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Wanderungssaldo pro Jahr | Europa | bpb.de

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Wanderungssaldo pro Jahr

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Personen in absoluten Zahlen, ausgewählte europäische Staaten, Durchschnitt 2011 bis 2021 (Schätzungen)

Personen in absoluten Zahlen, ausgewählte europäische Staaten, Durchschnitt 2011 bis 2021 (Schätzungen)

Personen in Tsd., ausgewählte europäische Staaten, Durchschnitt 2011 bis 2021

Quelle: United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2022). World Population Prospects 2022, Online Edition
Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

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Werden Zu- und Abwanderungen zusammen betrachtet, lag der Wanderungssaldo in Europa in den Jahren 2000 bis 2010 durchschnittlich bei plus 1,54 Millionen Personen pro Jahr. In den Jahren 2011 bis 2021 waren es jährlich 1,32 Millionen Personen – dabei war Deutschland der Staat mit der höchsten Nettozuwanderung (+362 Tsd. pro Jahr). Darauf folgten Russland (+327 Tsd.) und das Vereinigte Königreich (+244 Tsd.). Laut UN/DESA wird die Nettozuwanderung in Europa von 2022 bis 2060 insgesamt bei 31,6 Millionen liegen – rund 800.000 zugewanderte Personen pro Jahr.

Fakten

Europa und Nordamerika sind die beiden Weltregionen, in die im Zeitraum Juli 2000 bis Juli 2021 mit Abstand die meisten Menschen eingewandert sind. Die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung lag in Europa insgesamt bei plus 31,5 Millionen Personen und in Nordamerika bei plus 31,0 Millionen Personen. Nach Angaben des UN Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) war die Nettozuwanderung in Europa in den Jahren 2000 bis 2010 mit jährlich 1,54 Millionen Personen etwas höher als in den Jahren 2011 bis 2021 mit 1,32 Millionen Personen. Hingegen lag in Nordamerika der Wanderungssaldo in den Jahren 2000 bis 2010 etwas niedriger als in den Jahren 2011 bis 2021 (+1,37 Mio. / +1,44 Mio. pro Jahr).

Auch für die Jahre 2022 bis 2060 nimmt das UN/DESA für Europa einen positiven Wanderungssaldo von rund 800.000 Personen pro Jahr an (Nordamerika: +1,3 Mio. Personen). Der Wanderungssaldo bezieht sich dabei auf zu- und abwandernde Personen, die im Ausland geboren sind sowie auf einheimische Personen, die ihre Heimat verlassen oder in sie zurückkehren. Zu Letzteren gehören Personen, die nach einem temporären Aufenthalt im Ausland in ihre Heimat zurückkehren – zum Beispiel Studenten, Rentner, Techniker, Manager, Kaufleute, Wissenschaftler oder deren Angehörige.

Ausgehend vom weiten Europa-Begriff der Europäischen Kommission liegen für 49 europäische Staaten Daten vor: Laut UN/DESA war im Zeitraum 2011 bis 2021 Deutschland der Staat mit der höchsten Zuwanderung in Europa. Der Wanderungssaldo lag bei plus 362.000 Personen pro Jahr. Darauf folgten Russland (+327 Tsd. pro Jahr), das Vereinigte Königreich (+244 Tsd.), die Türkei (+118 Tsd.), Spanien (+100 Tsd.) und Italien (+87 Tsd.). Bis auf die Türkei gehörten alle Staaten bereits in den Jahren 2000 bis 2010 zu den TOP 6 unter den Zuwanderungsländern.

Relativ zur Gesamtbevölkerung und bezogen auf die Staaten mit mehr als 100.000 Einwohnern war die durchschnittliche Nettozuwanderung im Zeitraum 2011 bis 2021 in den Staaten Malta und Luxemburg mit Abstand am höchsten (pro Jahr 19,5 bzw. 17,3 Zuwanderer je 1.000 Einwohner). Darauf folgten Island, Schweden und die Schweiz mit jährlich acht bis sieben Zuwanderern je 1.000 Einwohner. Deutschland stand bezogen auf die Jahre 2011 bis 2021 auf Rang 9 von 45 europäischen Staaten – die Nettozuwanderung pro Jahr lag bei durchschnittlich 4,4 Zuwanderern je 1.000 Einwohner.

Nicht alle europäischen Staaten sind Einwanderungsländer. Von den 49 europäischen Staaten, für die Daten vorliegen, hatten siebzehn im Zeitraum 2011 bis 2021 einen negativen Wanderungssaldo. Mit einem Wanderungssaldo von jährlich minus 53.000 Personen wanderten dabei aus der Republik Moldau die meisten Menschen aus. Darauf folgten Bosnien und Herzegowina (-37 Tsd. pro Jahr), Rumänien (-35 Tsd.), Kosovo (-27 Tsd.), Griechenland sowie Armenien (jeweils -25 Tsd.). Relativ zur Gesamtbevölkerung waren im Zeitraum 2011 bis 2021 die Republik Moldau, Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Armenien sowie Litauen und Lettland am stärksten von der Nettoabwanderung betroffen.

Bei einem Vergleich der Zeiträume 2000 bis 2010 und 2011 bis 2021 sind Deutschland und die Türkei die beiden Staaten, in denen sich die Nettozuwanderung am stärksten erhöht hat. In Deutschland stieg die durchschnittliche Nettozuwanderung von 130.000 auf 362.000 pro Jahr. Und die Türkei wurde von einem Nettoabwanderungsland (minus 33.000 Personen pro Jahr) zum viertgrößten Nettozuwanderungsland (plus 118.000). Beide Staaten haben in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen. Spanien, Italien und Frankreich waren zwar in beiden Zeiträumen Nettozuwanderungsländer, allerdings entfällt auf diese drei Staaten der größte absolute Rückgang bei der Nettozuwanderung. Spanien war von 2012 bis 2014 sogar das wichtigste europäische Auswanderungsland – in nur drei Jahren sind rund eine halbe Million Personen netto ausgewandert (165.000 pro Jahr). Ein wichtiger Grund hierfür war die Verschlechterung der ökonomischen Lage durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bzw. die sich anschließende europäische Schuldenkrise. Auch Irland und Portugal wurden durch die Krise zwischenzeitlich zu Auswanderungsländern. In Irland lag die Nettoabwanderung 2009 bis 2013 insgesamt bei 106.000 Personen (21.000 pro Jahr), in Portugal wanderten zwischen 2010 und 2016 netto 158.000 Personen ab (23.000 pro Jahr).

Auch in Zukunft werden einzelne Staaten Europas zu den wichtigsten Einwanderungsländern weltweit gehören. Nach Schätzungen des UN/DESA wird die Nettozuwanderung in die ökonomisch entwickelten Staaten in den Jahren 2022 bis 2060 bei insgesamt 91 Millionen Personen liegen – das sind durchschnittlich 2,34 Millionen Personen pro Jahr. Von diesen 2,3 Millionen Personen werden laut UN/DESA rund 800.000 auf Europa entfallen – insbesondere auf das Vereinigte Königreich (166 Tsd. pro Jahr), Deutschland (156 Tsd.), Russland (104 Tsd.), Frankreich (68 Tsd.) und Italien (58 Tsd.).

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Der Wanderungssaldo ist die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung. Der Saldo ist positiv, wenn mehr Personen zuwandern als abwandern und negativ, wenn die Abwanderung überwiegt. Aus dem Wanderungssaldo können jedoch keine abschließenden Aussagen über das Ausmaß der Zu- und Abwanderung abgeleitet werden, da beispielsweise ein niedriger Wanderungssaldo auch das Ergebnis von sehr hohen, sich ausgleichenden Zu- und Abwanderungsbewegungen sein kann.

Zusammen mit der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Differenz Lebendgeburten/Sterbefälle) bestimmen die Wanderungsbewegungen den Bevölkerungsstand insgesamt. Der Anteil beider Faktoren hat sich im Zeitverlauf erheblich verändert und unterscheidet sich zudem von Land von zu Land. Informationen zu diesem Thema finden Sie Interner Link: hier...

Weiterführende Informationen zu den Wanderungen über die Grenzen Deutschlands finden Sie Interner Link: hier...

Informationen zu den weltweiten Migrationsbewegungen finden Sie Interner Link: hier...

Im Gegensatz zur Europäischen Kommission zählt das UN Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Türkei und Zypern nicht zu Europa. Eine Übersicht zu diesem Thema finden Sie Interner Link: hier...

Zum Teil weichen die Daten des UN/DESA von denen anderer Institutionen ab. Eine kurze Erläuterung hierzu finden Sie hier: Externer Link: https://esa.un.org/unpd/wpp/General/FAQs.aspx

Eine detaillierte Darstellung der wissenschaftlichen Methoden des UN/DESA finden Sie hier: Externer Link: https://population.un.org/wpp/Methodology/

Wanderungssaldo pro Jahr

Personen in absoluten Zahlen, ausgewählte europäische Staaten, Durchschnitt 2000 bis 2010 und 2011 bis 2021 (Schätzungen)

jährlicher
Wanderungssaldo,
in Tsd. 1
Staaten nach Höhe
der Zu- bzw.
Abwanderung
(Rang 1 bis 49) 2
2011-2021 2000-2010 2011-2021 2000-2010
Europa 3 1.318 1.541 x x
Deutschland 362 130 1 6
Russland 327 307 2 2
Vereinigtes Königreich 244 246 3 4
Türkei 118 -33 4 43
Spanien 100 465 5 1
Italien 87 284 6 3
Schweden 77 41 7 9
Schweiz 59 52 8 7
Belgien 56 45 9 8
Niederlande 55 20 10 15
Österreich 50 33 11 11
Norwegen 29 24 12 14
Frankreich 27 131 13 5
Dänemark 22 13 14 17
Finnland 16 10 15 21
Ungarn 15 14 16 16
Belarus 13 -8 17 37
Luxemburg 10 6 18 23
Malta 9 1 19 24
Irland 9 36 20 10
Tschechien 5 25 21 13
Slowenien 5 6 22 22
Zypern 5 13 23 19
Serbien 4 1 24 26
Island 3 1 25 25
Slowakei 2 0 26 31
Estland 2 -4 27 35
Aserbaidschan 1 13 28 18
Andorra 1 0 29 30
Monaco 1 0 30 29
San Marino 0 0 31 27
Liechtenstein 0 0 32 28
Nordmazedonien -1 -1 33 32
Montenegro -1 -3 34 34
Portugal -2 26 35 12
Lettland -10 -18 36 40
Ukraine -11 -15 37 39
Polen -11 11 38 20
Kroatien -12 -11 39 38
Bulgarien -13 -6 40 36
Georgien -13 -50 41 47
Albanien -13 -49 42 46
Litauen -18 -33 43 42
Armenien -25 -35 44 44
Griechenland -25 -3 45 33
Kosovo -27 -27 46 41
Rumänien -35 -113 47 49
Bosnien und Herzegowina -37 -40 48 45
Republik Moldau -53 -59 49 48

Fußnote: 1 Differenz zwischen Zu- und Abwanderung; jeweils ab/bis 01. Juli.

Fußnote: 2 Rang 1 = höchste Zuwanderung; Rang 49 = höchste Abwanderung.

Fußnote: 3 Im Gegensatz zur Europäischen Kommission zählt das UN/DESA Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Türkei und Zypern nicht zu Europa. Eine Übersicht zu diesem Thema finden Sie unter: http://www.bpb.de/70675.

Quelle: United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2022). World Population Prospects 2022, Online Edition

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