Im Jahr 2022 investierten die 2.500 Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) weltweit am größten sind, 1,25 Billionen Euro im Bereich FuE. Allein die 30 größten Unternehmen tätigten knapp ein Drittel dieser FuE-Ausgaben (30,7 % bzw. 383,3 Mrd. €).
Mit Investitionen von jeweils mehr als 20 Milliarden Euro waren Alphabet, Meta, Microsoft, Apple und Huawei die größten FuE-Unternehmen im Jahr 2022.
Von den Top 30 hatten 15 Unternehmen ihren Hauptsitz in den USA sowie jeweils 4 in China und Deutschland.
28 der 30 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben waren in den vier investitionsstärksten Forschungssektoren aktiv – allein 9 im Bereich Pharmazieprodukte/Biotechnologie und 8 in der Automobilindustrie.
Fakten
Im Jahr 2022 investierten die 2.500 Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung am größten sind, 1,25 Billionen Euro im Bereich FuE. Das entsprach etwa 86 Prozent der weltweit von Unternehmen getätigten FuE-Investitionen. Nach Angaben des EU Industrial R&D Investment Scoreboard der Europäischen Kommission investierten allein die 30 größten Unternehmen 383,3 Milliarden Euro – ihr Anteil an den Investitionen der 2.500 größten Unternehmen lag damit bei 30,7 Prozent. Werden die Top 100 betrachtet steigt der Anteil auf 50,3 Prozent. Kein Unternehmen gab im Jahr 2022 mehr im Bereich Forschung und Entwicklung aus als Alphabet (37 Mrd. € / 3,0 Prozent). Es folgten Meta (32 Mrd. € / 2,5 Prozent), Microsoft und Apple (jeweils 25 Mrd. € / 2,0 Prozent), Huawei (21 Mrd. € / 1,7 Prozent), Volkswagen (19 Mrd. € / 1,5 Prozent), Samsung (18 Mrd. € / 1,5 Prozent) sowie Intel (16 Mrd. € / 1,3 Prozent).
Im Jahr 2022 hatten von den 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben 827 ihren Sitz in den USA, 679 in China, 229 in Japan und 367 in der Europäischen Union – darunter Deutschland (113 Unternehmen), Frankreich (54) und die Niederlande (40). Die verbleibenden 398 Unternehmen verteilten sich auf 36 weitere Staaten – darunter das Vereinigte Königreich (95 Unternehmen), Taiwan (77), die Schweiz (52) und Südkorea (47). Von den Top 30 hatten 15 Unternehmen ihren Hauptsitz in den USA, jeweils vier in China und Deutschland und zwei in der Schweiz. Jeweils ein Unternehmen hatte den Hauptsitz in Frankreich, Japan, den Niederlanden, Südkorea sowie dem Vereinigten Königreich.
Im Jahr 2022 hatten von den 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben 12 Unternehmen Forschungsausgaben von mehr als 10 Milliarden Euro und bei 29 Unternehmen lagen die Ausgaben zwischen mehr als 5 und 10 Milliarden Euro. 180 Unternehmen tätigten 2022 FuE-Investitionen zwischen mehr als einer Milliarde und 5 Milliarden Euro. Schließlich lagen die Investitionen bei 2.279 Unternehmen bei unter einer Milliarde Euro. Auf diese 2.279 Unternehmen entfielen lediglich 35,3 Prozent der FuE-Ausgaben der 2.500 größten Unternehmen, obwohl sie mehr als 91 Prozent der Unternehmen ausmachten.
Die hohe Konzentration der FuE-Ausgaben hat zur Folge, dass die Abhängigkeit der Staaten von einzelnen Unternehmen und deren Investitionsentscheidungen überdurchschnittlich hoch ist. Auffällig ist hier zum Beispiel Finnland: Im Jahr 2022 waren in der Liste der 2.500 größten FuE-Unternehmen 13 finnische Unternehmen vertreten, die zusammen FuE-Investitionen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro tätigten. Mit 77,2 Prozent stammten jedoch mehr als drei Viertel der Investitionen von einem einzigen Unternehmen: Nokia. Und obwohl im selben Jahr 47 der 2.500 größten FuE-Unternehmen ihren Hauptsitz in Südkorea hatten, tätigte allein Samsung rund die Hälfte der FuE-Investitionen dieser Unternehmen (49,8 Prozent bzw. 18,4 Mrd. €). Auch die hohen Beschäftigungszahlen der Unternehmen tragen zur Abhängigkeit der Staaten bei. Beispielsweise beschäftigte der Volkswagen Konzern nach eigenen Aussagen Ende 2022 rund 675.000 Personen, davon rund 295.000 in Deutschland. Damit ist VW einer der größten privaten Arbeitgeber weltweit.
Von den 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben im Jahr 2022 haben 2.344 Angaben zur Zahl der Beschäftigten gemacht. In diesen 2.344 Unternehmen waren 57,1 Millionen Personen beschäftigt (alle Bereiche, nicht ausschließlich FuE). Von den 57,1 Millionen Beschäftigten entfielen 15,7 Millionen auf Unternehmen mit Hauptsitz in China (27,6 Prozent), gefolgt von den USA (11,2 Mio. / 19,7 Prozent), Japan (8,2 Mio. / 14,4 Prozent), Deutschland (5,5 Mio. / 9,7 Prozent) und Frankreich (3,6 Mio. / 6,3 Prozent). Auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Union entfiel insgesamt gut ein Viertel der Beschäftigten der 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben (15,2 Mio. / 26,6 Prozent).
Von den 30 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben waren 28 in den vier investitionsstärksten Forschungssektoren aktiv: Neun im Bereich Pharmazieprodukte/Biotechnologie, acht in der Automobilindustrie, sechs im Bereich Software/Computerdienstleistungen und fünf Unternehmen im Bereich Hardware/technologische Geräte und Anlagen. Die zwei verbleibenden Unternehmen entfielen auf die Sektoren Elektronik/elektrische Geräte und Anlagen sowie Konstruktion/Materialien.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Alle Angaben beziehen sich auf die 2.500 Unternehmen, die – gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) – weltweit am größten sind. Die Unternehmen werden den Staaten zugeordnet, in denen sich ihr Hauptsitz befindet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE-Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Ebenso sind die Beschäftigten der Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland beschäftigt.
Für die bessere Lesbarkeit wird für die Angaben des 2023 EU Industrial R&D Investment Scoreboard im Text das Bezugsjahr 2022 genannt. Die Datengrundlage bezieht sich auf das Fiskaljahr 2022, allerdings entsprechen die Geschäftsjahre der Unternehmen nicht immer dem Kalenderjahr. Konkret beziehen sich die Daten insgesamt auf den Zeitraum Ende 2021 bis Mitte 2023.
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