerwahl

- Film-Dokumentation Interner Link: "Die letzte Regierung der DDR"

- Analyse von Bettina Tüffers: Interner Link: Die Volkskammer als Schule der repräsentativen Demokratie, Deutschland Archiv 25.9.2020

Fussnoten

Fußnoten

  1. B. Fröhlich, „Zusammenarbeit der DDR mit Afrika“ in „Die DDR und Afrika“ Lit Verlag Münster / Hamburg 1993, Seite148

  2. B. Fröhlich, Seite 152

  3. B. Fröhlich, S. 154

  4. B. Fröhlich, Seite 154

  5. B. Fröhlich ,Seite 152

  6. RRR-Komitee - RRR= Repatriation, Resettlement, Reconstruction. Um die Repatrierung aus den unterschiedlichsten Ländern zu koordinieren wurde vom Council of Churches Namibia, dem Namibischen Kirchenrat, am 5.10.89 in Windhoek das RRR- Komitee formiert

  7. Denkbar: Schauspieler aus Potsdam, aus Berlin könnten auf Einladung von Abgeordneten des Deutschen Bundestages im Schlüterhof des Humboldt Forums mit einer szenischen Lesung des Stückes "ORLOG*, dem späten Spiel um Gerechtigkeit", einen der öffentlichen Diskussionsabende hier in der Stadt eröffnen. Alle sind eingeladen, jeder kann kommen. Zeitgleich findet im National Theater Namibias, in Windhoek, eine ebensolche Lesung statt. Die anschließenden, gleichzeitigen Diskussionen zu ORLOG*, zur politischen Realität, in Windhoek und in Berlin, werden an beiden Orten in offenen Gesprächsrunden (in der Art Talk-Show) geführt. Auf großen LED-Bildschirmen in Berlin (Schlüterhof), in Windhoek (Nationaltheater) kann mit Hilfe des Fernsehens die Debatte von den Zuschauern verfolgt werden. Wer an diesem Abend verhindert ist, oder das Stück lieber lesen mag, dem steht das Manuskript in Deutsch und auch in Englisch zur Verfügung, hier nachlesbar als Interner Link: PDF-Dokument: ORLOG*. Die Rechte des Stückes liegen beim Autor.

Jürgen Leskien, 19.10.39 in Berlin-Friedrichshain geboren. Ausbildung und Arbeit als Motorenschlosser. Ab 1959 Offizier, Flugzeugführer / Fluglehrer und Navigator der Luftstreitkräfte der DDR. Ingenieur für zivile Flugsicherung. 1972 Entlassung aus der Armee. Ab 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig, Arbeiten über Heinrich von Kleist, 1977 Diplom. Dramaturg beim Fernsehen der DDR in Berlin. Seit 1978 freiberuflich tätig. 1978/79, 1981, 1982 Arbeit als KFZ - Schlosser im Rahmen der Entwicklungshilfe der DDR in Angola. 1988/89 Arbeit im UNHCR Flüchtlingscamp für namibische Flüchtlinge ( Kwanza Sul /Angola) und 1988/1989 im „ ANC Entwicklungs- und Ausbildungscamp Dakawa / Mazimbu“ ( Dakawa / Tansania). Die Berührung mit AFRIKA wird prägend für die schriftstellerische und publizistische Arbeit. März 1990 bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR. Mitarbeit u.a. im "Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit", „Kulturausschuss“. August 1990 als Parlamentarier offizieller Namibiabesuch, zur Rückführung der in der DDR lebenden namibischen Flüchtlingskinder. 1991 Teilnahme an der Afrikanischen Buchmesse in Harare / Simbabwe 1994 / 1995 Mitinitiator der Spendenaktion ” Fischkutter für Angola”, 1995 als Maschinenassistent an Bord Überführung eines ” DDR/Treuhand - Fischkutters” von Rostock nach Luanda. Seit 1990 Arbeit in Namibia, u.a. Mitarbeit am Konversionsprojekt (ehemalige Basis der Südafrikanischen Luftwaffe, Projektleiter vor Ort) des Bremer Afrika Archivs und des Centre of Africa Studies (Universität Bremen) - "Ruacana Education with Production Centre" in Ruacana / Namibia. Ab 2005 engagiert u.a. im Ökoprojekt der AFRI-LEO Foundation Namibia/ Damaraland.

Literarische Veröffentlichungen u. a.

"Rote Elefanten und grüne Wolken für Till" Kinderbuch 1978 Kinderbuchverlag Berlin

"Ondjango - ein angolanisches Tagebuch" Tagebuch 1980 Verlag Neues Leben Berlin

"Das Brot der Tropen" Kinderbuch 1982 Kinderbuchverlag Berlin

"Georg" Roman für Kinder und Erwachsene 1984 Kinderbuchverlag Berlin

"Das Camp" Szenarium für Spielfilm 1986 (nicht produziert) DEFA Potsdam-Babelsberg

"Shilumbu - was will er in Afrika?!" Erzählungen aus dem Camp 1988 Verlag Neues Leben Berlin

"Stunde der Wahrheit" Fernsehfilm 1988 / 1991 ( Sendung ) Fernsehen der DDR / ARD

"Einsam in Südwest" Tagebuchroman 1991 Verlag Neues Leben Berlin

”Schreiben über das nahe Fremde” Essay 1994 LIT Verlag Hamburg / Münster

”Von Südwest nach Namibia” Acht Hörbilder zur Wahlheimat Namibia 1994 NBC (Namibia Broadcasting Corporation Windhoek) „Kieloben“ Tagebuchroman 2001 Verlag Die Furt

„Dunkler Schatten Waterberg“ Afrikanische Nachtgespräche 2004 Schwartzkopff Buchwerke Berlin

„ORLOG*“ Spätes Spiel um Gerechtigkeit Stück für Theater 2018