Neubausiedlung in Gladbeck/NRW. Durchschnittswerte sagen über die Verteilung von Vermögen nichts aus, denn die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland verfügt nur über geringe oder gar keine Vermögensbestände, und ein erheblicher Teil der Bevölkerung hat vor allem Schulden. (© picture-alliance, imageBROKER)
Neubausiedlung in Gladbeck/NRW. Durchschnittswerte sagen über die Verteilung von Vermögen nichts aus, denn die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland verfügt nur über geringe oder gar keine Vermögensbestände, und ein erheblicher Teil der Bevölkerung hat vor allem Schulden. (© picture-alliance, imageBROKER)
Um aussagekräftige Informationen zur Vermögensverteilung zu erhalten, ist es erforderlich, die vorhandenen Daten zu schichten. Dazu werden die Personen bzw. Haushalte beispielsweise etwa nach Zehnteln (Dezile) oder Prozent (Perzentile) untergliedert. So kann beantwortet werden wieviel Prozent des Vermögens sich in der Hand des untersten und des obersten Prozents oder Dezils der Bevölkerung befinden. Eine verbreitete graphische Darstellung ist die so genannte Lorenz-Kurve bzw. der Gini-Koeffizient (vgl. "Verteilung der Haushaltsnettoeinkommen insgesamt, im Ost-West-Vergleich und bei ausgewählten soziodemografischen Gruppen").
Die Abbildung "Verteilung des Nettovermögens in Deutschland nach Dezilen – Anteile am Nettogesamtvermögen 2017" weiter unten zeigt auf Basis nur einer Datenquelle die Verteilung der Nettogesamtvermögen nach Dezilen. 56,1 Prozent der Nettovermögen (d.h. unter Gegenrechnung der Schulden) befinden sich danach in der Hand des reichsten Zehntels der Bevölkerung. Demgegenüber verfügen die ärmsten 60 Prozent über zusammengerechnet gerade einmal 6,4 Prozent der gesamten Nettovermögen.
Grundproblem bei der Analyse der Vermögensverteilung ist die mangelnde Verfügbarkeit von Daten. Ein großer Teil der Vermögen insbesondere von Superreichen ist statistisch kaum erfasst. Vor allem die Höhe und Verteilung des Betriebsvermögens bleibt üblicherweise unberücksichtigt. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Vermögensungleichheit national (wie auch international) sicherlich deutlich höher ausfällt, als dies aus den vorliegenden Daten ersichtlich ist (vgl. "