Verteilung der Versichertenrenten im Bestand, alte Bundesländer 2017 (Interner Link: Grafik zum Download) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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Die Abbildung "Verteilung der Versichertenrenten im Bestand, alte Bundesländer 2017" zeigt für die alten Bundesländer im Jahr 2017 die Schichtung der Zahlbeträge der Versichertenrenten (Altersrenten und Erwerbsminderungsrenten) im Rentenbestand für Männer und Frauen. Der Befund ist eindeutig und wenig überraschend: Frauen beziehen viel häufiger sehr niedrige Renten aus eigener Versicherung.
Während bei den Frauen 38 Prozent aller Versichertenrenten unter 450 Euro liegen (und 6,5 Prozent sogar in einer Höhe von unter 150 €), sind solche sehr niedrigen Renten bei Männern viel seltener. 18,3 Prozent der Männer beziehen eine Rente von unter 450 Euro. Auf der anderen Seite erzielen 23,8 Prozent der Männer eine Rente von 1.500 Euro und mehr - bei den Frauen sind dies gerade einmal 2,3 Prozent aller Bezieherinnen einer eigenen Versichertenrente.
Die Ursachen für diese Geschlechterdifferenz bei den Rentenzahlbeträgen wurden bereits erwähnt: Frauen scheiden (in den alten Bundesländern) – deutlich weniger Versicherungsjahre auf und haben weniger verdient, was im Ergebnis zu nur wenigen Entgeltpunkten führt. Mehrere Faktoren überlagern und verstärken sich: Kurze und durchbrochene Versicherungsverläufe aufgrund von Kindererziehung und Pflege von älteren Angehörigen, Teilzeitarbeit, versicherungsfreie Minjobs, niedrige Stundenlöhne. Durch die rentenrechtliche Anerkennung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten (vgl. „Anerkennung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten“) werden zwar die Rentenansprüche erhöht, dies führt aber keineswegs zu einem vollständigen Ausgleich der Benachteiligung von Frauen.
Vergleicht man die durchschnittlichen Versicherungsjahre bei Männern und Frauen (alte Bundesländer, Rentenbestand), werden die gravierenden Unterschiede offensichtlich (Abbildung "Verteilung der Versicherungsjahre von Männern und Frauen im Rentenbestand, alte Bundesländer 2017"). Fast ein Drittel der Frauen (32,7 %), aber nur 8,9 Prozent der Männer weisen beim Renteneintritt weniger als 20 Versicherungsjahre auf. Auf der anderen Seite verfügen fast drei Viertel der Männer (74,4 %), aber nur 26,1 Prozent der Frauen über 40 und mehr Versicherungsjahre.
Hinzu kommt, dass ein überproportionaler Anteil der Frauen in Berufen/Branchen mit geringerer Entlohnung arbeitet und dass Frauen selbst mit vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit in Deutschland bei der Entlohnung diskriminiert werden: Frauen verdienen im Schnitt um gut ein Fünftel (23%) weniger als Männer. Betrachtet man die Entlohnung von Frauen und Männern vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit, so reduziert sich dieser Unterschied auf ca. 8 Prozent.
Schließlich ist zu berücksichtigen, dass Frauen in einem hohen und wachsenden Maße auf Teilzeitbasis arbeiten, so dass auch wegen der geringeren Arbeitszeit die Entgeltposition ungünstig ausfällt. Mittlerweile (2017) sind mehr als die Hälfte der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen (47,4 %) teilzeitbeschäftigt.
Verteilung der Versicherungsjahre von Männern und Frauen, alte Bundesländer 2017 (Interner Link: Grafik zum Download) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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