Im Jahr 2024 lebten weltweit 304 Mio. Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden.
Die wichtigsten Zielländer sind die USA, Deutschland und Saudi-Arabien. Die Top Herkunftsländer sind Indien, China, Mexiko, die Ukraine, Russland und Syrien.
Der mit Abstand größte Migrationskorridor ist der zwischen Mexiko und den USA: Mitte 2024 lebten 11,3 Mio. Menschen in den USA, die in Mexiko geboren wurden, im Laufe ihres Lebens aber ausgewandert sind.
Im Jahr 2024 gab es weltweit 53 binationale Migrationskorridore mit jeweils mehr als 1 Million Menschen.
Fakten
Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) lebten Mitte 2024 weltweit 304,0 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden (1990: 154 Mio.). Die Hälfte aller Migranten lebte im Jahr 2024 in elf Staaten. Allein in den USA (52,4 Mio.), Deutschland (16,8 Mio.) und Saudi-Arabien (13,7 Mio.) lebten zusammen 27,2 Prozent aller Migranten weltweit. In 82 Staaten lebten Mitte 2024 jeweils mehr als eine halbe Million Migranten (1990: 56 Staaten). Der Anteil der Migranten an der Bevölkerung lag in den ökonomisch entwickelten Staaten im Jahr 2024 bei 13,1 Prozent und in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten bei 2,0 Prozent (Deutschland: 19,8 Prozent).
Bezogen auf die 282 Millionen Migranten, zu denen das UN/DESA für das Jahr 2024 Angaben zum Herkunftsstaat macht, stammten weltweit 6,6 Prozent aus Indien, 4,2 Prozent aus China (ohne Hongkong) und 4,1 Prozent aus Mexiko. Darauf folgten die Ukraine mit 3,5 Prozent sowie Russland und Syrien mit jeweils 3,2 Prozent. Schließlich gehörten zu den zehn größten Herkunftsstaaten noch Bangladesch, Venezuela, Afghanistan und die Philippinen mit Anteilen zwischen 3,1 und 2,5 Prozent. Insgesamt stammten 76,0 Prozent aller Migranten aus ökonomisch sich entwickelnden Staaten – davon etwa vier Fünftel aus Staaten mit mittleren Einkommen und ein Fünftel aus Staaten mit niedrigen Einkommen.
Die Wanderungsbewegung zwischen zwei einzelnen Staaten wird auch als Migrationskorridor bezeichnet. Der mit Abstand größte Migrationskorridor ist der zwischen Mexiko und den USA: Mitte 2024 lebten 11,3 Millionen Menschen in den USA, die in Mexiko geboren wurden und die bis Mitte 2024 in die USA ausgewandert sind. An zweiter und dritter Stelle standen mit 3,8 bzw. 3,6 Millionen Menschen die Migrationskorridore zwischen Afghanistan und Iran bzw. zwischen Syrien und der Türkei. Migrationskorridore mit mehr als 3 Millionen Menschen bestanden Ende 2024 auch zwischen Russland und der Ukraine (3,4 Mio.), Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (3,2 Mio.) sowie zwischen Indien und den USA (3,2 Mio.).
Im Jahr 2024 gab es weltweit 53 binationale Migrationskorridore mit jeweils mehr als einer Million Menschen. Das heißt, dass bis Mitte 2024 in 53 Fällen mehr als eine Million Menschen in einen Staat eingewandert waren (und dort auch noch lebten), die jeweils in einem anderen (einzelnen) Staat geboren wurden. Die USA waren bei diesen 53 größten Migrationskorridoren 13-mal das Zielland (Herkunftsländer: Mexiko, Indien, China, Philippinen, Puerto Rico, El Salvador, Dominikanische Republik, Vietnam, Kuba, Guatemala, Deutschland, Südkorea und Kolumbien). Darauf folgten Saudi-Arabien und Deutschland, die fünf- bzw. viermal das Zielland waren. In Saudi-Arabien lebten Mitte 2024 jeweils mehr als eine Million Menschen, die in Bangladesch, Jemen, Indien, Pakistan oder Ägypten geboren waren. Bei Deutschland waren die vier wichtigsten Herkunftsländer Polen, die Türkei, die Ukraine und Russland.
Bei 7 der 53 größten binationalen Migrationskorridore stammten die Auswanderer aus Indien (Zielländer: Vereinigte Arabische Emirate, USA, Saudi-Arabien, Pakistan, Kuwait, Vereinigtes Königreich und Kanada). Bei jeweils drei Migrationskorridoren stammten die Auswanderer aus der Ukraine (Zielländer: Russland, Deutschland, Polen) bzw. Bangladesch (Saudi-Arabien, Indien, Vereinigte Arabische Emirate). Nach Angaben des UN/DESA lebten im Jahr 2024 weltweit rund 45 Prozent aller Migranten in einem Staat ihrer Herkunftsregion. Zudem konzentrieren sich die Migrationsbewegungen häufig: Beispielsweise listet das UN/DESA zwar 123 Staaten auf, in die Inder ausgewandert sind – Mitte 2024 lebten dabei aber knapp 85 Prozent in nur zehn Staaten. Im Extremfall konzentrieren sich die Migrationsbewegungen auf einen einzigen Staat: Im Jahr 2024 lebten 97,3 Prozent der insgesamt 11,6 Millionen Migranten aus Mexiko in den USA. Von den 9,1 Millionen Migranten aus Russland lebten Ende 2024 37,0 Prozent in der Ukraine und 12,5 Prozent in Deutschland. Von den 8,9 Millionen syrischen Migranten entfielen 39,9 Prozent auf die Türkei, 17,9 Prozent auf Jordanien und 9,6 Prozent auf Deutschland. Schließlich lebten Ende 2024 von den 7,5 Millionen Migranten aus Afghanistan 49,8 Prozent im Iran, 25,5 Prozent in Pakistan und 4,8 Prozent in Deutschland.
Nach Angaben des UN/DESA lag die Nettowanderung zwischen den ökonomisch entwickelten Staaten auf der einen Seite und den ökonomisch sich entwickelnden Staaten auf der anderen Seite in den Jahren 1990 bis 2023 bei insgesamt 106,9 Millionen bzw. bei 3,14 Millionen Migranten pro Jahr. Der Wanderungssaldo für die Jahre 1990 bis 2023 lag bei Nordamerika bei plus 53,9 Millionen Menschen und bei Europa bei plus 43,0 Millionen – das entsprach einer durchschnittlichen Nettozuwanderung von 1,58 bzw. 1,27 Millionen Migranten pro Jahr. Die – bezogen auf die absoluten Zahlen – wichtigsten Einwanderungsländer waren in diesem Zeitraum die USA (46,1 Mio.), Russland (13,0 Mio.), Deutschland (10,2 Mio.), Saudi-Arabien (8,9 Mio.) sowie Spanien (8,0 Mio.). Die wichtigsten Herkunftsländer waren Bangladesch (-24,8 Mio.), Pakistan (-21,4 Mio.), China (-12,4 Mio.), Indien (-12,0 Mio.) und Mexiko (-8,2 Mio.).
Nach den Vorausberechnungen des UN/DESA wird die Nettowanderung zwischen den ökonomisch entwickelten und den ökonomisch sich entwickelnden Staaten in den Jahren 2024 bis 2060 bei insgesamt gut 108 Millionen bzw. bei 2,9 Millionen Migranten pro Jahr liegen. Dabei wird für Nordamerika und Europa eine Nettozuwanderung von insgesamt 55,8 bzw. 41,7 Millionen angenommen (1,51 bzw. 1,13 Millionen Migranten pro Jahr). Nach den Berechnungen werden bis zum Jahr 2060 in zehn Staaten jedes Jahr im Durchschnitt mehr als 100.000 Migranten netto einwandern: USA (1,24 Mio.), Russland (288 Tsd.), Kanada (266 Tsd.), Vereinigtes Königreich (248 Tsd.), Südafrika (166 Tsd.), Australien (156 Tsd.), Deutschland (148 Tsd.), Malaysia (138 Tsd.), Japan (119 Tsd.) sowie Frankreich (103 Tsd.). Auf der anderen Seite werden aus acht Staaten bis 2060 jedes Jahr mindestens 100.000 Migranten auswandern: Pakistan (-665 Tsd.), Indien (-390 Tsd.), Bangladesch (-323 Tsd.), China (-204 Tsd.), Uganda (-137 Tsd.), Philippinen (-115 Tsd.), Mexiko (-102 Tsd.) und Türkei (-100 Tsd.).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die mittlere Variante der Vorausberechnungen des UN/DESA.
Informationen zur Datengrundlage des UN/DESA (2020) erhalten Sie Externer Link: hier...