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Deutschland: Auslandskontrollierte Unternehmen II | Globalisierung | bpb.de

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Deutschland: Auslandskontrollierte Unternehmen II

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Nach Sitz der Muttergesellschaft, Anteile an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten in Prozent, 2021

Nach Sitz der Muttergesellschaft, Anteile an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten in Prozent, 2021

Nach Sitz der Muttergesellschaft, Anteile an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten in Prozent, 2021

Quelle: Statistisches Bundesamt: Auslandskontrollierte Unternehmen
Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

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  • Ein Unternehmen in Deutschland, das mehr als zur Hälfte im Besitz einer Muttergesellschaft mit Sitz im Ausland ist, wird auch als auslandskontrolliertes Unternehmen bezeichnet.

  • Bezogen auf die Bruttowertschöpfung auslandskontrollierter Unternehmen in Deutschland sind die USA das Land mit der größten Bedeutung. Gefolgt von dem Vereinigten Königreich, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich.

  • An der Bruttowertschöpfung der auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland hatten die Top-10-Wirtschaftszweige einen Anteil von 53,7 Prozent.

Fakten

Im Zuge der Globalisierung werden nicht nur Waren grenzüberschreitend gehandelt. Auch die Beteiligung an Unternehmen macht nicht an den Grenzen der Nationalstaaten halt. Besonders intensiv ist die Verflechtung in den Fällen, in denen ein Unternehmen in Deutschland mehrheitlich im Besitz einer Muttergesellschaft mit Sitz im Ausland ist (sogenannte auslandskontrollierte Unternehmen) oder umgekehrt eine Muttergesellschaft mit Sitz in Deutschland eine Mehrheitsbeteiligung an einer Firma im Ausland hat.

Der Begriff "auslandskontrollierte Unternehmen" leitet sich hier ausschließlich aus der Verteilung der Beteiligungen ab: Verfügt eine institutionelle Einheit direkt oder indirekt über mehr als die Hälfte der Stimmrechte der Anteilseigner oder der Gesellschaftsanteile (Mehrheitsbesitz), so gilt dies als Kontrolle. Bei diesen Unternehmen kann die allgemeine Unternehmenspolitik durch eine bestimmende Einheit festgelegt werden, zum Beispiel indem diese die Geschäftsführung einsetzt. Darüber hinaus können Unternehmen in vielen Fällen auch ohne eine Mehrheitsbeteiligung aus dem Ausland kontrolliert werden bzw. kann von dort ihre Unternehmenspolitik festgelegt werden. Diese Unternehmen werden hier jedoch nicht berücksichtigt.

Im Jahr 2021 standen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 35.070 Unternehmen in Deutschland unter ausländischer Kontrolle, gehörten also mehrheitlich zu einer Muttergesellschaft, die ihren Sitz im Ausland hat. Die auslandskontrollierten Unternehmen machten damit zwar nur 1,1 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus, auf sie entfielen jedoch 10,2 Prozent aller Beschäftigten (3,9 Millionen) und sie erzielten 22,3 Prozent des Gesamtumsatzes (1,95 Billionen Euro) im Jahr 2021. Die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung der auslandskontrollierten Unternehmen ist also deutlich höher, als es ihr Anteil an den Unternehmen vermuten lässt.

An der Bruttowertschöpfung hatten die auslandskontrollierten Unternehmen im Jahr 2021 mit gut 458 Milliarden Euro bzw. 16,7 Prozent ebenfalls einen weit überdurchschnittlichen Anteil. An der Bruttowertschöpfung der auslandskontrollierten Unternehmen hatten die Unternehmen, deren Muttergesellschaften ihren Sitz im europäischen Ausland hatten, mit 64,9 Prozent mit Abstand den größten Anteil (Europäische Union: 39,4 Prozent). Darauf folgten die Regionen Nord- und Mittelamerika (24,6 Prozent) sowie Asien (9,3 Prozent).

Bezogen auf die einzelnen Staaten sind die USA das Land mit der größten Bedeutung: Im Jahr 2021 wurden 10,3 Prozent der auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland von in den USA ansässigen Muttergesellschaften kontrolliert. Die von US-amerikanischen Muttergesellschaften kontrollierten Unternehmen erwirtschafteten 22,7 Prozent der Bruttowertschöpfung der auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland. Zusammen mit den auslandskontrollierten Unternehmen mit Muttergesellschaften im Vereinigten Königreich (13,7 Prozent), in der Schweiz (9,0 Prozent), den Niederlanden (8,6 Prozent), Frankreich (7,8 Prozent), Luxemburg (6,0), Österreich (4,3 Prozent), Japan (4,1 Prozent), Schweden (2,5 Prozent) und China (2,2 Prozent) steigt der Anteil an der Bruttowertschöpfung auf mehr als vier Fünftel (80,9 Prozent).

An der Bruttowertschöpfung der auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland hatten die Top-10-Wirtschaftszweige einen Anteil von 53,7 Prozent: Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen, 13,4 Prozent), Dienstleistungen der Informationstechnologie (6,9 Prozent), Maschinenbau (6,8 Prozent), Kokerei und Mineralölverarbeitung (6,1 Prozent), Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen, 5,1 Prozent), Herstellung von chemischen Erzeugnissen (4,4 Prozent), Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (3,1 Prozent), Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (2,7 Prozent), Telekommunikation (2,7 Prozent) sowie Energieversorgung (2,5 Prozent).

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Vor 2021 wurden ausschließlich Unternehmen im Bereich der nichtfinanziellen gewerblichen Wirtschaft betrachtet. Dazu gehören neben dem Verarbeitenden Gewerbe das übrige Produzierende Gewerbe, Handel- und Gastgewerbe sowie der (nichtfinanzielle) Dienstleistungsbereich. Seit einschließlich 2021 werden zusätzlich auch die Bereiche Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen, Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie Erbringung von sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen miteinbezogen.

Der Produktionswert gibt den Wert der von einer Wirtschaftseinheit produzierten Güter an (Waren und Dienstleistungen). Werden von dem Produktionswert die Vorleistungen (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) abgezogen, ergibt sich die Bruttowertschöpfung. Im Text wird immer die Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten betrachtet. Diese entspricht der Bruttowertschöpfung abzüglich sonstiger indirekter Steuern zuzüglich Subventionen.

Deutschland: Mehrheitlich vom Ausland kontrollierte Unternehmen II

Nach Sitz der Muttergesellschaft, Anteile an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten in Prozent, 2021

Sitz der Muttergesellschaft Anteile an der
Bruttowertschöpfung in Deutschland,
in Prozent
auslandskontrollierte Unternehmen 16,7
inländisch kontrollierte Unternehmen 83,3

Sitz der Muttergesellschaft Anteile an der
Bruttowertschöpfung
auslandskontrollierter
Unternehmen,
in Prozent
USA 22,7
Vereinigtes Königreich 13,7
Schweiz 9,0
Niederlande 8,6
Frankreich 7,8
Luxemburg 6,0
Österreich 4,3
Japan 4,1
Schweden 2,5
China 2,2
Dänemark 1,6
Spanien 1,6
Irland 1,5
Belgien 1,4
Italien 1,4
Russland 1,3
Kanada 1,2
Finnland 1,1
Südkorea 0,8
Indien 0,7
weitere 15 EU-Staaten 1,6
sonstige 5,0

Quelle: Statistisches Bundesamt: Auslandskontrollierte Unternehmen

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