Den größten Teil der Menschheitsgeschichte hat sich die Bevölkerungszahl nur langsam verändert. Im Jahr 1500 lebten lediglich 500 Mio. Menschen auf der Welt.
Zwischen 1950 und 2023 hat sich die Bevölkerungszahl von 2,5 auf 8,1 Mrd. erhöht.
Gegenwärtig nimmt die Weltbevölkerung jedes Jahr um rund 70 Mio. Menschen zu.
Nach Berechnungen der UN wird die Bevölkerungszahl im Jahr 2060 zwischen 8,9 bis 11,2 Mrd. liegen.
Rechnerisch entscheidet eine Differenz von rund einem Kind je Frau darüber, ob der Bevölkerungsstand im Jahr 2100 bei 7,0 oder bei 14,4 Mrd. Menschen liegt.
Fakten
Vor 2.000 Jahren lebten schätzungsweise 300 Millionen Menschen auf der Welt –weniger als heute in den 20 Staaten des Euroraums. Während die Bevölkerungszahl in den folgenden 1.000 Jahren weitgehend stagnierte und sich zwischen den Jahren 1000 und 1500 nur moderat auf 500 Millionen erhöhte, hat sich das Bevölkerungswachstum etwa ab der Mitte des 17. Jahrhunderts stark beschleunigt. Um 1800 lebten rund eine Milliarde Menschen auf der Welt, hundert Jahre später waren es 1,65 Milliarden und 1950 bereits 2,5 Milliarden. Seit 1998 leben mehr als 6 Milliarden, seit 2010 mehr als 7 Milliarden und seit 2022 mehr als 8 Milliarden Menschen auf der Welt (2023: 8,09 Mrd.). Die Bevölkerungsvorausberechnungen des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) reichen von 8,9 bis 11,2 Milliarden Menschen für das Jahr 2060. Nach der mittleren Variante wird die Bevölkerungszahl im Jahr 2060 bei 10,0 Milliarden liegen.
Vor allem in Bezug auf die globalen Ressourcen ist die Bevölkerungsentwicklung von großem Interesse, da Bevölkerungswachstum gekoppelt mit ökonomischer Marktintegration bzw. mit der Verbreitung konsumintensiver Lebensstile eine beschleunigte Reduzierung der natürlichen Vorkommen bedeutet. Wann die "Grenze des Wachstums" erreicht wird, wurde in der Vergangenheit häufig falsch datiert. Es besteht aber kein Zweifel an der Endlichkeit vieler Ressourcen, die für die bestehenden Gesellschaftsformen unverzichtbar sind. Die Bevölkerungsentwicklung entscheidet also – neben anderen Faktoren wie zum Beispiel technischen Innovationen – mit darüber, wie schnell sich die Menschheit den natürlichen Grenzen nähert.
Das höchste Bevölkerungswachstum in einem einzelnen Jahr fällt auf das Jahr 1990 – die Weltbevölkerung stieg um rund 93,7 Millionen. Im 5-Jahres-Zeitraum 1986 bis 1990 nahm die Weltbevölkerung durchschnittlich um 92,4 Millionen pro Jahr zu. Obwohl die Wachstumsraten in vielen Jahren zwischen 1950 und 1985 höher waren als in den Jahren 1986 bis 1990, waren die absoluten Zuwächse geringer, da das Bevölkerungsniveau insgesamt noch niedriger war. Gegenwärtig nimmt die Weltbevölkerung jedes Jahr um rund 70 Millionen Menschen zu. Zum Vergleich: In Deutschland lebten 2023 gut 84 Millionen Menschen.
Nach den Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA (mittlere Variante) wird sich das Bevölkerungswachstum in den nächsten vier Jahrzehnten deutlich abschwächen. Der Bevölkerungsstand erreicht rund um das Jahr 2084 mit knapp 10,3 Milliarden seinen Höhepunkt und ist dann in den Folgejahren leicht rückläufig (2100: 10,2 Mrd.). Bei der Variante mit hohem Bevölkerungswachstum würde sich der Bevölkerungsstand bis zum Jahr 2100 weltweit auf 14,4 Milliarden erhöhen. Lediglich bei der niedrigen Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen nimmt die Zahl der Menschen bereits um das Jahr 2052 ab. Allerdings würde auch bei dieser Variante die Weltbevölkerung – bei insgesamt sinkenden Wachstumsraten – zunächst auf gut 8,9 Milliarden zunehmen.
Die absolute Zunahme der Bevölkerungszahl hat auch Einfluss auf die Bevölkerungsdichte. 1950 lag die Bevölkerungsdichte bei durchschnittlich 19,1 Personen pro Quadratkilometer, 1990 war die Bevölkerungsdichte bereits mehr als doppelt so hoch (40,9). 2023 entfielen auf einen Quadratkilometer 62,1 Personen, 2060 werden es nach der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA 76,6 Personen pro Quadratkilometer sein.
Im Jahr 2023 lag die weltweite Geburtenhäufigkeit bei durchschnittlich 2,25 Kindern je Frau. In den 1950er-Jahren lag die Geburtenhäufigkeit weltweit noch bei rund fünf Kindern je Frau (4,93). Bei der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA wird davon ausgegangen, dass die weltweite Geburtenhäufigkeit auf 2,03 Kinder je Frau im Jahr 2060 bzw. 1,84 Kinder je Frau im Jahr 2100 sinkt (immer bezogen auf die Lebendgeborenen). Eine rechnerische Abweichung der Geburtenhäufigkeit von rund 0,5 nach oben (hohe Variante) erhöht die weltweite Bevölkerungszahl um 1,2 Milliarden im Jahr 2060 bzw. um 4,2 Milliarden im Jahr 2100. Eine Abweichung von rund 0,5 nach unten (niedrige Variante) senkt die Bevölkerungszahl – wiederum im Vergleich zur mittleren Variante – um 1,1 Milliarden im Jahr 2060 bzw. um 3,2 Milliarden im Jahr 2100. Anders formuliert entscheidet rechnerisch eine Differenz von rund einem Kind je Frau darüber, ob der Bevölkerungsstand im Jahr 2100 bei 7,0 oder bei 14,4 Milliarden Menschen liegt.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA hängen maßgeblich von der weltweiten Geburtenhäufigkeit ab. Das UN/DESA legt in diesem Zusammenhang zwar theoretisch die zusammengefasste Geburtenziffer (Total Fertility Rate – TFR) zugrunde, die Unterschiede bezüglich der Daten zu den einzelnen Ländern sind jedoch erheblich.
Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 45 bzw. 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Wie viele Kinder ein Frauenjahrgang, auch bezeichnet als Angehörige einer Kohorte, tatsächlich im Durchschnitt geboren hat, kann erst festgestellt werden, wenn die Frauen am Ende des gebärfähigen Alters sind (das z.B. in Deutschland zurzeit mit 49 Jahren definiert wird). Angaben zur Berechnung der zusammengefassten Geburtenziffer erhalten Sie
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die mittlere Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA.
Detaillierte Informationen zur Datengrundlage des UN/DESA erhalten Sie Externer Link: hier...