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Ausgewählte Leistungsbilanzen | Globalisierung | bpb.de

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Ausgewählte Leistungsbilanzen

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In absoluten Zahlen, Betrachtungszeiträume zwischen 1995 und 2022

In absoluten Zahlen, Betrachtungszeiträume zwischen 1995 und 2022

6 Staaten mit dem höchsten Leistungsbilanzüberschuss bzw. -defizit in den Jahren 2015 bis 2021 (Durchschnitt), in abs. Zahlen

Quelle: International Monetary Fund (IMF): World Economic Outlook Database 04/2023
Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

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  • Bei den Leistungsbilanzen bestehen große außenwirtschaftliche Ungleichgewichte zwischen den Staaten. Besonders auffällig ist dabei die Position der USA: In den 40 Jahren von 1983 bis 2022 erzielten sie nur in einem Jahr einen Leistungsbilanzüberschuss.

  • Seit 1999 verzeichnet auch das Vereinigte Königreich hohe absolute Leistungsbilanzdefizite.

  • Den Defiziten stehen hohe Leistungsbilanzüberschüsse insbesondere von Deutschland, China, Japan, Südkorea und Taiwan gegenüber.

Fakten

Bei den Leistungsbilanzen bestehen große außenwirtschaftliche Ungleichgewichte zwischen den Staaten – zum Teil seit Jahrzehnten. Besonders auffällig sind dabei die USA, die in den 40 Jahren von 1983 bis 2022 in lediglich einem Jahr – 1991 – einen Leistungsbilanzüberschuss erzielten. In den Zeiträumen 2000 bis 2004 und 2005 bis 2009 lag das Leistungsbilanzdefizit der USA bei durchschnittlich 482 bzw. 676 Milliarden US-Dollar pro Jahr – das entsprach im Durchschnitt 4,3 bzw. 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der USA. Im Zeitraum 2020 bis 2022 stieg das Defizit auf 797 Milliarden US-Dollar pro Jahr (3,4 Prozent des BIP). Dabei entfiel auf das Jahr 2022 mit einem Minus von rund 926 Milliarden US-Dollar das höchste Leistungsbilanzdefizit der USA seit dem 2. Weltkrieg. Die Leistungsbilanzdefizite der USA resultieren insbesondere aus den Handelsbilanzdefiziten. So lag beispielsweise der Saldo der Warenimporte und -exporte im Jahr 2022 bei 1,31 Billionen US-Dollar (5,1 Prozent des BIP).

Seit 1999 verzeichnet neben den USA auch das Vereinigte Königreich hohe absolute Leistungsbilanzdefizite: Im Zeitraum 2005 bis 2009 lag das Defizit bei durchschnittlich 90 Milliarden US-Dollar pro Jahr, im Zeitraum 2015 bis 2019 waren es jährlich 119 Milliarden US-Dollar. Nachdem die Leistungsbilanzdefizite in den Jahren 2020 und 2021 mit 87 bzw. 47 Milliarden US-Dollar geringer ausfielen, wurde 2022 mit einem Minus von gut 170 Milliarden US-Dollar ein neuer Höchstwert erreicht. 2022 entsprach das Defizit des Vereinigten Königreichs 5,55 Prozent des eigenen BIP.

Den Leistungsbilanzdefiziten stehen hohe Leistungsbilanzüberschüsse gegenüber. Bezogen auf den 7-Jahres-Zeitraum 2015 bis 2021 hatte Deutschland die weltweit höchsten Leistungsbilanzüberschüsse – durchschnittlich 302 Mrd. US-Dollar pro Jahr. Aber auch in den Zeiträumen 2005 bis 2009 und 2010 bis 2014 wurden mit durchschnittlich 191 bzw. 241 Milliarden US-Dollar enorme Leistungsbilanzüberschüsse erzielt. Im Falle Deutschlands tragen die hohen Handelsbilanzüberschüsse maßgeblich dazu bei, dass die Leistungsbilanz seit einschließlich 2002 durchgehend positiv ist.

Bezogen auf die letzten Jahrzehnte entfallen auch auf China und Japan sehr hohe Leistungsbilanzüberschüsse – für Japan gilt dies seit Mitte der 1980er-Jahre, bei China stellten sich die hohen Überschüsse etwa 20 Jahre später ein. Bezogen auf den 7-Jahres-Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2021 lagen die jährlichen Leistungsbilanzüberschüsse von China und Japan bei 195 bzw. 177 Milliarden US-Dollar. Darauf folgten Südkorea und Taiwan mit jeweils 82 Milliarden US-Dollar.

Neben wichtigen Industrienationen finden sich bei den Staaten mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen vergleichsweise viele, bei denen der Export von Öl- und Gas einen hohen Anteil am Gesamtexport hat: Russland, Vereinigte Arabische Emirate, Norwegen, Kuwait, Iran, Saudi-Arabien, Katar und Aserbaidschan. Neben der weltweit steigenden Nachfrage nach Energierohstoffen profitieren die Öl- und Gasexporteure spätestens seit 2005 auch von steigenden Energiepreisen.

Die starke Steigerung der Energiepreise im Jahr 2022 – insbesondere ausgelöst durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine – führte zu einer enormen Ausweitung der Leistungsbilanzüberschüsse bei den Öl- und Gasexporteuren. Am höchsten waren die Überschüsse in Russland (227 Mrd. US-Dollar / Rang 2), Norwegen (176 Mrd. US-Dollar / Rang 3) und Saudi-Arabien (153 Mrd. US-Dollar / Rang 5). Neben den Energieexporteuren waren unter den Top 5 im Jahr 2022 noch China (418 Mrd. US-Dollar / Rang 1) und Deutschland (171 Mrd. US-Dollar / Rang 4).

Der Anteil der Leistungsbilanzüberschüsse am jeweiligen BIP lag in Russland im Jahr 2022 bei 10,3 Prozent, in Saudi-Arabien bei 13,8 Prozent und in Norwegen sogar bei 30,4 Prozent. Unter den genannten Öl- und Gasexporteuren war der Anteil der Leistungsbilanzüberschüsse am BIP auch bei Aserbaidschan (30,5 Prozent), Kuwait (28,5 Prozent) und Katar (26,0 Prozent) weit überdurchschnittlich hoch. Hingegen entsprachen die Überschüsse in China und Deutschland im Jahr 2022 lediglich 2,3 bzw. 4,2 Prozent des jeweiligen BIP.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Die Leistungsbilanz fasst die Handelsbilanz (Saldo der Warenexporte und -importe), die Dienstleistungsbilanz (Saldo der Dienstleistungsexporte und -importe) sowie die Bilanz der Primär- und Sekundäreinkommen zusammen. Die Teilbilanz der Primäreinkommen umfasst grenzüberschreitende Zahlungen aus Erwerbstätigkeit und Vermögensanlagen, darunter Zins- und Dividendenzahlungen. Unter den Sekundäreinkommen werden regelmäßige Zahlungen verstanden, denen keine unmittelbare Leistung der anderen Seite gegenübersteht – so zum Beispiel Überweisungen von ausländischen Arbeitnehmern in ihre Heimatländer, die Zahlungen des Staates an internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder Leistungen im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß.

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