Die Terms of Trade setzen die Ausfuhrwerte eines Staates oder einer Staatengruppe ins Verhältnis zu den Einfuhrwerten. Je höher die Terms of Trade im Vergleich zum Basisjahr ausfallen, desto vorteilhafter ist dies für den Staat bzw. die Staatengruppe. Zwischen 2000 und 2015 verlief die Entwicklung der Terms of Trade für die Gesamtheit der ökonomisch entwickelten Staaten bzw. ökonomisch sich entwickelnden Staaten vergleichsweise stabil. Aufgrund der hohen Abhängigkeit von Energierohstoff-Exporten war die Entwicklung in den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS wesentlich dynamischer. Auch bei den Hauptexporteuren von Mineralen, Minen- oder Agrarprodukten stiegen die Terms of Trade seit 2001 deutlich an. Da viele der wichtigsten Exporteure von Agrar-, Industrie- und Energierohstoffen in Afrika liegen, haben sich die Terms of Trade Afrikas seit 2001 besser als die aller anderen Regionen entwickelt.
Fakten
Die Terms of Trade bilden das reale Austauschverhältnis der Ex- und Importe eines Staates oder einer Staatengruppe ab, indem die Ausfuhrwerte ins Verhältnis zu den Einfuhrwerten gesetzt werden. Steigen die Terms of Trade einer Staatengruppe bzw. eines Staates durch eine Preissteigerung der eigenen Exportgüter und/oder durch eine Preissenkung der Importgüter, verbessert sich die außenwirtschaftliche Position, da sich sinngemäß die Fähigkeit erhöht, mit dem gleichen Exportvolumen mehr Güter zu importieren.
Die Terms of Trade der ökonomisch entwickelten Staaten lagen 1980 und 1990 in etwa auf dem Niveau des Basisjahres 2000 (=100) und sind in den Folgejahren weitgehend stabil geblieben (2015 = 100). Bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten verschlechterten sich die Terms of Trade zwischen 1980 und 1990 deutlich von 117 auf 101. In den 1990er-Jahren schwankten sie leicht um das erreichte Niveau. Während die Terms of Trade in den Jahren 2001 bis 2003 bei 95/96 lagen, wichen sie in den Jahren 2011 bis 2015 nur minimal von 107 ab.
Wesentlich dynamischer war die Entwicklung in den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS. Abseits der deutlichen Schwankungen rund um die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 haben sich hier die Terms of Trade zwischen 2001 und 2012 stetig von 96 auf 172 erhöht. Bis zum Jahr 2015 fielen sie jedoch auf 124. Diese Entwicklung wurde maßgeblich von den Preisen für Energierohstoffe beeinflusst. So stiegen beispielsweise die Terms of Trade der von der UNCTAD ausgewählten Exporteure von Öl (siehe "Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen") von 93 im Jahr 2001 auf 222 im Jahr 2012. Im Jahr 2015 lagen die Terms of Trade dieser Gruppe bei 139.
Das Überangebot zahlreicher Rohstoffe führte bei den rohstoffexportierenden Staaten von 1980 bis Ende der 1990er-Jahre zu fallenden Preisen bei ihren Exportgütern. In der Folge verschlechterten sich auch die Terms of Trade. Allerdings hat sich das Preisniveau seitdem für die meisten Agrar-, Industrie- und Energierohstoffe deutlich verändert: Eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen und die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen führten zu einem Anstieg der Preise. Da die Importpreise nicht im gleichen Maße stiegen, entwickelten sich die Terms of Trade zahlreicher rohstoffexportierender Staaten seit 2001 vorteilhaft.
Wie bei der Gruppe der ausgewählten Exporteure von Öl stiegen auch die Terms of Trade der ausgewählten Exporteure von Agrarprodukten sowie von Mineralen und Minenprodukten zwischen 2001 und 2012 von 99 auf 134 bzw. zwischen 2001 und 2011 von 96 auf 191. Während die Terms of Trade der ausgewählten Exporteure von Agrarprodukten bis 2015 stabil blieben (2015: 131), fiel der Indexwert bei den ausgewählten Exporteuren von Mineralen und Minenprodukten zwischen 2011 und 2015 von 191 auf 160.
Diese Entwicklungen führten auf regionaler Ebene dazu, dass sich die Terms of Trade von Afrika besser als die aller anderen Regionen entwickelten. Acht der 15 ausgewählten Exporteure von Mineralen und Minenprodukten liegen in Afrika. Bei den ausgewählten Exporteuren von Agrarprodukten sind es elf von 22 und bei den Öl- Exporteuren immer noch zehn von 28. Entsprechend nahmen die Terms of Trade Afrikas zwischen 2001 und 2012 von 97 auf 192 zu und reduzierten sich wiederum bis 2015 auf 154.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die Terms of Trade bilden das reale Austauschverhältnis der Ex- und Importe eines Staates oder einer Staatengruppe ab, indem die Ausfuhrwerte ins Verhältnis zu den Einfuhrwerten gesetzt werden. Die Terms of Trade geben Auskunft darüber, wie hoch die Kaufkraft einer Exporteinheit gemessen in Importeinheiten ist und wie sie sich gegenüber dem Basisjahr verändert hat. Bei den vorliegenden Daten der UNCTAD werden die Terms of Trade berechnet, indem der Durchschnittswertindex des Exports durch den Durchschnittswertindex des Imports geteilt wird. Detaillierte Informationen zur Methodik finden Sie Interner Link: hier…
Nach der Definition der UNCTAD haben ökonomisch sich entwickelnde Staaten dann ein hohes Einkommen, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf bei mehr als 5.141 US-Dollar liegt (77 Staaten). Als ein mittleres Einkommen gilt ein BIP pro Kopf zwischen 1.142 und 5.141 US-Dollar (56 Staaten). Als niedrig wird das Einkommen bezeichnet, wenn das BIP pro Kopf unter 1.142 US-Dollar liegt (34 Staaten). Die Zuordnung der einzelnen Staaten zur jeweiligen Staatengruppe richtet sich dabei nach dem BIP pro Kopf im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2013. In den Jahren 1980 bis 1999 lagen die entsprechenden Grenzen bei 4.500 bzw. 1.000 US-Dollar (Basisjahr: 2000). Ausführliche Informationen, welche Staaten die UNCTAD welcher Einkommensgruppe zuordnet, finden Sie hier: Externer Link: http://unctadstat.unctad.org/EN/Classifications.html
Bezogen auf die ökonomisch sich entwickelnden Staaten sowie Süd-Osteuropa und die GUS fällt nach Definition der UNCTAD ein Staat in die Gruppe der ausgewählten Exporteure von Öl, wenn seine Ölexporte an seinen Gesamtexporten im Durchschnitt der Jahre 2011-2013 einen Anteil von mehr als 50 Prozent hatten und der Anteil seiner Ölexporte an den weltweiten Ölexporten im selben Zeitraum bei mehr als 0,1 Prozent lag. Bei den ausgewählten Exporteuren von Fertigwaren lagen die entsprechenden Werte bei > 50 Prozent und ≥ 0,1 Prozent, bei den ausgewählten Exporteuren von Agrarprodukten bei > 45 Prozent und > 0,01 Prozent und bei den ausgewählten Exporteuren von Mineralen und Minenprodukten bei > 50 Prozent und > 0,01 Prozent.
UNCTAD – United Nations Conference on Trade and Development
GUS – Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / CIS – Commonwealth of Independent States