Trotz des weltweiten Bevölkerungswachstums ging die Zahl der Personen, bei denen der Trinkwasserzugang problematisch ist, zwischen 2000 und 2022 von 1,2 Milliarden auf 703 Millionen zurück.
Bei 411 der 703 Millionen Personen stammte das Trinkwasser aus einer ungeschützten Quelle oder die Personen tranken Oberflächenwasser.
Im Jahr 2022 nutzten 46 Prozent der Weltbevölkerung Vor-Ort-Sanitäranlagen und 42 Prozent Sanitäreinrichtungen mit Anschluss an die Kanalisation.
Der Anteil der Personen mit Basisversorgung bei Sanitäreinrichtungen lag 2022 weltweit bei 81 Prozent (Land: 70 Prozent / Stadt: 89 Prozent).
Fakten
Zwischen dem Jahr 2000 und 2022 hat sich die Bevölkerungszahl von knapp 6,2 auf rund 8 Milliarden erhöht. Gleichzeitig ging die Zahl der Personen, bei denen der Trinkwasserzugang problematisch ist, von 1,2 Milliarden auf 703 Millionen zurück. Von den 703 Millionen Personen hatten 292 Millionen einen beschränkten Trinkwasserzugang, da die Entnahmezeit aus einer sicheren Quelle bei mehr als 30 Minuten lag (Hin- und Rückweg, einschließlich Warteschlange). 296 Millionen Personen bezogen ihr Trinkwasser aus einem ungeschützten Brunnen oder einer anderen ungeschützten Quelle, 115 Millionen direkt aus einem Fluss, Damm, See, Teich, Bach oder Kanal (Oberflächenwasser). 408 der 703 Millionen Personen ohne Basisversorgung beim Trinkwasser im Jahr 2022 entfielen auf das subsaharische Afrika und 140 Millionen lebten in Zentral- und Südasien. Acht von zehn Personen – 549 Millionen – lebten auf dem Land, 154 Millionen in Städten.
In den Jahren 2000 bis 2022 stieg die Zahl der Personen, die ihr Trinkwasser über eine feste Leitung beziehen, von 3,5 auf 5,3 Milliarden. Der Anteil der Personen, die mindestens über eine Basisversorgung beim Trinkwasser verfügen, lag im Jahr 2022 weltweit bei 91 Prozent. Während bei der Stadtbevölkerung die Basisversorgung beim Trinkwasser für 97 Prozent gewährleistet war, lag der entsprechende Anteil bei der Landbevölkerung bei 84 Prozent.
Größer sind die Unterschiede, wenn Einkommensgruppen betrachtet werden: So lag der Anteil der Bevölkerung mit Basisversorgung beim Trinkwasser in Staaten mit niedrigem Einkommen im Jahr 2022 bei lediglich 60 Prozent (Land: 48 Prozent / Stadt: 80 Prozent). Aber schon bei den Staaten mit niedrigem mittleren Einkommen steigt der entsprechende Anteil auf 90 Prozent (Land: 86 Prozent / Stadt: 95 Prozent). Weltweit wurde im Jahr 2022 in 83 Staaten für die gesamte Bevölkerung mindestens die Basisversorgung beim Trinkwasser bereitgestellt. In 32 Staaten galt dies für weniger als 75 Prozent der Bevölkerung, darunter vier Staaten, in denen weniger als die Hälfte der Bevölkerung auf eine Basisversorgung beim Trinkwasser zurückgreifen konnte.
Die Basisversorgung beim Trinkwasser bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Trinkwasserversorgung durchgehend gewährleistet oder dass das Wasser frei von Belastungen ist. Weltweit bezogen im Jahr 2022 knapp 1,1 Milliarden Menschen ihr Trinkwasser aus Quellen, die nicht durchgehend Wasser liefern (Land: 560 Mio. / Stadt: 514 Mio.). Und mehr als 1,7 Milliarden Menschen bezogen ihr Trinkwasser aus verunreinigten Quellen (Land: 958 Mio. / Stadt: 790 Mio.). Hinzu kamen im Jahr 2022 die oben genannten 411 Millionen Personen, bei denen das Trinkwasser aus einer ungeschützten Quelle stammte oder die Oberflächenwasser tranken – beides erhöht das Risiko, dass das Wasser nicht frei von mikrobiologischen oder chemischen Belastungen ist.
Beim Zugang zu Sanitäreinrichtungen ist die Entwicklung so ähnlich verlaufen wie beim Trinkwasserzugang: Obwohl sich die Bevölkerungszahl zwischen 2000 und 2022 weltweit um rund 1,8 Milliarden erhöhte, ging die Zahl der Personen, die nicht über eine Basisversorgung verfügen, von 2,7 auf 1,5 Milliarden zurück. Im selben Zeitraum erhielten 1,3 Milliarden Personen einen Anschluss an die Kanalisation und weitere 1,9 Milliarden Menschen Vor-Ort-Sanitäranlagen.
Von den 1,5 Milliarden Personen, die im Jahr 2022 nicht über eine Basisversorgung bei den Sanitäreinrichtungen verfügten, lebte rund die Hälfte im subsaharischen Afrika (762 Mio.) und knapp ein Drittel in Zentral- und Südasien (482 Mio.). Zwei Drittel lebten auf dem Land, ein Drittel in Städten. Wiederum bezogen auf die 1,5 Milliarden Personen ohne Basisversorgung im Jahr 2022 teilten sich 570 Millionen die Sanitäranlagen mit Personen aus anderen Haushalten (Land: 235 Mio. / Stadt: 335 Mio.). 419 Millionen Personen konnten im Jahr 2022 gar keine Sanitäranlagen nutzen – ihnen standen also auch keine Toiletten zur Verfügung und sie nutzten stattdessen Felder, Wälder, Büsche, offene Gewässer, Straßenrinnen oder anderes. Von den 419 Millionen Personen lebten 42 Millionen in Städten und 377 Millionen auf dem Land. Bezogen auf die Landbevölkerung hat sich die Zahl der Personen, denen gar keine Sanitäranlagen zur Verfügung stehen, jedoch seit dem Jahr 2000 um 800 Millionen reduziert.
Im Jahr 2022 nutzten weltweit 46 Prozent der Bevölkerung Vor-Ort-Sanitäranlagen und 42 Prozent Sanitäreinrichtungen mit Anschluss an die Kanalisation. Der Anteil der Bevölkerung mit Basisversorgung bei Sanitäreinrichtungen lag weltweit bei 81 Prozent (Land: 70 Prozent / Stadt: 89 Prozent). Allerdings bestehen große Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen: So lag der Anteil der Bevölkerung mit Basisversorgung in Staaten mit niedrigem Einkommen im Jahr 2022 bei lediglich 35 Prozent (Land: 28 Prozent / Stadt: 49 Prozent). Bei den Staaten mit niedrigem mittleren Einkommen steigt der entsprechende Anteil auf 74 Prozent (Land: 69 Prozent / Stadt: 80 Prozent). In Staaten mit hohem Einkommen war 2022 die Basisversorgung bei Sanitäreinrichtungen hingegen für die gesamte Bevölkerung gewährleistet (Land: 98 Prozent / Stadt: >99 Prozent). Weltweit stand im Jahr 2022 in 59 Staaten allen Personen mindestens die Basisversorgung zu Verfügung. In 54 Staaten galt dies für weniger als 75 Prozent der Bevölkerung, darunter 13 Staaten, in denen weniger als die Hälfte der Bevölkerung auf eine Basisversorgung bei Sanitäreinrichtungen zurückgreifen konnte.