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Einkommensbedarf im Alter | Rentenpolitik | bpb.de

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Einkommensbedarf im Alter

Gerhard Bäcker Ernst Kistler

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Die Phase des Alters hat sich in modernen Gesellschaften zu einer eigenständigen und zeitlich ausgedehnten Lebensphase entwickelt. Im Alter nicht mehr arbeiten zu müssen und den Ruhestand genießen zu können, ist eine der herausragenden Leistungen des Sozialstaats überhaupt.

Opernpublikum in Bayreuth: Im Alter nicht mehr arbeiten zu müssen und den Ruhestand genießen zu können, ist eine der herausragenden Leistungen des Sozialstaats überhaupt. (© picture-alliance/dpa)

Da mit der altersbedingten Berufsaufgabe das Erwerbseinkommen und damit die wesentliche Quelle zur Bestreitung des Lebensunterhalts entfällt, ist gesellschaftlich wie individuell Vorsorge für diesen Lebensabschnitt zu treffen – Armut oder die Abhängigkeit von finanziellen Hilfen durch Kinder, andere Familienangehörige oder Einrichtungen der Fürsorge wären ansonsten die zwangsläufige Folge.

Die Lebensphase "Alter" dehnt sich aus

"Alter" ist nicht nur ein objektiver, in Lebensjahren gemessener Tatbestand. In mancher Hinsicht noch wichtiger sind die bestehenden "Altersbilder": Wie "alt" man sich selbst fühlt (Selbstbild), bzw. ab wann man als "alt" angesehen wird (Fremdbilder, z. B. bei einer Bewerbung, wenn ein Personalchef Bewerber als "zu alt für den Job" aussortiert). Dennoch zeigen die objektiven Zahlen eindeutig, dass sich die Lebensphase Alter ausdehnt.

Lebenserwartung und Rentenbezugsdauer 1960 – 2016

1960197019801990200120122016
Lebenserwartung
Männer / Frauen1
66,7 / 72,467,4 / 73,875,6 / 81,377,7 / 82,878,3 / 83,2
Rentenbezugsdauer2 9,911,112,115,416,319,019,6

Fußnote: 1 Lebenserwartung bei Geburt; überlappende Jahre in den Sterbetafeln, ab 2001 Deutschland insgesamt

Fußnote: 2 Versichertenrenten, ab 2001 Deutschland insgesamt

Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund 2017, S. 157; Statistisches Bundesamt (zuletzt 2018) Sterbetafeln.

Zwar werden sich im Alter bestimmte Ausgaben verringern (z.B. Wegfall der Unterhaltsleistungen an die Kinder, abgeschlossene Ausstattung des Haushaltes, Wegfall berufsbedingter Aufwendungen, evtl. miet- und zinsfreie Nutzung von Wohneigentum). Auf der anderen Seite aber erhöhen sich möglicherweise auch einzelne Ausgabenansätze, weil vermehrte Aufwendungen für soziale Kontakte, Gesundheit oder Pflege erforderlich sind. Diese Ausgaben schlagen umso mehr zu Buche, wenn die Kranken- und Pflegeversicherung sowie die sozialen Dienste bestimmte Leistungen nur noch begrenzt übernehmen oder hohe Zuzahlungen zu leisten sind. Insgesamt nimmt deshalb der Einkommensbedarf im Verhältnis zur mittleren Lebensphase nur begrenzt ab, in einzelnen Fällen kann er sich sogar noch erhöhen.

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Gerhard Bäcker, Prof. Dr., geboren 1947 in Wülfrath ist Senior Professor im Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. Bis zur Emeritierung Inhaber des Lehrstuhls "Soziologie des Sozialstaates" in der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Forschungsschwerpunkte: Theorie und Empirie des Wohlfahrtsstaates in Deutschland und im internationalen Vergleich, Ökonomische Grundlagen und Finanzierung des Sozialstaates, Systeme der sozialen Sicherung, insbesondere Alterssicherung, Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik, Lebenslagen- und Armutsforschung.

Ernst Kistler, Prof. Dr., geboren 1952 in Windach/Ammersee ist Direktor des Internationalen Instituts für Empirische Sozialökonomie, INIFES gGmbH in Stadtbergen bei Augsburg. Forschungsschwerpunkte: Sozial- und Arbeitsmarktberichterstattung, Demografie, Sozialpolitik, Armutsforschung.