Eine Betrachtung der Armutsrisikoquoten aller Bundesländer (vgl. Abbildung "Armutsgefährdungsquoten 2019 nach Bundesländern, gemessen am Bundes- und am jeweiligen Landesmedian") legt eine erhebliche Varianz offen. Die Ergebnisse unterscheiden sich deutlich, wenn als Referenzgröße entweder der Bundesmedian oder der jeweilige Landesmedian angelegt wird. Beim Bundesmedian streuen die Armutsrisikoquoten 2019 zwischen 24,9 Prozent in Bremen und 11,9 Prozent in Bayern. Bei Zugrundelegung der Landesmediane fallen die Quoten insgesamt deutlich geringer aus und auch die Rangfolge der Länder verschiebt sich: An der "Spitze" mit 17,9 Prozent und 17,8 Prozent stehen Hamburg und Bremen, während Thüringen nur noch eine Quote von 12,4 Prozent aufweist. Bayern steht mit 14,7 Prozent im Mittelfeld.
Armutsgefährdungsquoten 2019 nach Bundesländern gemessen am jeweiligen Landesmedian (Interner Link: Grafik zum Download) (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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Eine Analyse für eine Reihe west- und ostdeutscher Städte zeigt, dass in Großstädten (über 500.000 Einwohner) tendenziell höhere Armutsrisikoquoten beobachtet werden können. Gemessen am Bundesmedian sind in Dortmund, Leipzig und Essen etwa ein Viertel der Bevölkerung vom Armutsrisiko betroffen (vgl. Abbildung "Armutsgefährdungsquoten in Großstädten 2019, Bundesmedian der jeweiligen Bevölkerung, Großstädte mit über 500.000 Einwohnern").