Das Welt-Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist weltweit sehr ungleich verteilt. Im Jahr 2014 entfiel allein auf die fünf Staaten mit dem höchsten BIP gut die Hälfte des gesamten Welt-BIP (50,8 Prozent). Und obwohl in Europa und Nordamerika 2014 lediglich 12,3 Prozent der Weltbevölkerung lebten, hatten die beiden Regionen einen Anteil von 50,4 Prozent am Welt-BIP. Auf der anderen Seite lag der Anteil Afrikas am Welt-BIP im selben Jahr bei lediglich 3,1 Prozent.
Fakten
Nach Berechnungen der UNCTAD lag das Welt-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2014 bei 77.451 Milliarden US-Dollar. Hiervon entfielen gut 45.600 Milliarden US-Dollar (58,9 Prozent) auf die ökonomisch entwickelten Staaten und rund 29.200 Milliarden US-Dollar (37,7 Prozent) auf die ökonomisch sich entwickelnden Staaten. 3,4 Prozent, rund 2.600 Milliarden US-Dollar, entfielen auf Süd-Osteuropa und die GUS.
Allein die fünf Staaten mit dem höchsten BIP im Jahr 2014 – USA, China, Japan, Deutschland und das Vereinigte Königreich – hatten mit einem summierten BIP von 39,3 Billionen US-Dollar einen Anteil von 50,8 Prozent am Welt-Bruttoinlandsprodukt. Bei den zehn Staaten mit dem höchsten BIP waren es 65,1 Prozent (50,4 Billionen US-Dollar). Das zusammengefasste BIP der 20 Staaten mit dem höchsten BIP lag im Jahr 2014 bei 61,8 Billionen US-Dollar, was einem Anteil von 79,8 Prozent am Welt-BIP entsprach. Schließlich entfielen auf die weltweit 62 Ökonomien, die 2014 ein BIP von mehr als 100 Milliarden US-Dollar erwirtschafteten, 96,3 Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts.
Auch die regionalen Unterschiede sind gewaltig. Während im Jahr 2014 beispielsweise auf Europa und Nordamerika jeweils rund ein Viertel des Welt-BIP entfielen (25,5 bzw. 24,9 Prozent) und der Anteil Asiens mit 28,4 Prozent sogar noch höher lag, hatte ganz Afrika lediglich einen Anteil von 3,1 Prozent am Welt-BIP. Niedriger waren – bei deutlich niedrigerer Bevölkerungszahl – lediglich die Anteile Ozeaniens sowie Mittelamerikas und der Karibik (jeweils 2,2 Prozent). Der Anteil Südamerikas am Welt-BIP lag 2014 bei 5,6 Prozent, beim Nahen und Mittleren Osten waren es 4,5 Prozent. 3,4 Prozent des Welt-BIP entfielen auf Süd-Osteuropa und die GUS.
Bezogen auf das reale Welt-BIP (Basisjahr 2005) ist der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten zwischen 1970 und 2014 kontinuierlich von 82,7 auf 66,2 Prozent zurückgegangen. Ebenso war auch der Anteil Süd-Osteuropas und der GUS rückläufig (von 3,5 auf 2,5 Prozent). Entsprechend erhöhte sich der Anteil der ökonomisch sich entwickelnden Staaten am realen Welt-BIP von 13,8 Prozent im Jahr 1970 auf 31,3 Prozent im Jahr 2014. Im selben Zeitraum konnte keine Region ihren Anteil am realen Welt-BIP so stark ausweiten wie Asien. Der Anteil Asiens stieg kontinuierlich von 13,8 auf 26,6 Prozent und hat sich damit nahezu verdoppelt (plus 93,1 Prozent). Hingegen hat sich der Anteil Europas am realen Welt-BIP am stärksten verringert – er fiel stetig von 40,1 Prozent im Jahr 1970 auf 27,9 Prozent 2014 (minus 30,5 Prozent). Asien ist auch die Region, in der sich das reale BIP pro Kopf am stärksten erhöhte (zwischen 1970 und 2014 plus 260,2 Prozent). In Afrika fiel die Steigerung des realen BIP pro Kopf mit einem Plus von 44,3 Prozent am niedrigsten aus (Europa: 115,9 Prozent).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
In der Grafik sind bei den einzelnen Regionen die Staaten mit dem jeweils höchsten Bruttoinlandsprodukt angegeben.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Das reale BIP ist unabhängig von Preisveränderungen, da es zu den Preisen eines Basisjahres, also in konstanten Preisen, berechnet wird.
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UNCTAD – United Nations Conference on Trade and Development
GUS – Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / CIS – Commonwealth of Independent States