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Analyse: Fußball und Fremdenfeindlichkeit in der Ukraine | Ukraine-Analysen | bpb.de

Ukraine Besatzungsregime / Wiedereingliederung des Donbas (27.03.2023) Analyse: Etablierungsformen russischer Herrschaft in den besetzten Gebieten der Ukraine: Wege und Gesichter der Okkupation Karte: Besetzte Gebiete Dokumentation: Human Rights Watch: Torture, Disappearances in Occupied South. Apparent War Crimes by Russian Forces in Kherson, Zaporizhzhia Regions (Ausschnitt) Dokumentation: War and Annexation. The "People’s Republics" of eastern Ukraine in 2022. Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. März, Feminismus und Krieg in der Ukraine: Neue Herausforderungen, neue Möglichkeiten Umfragen: Umfragen zum Internationalen Frauentag Interview: "Der Wiederaufbau braucht einen geschlechtersensiblen Ansatz" Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Korruptionsbekämpfung (08.03.2023) Analyse: Der innere Kampf: Korruption und Korruptionsbekämpfung als Hürde und Gradmesser für den EU-Beitritt der Ukraine Dokumentation: Statistiken und Umfragen zu Korruption Analyse: Reformen, Korruption und gesellschaftliches Engagement Chronik: 1. bis 10. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Jahrestag der Invasion (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg hat die Profile der EU und der USA in der Ukraine gefestigt Kommentar: Wie der Krieg die ukrainische Gesellschaft stabilisiert hat Kommentar: Die existenzielle Frage "Sein oder Nichtsein?" hat die Ukraine klar beantwortet Kommentar: Wie und warum die Ukraine neu aufgebaut werden sollte Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Chronik: 17. bis 31. Januar 2023 Meinungsumfragen im Krieg (15.02.2023) Kommentar: Stimmen die Ergebnisse von Umfragen, die während des Krieges durchgeführt werden? Kommentar: Vier Fragen zu Umfragen während eines umfassenden Krieges am Beispiel von Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine zu Kriegszeiten: Zeigen sie uns das ganze Bild? Kommentar: Meinungsforschung während des Krieges: anstrengend, schwierig, gefährlich, aber interessant Kommentar: Quantitative Meinungsforschung in der Ukraine zu Kriegszeiten: Erfahrungen von Info Sapiens 2022 Kommentar: Meinungsumfragen in der Ukraine unter Kriegsbedingungen Kommentar: Politisches Vertrauen als Faktor des Zusammenhalts im Krieg Kommentar: Welche Argumente überzeugen Deutsche und Dänen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen? Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Wirtschaft unter Kriegsbedingungen / Friedensverhandlungen (14.12.2022) Analyse: Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend Kommentar: Verhandlungslösung? Kommentar: Keine Verhandlungen um jeden Preis Kommentar: Warum der Krieg nicht zu einem weiteren eingefrorenen Konflikt werden darf Dokumentation: Das Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am 2. Dezember 2022 Chronik: 13. bis 25. September 2022 Frauen im Krieg / "Filtration" (29.11.2022) Analyse: Wie ukrainische Frauen die schwere Last des Krieges schultern Analyse: "Filtration": System, Ablauf und Ziele Dokumentation: Bericht von Human Rights Watch zu den "Filtrationslagern" Chronik: 29. August bis 12. September 2022 Humanitäre Krise / Serhij Zhadan (03.11.2022) Analyse: Der nahende Winter und gezielte russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur verschärfen die humanitäre Krise in der Ukraine Dokumentation: Dankesrede von Serhij Zhadan zur Verleihung des Friedenspreises 2022 dekoder: Serhij Zhadan Chronik: 15. bis 28. August 2022 Hilfe für die Ukraine während des Krieges / Perspektiven und Probleme des Wiederaufbaus (17.10.2022) Analyse: Internationale Hilfen für die Ukraine: Der "Ukraine Support Tracker" zeigt Kluft zwischen Zusagen und Umsetzung auf Dokumentation: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine aus Deutschland Analyse: Ein "grüner" Marshall-Plan für die Ukraine? Dokumentation: German Marshall Fund: Designing Ukraine’s Recovery in the Spirit of the Marshall Plan: Principles, Architecture, Financing, Accountability: Recommendations for Donor Countries Dokumentation: Civil Society Manifesto 2022 (Lugano Declaration) Kommentar: Wie ein grüner Wiederaufbau aussehen kann Kommentar: Wiederaufbau und Neubau. Perspektiven für die Ukraine im und nach dem Krieg Kommentar: Korruption in der Ukraine: Wie wichtig ist das Problem? Dokumentation: The Cost of Reconstruction: Calculations of the National Recovery Council Chronik: 9. Juli bis 14. August 2022 Kriegsverbrechen / Kriegsgeschehen (21.07.2022) Editorial: Dokumentation und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen Analyse: Russlands Aggression in der Ukraine Analyse: Welche Rolle ein "Sondertribunal zum Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine" für die Opfer des Krieges spielen könnte Dokumentation: Ukraine mobilizes international law: ways to punish Russia for aggression and more Dokumentation: OSZE ODIHR: Report on Violations of International Humanitarian and Human Rights Law, War Crimes and Crimes Against Humanity Committed in Ukraine (1 April – 25 June 2022) Dokumentation: Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives: Most of the civilians killed in Bucha were males of conscription age. A digest of international humanitarian law violations Dokumentation: Amnesty International: Ukraine: Angriff auf Theater in Mariupol ist Kriegsverbrechen russischer Truppen Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Executions, Torture During Russian Occupation (Ausschnitt) Chronik: 16. Juni bis 8. Juli 2022 Krieg und Wohnungsmarkt / EU-Kandidatenstatus (13.07.2022) Analyse: Wohnraum und Krieg in der Ukraine Kommentar: Warum der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine sicherheitspolitisch geboten und längst überfällig ist Kommentar: Was der EU-Kandidatenstatus für die Ukraine bedeutet Kommentar: Der Status eines EU-Kandidatenlandes für die Ukraine: symbolische Bedeutung und praktische Implikationen Kommentar: "Heute wird über die Zukunft Europas entschieden" Kommentar: Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft: Alte und neue ukrainische Wege zur europäischen Integration Dokumentation: Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine und zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, 23. Juni 2022 Chronik: 1. bis 15. Juni 2022 Krieg, Geschichte und Erinnerungskultur (22.06.2022) Analyse: Geschichte als "Waffe"? Russlands Instrumentalisierung der Erinnerungskultur im Zuge des Angriffskrieges gegen die Ukraine Analyse: Das Asow-Regiment und die russische Invasion Analyse: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda Kommentar: Erinnerungskultur in der "Zeitenwende". Die deutsche Weltkriegserinnerung und der Ukrainekrieg Kommentar: "Russland – das verstehe ich, Ukraine – das verstehe ich nicht" Chronik: 25. April bis 31. Mai 2022 Flucht vor dem Krieg / Zukunft der Ukraine-Forschung / Auswirkungen des Krieges auf die Bildung / Kriegsgeschehen in der Ukraine (30.05.2022) Analyse: Flucht in und aus der Ukraine Kommentar: Die Osteuropäische Geschichte und die Ukraine nach Russlands Angriff Kommentar: Ukraine-Studien in Deutschland. Beobachtungen eines Historikers Kommentar: Wir brauchen eine De-Kolonisierung und Aufwertung der Osteuropaforschung Kommentar: Fehler im Betriebssystem Kommentar: Wir brauchen dringend und schnell eine interdisziplinäre Ukrainistik an deutschsprachigen Universitäten Dokumentation: Bildung und Krieg Chronik: 10. bis 24. April 2022 Deutschland und der Krieg (04.05.2022) Kommentar: Abschied vom Wolkenkuckucksheim. Deutschlands langsamer Wiedereintritt in die Weltpolitik Kommentar: Es war nicht alles falsch! Oder doch? Kommentar: Deutschlands Selbstbild – ein Kollateralschaden des Krieges? Kommentar: Der russisch-ukrainische Krieg und die Zukunft Europas Kommentar: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die deutsche Erinnerungskultur Kommentar: Frieden und Sicherheit für die Ukraine und Europa entstehen nicht am Reißbrett des Westens Kommentar: Kommunikationsstrategien im Krieg: Andrij Melnyk und Vitali Klitschko Kommentar: Deutschland in den russischen staatsnahen Medien Cyber-Operationen / Digitalisierung (02.05.2022) Analyse: Cyber-Operationen im Kontext des Russland-Ukraine-Krieges 2022 Dokumentation: Cybervorfälle im Verlauf von Russlands Krieg gegen die Ukraine (Februar bis April 2022) Analyse: Zur persönlichen Einstellung von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber aktuellen eGovernment-Initiativen in der Ukraine Dokumentation: Top-10-Vorschläge aus der ukrainischen Zivilgesellschaft für das Ministerium für digitale Transformation für 2021–22 Chronik: 11. März bis 9. April 2022 Selenskyjs vs. Putins Rhetorik / Gesellschaftlicher Widerstand / Deutschlands Blick auf die Ukraine / Selenskyjs Erfolge / Ukrainische Verhandlungsposition / Russische Kriegsverbrechen (11.04.2022) Analyse: Zweierlei Spiegelungen. Putins und Selenskyjs rhetorische Strategien Analyse: Was mobilisiert den ukrainischen Widerstand? Analyse: Deutschland, die Ukraine, Russland und das Erbe des deutschen Kolonialismus in Osteuropa Analyse: Herausragende Leistung: Selenskyj als Präsident der geeinten Ukraine dekoder: Neutrale Ukraine – ein Ausweg aus dem Krieg? Dokumentation: Human Rights Watch: Ukraine: Apparent War Crimes in Russia-Controlled Areas Dokumentation: Internationale Hilfen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Chronik: 2. bis 10. März 2022 Russlands Angriffskrieg / Friedensverhandlungen / Selenskyjs Rede im Bundestag (28.03.2022) Analyse: Russlands Überfall auf die Ukraine: Warum gerade jetzt? Kommentar: "Keine Kompromisse mit dem neofaschistischen Russland" dekoder: Wie kann man diesen Krieg beenden? dekoder: Warum Putin die Ukraine grundsätzlich missversteht Dokumentation: Ansprache des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, im Deutschen Bundestag Dokumentation: Statement der EU-Regierungschefs zu Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Mehr als nur Waffenruhe: Die Ukraine braucht dringend einen Schutz für Aktivist*innen und eine De-Okkupation (Erklärung der Kyjiwer Gespräche) Chronik: 24. Februar bis 1. März 2022 Russlands Angriff auf die Ukraine / Kosaken (14.03.2022) Von der Redaktion der Forschungsstelle Osteuropa Bremen: Spendenaufruf Kommentar: Putins Angriff auf die Ukraine und die erzwungene Rückkehr zur Logik des kalten Krieges Kommentar: Russland will die Ukraine kontrollieren – und wird langfristig das Gegenteil erreichen Kommentar: Die Ukraine kämpft für Europa Dokumentation: Offene Briefe gegen Russlands Krieg in der Ukraine Dokumentation : Internationale Hilfen für die Ukraine Dokumentation : Diplomatische Gespräche im Vorfeld des Krieges Analyse: Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine Chronik: 18. – 23. Februar 2022 Russlands aggressive Ukraine-Politik / Deutschland im Russland-Ukraine Konflikt / Konfliktlösung in der Sackgasse? (22.02.2022) Von der Redaktion: Die Russland-Ukraine-Krise im Kontext Kommentar: Drei Lehren und drei Hinweise zur Außenpolitik Putins gegenüber der Ukraine und dem Westen Kommentar: Kriegsoptimismus im Russland-Ukraine-Konflikt: Grund zum Pessimismus? Kommentar: Die Russland-Ukraine Krise: Wo steht Deutschland? Kommentar: Die Russland-Ukraine-Krise 2022 Ein Moment der Wahrheit für Deutschland Kommentar: Wir schulden der Ukraine Unterstützung – und eine klare Linie Kommentar: Russlands Passportisierung des Donbas: Von einer eingeschränkten zu einer vollwertigen Staatsbürgerschaft? Kommentar: Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine: Wunsch und Wirklichkeit Kommentar: Das Normandie-Format und die Minsker Abkommen: Können sie zu einer Deeskalation im Konflikt mit Russland beitragen? Umfragen: Meinungsumfragen zu den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Dokumentation: Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der 58. Münchener Sicherheitskonferenz, 19.02.2022, München Chronik: 8. bis 17. Februar 2022 Bewaffneter Konflikt in der Ostukraine / Lage in den nicht von der Ukraine kontrollierten Gebieten (14.02.2022) Analyse: Leben im Schatten: Überlebensstrategien der Menschen in der "Volksrepublik Donezk" Analyse: Die Silowiki in den "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk: Entstehung der bewaffneten Einheiten Analyse: Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker "Volksrepubliken" Analyse: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und ihre sozio-ökonomischen Folgen in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk Analyse: Die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen: Was ist möglich? Chronik: 24. Januar bis 7. Februar 2022 Einstellungen zur Sowjetunion (03.02.2022) Analyse: Einstellungen junger Ukrainerinnen und Ukrainer zur sowjetischen Vergangenheit Chronik: 1. bis 23. Januar 2022 Agrarstrukturentwicklung in der Ukraine (10.01.2022) Einleitung: Von der Redaktion Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings Wandel im ukrainischen Geflügelsektor Chronik: 22. November bis 31. Dezember 2021 Erdgastransit und Stromsektor (26.11.2021) Das Ende des russischen Erdgastransits Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Chronik: 8. bis 21. November 2021 NATO-Ukraine-Beziehungen / Veteraninnen imd Veteranen (12.11.2021) Analyse: Kooperation zwischen NATO und Ukraine Analyse: Der lange Schatten des Donbas Chronik: 11. Oktober bis 7. November 2021 Zukunftsperspektiven (15.10.2021) Analyse: Die Ukraine auf dem Weg zum Rechts- oder Präsidentenstaat? Dokumentation: Offshore-Geschäfte in den Pandora-Papers Kommentar: Post-sowjetische Hegemonie-Krise Kommentar: Aporien der Unabhängigkeit Chronik: 1. bis 10. Oktober 2021 30 Jahre seit dem Ende der Sowjetunion (28.09.2021) Kommentar: Was bedeutet das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Wie hat sich die Ukraine seit der Unabhängigkeit entwickelt? Kommentar: Die Sprachen und die Politik Kommentar: 30 Jahre ukrainische Unabhängigkeit Kommentar: Drei Jahrzehnte der ukrainischen Unabhängigkeit Kommentar: Der eskalierende und unversöhnliche Konflikt um die "totalitäre" Vergangenheit Kommentar: Dreißig Jahre Unabhängigkeit. Kommentar: Unabhängig, aber sowjetisch? Kommentar: Ukraine – Jetzt mit To-do-Liste die Zukunft angehen! Kommentar: Welche Bedeutung hat das Ende der Sowjetunion für die heutige Ukraine? Kommentar: Zum 30. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit Identität und Diversität / Babyn Jar (16.07.2021) Von der Redaktion: На дачу – in die Sommerpause Analyse: Multiple Identitäten und Einstellungen gegenüber der ukrainischen Ethnopolitik Analyse: Babyn Jar Massenmord am Stadtrand Lesehinweis: Inhaltsverzeichnis der Osteuropa 1-2 / 2021, "Babyn Jar. Der Ort, die Tat und die Erinnerung" Dokumentation: Rede von Außenminister Heiko Maas Covid-19-Chronik, 10. Juni bis 11. Juli 2021 Chronik: 11. Juni bis 11. Juli 2021 Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland / Arbeitsmarkt unter Covid-19 (28.06.2021) Analyse: Ukrainische Care-Migrantinnen in Deutschland Analyse: Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise Dokumentation: Entwicklungen in der "DNR" und der "LNR" vom 25. Mai bis 8. Juni 2021 Chronik: 27. Mai bis 10. 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Mai 2021 Ukraine-Forschung in Deutschland (28.04.2021) Analyse: Die Ukraine im Spiegel der Wissenschaft in Deutschland Dokumentation: Quartalsbericht zur Ukraine Covid-19-Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Chronik: 23. März bis 25. April 2021 Ein Jahr Covid-19 (30.03.2021) Analyse: Das ukrainische Gesundheitssystem und die Covid-19-Pandemie Chronik: Covid-19-Chronik, 10. bis 22. März 2021 Chronik: 10. bis 22. März 2021 Steuerpolitik (13.03.2021) Analyse: Die Steuerpolitik der Ukraine nach dem Maidan Chronik: Covid-19-Chronik, 22. Februar bis 9. März 2021 Chronik: 22. Februar bis 9. März 2021 Vertrauen und Korruption (05.03.2021) Analyse: Vertrauen und Korruption in der Ukraine Chronik: Covid-19-Chronik, 8. bis 21. Februar 2021 Chronik: 8. bis 21. Februar 2021 Energiewirtschaft (17.02.2021) Analyse: Selenskyjs Energiepolitik Analyse: Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Kommentar: Die Ukraine ist an einem Scheideweg Chronik: Covid-19-Chronik, 25. Januar bis 7. 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Analyse: Fußball und Fremdenfeindlichkeit in der Ukraine

Dr. Kerstin Zimmer

/ 11 Minuten zu lesen

In der Ukraine gibt es eine gewaltbereite Hooligan- und Ultraszene, die sich fast ausnahmslos durch extrem rechte Rhetorik und Symbolik auszeichnet. Die Sicherheit der Zuschauer während der Fußball-Europameisterschaft gilt der UEFA und dem ukrainischen Staat als oberstes Ziel, das die ukrainischen Behörden vor allem durch Repression und Kontrolle erreichen wollen.

Die Polizei beendet eine gewaltsame Ausschreitung zwischen Hooligans während des Fußballspiels von Dynamo Kiew gegen Neftyanik Akhtyrka am 20. April 2008.

Menschenfeindlichkeit

Im Jahr 2007 erhielten Polen und die Ukraine den Zuschlag für die Austragung der Fußball-Europameisterschaft (EM) 2012. Aufgrund der fehlenden Infrastruktur, politischer Grabenkämpfe in der Ukraine sowie der Korruptionsskandale im polnischen Fußball kamen recht schnell Zweifel auf, ob die beiden Staaten in der Lage sein würden, die Spiele auszurichten. Seit etwa einem Jahr steht in der europaweiten Diskussion der Sicherheitsaspekt während der Spiele im Vordergrund. Zurzeit überschattet jedoch die Skandalisierung des Umgangs der ukrainischen Regierung mit der früheren Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko andere, nicht-staatliche Formen der Menschenrechtsverletzung, die in direktem Zusammenhang mit der Fußball-EM stehen. Wie in vielen anderen postsozialistischen Staaten spielt im Umfeld des ukrainischen Fußballs Menschenfeindlichkeit eine wachsende Rolle. Diese zeigt sich in Fanverhalten, das von Rassismus, Antisemitismus und Homophobie sowie hoher Gewaltbereitschaft geprägt ist. Teile der Szene lehnen die EM, welche Menschen anderer Hautfarbe und Lebensstils ins Land bringt, rundweg ab und zeigen dies in den Stadien mit dem Schriftzug »Fuck off Euro 2012«.

Schwierige Quellenlage

Das Problem gewalttätiger Hooligans und Ultras im EM-Austragungsland Polen wird seit einiger Zeit relativ breit diskutiert. Die polnischen Hooligans gelten als die »gefährlichsten Europas« und hatten bereits im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für Befürchtungen gesorgt. Über die gewaltbereite und -suchende Fan-Szene der Ukraine ist dagegen wenig bekannt; Medien berichten selten und in der Politik sowie im Fußballverband und den Vereinen der Premier Liga ist sie ein untergeordnetes Thema. Die Quellenlage ist daher eher schlecht. Im Jahr 2011 legte das East Europe Monitoring Center unter Federführung der polnischen Nichtregierungsorganisation »Never Again«, die anti-rassistische Fanprojekte in Polen und der Ukraine organisiert, einen Bericht über fremdenfeindliche Zwischenfälle in polnischen und ukrainischen Fußballstadien vor. Hooligan- und Ultra-Gruppierungen verbreiten Bilder und Videos ihrer Kämpfe und Symbolik über ihre eigenen Webseiten oder youtube. Im Gegensatz zu Polen lassen sich gleichwohl keine Statistiken oder wissenschaftlichen Studien finden.

Hooligans, Ultras, Fangruppen

Zwar gibt es in der Ukraine – ähnlich wie in Deutschland – sowohl Hooligans als auch Ultras, aber in der Ukraine verschwimmt die Grenze zwischen den Gruppierungen noch stärker und die Ultraszene scheint um einiges gewaltbereiter. Zudem werden die Begriffe in ukrainischen Berichten synonym gebraucht, so dass häufig nicht klar ist, über welche Gruppierungen gesprochen wird. Oft werden beide Gruppen auch einfach als »Fans« bezeichnet. Nach Angaben des East European Development Institute (EEDI) gibt es in der Ukraine etwa 6.000 Fußball-Hooligans, deren Zahl kontinuierlich steigt, wobei nicht klar ist, woher die Zahl kommt und welche Gruppierungen sie umfasst. Hooligans sind in sogenannten Firmen organisiert und tragen ihre durch Regeln bestimmten Kämpfe zumeist in der »Dritten Halbzeit« aus, also nach den Spielen und außerhalb der Stadien und zentraler – von der Miliz kontrollierter – Orte, oft in (verlassenen) Industriegebieten oder in Wohngebieten. Aber auch in den Stadien sind gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen untereinander oder mit der Miliz an der Tagesordnung. Die Vereine der ukrainischen Premier Liga haben durchweg organisierte Fangruppen mit einer rechtsradikalen Ausrichtung, mit Ausnahme von Arsenal Kiew, wo Antifa-Gruppen dominieren. Manche Vereine, wie Tschernomorez Odessa oder Dnipro Dnipropetrowsk, haben sowohl rechte als auch linke Gruppierungen, die sich irgendwie arrangieren. Die Namen der rechten Ultra- oder Hooligan-Gruppen verweisen auf die Gewaltbereit­schaft oder die ultranationalistische Ausrichtung und sprechen für sich. So bezeichnet sich Dynamo Kiews extrem rechte Hooligan-Gruppe als »Terrorfamilie« und ist für ihre rassistische Symbolik bekannt. Die Hooligans von Karpaty Lwiw nennen sich »Banderstadt«, eine germanisierte Anspielung auf Stepan Bandera, den umstrittenen Anführer der Organisation Ukrainischer Nationalisten. Die rivalisierenden und in den Stadien präsenten Gruppierungen haben verschiedene politische und historische Anknüpfungspunkte und daraus resultierende Symbolik. Gemeinsam ist ihnen das Interesse an Provokation, sowohl des Gegners als auch der Öffentlichkeit und des Staates, sowie eine rassistische Grundhaltung. In den Stadien sind regelmäßig rassistische Symbole zu sehen, wie Keltische Kreuze, die die Überlegenheit der »weißen Rasse« symbolisieren. Dazu kommen antisemitische Spruchbänder sowie faschistische und nationalsozialistische Symbole, die durch entsprechende Gesänge und Gesten unterstützt werden. Auf den Rängen sieht man Zeichen des italienischen Faschismus und der Totenkopf-SS, die Zahl 88 und Hakenkreuze. Daneben sind innerukrainische ultranationalistische Symbole zu sehen, wie zum Beispiel jene der extrem rechten Organisation »Patrioten der Ukraine«, deren Emblem angelehnt ist an die »Wolfsangel«, das Zeichen der SS Division »Das Reich«. Fans aus Lwiw zeigen bei Auswärtsspielen auch das Emblem der Waffen SS Division »Halytschyna«. Antifaschistische Fangruppen treten selten deutlich in Erscheinung. Im August 2010 demonstrierten jedoch die antifaschistischen Fans von Arsenal Kiew im Stadion gegen die Verhaftung russischer Antifaschisten. Direkt nach dem Spiel wurden sie von Fans von Dynamo Kiew angegriffen, sogar mit Messern und Schlagringen. Die Miliz griff nicht ein. Auch bei internationalen Spielen sind xenopobe und antisemtische Symbolik und Transparente präsent. Beim Spiel Dynamo Kiew gegen Ajax Amsterdam (Champions League Qualifikation 2010) zeigten die Hooligans die Karikatur eines Juden mit dem Slogan »Juden zeigen« auf einem Banner. Bei einem Auswärtsspiel von Karpaty Lwiw gegen Galatasaray Istanbul im August 2010 wurde auf Türkisch das Spruchband »Türkische Schweine raus aus Europa« gezeigt, in Verbindung mit einem Keltischen Kreuz. Die UEFA verurteilte den Verein zu einer Strafe von 25.000 Euro. Nachdem in Moskau im Dezember 2010 Jegor Swiridow, ein Spartak-Moskau Fan und Mitglied der Ultra-Gruppierung »Union«, von Männern aus dem Kaukasus erschossen worden war, zeigten verschiedene ukrainische Fangruppen, vor allem von Dynamo Kiew, Transparente mit »Egor Siviridov White Solidarity«. Die meisten Gruppen unterstützen russische rechte Hooligans und Neo-Nazis – auch wenn sonst gerade die Fangruppen aus der westlichen Ukraine für ihre anti-russischen Slogans bekannt sind.

Politisierung

Auch wenn die meisten »Fans« primär provozieren wollen, so wird die Szene durch nationalistische und faschistische bzw. rechtsradikale Parteien und Organisationen politisiert, die gezielt in den Stadien um Jugendliche werben. Ein Beispiel ist die Nachfolgepartei der Sozial-Nationalistischen Partei (1991–2004), die Freiheitsunion (Swoboda), die bei den letzten Kommunal- und Regionalwahlen in der Westukraine stärkste Kraft wurde und bei der nächsten Wahl ins Parlament einziehen könnte. Swoboda-Funktionär Igor Miroschnitschenko ist Sportkommentator des Fernsehsenders ICTV und war bis 2008 Sprecher des Ukrainischen Fußballverbandes. Am 7. September 2010 organisierte Swoboda in Kiew eine Demonstration unter dem Motto »Für den ukrainischen Fußball«, bei der das Entfernen von »Legionären« aus dem ukrainischen Fußball sowie »rassische Reinheit« gefordert wurden. Zudem waren Keltische Kreuze und rassistische Slogans zu sehen. An der Demonstration nahmen mehrere Tausend Menschen teil, unter ihnen auch rechtsextreme Fußball-Hooligans. Als die Demonstration am Sitz des Ukrainischen Fußballverbandes endete, versprach dessen Vizepräsident, die Forderungen der Demonstranten zu berücksichtigen. Außerdem wenden sich »Fußballfans« gegen die Einbürgerung ausländischer Spieler, zum Beispiel mit Spruchbändern »Auswahl der Ukraine für Ukrainer« oder »Einbürgerung ist der Tod des ukrainischen Fußballs«, die im August 2011 auf den Tribünen gezeigt wurden. Die meisten Hooligan-Gruppierungen haben enge Kontakte oder überschneiden sich mit Neo-Nazi und Skinhead-Gruppierungen, die für Übergriffe auf ethnische Minderheiten verantwortlich sind.

Subkulturen im Sozialismus

In der Sowjetunion und der heutigen Ukraine wird der Begriff »Hooliganismus« (chuliganstwo), sehr breit gefasst und bezeichnet Rowdytum allgemein. Aber auch gewalttätige Fußball-Fans sind in der Ukraine kein neues Phänomen. Der Ursprung der Ultra- und Hooligan-Szene liegt in verschiedenen Subkulturen der späten Sowjetunion. Bereits zu sowjetischer Zeit galt Fußball-Hooliganismus als »Problem«, über das allerdings wenig bekannt ist. Eine explizit rassistische Ausrichtung war bei dieser von jungen männlichen Erwachsenen getragenen Subkultur noch nicht vorhanden. Gesellschaftliche Verweigerung und Protest gegen die realsozialistischen Institutionen und Ideologie äußerten sich in der Herausbildung von Subkulturen und sogenannten »informellen« Gruppen. In der Sowjetunion gab es die gleichen Jugendgruppen wie im Westen: von Poppern über Punks und Rocker zu Skinheads und Neonazis. Zumeist imitierten diese Gruppen ihre westlichen Vorbilder und entwickelten ihren eigenen Lebensstil sowie ihr eigenes Normen- und Wertesystem, das sich vom offiziellen unterschied und allein dadurch provozierte. Der sowjetische Staat reagierte auf abweichendes Verhalten mit repressiven Maßnahmen, verstärkter Kontrolle und der Erhöhung von Strafmaßen. Allerdings waren sowjetische Subkulturen kein Forschungsgegenstand, da sie gesellschaftspolitisch unerwünscht waren. Die wenigen Studien sowjetischer Soziologen und Kriminologen zeigten, dass delinquentes Verhalten Jugendlicher durch ähnliche, sich gegenseitig verstärkende Gründe hervorgerufen wurde wie im Westen: zerrüttete Familien, Alkoholismus in der Familie und schlechte Wohnverhältnisse. Ein nicht zu unterschätzender Grund war Langeweile, gerade in den sowjetischen Vorstädten. Ende der 1980er Jahre hatte sich in der Sowjetunion eine rechte Szene entwickelt. Für einige Jugendliche, unter anderem Skinheads und Nazipunks, stellte der deutsche Nationalsozialismus ein Vorbild dar, dem sie bewusst oder unbewusst nacheiferten, indem sie dessen Symbolik und Vokabular verwendeten. Mit der Ideologie selbst waren die meisten nicht vertraut, was sich aus der sowjetischen Propaganda und Bildungspolitik in Bezug auf den (deutschen) Faschismus erklärt. Sich als Nazi zu bezeichnen und entsprechende Symbole zu tragen, war relativ riskant, da es das vorherrschende »antifaschistische« Selbstverständnis der sowjetischen Führung direkt herausforderte und damit eine außerordentliche Provokation darstellte. Viele dieser Jugendlichen entstammten dem proletarischen Milieu der »Straßenkinder«, in dem die Betonung körperlicher Stärke zentral ist. Hinzu kamen Anhänger von »White Power«, die von der Überlegenheit der »weißen Rasse« überzeugt sind. Bereits in den 1970er und 1980er Jahren fand die Hooligan-Kultur ihren Weg aus dem Westen, vor allem England, in die Sowjetunion. Die großen Vereine wie Dynamo Kiew hatten zuerst Hooligans, denn ihre Fans durften gelegentlich zu Auslandsspielen reisen und brachten Symbole und Gesänge mit. Die Hooligans begannen also – wie viele andere Subkulturen – als Import, der an lokale Verhältnisse angepasst und weiterentwickelt wurde.

Nach der Unabhängigkeit

In den 1990er Jahren führten die tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüche sowie Arbeitslosigkeit, Verarmung und Perspektivlosigkeit für viele Menschen zu sozialer Anomie. Soziale Sicherheit, Überregulierung und Vorhersagbarkeit wurden durch Unsicherheit ersetzt. Von diesen Prozessen waren besonders Jugendliche betroffen, die durch den Niedergang von Bildungs- und Freizeiteinrichtungen zusätzlich ein Vakuum in der Freizeitgestaltung erlebten. Nach der staatlichen Unabhängigkeit war der ukrainische Fußball selbst im Umbruch. Zunächst zerfiel der sowjetische Verband und die neue nationale Liga wurde für die Zuschauer weniger attraktiv. Aufgrund des ökonomischen Niedergangs sanken in den 1990er Jahren die Einnahmen der Vereine, die Stadien verfielen. Da sich die Bedingungen für die Spieler verschlechterten, gingen viele von ihnen ins Ausland. Zugleich wurde die Jugendförderung eingeschränkt. Als sich die wirtschaftliche Lage stabilisierte und sich Sponsoren und Investoren fanden und einige Clubs unter die Kontrolle von Oligarchen gerieten, wurden ausländische Spieler (legionery) aus Afrika und Südamerika eingekauft, die oftmals Anfeindungen – auch der eigenen Fans – ausgesetzt sind. Zugleich wurde Fußball zum Geschäft für die Besitzer der Vereine, die diese auch zur Image-Pflege nutzen. Wie in anderen Ländern kritisieren heute vor allem die Ultras die Kommerzialisierung des Fußballs. Ihr Protest beinhaltet implizit eine populistische Kritik am »neuen System«, in dessen Rahmen die Kommerzialisierung stattfindet. So richtet sie sich auch gegen internationale Spiele, da diese die Kommerzialisierung des Fußballs befördern. Die Hooligans sind nicht politisch; sie haben keine Programmatik oder Ziele. Ihre Gewaltexzesse sind vor allem eine Kompensation für Alltagserfahrungen. Die Hooligans sind ausschließlich, die Ultras überwiegend männlich. Im Zuge der Systemtransformation verändern sich die Rolle und Position der Männer. Da ihre Familienrolle im Sozialismus vor allem von ihrer Rolle als Ernährer abhängig war, war Arbeit zentral für männliche Identität und Status. Arbeitslosigkeit nach 1991 führte zu Statusverlust und einer Identitätskrise, die einige Männer durch das Ausleben anderer, als »männlich« geltender Verhaltensweisen kompensieren. Innerhalb der Hooligan-Kultur sind zahlreiche Handlungen erlaubt und anerkannt, die gesellschaftlich geächtet und tabuisiert sind, vor allem körperliche Gewalt oder Hass gegen Minderheiten. Zugleich bietet die Gruppe den einzelnen soziale Anerkennung. Ende der 1990er Jahre wuchs die Zahl der gewalttätigen Vorfälle in den Stadien und bei den Auseinandersetzungen zwischen den Hooligan-Firmen.

Gegenmaßnahmen

Maßnahmen, die die Gewalt in und um die Fußballstadien sowie die rassistische Rhetorik und Symbolik bekämpfen sollen, sind bisher absolut unzureichend. Der ukrainische Staat, die UEFA, ausländische Initiativen und zivilgesellschaftliche Gruppen kooperieren nicht ausreichend. Ukrainische staatliche Stellen reagierten sehr spät und vor allem auf internationalen Druck. Zwar wurden schon vor mehr als zehn Jahren Sondereinheiten beim Innenministerium und dem Geheimdienst zur Bekämpfung des Hooliganismus eingerichtet, jedoch ohne Erfolg. Aktuell setzt der ukrainische Staat auf Kontrolle, Einschüchterung und die Präsenz der Miliz, um verfeindete Fangruppen auseinanderzuhalten. Bei gewaltbereiten und -suchenden Fans ist diese Strategie aber nicht besonders erfolgreich. Die Miliz ist nicht geschult in Deeskalation, sondern ist selbst gewaltbereit, wie man auf zahlreichen Videos sehen kann. Oftmals wird gegen festgenommene Fans, die (im Stadion) gewalttätig geworden sind, kein Strafverfahren eröffnet. Im Vorfeld der EM 2012 hat sich der ukrainische Staat offiziell weniger mit den eigenen gewaltbereiten Fußballfans als mit den ausländischen befasst. Die ukrainischen Sicherheitsbehörden erhielten die Liste der gewaltbereiten Fans aus anderen europäischen Ländern, um sie möglichst schon an der Einreise in die Ukraine hindern zu können. Eine Liste einheimischer problematischer Fans, die zunächst 1.218 Personen umfasste, wurde erst im Januar 2012 erstellt. In Donezk konzentriert sich die Regierung der Region auf die am 11. Juni 2012 erwarteten englischen Hooligans und setzt verschiedene Sicherheitsdienste ein, unter anderem Berkut-Spezialeinheiten, von denen ständig 600 bis 800 Kräfte im Einsatz sein sollen. Längerfristige Ziele wie Anti-Rassismus oder Menschenrechtserziehung werden nicht verfolgt. Die UEFA ist daran interessiert, die EM ohne größere Probleme für die Sicherheit von Spielern und Zuschauern über die Bühne zu bringen und führt seit April 2011 Fortbildungen für Experten für Stadion-Sicherheit aus den Austragungsorten in Polen und der Ukraine durch. Die Vereine und der Fußballverband ignorieren das Problem weitgehend und beschuldigen sich zuweilen gegenseitig der Untätigkeit bei der Bekämpfung des Rassismus in den Stadien. Rassistische Symbolik ist in Fußballstadien verboten und normalerweise werden zu Spielbeginn Verhaltensregeln für die Zuschauer verlesen, in denen darauf hingewiesen wird, dass keine xenophoben Äußerungen erlaubt sind. Aber die Vereine setzen diese Regeln mit wenigen Ausnahmen nicht durch. Auch die Miliz, die zumeist mit einem hohen Aufgebot in den Stadien präsent ist, schreitet fast nie ein. Einige Vereine der Premier Liga haben eigenes Ordnungspersonal eingestellt, sogenannte Stewards, die die Situation aber auch nicht in den Griff bekommen. Couragierte Fans, die eingreifen, bringen sich in der Regel selbst in Gefahr, da sie tätlich angegriffen werden. In den Statuten des Verbandes und der Premier Liga sind Regelungen für die Bestrafung von Vereinen verankert, deren Fans rassistische Symbolik verwenden. Während der letzten Jahre haben die entsprechenden Komitees aber keine einzige Entscheidung zur Bestrafung einzelner Vereine herbeigeführt. Fanarbeit und (Medien-)Kampagnen werden – wie in anderen Bereichen der Förderung von Toleranz und Gewaltlosigkeit – von außen initiiert, hier zumeist mit finanzieller Unterstützung der UEFA oder FARE (Football against Racism in Europe). Das FARE – East European Development Project wird von der polnischen Organisation Never Again koordiniert und von der UEFA für drei Jahre finanziert. Anfang 2011 wurden Initiativen zur Förderung positiver Fußballkultur gestartet. Die UEFA und Football Supporters Europe (FSE) stellten finanzielle Mittel für Fan-Gruppen aus Polen und der Ukraine zur Verfügung, die für das Jahr 2011 kleinere Projekte beantragen konnten. In der Ukraine gab es bereits 2010 einige Maßnahmen unter Beteiligung der Fans von Arsenal Kiew, des Kongresses der Ukrainischen Nationalen Minderheiten, des African Centre (Kiew) und NEEKA, einer Nichtregierungsorganisation aus Mukatschewo, die sich ursprünglich mit Naturschutz beschäftigte und heute Migranten und Flüchtlinge in der Ukraine betreut. Fußballspieler, vor allem nicht-ukrainischer Herkunft, beteiligen sich an den Aktionen und tragen Armbinden mit »Unite Against Racism«. Der offizielle Partner von FARE, das East European Development Institute, hat seinen Arbeitsschwerpunkt aber – wie die meisten anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen – nicht im Fußball und auf den Webseiten sucht man vergebens nach Informationen oder Aktivitäten. Kleineren Projekten vor Ort fehlt die (nationale) Vernetzung. Der Staat, der Fußballverband oder die Vereine treten hier so gut wie nie offiziell in Erscheinung. Es bleibt zu hoffen, dass die ukrainischen Ultras und Hooligans ihre Ablehnung der EM durch Fernbleiben von den Spielen und nicht auf andere Weise ausdrücken werden.

Fussnoten

Dr. Kerstin Zimmer ist Mitarbeiterin am Zentrum für Konfliktforschung, Philipps-Universität Marburg. Sie beschäftigt sich mit Migration und Ethnizität in Osteuropa. Demnächst erscheint von ihr: Ukrainische Juden zwischen sowjetischen und externen Zugehörigkeitsvorstellungen, in Tagungsband zum 35. DGS-Kongress in Frankfurt, Wiesbaden: VS-Verlag.